10 Apr
Erfahrungsbericht von Jasmina B.

Saint Marys University


Stadt: Halifax
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2017 bis 12/2017
Heimathochschule: Kiel FH

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich weiß noch genau, wie viele Erfahrungsberichte ich gelesen, wie oft ich meine favorisierte Uni gewechselt und an meinem Vorhaben Auslandssemester allgemein gezweifelt habe - eins vorweg: Traut euch! Werft die Zweifel über Bord und ihr werdet einfach nur eine wunderbare Zeit haben! Für mich war es das schönste Semester und definitiv die beste Entscheidung, die ich bisher getroffen habe.

College Contact macht einen super Job, nimmt dir nahezu alles an organisatorischen Dingen ab und ich bin mir sicher, dass auch bei Problemen während des Semesters die größtmögliche Unterstützung gegeben wäre. Die ganze Bewerbungsabwicklung war super einfach und ging total schnell. Ein riesiges Danke dafür!

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Warum ich mich für Halifax entschieden habe und es die perfekte Wahl war

Auch wenn Halifax beim ersten Informieren als Stadt nicht wirklich besonders wirkt - die Erfahrungsberichte, die Empfehlung einer Freundin, die Lage am Meer und Tatsachen wie verhältnismäßig geringe Studiengebühren und ein nicht vorhandenes Englischzertifikat, ließen meine Wahl dann letztendlich auf die Saint Mary’s University fallen.

Wenn man angekommen ist, merkt man schnell, dass die Stadt ihren eigenen Charme hat. Halifax hat eine super Größe, sodass man überall gut hingelangt und sich schnell wohlfühlt. Auch die offene Mentalität und Freundlichkeit der Kanadier trägt dazu bei. Die unzähligen Pubs, Bars und Restaurants, die nahegelegene Mall, die schönen Parks, die Waterfront und sonstige Freizeitmöglichkeiten & Events lassen keine Langeweile aufkommen. Für mich ist es die perfekte Stadt zum Studieren.


Reisen und Ausflüge

Bei Kanada denken alle immer direkt an die Westküste mit Vancouver und den Rockys und ich sage euch, die Ostküste ist ganz anders, aber in meinen Augen kein bisschen weniger schön!

Nutzt eure Zeit vor, in und nach dem Semester so gut ihr könnt und erkundet die Umgebung. Die Zeit rast an einem vorbei, sodass man wirklich vor allen Dingen zu Semesterbeginn die Zeit nutzen sollte. Wir haben oft super spontan Autos und Unterkünfte gebucht, teilweise kannten wir uns gerade erst ein paar Stunden und trotzdem hat alles immer einwandfrei geklappt und wir hatten super schöne und erlebnisreiche Tage!

An Cape Breton führt kein Weg vorbei, aber auch Prince Edward Island, Bay of Fundy, die Lighthouseroute etc. sind absolut lohnenswert. In ganz Atlantikkanada herrscht einfach eine schöne Atmosphäre und innerhalb von einer halben Stunde mit dem Auto seid ihr raus aus der Stadt inmitten wunderschöner Natur.

Im Fall Break habt ihr dann nochmal die Gelegenheit wegzufliegen oder wie ich es gemacht habe, ein bisschen das zu unternehmen, was man bisher in Halifax und direkter Umgebung noch nicht geschafft hat. Freunde von mir sind unter anderem nach Mexico, Boston, New York, Seattle, Montreal und Ottawa geflogen.

Nach dem Semester bin ich mit einer Freundin noch nach Montreal, Quebec und New York geflogen. Wir hatten bis zu -25° und viel Schnee, sodass überall richtig schöne Weihnachtsstimmung herrschte. Wenn sich euch die Gelegenheit bietet, nehmt das nach dem Semester auf jeden Fall noch mit. Ich habe über diesen Weg für die Flüge insgesamt genauso viel bezahlt, als wenn ich direkt von Halifax nach Deutschland geflogen wäre.


Kurse

Die Uni hat mir sehr gut gefallen. Bis auf wenige Ausnahmen waren alle sehr hilfsbereit und die Studieninhalte interessant. Der Campus ist typisch nordamerikanisch, wie man es sich vorstellt mit Footballfeld, Burgerladen & Co. In der Bibliothek habe ich sehr oft und gerne gelernt.

