California State University Fullerton
Hallo an alle Interessierten!
Wenn ihr das lest, seid ihr schon mal auf der richtigen Spur für ein Abenteuer, das ihr so schnell nicht vergessen werdet!
Aber beginnen wir von Anfang an:
Bewerbungsverfahren
Ich habe mich wirklich sehr früh beworben, da mein Studiengang ein Pflichtauslandssemester vorsieht und ich mir im Februar des Vorjahres schon sicher war, an welche Uni ich gehen will in den USA. Daher habe ich auch bis Anfang August 2014 auf meine Zusage von der CSUF für das Spring Semester 2015 gewartet – ist aber auch nicht ungewöhnlich, da ich ja auch außerordentlich früh dran war.
Sobald du dich mit College Contact in Verbindung setzt, brauchst du keine Scheu haben, Fragen zu stellen. Dir wird immer schnell und ausführlich alles beantwortet, was du wissen willst. Ich möchte mich an dieser Stelle auch bei Frau Anja Heinz bedanken, die immer zur Stelle war und nicht nur mich bei jeder Ungenauigkeit beruhigt hat, sondern auch meine Eltern!
Ihr braucht also absolut keine Angst haben, dass ihr auf euch alleine gestellt seid – es gibt immer Ansprechpartner, an die ihr euch wenden könnt. Dafür ist College Contact ja auch da .
Wenn du dir dann sicher bist, welche Uni es denn wird, wird dir ein 15-seitiges Dokument zugemailt, in dem wirklich alles von A bis Z beschrieben ist, was nach der Reihe zu machen ist – plant dafür locker mal nen Nachmittag ein, wo ihr das mal in Ruhe durchgeht.
Zudem möchte ich noch anmerken, dass glaube ich kein deutscher Student große Angst davor haben sollte, nicht angenommen zu werden. Wenn ihr natürlich bei Kursnamen wie Consumer Behavior schon keine Ahnung habt, was das sein soll, solltet ihr euch das allerdings nochmal überlegen, ob ihr ganze Vorlesungen auf Englisch durchhaltet.
Schon Fernweh bekommen?
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Vorbereitungen
Einige Dokumente werden sich da ansammeln – so viel kann ich euch schon mal verraten! Von Banknachweis bis Versicherung bis Visa ist da alles dabei. Aber wie gesagt, das wird alles super in dem Dokument von College Contact beschrieben. Plant allerdings schon etwas Zeit dafür ein, da viele Behörden und Büros oft auch noch viele andere Anfragen beantworten und man das daher nicht alles auf den letzten Drücker zusammensuchen sollte.
Wie ich in den College Contact Facebookgruppen gesehen habe, haben wirklich viele Leute vor der US Botschaft Angst…meines Erachtens vollkommen zu Unrecht. Ja, man muss seine Finger alle einscannen lassen, sowie das Auge, aber mein Gespräch (für das ich 1 ½ Stunden gefahren bin) hat gerade mal 15 min gedauert und bestand daraus, dass sie mich gefragt hat, was ich denn an der CSUF für Kurse nehmen will und es war ein total lockeres Gespräch...ich glaube, ich hab wenn’s hoch kommt vielleicht 4 Fragen beantwortet.
Vorbereitungen für die Unterbringung/ Gastfamilie
Vielen von euch geht sicher auch durch den Kopf, wo ihr denn wohnen wollt. Für mich war von Anfang an klar, dass ich bei einer Gastfamilie leben will. Einerseits, weil ich auch während meines Aufenthaltes noch keine 21 war, aber auch einfach, weil ich die amerikanische Lebensweise besser verstehen wollte und gerne in einer Umgebung bin, in der viel geboten ist. Ich kann nur sagen, für mich persönlich war das die beste Entscheidung, die ich treffen konnte. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden. Es ist nicht jeder ein Gastfamilien-Typ, genauso wie nicht jeder ein WG-Typ ist. Die Entscheidung kann euch keiner abnehmen.
Allerdings, das einzige was wirklich nicht so toll lief – woran College Contact aber absolut keine Schuld hat – war, dass ich meine Gastfamilie erst bekommen habe, als ich schon in den USA war. (Ich muss dazu sagen, ich bin kurz nach Weihnachten geflogen und da war auch an der CSUF keiner mehr im Büro und ich war dann über Silvester noch in Miami.) Allerdings habe ich noch in letzter Sekunde erfahren, dass mich noch jemand anderes aufnimmt (war alles von der CSUF organisiert – also keine Angst) und konnte dann 4 Tage nach Ankunft in Los Angeles bei meiner eigentlichen Gastfamilie einziehen. Wenn nicht, hätte ich mir halt ein Hotel oder was über Airbnb suchen müssen – wär zwar nicht so toll gewesen, aber die Frau Jessica Hammond (Organisatorin des Homestay Programs) ist eine ganz liebe und hat ja sogar während ihres Urlaubs dies noch für mich geregelt.
