21 Feb
Erfahrungsbericht von Jessica S.

Saint Marys University

Stadt: Halifax
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2011 bis 12/2011

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Von Anfang September bis Ende Dezember 2011 habe ich mein Auslandssemester an der St. Mary’s University in Halifax in Kanada verbracht. Vorher bin ich einen Monat durch den Westen Kanadas und der USA gereist.

Kanada ist wirklich ein wunderschönes Land und ich kann jedem empfehlen, dort zu studieren und vor allem, wenn möglich, zu reisen. Vor Beginn des Semesters war ich in Vancouver, Vancouver Island und im kanadischen Teil der Rocky Mountains. Die Leute dort sind sehr offen und hilfsbereit und die Landschaften sind vielseitig und wunderschön.

Bewerbung

Für die SMU benötigt man keinen Toefl und über College Contact ist die Organisation sehr einfach und auch bei Fragen wird man sehr gut betreut.

Aller Anfang ist schwer…

Die ersten Tage alleine in Halifax sind mir sehr schwer gefallen. Ich kenne diese Situation, ganz alleine auf sich gestellt sehr weit weg von zuhause zu sein, schon aus Australien. Das hat die Sache nicht besser gemacht, aber ich wusste, dass es schnell besser werden würde. Und nach 2-3 Tagen ging es mir auch sehr gut. Ich war im HI Hostel, um mir von hier aus eine Wohnung zu suchen. Sehr zu empfehlen, aber bucht frühzeitig. Hier habe ich auch direkt ein paar nette Leute kennengelernt. Die Orientation Week an der SMU ist sehr gut durchorganisiert, es werden Ausflüge zusammen gemacht und man lernt alle kennen.

Schon Fernweh bekommen?

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Halifax hat ca. 300.000 Einwohner und wirkt dabei sehr gemütlich. Die Stadt ist durch die drei Universitäten dort sehr jung und lebendig, genauso wie das Nachtleben. Es gibt mehrere Nachtclubs und sehr viele Bars und Pubs, Ausgehmöglichkeiten gibt es also mehr als genug. Der öffentliche Nahverkehr ist relativ in Ordnung. Man kommt so ziemlich überall in der Stadt rum mit den Bussen, nur an der Pünktlichkeit mangelt es öfter, vor allem bei Schnee. Und ab 23 oder 24 Uhr ist man auf Fahrrad oder Taxi angewiesen.


Universität

Die SMU ist eine eher kleine Uni mit ca. 7.000 Studenten. Sie ist sehr modern ausgestattet. Das Kursangebot ist auch breit gefächert. Ich habe die Kurse „Principles of Microeconomics“ (Prof. Pinard), „Principles of Macroeconomics“ (Prof. Steele) und „Financial Institutions“ (Prof. Dai) belegt. Micro und Macro waren Kurse aus dem 1. Jahr. Das Niveau war deutlich unter dem Niveau deutscher VWL-Kurse. Wer wirklich etwas lernen will, sollte dann doch eher Kurse aus fortgeschritteneren Jahren nehmen. Dafür war es hier einfach, mit (für kanadische Verhältnisse) gute Noten zu bekommen. Financial Institutions ist ein 4th year course und vom Niveau schon höher, als die anderen beiden. Generell ist der Arbeitsaufwand in Kanada viel höher als in Deutschland. Jede Woche sind Quizzes zu schreiben, Assignments abzugeben und dann gibt es die midterm und final exams. Dafür ist das Niveau in den meisten Kursen deutlich unter dem Niveau deutscher Unis. Das Sportangebot an der Uni ist sehr positiv hervorzuheben. Es gibt ein Fitnessstudio, das gut ausgestattet ist (mit Sauna) und viele Kurse, an denen man teilnehmen kann oder Sportmannschaften, bei denen man mitmachen kann. Die Uni-Kneipe ist auch regelmäßig und sehr gut besucht.


Wohnsituation

Die meisten Studenten wohnen in einer der Residences direkt am Campus, davon gibt es drei. Man kann zwischen Einzel- und Doppelzimmern wählen und muss den Mealplan dazu nehmen außer bei den Senior Suites. Ich habe mich hiermit nie so genau beschäftigt, weil ich off-Campus wohnen wollte. Wer das möchte, sollte mindestens zwei Wochen vor der O-Woche anreisen, um noch eine gewisse Auswahl zu haben. Lasst euch nicht entmutigen, es hat noch jeder etwas gefunden. Ich habe bei einer Kanadierin gewohnt. Alles war sehr sauber, ich konnte alles mitnutzen und meine Vermieterin war fast wie ein Mutter-Ersatz für mich. Sie war total nett, hat sich jeden Tag mit mir unterhalten und mich sogar zu Ausflügen zu Freunden nach Cape Breton Island und Prince Edward Island mitgenommen. Auch, wenn ich sonst etwas gebraucht habe, hat sie mir immer geholfen. Aufgrund meiner sehr guten Erfahrungen kann ich sehr empfehlen, off-campus zu wohnen. Ich habe übrigens 500 $ im Monat bezahlt. Wer es günstiger haben will, muss (meistens) leider an Sauberkeit oder anderen Sachen sparen.


Reisen

Wenn man nicht grad Assignments schreiben muss, sollte man definitiv die Zeit zum Reisen nutzen. Von Halifax aus war ich auf Cape Breton Island (ein absolutes Muss), auf Prince Edward Island (auch sehr schön) und in Toronto. Genug Ziele für Tagesausflüge gibt es in Nova Scotia auch. Flüge sind leider in Kanada sehr teuer. Nach Quebec oder Montreal kostet es ca. 400 €, Toronto 250 €, Miami 300 €.


Sonstige Tipps

Bucht nur euren Hinflug und nicht einen Roundtrip, nur weil es günstiger ist. Ich kenne mehrere Leute, die ihren Rückflug einfach verfallen lassen haben oder umgebucht haben und so im Endeffekt mehr bezahlt haben. Man erfährt ca. Ende Oktober, wann die Finals sind und danach wollen dann doch noch viele Leute reisen.

Schließt keinen Handyvertrag mit Koodo ab! Auch wenn es sich günstig anhört, der Service ist zu schlecht. Man kann nicht per Kreditkarte die Rechnung zahlen, andauernd funktioniert irgendetwas nicht und die versuchen einem Geld abzuziehen, wo es geht.

Leider sind an der SMU viel zu viele deutsche Studenten. Wer viel Wert darauf legt, viel Englisch zu sprechen, sollte gezielt nach internationaler oder kanadischer Gesellschaft suchen, in eine kanadische WG ziehen oder in die Residence in ein Doppelzimmer mit einem Internationalen.


Kriminalität

Geht abends nicht alleine durch die Stadt, vor allem nicht in der Nähe der Uni. Es waren, als ich dort war, mehrere Spanner unterwegs, die Frauen beobachtet haben und wer weiß, was passiert, wenn man denen in die Arme läuft. Ich will natürlich keinem Angst machen, aber wer nicht alleine unterwegs ist, beugt vor und in Deutschland sollte man ja auch gerade als Frau nicht alleine nachts unterwegs sein.


Fazit

Die 4 Monate in Halifax waren wunderschön und eine unvergessliche Zeit. Ich kann jedem nur empfehlen, dorthin zu gehen.