24 Sep
Erfahrungsbericht von Jelena D.

University of California, Berkeley


Stadt: Berkeley
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL, Theaterwissenschaft
Studientyp: Summer Sessions
Zeitraum: 06/2010 bis 08/2010

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Summer School 2010 an der UC Berkeley – ein unvergesslicher Sommer!

„Please fasten your seatbelt and enjoy your flight“, schallt es ein letztes Mal aus den Lautsprechern, bevor das Flugzeug mein nächstes Urlaubsziel, Phoenix, AZ, anpeilt. Hinter mir liegen 8 Wochen voller Erinnerungen und Geschichten. Geschichten, die das Leben schreiben. Ich lasse meine eigenen Erfahrungen gedanklich Revue passieren und ertappe mich dabei, wie ich bereits jetzt in nostalgischer Stimmung schwelge.

8 Wochen lang spannende und herausfordernde Kurse an einer amerikanischen Eliteuniversität sowie unzählige Lachanfälle und Gespräche mit neuen Freunden aus aller Welt. Habe ich das vor meiner Abreise am 19. Juni erwartet? Nein. Vielleicht gehofft, aber sämtliche Erwartungen wurden in den vergangenen 8 Wochen übertroffen. Ich schließe die Augen und rufe meinen Alltag während der Summer School in Berkeley in Erinnerung...

7.55 Uhr: „Jelena... JELENA! Dein Wecker klingelt ununterbrochen... seit fünf Minuten! Du solltest besser aufstehen“, berichtet mir meine liebe Zimmergenossin oder auch „Roomie“ Ann-Christin. Noch erschöpft von der letzten Nacht, in der ich – Red Bull sei Dank – bis 3 Uhr nachts an meinem Paper gesessen habe, wälze ich mich weitere 20 Minuten im Bett, bis ich endlich aus den Federn steige.

8.45 Uhr: Frühstück im Crossroads. Freundlich begrüßt mich die Empfangsdame (mit ihrer dunklen Sonnenbrille) und zieht meine Meal Card durch ihr Punktegerät. Ich vernehme fröhliches Gemurmel und Gelächter im ganzen Saal, während ich mein Tablett fülle. Eine große Auswahl an verschiedenen Cereals, Bagels, Oatmeal, Pancakes und frischen Erdbeeren sorgt dafür, dass die hungrigen „Cal“ Studenten gut in den Tag starten.

10.10 Uhr: Mein „Introduction to Acting“ Kurs beginnt punktgenau zur „Berkeley Time“. Diese zehn Minuten erlauben jedem Studenten seine Kurse pünktlich zu erreichen, denn der Campus ist groß. Gutgelaunt reicht jeder seine Szenen Analyse des kontroversen Stückes „Anyplace But Here“ ein, bevor die Gruppe mit dem täglichen Warm Up beginnt. Es werden Muskeln gedehnt, Zungenbrecher rezitiert und Stimmübungen wiederholt. Nun sind alle wach und können ihre zugeteilten Dialoge vor der Klasse vorführen.

12.00 Uhr: Lunchbreak! Ich schreite aus dem Theatergebäude und freue mich über den strahlend blauen Himmel, der sich nun über ganz Berkeley erstreckt. In den Morgenstunden ist es gewöhnlicherweise eher frisch und bewölkt in der sogenannten Bay Area. Aber nun ist es angenehm warm und sonnig! Mein Handy klingelt – es ist meine indische Freundin Pooja: „Jelli!! How are you? Let’s have a coffee!“ Das lasse ich mir nicht entgehen und treffe sie noch schnell in dem beliebten Studentencafé Strada, um den heutigen Abend zu planen. Doch die Zeit rennt und ich muss schon wieder zum nächsten Kurs. Mit meinem Frappucino 2 go eile ich über den studentenüberhäuften Campus und grüße viele bekannte Gesichter. Die Wege kreuzen sich.

13.10 Uhr: In einem Hörsaal der Haas Business School schlagen 120 Studenten ihre Unterlagen zur heutigen Vorlesung des Kurses „Organisational Behavior“ auf. Hier werden viele interessante und arbeitsrelevante Themen wie Motivation, Stress oder Persönlichkeit abgedeckt. Unsere charismatische Dozentin – man stelle sich eine Powerfrau mit dem Aussehen einer Julia Roberts vor – fordert uns nach ihrer heutigen Lektion über Teamwirkung zu einer herausfordernden Gruppenarbeit auf. Bei der Abwechslung vergehen die 2,5 Stunden sehr schnell.

15:30 Uhr: Während ich zurück zu unserem Wohnheim „Unit 2“ laufe, gehe ich gedanklich meine To Do’s durch – denn an denen mangelt es hier nicht. Ich muss noch meinen Monolog auswendig lernen, mich mit meiner Projektgruppe treffen, zwei weitere Paper schreiben und für die Final Exams lernen. Im Zimmer angekommen klappe ich meinen Laptop auf und recherchiere im Internet nach interessanten Quellen.

18:00 Uhr: Nach dem Pauken ruft die Gym zum sportlichen Workout! Hier findet man wirklich alles, was das Herz begehrt. Von diversen Cardio- und Kraftgeräten über mehrere Schwimmbecken oder Kursangeboten wie Tennis, Hip Hop Tanzen, oder Spinning. Heute entscheide ich mich für Stepography und freue mich, dass ich schon ein wenig mit den anderen ambitionierten Kursteilnehmern mithalten kann.

19:45 Uhr: Ausgeglichen und frisch gemacht treffe ich meine neuen Freunde nun zum Dinner im Crossroads. Sie kommen aus Ägypten, Indien, dem Libanon und vielen anderen Ländern dieser Welt. Wie immer kommen wir vor lauter Quatschen kaum zum Essen und berichten uns gegenseitig von unserem Tag.

22:00 Uhr: Nun trommelt das Blakes als populärste Bar auf dem Campus viele Studenten beisammen. Die Meisten feiern den Donnerstagabend als Beginn des bevorstehenden Wochenendes. Erstaunlich, wie viele internationale Leute man in kürzester Zeit kennengelernt hat und hier wieder trifft. Nach einer Weile führt es uns zu den berüchtigten „Frat Partys“, die von Verbindungsstudenten organisiert wurden.

2:00 Uhr: Offizielle Nachtruhe auf dem Berkeley Campus. Nachdem wir den Abend noch im „Courtyard“ der Unit 2 ausklingen lassen und erste Pläne für ein Wiedersehen geschmiedet haben, heißt es: Ab ins Bett. Erschöpft, aber überglücklich fallen meine Augen zu...

Als ich sie wieder öffne, bin ich bereits in Phoenix angekommen. Schade, dass diese traumhafte Zeit schon wieder vorbei ist. Für mich war es unbeschreiblich, ein internationales Zusammentreffen von über 10.000 Summer School Studenten sowie ein waschechtes Studentenleben in den USA mitzuerleben. Nicht zu vergessen die Wochenend-Trips, an denen San Francisco, Lake Tahoe, Los Angeles und viele andere Orte erkundet wurden. Ein Sommer, den ich nie vergessen werde!