Meine Gastfamilie
Meine Gastfamilie bestand aus der Mutter, dem Vater, zwei 15-jährigen Zwillingen (1 Tochter, 1 Sohn), einer 23-jährigen Tochter, die allerdings schon ausgezogen ist, und noch einer Tochter mit 13 Jahren. Dazu kamen noch 4 Katzen, 2 Hunde und eine Eidechse, die ich allerdings nie zu Gesicht bekam :D – Es war also wirklich was geboten. Meine Gastfamilie war wie eine amerikanische Familie aus dem Bilderbuch! Papierteller, Mülltrennung – noch nie gehört, aber so ist das nun mal bei den Amis. Und auch wenn sie Ihre Macken haben, sind es wirklich herzensgute Menschen und wurden wirklich zu einer zweiten Familie für mich. Auch 2 ½ Monate nach meinem Aufenthalt in Kalifornien stehe ich immer noch in Kontakt mit der Familie und sie planen sogar, mich nächstes Jahr zu besuchen. Ich habe mich nie unwohl gefühlt, mein Zimmer war wunderschön, mein Bad hatte sogar Poolzugang! Alles war sauber und gestritten habe ich mich auch nie mit Ihnen. Und mein Partyleben kam dennoch auch nicht zu kurz, ich habe schnell Freunde im UH gefunden, bei denen ich ab und zu bei Partys übernachtet habe und solange ich keine Partys im Haus gefeiert habe, war meiner Gastfamilie das auch echt schnuppe.
Die California State University Fullerton
Ein Wort passt da denk ich ganz gut – RIESIG! 37.000 Studenten, was weiß ich wie viele Stadien, 5.000 Parkplätze auf 22.000 vergebene Parkausweise --> wenn ihr ein Auto habt, am ersten Tag bitte mindestens 2 Stunden eher ankommen, war 1 1/2 auf Parkplatzsuche und hab gleich mal beim course crashing den ersten Kurs verpasst! :D, unzählige Majors und Minors, die man studieren kann. Es gibt nichts, was es nicht gibt! Das trifft auch auf die über 150 verschiedenen Studentclubs zu – da fühlt man sich auch gleich am ersten Tag wie in nem waschechten College-Film, wenn man dann von 50 verschiedenen griechischen Buchstaben begrüßt wird und die Weirdos sich mit Plastikflaschen bekämpfen, um verzweifelt neue Anhänger zu finden
Es gibt aber auch echt coole Studentclubs, wie zum Beispiel den Surf Club oder den German American Cross Culture Club, in dem wirklich sehr viele Amerikaner vertreten sind. Einige sprechen deutsch, andere aber auch kein Wort von unserer Sprache. Es geht einfach ums Kennenlernen der anderen Kultur, um gemeinsame Unternehmungen wie ein Bonfire mit Grillen am Strand, Pub crawls oder Besuchen eines deutschen Restaurants in Amerika.
Die Uni an sich ist wirklich schön angelegt. Palmen, wo man nur hinsehen kann – da macht das Lernen gleich viel mehr Spaß . Es ist auch immer was geboten, fast jeden Donnerstag hat ein DJ aufgelegt oder es hat eine Band irgendwo mitten am Tag gespielt!
Meine Kurse
Ich hatte 4 Kurse belegt: 370 Consumer Behavior, 365 Entertainment Business, 425 Retail Marketing Strategy und 401 Advertising and Promotion Strategy.
370 Consumer Behavior mit Dr. Steven Chen
Ein abwechslungsreicher, anspruchsvoller und lustiger Kurs! Der Professor hat uns nicht nur mit Geschichten aus seinem Privatleben beehrt, sondern auch richtig interessanten Unterricht gehalten. Die Vorlesung hat eigentlich nie bis zum eigentlichen Ende gedauert...einmal sogar nur 20 Minuten!! Für die Note musste man 2 Präsentationen halten, eine während des Semesters und eine große als Abschluss (Es gibt außer der Präsentation kein Final!!!!). Zusätzlich musste man noch 2 Midterms schreiben, 3 benotete Hausaufgaben abgeben, Mitarbeit wurde bewertet, aber sehr fair – auch wenn man nicht so viel beigetragen hat. Außerdem durften wir uns einmal einen 90 Minuten-Film ansehen mit gestelltem Popcorn und Softdrinks vom Professor. Ist also nur zu empfehlen.
