19 Okt
Erfahrungsbericht von Julia S.

Saint Marys University


Stadt: Halifax
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Wirtschaft
Studientyp: Summer Sessions
Zeitraum: 07/2009 bis 08/2009

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Im Sommer 2009 hatte ich während meines Bachelorstudiums an der Universität der Bundeswehr München die Möglichkeit ein kurzes Auslandssemester einzulegen. Während meiner Onlinerecherche bin ich auf college-contact gestoßen und sehr zufrieden mit der Betreuung. Die Mitarbeiter waren mir eine große Hilfe und standen jederzeit als Ansprechpartner zur Verfügung.

Die Entscheidung nach Kanada zu gehen fiel für mich recht schnell, da ich gern noch einmal weiter weg wollte. Und so kam ich zur Saint Mary’s University in Halifax, Nova Scotia.
Die Bewerbung verlief äußerst unproblematisch. Und wurde mir dann auch rasch zugeteilt, so dass ich noch genügend Zeit hatte, den Auslandsaufenthalt in aller Ruhe vorzubereiten.
Eine nordamerikanische Uni wie aus dem Buche: Eigenes riesiges Footballstadion, Cheerleader, Basketball- und Volleyballmannschaften, und natürlich auch alle sehr erfolgreich!

Auf dem recht überschaubaren, und daher sehr angenehmen Campus befindet sich außerdem neben den Unterrichtsräumen, die Bibliothek, der Tower (ein Fitnesscenter), einige Unterkunftsmöglichkeiten und natürlich auch administrative Einrichtungen.
Auch vor Ort traf ich fast nur auf höfliche Menschen, die gern bereit waren zu helfen.
Kümmert man sich um eine Residence, empfehle ich die Rice Residence, da man dort auch die Möglichkeit zur Selbstverpflegung hat, wohingegen z.B. in Loyola Residence (dort habe ich gewohnt) lediglich eine Mikrowelle hat und einen Kühlschrank- aus dem aber gern mal geklaut wird, da er sich im Gemeinschaftsraum befindet. Ich hatte die Vorfälle zwar gemeldet, aber Ergebnisse kamen nicht bei raus. Zudem war mein Zimmer, zwar mit sehr schönem Blick über die gesamte City aus dem 21. Stock, aber leider nur sehr klein. Besucher sind eigentlich keine gestattet. Aber wenn man sich geschickt anstellt, dann bekommt man das hin. Machen dort eh fast alle.

Internetzugang hat jeder in seinem Zimmer, bei mir gab es anfangs Probleme, aber ich habe mich dann an die zuständige Stelle gewandt und mir wurde direkt geholfen.
Ich empfehle das Tim Horton’s, ein Coffeeshop mit äußerst gutem Preis-Leistungs-Verhältnis, aber man sollte sich früh morgens rechtzeitig anstellen, wenn man vor dem Kurs noch einen kaffee-to-go haben möchte- Stoßzeiten! Man trifft dort auf sehr freundliches Personal und leckere Köstlichkeiten!

Nun zu dem Kurs: Ich hatte Quantitative Methoden II belegt. Das klingt schwierig, deckt sich inhaltlich aber viel mit Wirtschaftsmathematik. Die Herausforderung alles auf Englisch zu absolvieren fand ich toll. Meine Lehrerin, Miss Milica Saagh war in meinen Augen ganz hervorragend. Sie hat 2 mal pro Woche 3 Stunden Unterricht gehalten. Meist durften wir sogar etwas früher gehen. Eine Pause hat sie zwischendurch auch eingelegt.
Gut fand ich das Prinzip der Assignments, das heißt, dass nahezu jede Woche Hausaufgaben abgegeben werden mussten, die auch später benotet worden. Insgesamt gehen diese zu 20% ein. Ich finde dieses Prinzip ganz hervorragend, da so jeder Student ermutigt wird am Ball zu bleiben und nicht nur, wie sehr häufig an deutschen Unis, einmal für die Abschlussklausur lernt.

In Halifax gab es eine Zwischen- und eine Endklausur.
Glücklicherweise konnte ich mir als Tutor ein wenig Geld dazu verdienen ( durchschnittlich erhält man $15-$20 pro Stunde). Da die Kursgebühren vor allem für externe Studenten sehr hoch sind (Kurse sind doppelt so teuer für Ausländer im Vergleich zu Inländern!).
Man beachte auch, dass in diesen sogenannten Fees die Kosten für eventuelles Lehrmaterial noch nicht eingerechnet ist. Mein Buch war mit $150 recht teuer, aber ich habe es auf einem Online-Büchermarkt (Link über den Uni-Bookstore) für $60 gekauft.
Druckmöglichkeiten sowie Computer stehen ausreichend zur Verfügung. Man erhält zu Beginn neben der Matrikelnummer noch eine weitere Student-ID mit der man sich dann einloggen kann.

Kommen wir schließlich noch zu den Freizeitmöglichkeiten:
Halifax ist eine Stadt, in der ständig etwas los ist. Vom Jazz-Festival, über den beliebten Farmer’s Market jeden Samstagvormittag bis zum Tall Ship Festival. Es gibt zahlreiche Restaurants, Shopping Centres (die bekannte Mic Mac Mall, nur mit dem Bus erreichbar, da sie sich in Dartmouth befindet, fand ich nicht so beeindruckend), Clubs und Bars. Die Waterfront ist wunderschön, da lohnt sich auch mal ein Sonnenuntergang.
Fest steht, dass sobald man Halifax ein wenig erkundet hat das Umfeld, Nova Scotia, insbesondere Cape Breton auf keinen Fall versäumen sollte. Wir haben Wale gesehen und die sogenannten Moose (kanadische Elche) im Nationalpark. Außerdem waren wir auf Prince Edward Island. Ein nettes Fleckchen Erde, dass aber sehr ruhig ist und wir haben es während eines großen Sturms erlebt. A propos, während meines zweimonatigen Aufenthalts hatte ich auch das Vergnügen einen Hurrikan live mitzuerleben. Glücklicherweise wurde dieses Mal kaum Schaden angerichtet, aber die Bewohner waren auch sehr gut vorbereitet, da vor einigen Jahren ein ähnlicher Sturm den halben Hafen zerstört hat.

Abschließend gilt zu sagen, dass ich diese Universität nur empfehlen kann und ich denke während einer Summer School sind zwei Kurse machbar. Während der regulären Semesterzeiten ist aber sicher noch deutlich mehr los!
AIESEC ist eine recht aktive Gemeinschaft vor Ort, bei der man sich gern beteiligen kann.