22 Apr
Erfahrungsbericht von Johanna D.

University of California, Santa Barbara


Stadt: Santa Barbara
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2015 bis 03/2015

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Ich habe ca. ein dreiviertel Jahr vor Reiseantritt mit den Vorbereitungen begonnen. Bewerbung, Bestehen des Teofl Test, Visum, Flug, Unterkunft, Auslandskrankenversicherung,.. Die Bewerbung an der ausländischen Hochschule verlief vollständig über College Contact. 

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Ich habe meine Unterkunft über Kontakte meines Praxisunternehmens gefunden. Es handelte sich dabei um eine WG mit 6 Amerikanern ganz in der Nähe des Campus in Isla Vista. In der WG habe ich mir mit einem anderen Mädel ein Zimmer gezahlt und habe $700 dafür gezahlt. Viele andere die ich kenne haben sich für die erste Woche ein Motelzimmer oder Air bnb Zimmer genommen und haben sich eine Unterkunft vor Ort gesucht. Beides birgt ein Risiko, d.h. man muss einfach ein bisschen Glück haben. Wenn man allerdings mit Amerikanern zusammen wohnen möchte, sollte man sich darauf einstellen, dass diese einen anderen (deutlich niedrigeren!) Hygienestandard haben. 


B)    Finanzierung

Folgende Kosten sind allein für die Hochschule angefallen. Darin sind noch keine Ausgaben wie Bücher oder Schreibunterlagen enthalten. 
$ 1160 Program Fee 
$ 750 International Student Services Fee
$ 200 Application Fee
Um meine 12 Credits zu erreichen habe ich 4 Kurse belegt, wodurch weitere $ 2055 fällig wurden. Insgesamt also $4165.

Das Auslandssemster habe ich teils mit erspartem Geld finanzieren können und für den anderen Teil musste ich einen Kredit aufnehmen.
Die Lebenshaltungskosten sind in Santa Barbara sehr hoch. Wie bereits erwähnt habe ich alleine für ein shared room in einer 7er WG 700 Dollar bezahlt. Auch das Essen ist sehr teuer, wenn man selber kochen will, was deutlich gesünder ist als jeden Tag essen zu gehen (Burger, Pizza, Taccos, etc). Die Lebenshaltungskosten sind schwer zu schätzen, aber sie sind auf keine Fall mit Deutschland zu vergleichen…Inklusive Miete würde ich auf $1500 pro Monat schätzen. Aber hängt natürlich stark von der Person ab.


C)    Studium an der Gasthochschule

An der UCSB werden Academic Courses und Extension Courses angeboten. Bei den Academic handelt es sich um die herkömmlichen Kurse, die von den normal studierenden Amerikanern besucht werden. Zu diesen muss man etwa drei Mal/Woche pro Kurs an die Uni und sie kosten ca. doppelt so viel wie die Extension Kurse und sind ebenso anspruchsvoll. Die Extension Kurse werden sowohl für internationale Studenten angeboten, als auch für berufstätige Personen, die sich neben ihrem Job  für z.B. HR Kurse einschreiben um bestimmte Zertifikate zu erhalten. Diese Kurse sind deutlich praxisorientierter und durchaus mit den Kursen an einer deutschen Fachhochschule / dualen Hochschule zu vergleichen. Ich habe ausschließlich Extension Kurse im Bereich HR und Management belegt.

Eigentlich wollte ich drei meiner vier Kurse online im Voraus buchen und einen vor Ort crashen. Als ich jedoch erfahren hab, welcher Stress sich daraus ergibt, zu wie vielen Kursen man gehen muss um eventuell (!) einen davon zu bekommen und dass einer ca. $1400 (statt wie ein Extension Course $630), habe ich mich dazu entschieden den Letzten ebenfalls online zu buchen. 
Folgende Kurse habe ich letztlich belegt:
BUSAD X411.1 - 005 Strategic Business Development for the Global Marketplace; ca. 30 Studenten. Der Dozent hat sich wirklich Mühe gegeben, allerdings habe ich dort nicht wirklich viel Neues gelernt.

BUSAD X450.40 - 036 Legal Aspects of Employment Practice, ca. 10 Teilnehmer. Super interessant, die beiden Dozenten waren sehr engagiert. Jedoch ging es dabei lediglich um rechtliche Vorschriften im amerikanischen Arbeitsleben, was somit nur zum Teil hilfreich war. Allerdings arbeite ich bei einem amerikanischen Unternehmen, sodass ich überzeugt bin, dass diese Informationen mir irgendwann mal nützlich sein werden ;)

BUSAD X450.41 - 033 Effective Recruitment, Selection, and Retention. Super Kurs, super Dozentin, super viel gelernt. Wirklich empfehlenswert. ca. 20 Studenten