Von meiner Heimatuni hatte ich die Vorgabe, vier Kurse zu belegen, was in meinen Augen auch gut machbar war. Allerdings hatten fast alle anderen Austauschstudenten nur drei, was natürlich gerade in Bezug auf Freizeitgestaltung noch angenehmer ist. Hängt alles aber auch definitiv von der Kurswahl ab. Der Unterschied zwischen Kursen aus dem 3. und 4. Jahr war vom Schwierigkeitsgrad schon deutlich zu spüren. Ich bin leider mit keinem Sprachtalent gesegnet und mein Englisch war im Vergleich zu anderen nicht wirklich gut. In den Kursen bin ich trotzdem super klargekommen und man merkt schnell, dass man immer besser versteht, das Lesen schneller geht und die Barriere zu sprechen kleiner wird. Meine Kurse waren:

Financial Institutions

Ein wirklich gut gemeinter Rat: Wählt diesen Kurs auf keinen Fall! Der Prof war in meinen Augen der unsympathischste und zugleich derart anspruchsvoll und merkwürdig in der Aufgabenstellung, dass er mich fast um meine Anrechnung an der Heimatuniversität gebracht hat. Auch einige andere hatten Probleme mit dem Kurs. Wenn ihr sehr viel Vorwissen in Finance habt (z.B. im Finance Master seid), ist es machbar, ansonsten lasst besser die Finger davon, da dann einfach eine Menge Vorwissen fehlt. Es werden zwei Midterms, ein Final und zwei Assignments auf euch zukommen.

Human Resource Management

Diesen Kurs kann ich uneingeschränkt empfehlen. Die Inhalte sind interessant, die Professorin ist total lieb und hilfsbereit und die Klausuren, das Assignment und das Paper wirklich gut machbar. Jede Woche gibt es außerdem eine kleine schriftliche Participationaufgabe, die am Ende mit 10% in die Note eingehen.

Money & Banking

Ich hatte einen sehr netten indischen Professor, der auch total hilfsbereit und bemüht war, dass wir alles verstehen und gut zurechtkommen. Man hat die Möglichkeit vier Assignments abzugeben, wovon die besten drei gezählt werden. Mit diesen könnt ihr eure Note auf jeden Fall gut nach vorne bringen. Midterm und Final sind dann auch sehr gut machbar und absolut fair. Definitiv interessant, empfehlenswert und es ist auch nicht schlimm, wenn man mal nicht da ist. Der Kurs wird noch von einem zweiten Professor angeboten, von dem mir aber abgeraten wurde.

Investments

Darin geht es überwiegend um Portfoliotheorie. Wenn ihr die vier Pop-Quizzes mitmacht, habt ihr schon einmal 10% sicher. Mir hat der Kurs gefallen, gerade in der Endklausur fehlten mir dann aber schon ein paar Basics aus den vorangegangenen Kursen.


Fazit

Ich denke, egal wo man sein Auslandssemester macht, es steht und fällt mit den Menschen, die man kennenlernt und mit denen man seine Zeit verbringt. Wir haben uns direkt zu Beginn dank der Kontaktliste von College Contact treffen und austauschen können, sodass der Start definitiv erleichtert wurde und keiner fürchten musste, alleine dazustehen. So hatten wir immer jemanden, der sich in der gleichen Situation befand (Zimmer finden etc.) und mit denen man was unternehmen, Trips starten und die Stadt erkunden, auch bevor man in der Uni Leute kennenlernen konnte. Mit vielen von ihnen habe ich das gesamte Semester verbracht und es sind wirklich gute Freundschaften entstanden. Tatsächlich waren es überwiegend Deutsche, was das Wiedersehen aber zum Glück deutlich vereinfacht.

Halifax an sich macht das Ganze dann nur noch einfacher und schöner, sodass man am Ende eigentlich gerne noch ein Semester dranhängen würde und es sich ein bisschen so anfühlt, als würde man ein neues zu Hause verlassen.

Also, traut euch und macht eure eigenen Erfahrungen, ihr werdet es nicht bereuen und eine wunderbare Zeit haben! smiley