4 Sep
Erfahrungsbericht von Johanna M.

California State University Long Beach


Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Journalismus
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2015 bis 05/2015
Heimathochschule: Hannover FH

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Wie alles begann

Meine Freundin machte vor einem Jahr ein Auslandssemester in San Diego und postete ständig Fotos von den traumhaften Landschaften und Stränden Kaliforniens. Nachdem ich fünf Monate lang ihre sozialen Netzwerke mit Bildern und Berichten verfolgte, packte mich die Lust noch einmal ins Ausland zu gehen, denn mir wurde immer bewusster: Jetzt oder nie. Da ich zuvor nur als Tourist in den USA gewesen war, ich aber sehr viele Freunde hatte, die dort für einen begrenzten Zeitraum gelebt haben, wollte ich mir selber ein Bild vom Land der „unbegrenzten Möglichkeiten“ machen. Schnell war für mich auch klar, dass ich nicht irgendwo hin wollte: Kalifornien mit Sonne, Strand und Meer sollte es sein.

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Die ersten Vorbereitungen

Also begann ich zunächst einmal mit der Recherche allgemeiner Informationen zu einem Auslandssemester im Goldenen Staat. Hierbei war mir „College Contact“ sehr hilfreich, da Sie eine sehr praktische Suchmaschine bereitstellt, mit der man explizit sehen kann, mit welchem Studiengang man mit dieser Organisation welche Uni in den USA besuchen kann. Ich hatte ständig E-Mail-Kontakt mit College Contact und alle waren sehr hilfsbereit und haben versucht, mir alle Fragen so genau wie möglich zu beantworten.

Da ich von meiner Freundin wusste, dass bei einem Auslandssemester eine Förderung durch das Auslands-BAföG-Amt möglich ist, es aber lange im Voraus beantragt werden muss, war dies mein erster Aufgabenpunkt. Ich habe zirka zehn Monate vorher angefangen (im März), die Unterlagen für das Amt zu sammeln und auch wenn die ersten Unterlagen eingereicht wurden, benötigt das Amt noch viele Papiere, die teilweise erst während des Auslandsaufenthaltes eingereicht werden können (z.B. die ausländische Immatrikulationsbescheinigung).

Nun wurde es auch Zeit, mich um das Visum zu kümmern, es zu beantragen (auch hier sollte Zeit eingeplant werden, um die Formulare auszufüllen) und im November schließlich zu der US-Botschaft in Berlin für ein kurzes Interview zu fahren. Das F1 Visum für Studenten ist sehr teuer und liegt bei zirka 250 Euro. Diese Kosten sollten für die Finanzplanung berücksichtigt werden.

Weitere Punkte um die ich mich kümmern musste waren:

  • Wohnungssuche in den USA: Stellt sich aus Deutschland als schwierig heraus. Ich hatte Glück, dass mich eine deutsche Studentin aus dem Vorsemester angeschrieben hatte, die Zimmer zu vermieten hatte, weil ihre Mitbewohner ihr Auslandssemester beendet hatten. Außerhalb vom Campus zu leben ist um einiges günstiger, obwohl ein Zimmer in Kalifornien üblicherweise um die 700 Dollar im Monat kostet
  • Auslandskrankenversicherung: Es sollte unbedingt eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung schon in Deutschland abgeschlossen werden, auch wenn die Uni eine Versicherung hat, ist diese nur eine Teilversicherung
  • Eigene Wohnung untervermieten

Studium in den USA

Am 11. Januar ging es nach all dem organisatorischen Stress dann für mich los. Kaum angekommen ging auch schon das Programm des „Study Abroad @ the Beach“, dem dortigen internationalen Büro los. Es wurden Ausflüge gemacht, gegrillt und uns der Campus gezeigt. In der ersten Woche hatten wir Informationsveranstaltungen und Kurse, um für alles gut vorbereitet zu sein. Dabei hatten wir gute Gelegenheiten andere internationale Studenten kennenzulernen und erste Freundschaften zu schließen.

In der zweiten Woche hieß es für die „Internationals“: Kurse „crashen“, denn Amerikaner haben Vorrang. Sie dürfen schon mehrere Monate vorher über ein Onlinesystem ihre Wunschkurse wählen, was uns zum Nachteil wurde. Die „Internationals“ müssen also die erste Vorlesung des jeweiligen Wunschkurses besuchen und den Professor bitten, ihn in den Kurs einzuschreiben.

Mir wurde schnell klar, dass das Lernsystem an amerikanischen Unis ganz anders ist, denn es wird nicht nur eine Klausur geschrieben, wie in Deutschland, sondern zwei. Hinzu kommen „Assignments“, “Quizzes“, Tests, Präsentationen, Gruppenaufgaben, Hausaufgaben, Essays und meistens weitere Zusatzaufgaben, mit der die Note verbessert werden kann. Dadurch hatte ich immer sehr viel zu tun und ich hatte unter der Woche kaum Freizeit, weil ich und meine Freunde „vorgearbeitet“ haben, damit wir uns am Wochenende auch mal „frei“ nehmen konnten, um etwas zu unternehmen. Auch wenn  die Uni sehr extrem fordernd und stressig war, hat es jedoch enorm zu meinen Sprachverbesserungen im Englischen beigetragen und verhindert, dass ich Langeweile bekam. Das Campusleben in Amerika hat mich allgemein sehr fasziniert, da die Studenten die meiste Zeit, auch ihre Freizeit, in „Clubs“ oder dem Fitnessstudio auf dem Gelände verbringen und man sich wie in einer geschlossenen Gemeinschaft fühlt, mit der die meiste Zeit verbracht wird.


Leben im Gastland

Ich hatte mich schnell in Amerika eingelebt, da, auch wenn vieles sehr anders ist, wiederrum vieles dem europäischen Lebensstil und System sehr ähnelt. Was mich jedoch am meisten gestört hat, waren die hohen Lebenskosten. Nicht nur Wohnungen, Lebensmittel, Unikosten, die medizinische Versorgung und andere Dinge, die man zum Leben braucht, sind insbesondere in Kalifornien enorm teuer, sondern es kamen ständig hohe Kosten auf mich zu mit denen ich nicht gerechnet hatte.

Trotzdem hat die tolle Landschaft in Kalifornien, die wir bei Ausflügen bewundern konnten, das sommerliche Wetter und die gute Laune und Freundlichkeit der Amerikaner alles wieder wettgemacht. Wir haben außerhalb der Uni immer sehr viel unternommen, haben uns ein Auto gemietet, um so viel wie möglich von der Umgebung zu sehen, und auch viel mit anderen internationalen Studenten, die aus aller Welt kamen, und Amerikanern unternommen.


Resümee

Das Semester war noch besser, als ich es mir vorgestellt habe, es war ein einmaliges Erlebnis, das ich nie vergessen werde. Ich werde der Zeit noch lange nachtrauern aber ich weiß auch, dass man gehen soll, wenn es am schönsten ist und werde die Erfahrung und Erlebnisse nie vergessen. Deshalb kann ich nur jedem, der irgendwie die Möglichkeit hat, während des Studiums, sei es im Bachelor oder im Master, empfehlen noch einmal ein Semester im Ausland zu verbringen. Man findet Freunde, die das gleiche mit einem teilen, wodurch die Zeit so unvergesslich wird.