LING X491.2 - 024 Communication for International Students - 10 Studenten. Sehr hoher Workload, allerdings auch viel gelernt und viel “mitgenommen”. Zu empfehlen!
Der Anteil der ausländischen Studierenden beträgt an der UCSB knappe 10%, d.h. von 23000 Studenten sind ca. 2300 ausländische Studierende.
Leider war es nicht so leicht mit einheimischen Studierenden in Kontakt zu kommen wie im Vorfeld erhofft. Natürlich war es leicht sich mit Amerikanern zu unterhalten. Egal ob in der Schlange vor einer Kasse oder in der Uni. Aber wirklichen Kontakt aufzubauen, sodass man sich vlt mal zu einem Kaffee oder am Strand trifft, ist sowohl mir als auch meinen Kommilitoninnen vor Ort (ebenfalls Deutsche) nicht gelungen. Allerdings hatten wir viel Kontakt zu anderen internationalen Studenten wie Norweger oder Brasilianer.

Der Unterricht fand in allen Kursen ausschließlich auf Englisch statt. Bei Fragen – egal welcher Art - konnte man sich jederzeit an das Extension Office wenden. Die Mitarbeiter haben stets versucht einem zu helfen. Auch wenn man somit keinen persönlichen Betreuer hatte, so war doch immer jemand da, an den man sich wenden konnte. Vor allem Roger war immer besonders hilfsbereit: Roger Davis, UCSB Extension, 2160 Kerr Hall, Santa Barbara, CA 93106-1110


D)    Alltag und Freizeit

Der Excursion Club bietet wöchentlich verschiedene Touren und Freizeitangebote an wie Surfen, Volleyball, Slackline, Standup-Paddling, etc. Dieser Club ist nicht nur für einheimische Studierende, sondern auch inernationale Studenten können sich je für ein Quarter anmelden. Pro Quarter bezahlt man für eine Mitgliedschaft ca. 30 Dollar. Allerdings ist es bei der hohen Anzahl an Studenten teils sehr schwierig einen „spot“ zu bekommen und so erhält man häufig eine Absage wenn man sich für irgendeine Aktivität anmeldet. Am besten sofort nach Erhalt der wöchentlichen Mail am Dienstagabend anmelden, dann hat man eine Chance.  Sollte man Interesse an sportliche Aktivitäten, d.h. Fußball-, Volleyball-, ultimate Frisbee- oder sonst einer Mannschaft haben, an amerikanischen Hochschulen gibt es für ALLES eine Gruppe ;) Einfach informieren und mitmachen.

Bezüglich öffentliche Verkehrsmittel: Auf die Student ID wird ein Sticker geklebt, womit man in ganz Santa Barbara kostenlos Bus fahren kann. Ein Auto ist in Isla Vista nicht von Nöten. Eigentlich wird alles per Fahrrad, Skateboard oder eben per Bus erledigt. Sollte man doch einmal einen Großeinkauf starten wollen: einfach andere Studenten fragen, die etwa ein Jahr in Isla Vista bleiben, die haben meist ein Auto ;) Aber für ein Quarter lohnt es sich wirklich nicht.

Was man auf jeden Fall mitgemacht haben sollte: in jedem Fall sollte man mindestens einmal  versuchen zu surfen. Auch SUP war für viele ein Highlight, weil man dabei sogar Wale, Delfine und Robben beobachten kann. Target-Shooting ist für einige ein absolutes Muss und die ein oder andere Houseparty auf Der DP (Del Playa) muss man auch auf alle Fälle miterleben. Donnerstag abends sollte man mindestens einmal mit den Partybussen nach Downtown zum Feiern fahren. Auch die Basketballspiele unserer Gauchos sollte man nicht verpassen. 

Die Städte Los Angeles, San Diego, Las Vegas und San Francisco sind einfach ein Traum und auf jeden Fall eine Reise wert. Auch die Nationalparks Yosemite, Red Wood und natürlich der Grand Canyon sind atemberaubend und sollten nicht ausgelassen werden. 


E)    Gesamtfazit

Ich habe in den vier Monaten meines Aufenthaltes so viel gesehen und erlebt, mich persönlich weiterentwickelt und über mich hinausgewachsen. Allein deshalb würde ich ein Auslandssemester jedem weiterempfehlen. Auch wenn der finanzielle Verlust von ca. 13.000 Euro derzeit noch ein wenig schmerzt, bin ich davon überzeugt, dass es sich auf lange Sicht auf jeden Fall gelohnt hat. Die Möglichkeit all die schönen und beeindruckenden Städte und Nationalparks, die unglaubliche Landschaft zu erleben und tolle neue Menschen am anderen Ende der Welt kennenzulernen, hat nicht jeder. Ich würde das Auslandssemester an der UCSB also auf jeden Fall weiterempfehlen.