16 Mär
Erfahrungsbericht von Johannes H.

University of California, Santa Barbara

Stadt: Santa Barbara
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Elektrotechnik, Informationstechnik
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2014 bis 12/2014

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

1    Visum

Man darf mit F1 Visum 30 Tage vor Studiums beginn und 60 Tage nach Studiums ende in den USA bleiben. Ich würde jedem empfehlen, diese Zeit effektiv zum reisen zu nutzen.

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Sehr günstige Flüge gibt es auf Kayak.de. Ironischer weise war ein Hin und Rückflug billiger, als nur ein einfacher Hinflug. Insgesamt habe ich nach Kalifornien und zurück 1000€ gezahlt, mit Zwischenlandung in New York (Multi-stopp Flug).


3    Handytarif

Die Handytarife in den USA sind teurer. Wer einfach nur eine Internetflatrate für sein Smartphone sucht, ist mit dem monatlichen 30$ Tarif von T-Mobile sehr gut bedient. Dieser beinhaltet 100 Frei-Minuten, kostenlose SMS (auch ins Ausland), bis zu 5 GB mobile Daten. Gibt es anscheinend nur bei Walmart, habe es aber auch im Home Depot in Goleta gesehen. Mit dem Handyempfang und der Internetgeschwindigkeit war ich sehr zufrieden. Dazu kommt allerdings noch einmalig 40$ für die SIM Karte mit der amerikanischen Telefonnummer. Angenehm ist, dass die Handynummern in Amerika lokale Vorwahlen haben, d.h. auch die Handys haben die örtliche Vorwahl (805).
Außerdem gibt es wohl von H20 ein recht günstiges Angebot für 25$, mit 500MB Datenvolumen. 


4    Lebensmittel

Sehr empfehlenswert ist Trader Joe’s. Wurde angeblich von einem der deutschen Aldi-Brüder gegründet. Dort gibt es sehr viel gesunde und günstige Lebensmittel. Bei den Amerikanern werden biologische Nahrungsmittel als „organic“ gekennzeichnet. Auch empfehlenswert ist Ralph’s und Albertsons. Bei beiden gibt es günstiges Wasser und bei Ralph’s gibt es ganz gutes French Baguette.
Generell ist es etwas nervig, dass bei den angegebenen Einkaufspreisen in Amerika die Steuern nicht mit inbegriffen sind. D.h. Beim Einkaufen und beim Restaurant kommen am Ende immer noch 8% Steuern obendrauf.


5    Essen

Das Essen in den USA ist generell sehr fettig und zuckerhaltig. Die Lebensmittel in Amerika werden sehr viel länger haltbar gemacht als in Deutschland.
Es gibt aber auch viele internationale Restaurants wie chinesisch, indisch, oder mexikanisch. Was mir persönlich am wenigsten geschmeckt hat, war das amerikanische Brot. Es ist kein bisschen knusprig und hat einen sehr eigenartigen Geruch. Dafür hält es ewig.


6    Trinkgeld

In Amerika ist es üblich, 15-20% Trinkgeld zu geben. Ein guter Tipp ist es, einfach das Doppelte der Steuern als Trinkgeld zu geben. Die Steuern stehen im Normalfall auf der Rechnung. In Kalifornien sind es 8%.
Beim Bestellen heißt es übrigens nicht „I’ll take the…“ sondern „I’ll have the ….“. Ansonsten enttarnt man sich sofort als Deutscher Tourist. Deutsche sind in Restaurants nicht die Lieblingsgäste, da man als Deutscher gewohnt ist wenig Trinkgeld zu geben. In Amerika bekommen die Bedienungen aber nur einen Hungerlohn und sind auf das Trinkgeld angewiesen.

