25 Aug
Erfahrungsbericht von Johanna K.

University of California, Berkeley

Stadt: Berkeley
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Soziale Arbeit
Studientyp: Summer Sessions
Zeitraum: 06/2009 bis 08/2009

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Hi,
mein Name ist Johanna, ich bin 26 Jahre alt und lebe nun seit Ende März 2009 als professional Au Pair in San Francisco. Bevor ich hierher kam habe ich in Deutschland eine Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin sowie den Bachelor of Art in Soziale Arbeit an der Universtät Kassel erfolgreich absolviert. Während meines Studiums in Deutschland habe ich bereits zwei Mal in Uganda in einem Waisenhaus und ein Mal auf Sri Lanka in einem Behindertenheim gearbeitet. So war es für mich also nicht neu ins Ausland zu gehen. Im Rahmen des professional Au Pair Programm müssen 6 credits abgeleistet werden. Ich dachte es sei eine hervorragende Idee neben meine Nanny Job so die Möglichkeit zu haben an der UC Berkeley die Summer Session zu besuchen, bevor in dann in Deutschland den Master beginne.

Klar war die Idee im grudegenommen sehr gut, aber ich würde im Nachhinein davon abraten. Denn um mir die Summer Session finanzieren zu können arbeitete ich 50-60 Stunden die Woche. Es war also extrem schwierig einen Kurs für mich zu finden den ich dann auch zeitlich besuchen konnte. Die Beratung von College-Contact kann ich aber nur weiter empfehlen. Es gab keine Probleme mit dem Visum, da ich mich für nur einen Kurs (Practice in social work bei Sevaughn Banks) mit 3 credits entschlossen hatte.
Schwierig war für mich jedoch meine 50-60 Stunden Woche und den hohen Arbeitsaufwand an der UC Berkeley unter einen Hut zu bekommen. Ich musste mich also zum größten Teil Nachts auf die Vorlesung vorbereiten. Es wurden sehr oft zum gewöhnlichen Arbeitsumfang Hausaufgaben eingefordert. Außerdem musste ich ein Interview mit einem Sozialarbeiter führen, eine Klausur schreiben, zwei Hausarbeit anfertigen, sowie für einen Klienten eine Hilfeplan schreiben und ein Genogramm erstellen. Mit viel Fleiß habe ich es dennoch geschafft eine sehr gute Note zu erzielen, aber die Belastung war sehr hoch und ich hatte nicht die Möglichkeit ein Gefühl für das Studentenleben und den Campus zu bekommen. Ebenso hatte ich nicht die Möglichkeit die vielen Freizeitangebote der Universität zu nutzen und kann auch aus diesem Grund keine weiteren Angaben dazu machen.

Sehr angenehm empfand ich es jedoch mir keine Gedanken darüber machen zu müssen wo ich wohne und wie ich zur Uni komme. Das war ein klarer Vorteil für mich denn ich hatte den großen Luxus in meiner kleinen Villa der Au Pair Familie zu leben und mit allem was ich für die Uni benötigte versorgt zu werden. So konnte ich also auch im eigenen Auto zur Uni fahren und musste mir über anfallende Kosten für Bücher etc. keine Gedanken machen, da diese die Eltern der Au Pair Familie übernahmen.

Der Kurs an sich war sehr informativ und eine Erfahrung die ich nicht missen möchte. Die beiden Dozenten waren über alle Maßen hilfsbereit und sehr daran interessiert Fragen zu beantworten und die Vorlesung interessant zu gestalten. Die Vorlesung war grundlegend anders aufgebaut wie die die ich aus Deutschland kenne. Alles war offener gestaltet und die Mitarbeit im hohen Maße gefordert. Die Dozenten gaben sich aber z.B. mit kleinen Sketchen größte Mühe uns bei Laune zu halten. Die Vorlesung war außerdem sehr praktisch konzipiert sodass wir häufig kleine Aufgaben bekamen und in Gruppen arbeiten mussten. Da die Studenten sich zum größten Teil schon alle kannten und ich die Einzige in diesem Kurs war die noch niemanden kannte wurde auch nicht weiter darauf eingegangen und es war zu Beginn schwierig Kontakte zu schließen. Erschwert wurde diese Situation wohl auch da ich nicht auf dem Campus lebte und durch meinen Job nicht die Möglichkeit hatte auch nur einen Minute nach dem Kurs an der Uni zu verbringen.

Ich empfand die zwei Monate an der UC Berkeley also extrem anstrengen, aber möchte diese Erfahrung in meinem Leben nicht missen. Ich möchte aber davor warnen, dass es wirklich sehr, sehr anstrengend ist nebenbei so viel zu arbeiten und dies in euer Bewusstsein rufen. Es ist eine einmalige Gelegenheit für mich gewesen, aber gleichzeitig sehr schade, das ich die Zeit in Berkeley in mehr genießen konnte.