Verhalten im Restaurant: http://www.usarundbrief.com/23/p5.html


7    Wohnung

Die Wohnungssituation in Santa Barbara ist absolut katastrophal! In den letzten Jahren scheint das kein großes Problem gewesen zu sein, aber im Fall 2014 gab es keinerlei freie Wohnungen im Studentenviertel mehr. Ich bin 3 Wochen vor Studiums Beginn angekommen, und fast alle Wohnungen waren schon vergeben. Das Housing Office war sogar so verzweifelt, dass Professoren und Universitätsangestellte gebeten wurden, Studenten auf ihren Couch schlafen zu lassen. 


8    Möbel kaufen

Auf Craigslist und bei Yardsales gibt es günstige gebrauchte Möbel. Yardsales sind Gartenverkäufe und finden im Vorgarten gewisser Häuser statt. Die Hausbesitzer bieten Sachen billig an, die sie nicht mehr brauchen. Oft ziehen Leute aus ihren Häusern aus, und verkaufen dann günstig ihre Sachen. 
Craigslist ist eine Internetseite, auf der Privatleute alles Mögliche verkaufen. Es hat aber einen dubiosen Beigeschmack, da es kein Rückgaberecht gibt.
Außerdem gibt es bei Kmart günstiges Inventar für die Wohnung.


9    Campus der University of California - Santa Barbara

Die UCSB (University of California- Santa Barbara) befindet sich nicht direkt in Santa Barbara, sondern im Ort "Goleta". Der Campus befindet sich direkt am Strand von Santa Barbara, und ist wirklich sehr schön anzuschauen. Erstaunlicherweise gibt es dort überall Fahrradwege und Skateboardwege. Sehr viele Studenten fahren dort nämlich mit einem Longboard (längliches Skateboard mit größeren Rädern) herum.


10    Vorlesungen

Es gibt entweder die Möglichkeit, reguläre Kurse zu besuchen, oder sogenannte Extension Kurse. Extension Kurse sind für arbeitende Leute und internationale Studenten, und sind in der Regel etwas einfacher und kosten weniger. Für einen regulären Kurs zahlt man pro Quarter ganz grob 1000$, für einen Extension Kurs ca. 500$. Im Gegensatz zu deutschen Vorlesungen gibt es an den amerikanischen Universitäten sehr viele Hausaufgaben während des Semesters, die Einfluss auf die Noten haben.


11    Excursion Club

Sehr empfehlenswert. Der Excursion Club ist ein Verein, bei dem man Surfbretter, Schlafsäcke, und allerlei Sport und Outdoorsachen ausleihen kann. Außerdem werden jede Woche Aktivitäten wie Kanufahren, Paintball, Slacklining, Surfunterricht, Campingausflüge und Skydiving (Fallschirmspringen) angeboten. Die Mitgliedschaft beträgt 30$ pro Quarter, absolut empfehlenswert.


12    Recreation Center

Das Recreation Center ist sozusagen das Fitnesscenter der Universität. Es gibt neben den Fitnessgeräten auch die Möglichkeit Squash und Racketball zu spielen, außerdem gibt es einen Pool, Fußballplätze, Lacrosse, eine Basketballhalle, eine Kletterwand, etc. Wer gern Sport macht oder ins Fitnessstudio geht ist mit den 60$ pro Quarter sehr günstig bedient.


13    Studentenleben

Das Studentenviertel heißt "Isla Vista" und befindet sich westlich von der UCSB (University of California - Santa Barbara) direkt am Strand von Goleta. Dort spielt sich im Grunde das gesamte Studentenleben ab. Es gibt dort jede Menge Schnellrestaurants (Budda Bowls, Naan stop, Silvergreens, Hana Kitchen...), sowie einige Einkaufsmöglichkeiten (Isla Vista Market, Food Coop), die jedoch meist etwas teurer sind als Albertsons oder Ralphs. Insgesamt leben im Studentenviertel über 20 000 Studenten auf sehr engem Raum, daher ist es üblich sich ein Zimmer zu teilen.


14    Partyleben

Die UCSB wurde zur Party University Nr. 1 in Amerika gewählt. Tatsächlich könnte man dort fast jeden Tag feiern. 
Mittwochs ist im Woodstocks Pizza Bierabend mit Bier nachfüllen für 2$. Zum Alkohol/Drinks kaufen muss man 21 sein, und seinen Perso/Reisepass dabei haben. Außerdem gibt es eine Karaokebar in Goleta, die Mittwochabends sehr gut besucht sein soll.
Donnerstags fährt ein Partybus (Bills Bus) zu den Clubs nach Downtown Santa Barbara, und zurück. In Downtown lohnt sich vor allem das Tonic und das Eos.
Das außergewöhnlichste ist wohl die Straße "Del Playa", auch "DP" genannt. Das ist die Straße in Isla Vista, die direkt am Strand entlangführt. Entlang dieser Straße gibt es jeden Freitag und Samstag (oft auch unter der Woche) jede Menge Hausparties. Alle partywilligen Leute laufen einfach die Straße entlang und gehen dann zu irgendeiner Hausparty entlang dieser Straße. Viele sind öffentlich, aber bei manchen Parties muss man die Leute dort kennen um hineinzukommen.
Wer noch exzessiver feiern will, der kann sich einer Sorority (für Frauen) oder Fraternity (für Männer) anschließen. Die Aufnahmerituale sollen aber angeblich sehr entwürdigend sein.


15    Smalltalk

Ich empfinde es als sehr positiv, dass man in Amerika einfach mit beliebigen Fremden reden kann. Es ist nicht unüblich, dass jemand in der Schlange an der Kasse plötzlich anfängt, mit einem zu reden und irgendetwas Belangloses erzählt. In Amerika ist es üblich am Gesprächsanfang zu fragen, wie es einem geht. Jedoch eher aus Höflichkeit und nicht wirklich weil es sie interessiert. In den meisten Fällen beginnt Gespräch mit einem der folgenden Sätze
•    How is it going?
•    How are you doing?
•    How are you?
Es wird dann keine detaillierte Antwort erwartet, wie es einem geht, sondern eine einfach Antwort wie:
•    I’m good. Thanks. How are you?
•    I’m okay. Thank you.
Oft antworten Amerikaner auch auf die Frage “How are you?” einfach mit „Thank you“.


16    Fortbewegung


16.1    Bus

Als UCSB Student kann man den Bus kostenlos benutzen. Meistens ist der Bus ein paar Minuten zu spät, manchmal kommt er auch gar nicht. Dafür sind die Busfahrer extrem freundlich. 

Im Gegensatz zu Deutschland gibt es in Amerika alle paar hundert Meter eine Bushaltestelle. Dadurch hält der Bus sehr oft an und braucht ewig, aber man muss immerhin niemals weit bis zur nächsten Bushaltestelle laufen. Oft ist man mit dem Rad aber genauso schnell unterwegs wie mit dem Bus. Der Bus kann bis zu 2 Fahrräder transportieren.
Von der Universität nach Downtown fährt ein Expressbus (24X), der nur ca. 25 min. benötigt.
Außerdem gibt es Partybusse, die abends von Isla Vista zu den Clubs nach Downtown und wieder zurückfahren (Bills Bus).


16.2    Uber, Lyft

Uber und Lyft sind Apps, um sich ein Taxi zu bestellen. Eine Fahrt von Isla Vista nach Downtown kostet ungefähr 26$.


16.3    Fahrrad

Auf jeden Fall empfehle ich ein Fahrrad zu kaufen. Auf dem UCSB Campus gibt es extra Fahrradwege (sogar mit Fahrradkreisverkehren). Sehr günstig sind Fahrräder auf Craigslist zu bekommen. Man hat jedoch kein Rückgaberecht, weshalb man beim Kauf sehr genau darauf achten sollte, ob die Gangschaltung auch richtig funktioniert etc.