365 Entertainment Business mit Harold Fraser
Interessant und unterhaltsam. Auch dieser Kurs war sehr gechillt. Man muss auch nicht immer in der Vorlesung sein, um am Ende eine gute Note zu bekommen, sollte das aber vorher mit dem Professor besprechen, da er Anwesenheit überprüft und das mit in die Note einfließt. Professor Fraser hat jahrelang für Disney gearbeitet und kann Geschichten erzählen, die kaum ein anderer erzählen kann. Zudem bringt er tolle Gastdozenten wie den Marketingchef von den Los Angeles Angels of Anaheim (Baseball) und den CEO von Disneyland. Note setzt sich zusammen aus einem Paper von 5 Seiten --> ist aber wirklich nicht viel (double spacing, und amerikanisches letter format)!! 2 Midterms und einem Final sowie noch der Abgabe eines weiteren Papers über so ziemlich ein Thema deiner Wahl.
425 Retail Marketing Strategy mit Professor Medina
Seehr viele Gastdozenten...jede zweite Woche ein anderer – von Start-up Unternehmen bis Target. Das macht den Kurs teilweise sehr verwirrend und auch der Professor selbst ist manchmal etwas verwirrend. Aber macht euch keine Sorgen...einfach das Buch zulegen (am besten mieten – kostet nämlich ansonsten fast $400!!!), bisschen lesen – der Kurs war meine beste Note und ich hab wirklich wenig dafür gemacht, außer gut mitarbeiten und das anzusehen was er im study guide aufführt. Die Note setzt sich zusammen aus einer Gruppenarbeit --> ein Paper und eine Präsentation (es geht um Mystery Shopping), einem Midterm, einem Final und Mitarbeit.
401 Advertising and Promotion Strategy mit Professor Lanzellotti
Anspruchsvoller Kurs, aber manchmal auch unglaublich langweilig. Der Professor ist super lieb und hilfsbereit, total kompetent und kennt sich aus mit seinem Fach, aber er liebt es auch, sich selbst zuzuhören. Hatte ihn 4 Stunden lang mittwochs und nach 2 Stunden schaltet der Kopf einfach ab, auch wenn das Fach an sich noch so interessant ist.
Die Note fällt vielleicht bei einigen hier nicht so aus, wie man sich es in Amerika vorstellt, da sich die Note aus 2 Tests, Mitarbeit und 3 Gruppenarbeiten zusammensetzt. Die Tests sind auch für amerikanische Verhältnisse auf hohem Niveau meines Erachtens und wenn die Gruppe faul ist und unstrukturiert, was leider sehr oft der Fall ist, da einfach eine andere Mentalität herrscht, dann kann das auch schnell eine C werden. Allerdings ist mit Mitarbeit und guter Vorbereitung auch noch eine B zu schaffen (hab ich im Endeffekt auch noch hinbekommen ;) )
Freizeit
Ich hatte nur dienstags, mittwochs und donnerstags jeweils 2 Kurse. Den Montag habe ich meistens mit Hausaufgaben oder ähnlichem verbracht, weshalb ich immer noch ein superlanges Wochenende von Freitag bis Sonntag hatte, an dem ich genügend Zeit hatte, vieles von Kalifornien zu entdecken. Nur um einiges aufzuzählen: Yosemite National Park, Joshua Tree National Park, San Francisco, San Diego, Laguna Beach, Newport Beach, Huntington Beach, Sacramento, Santa Monica, Hollywood an sich, Beverly Hills, Monterey, Los Angeles, Whale Watching, Surfen, Disneyland, Universal Studios, Paramount Pictures und und und...
Fullerton ist wirklich ein super Ausgangspunkt für vieles. In Los Angeles bist du in einer Stunde (OHNE VERKEHR!!), du kannst Skifahren, wenn du 1 ½ Stunden in die andere Richtung fährst, du kannst in einer halben Stunde am Newport Beach sein und surfen, du kannst kostenlos auf diversen Seiten Tickets reservieren und live dabei sein bei Aufnahmen von „New Girl“, „Big Bang Theory“ etc. oder dir von der CSUF einen Jahrespass von Universal Studios zum Preis eines Tagestickets holen und so oft du willst die Rides genießen!
Fazit & Tipps (auch zum Auto)
In einem Auslandssemester läuft nicht immer alles so, wie’s laufen soll. Aber man darf keine Panik schieben, am Ende wird immer wieder alles gut, es gibt genügend Ansprechpartner und Leute die einem helfen können und wollen. Zudem solltest du dir ernsthafte Gedanken über deinen fahrbaren Untersatz machen --> wenn du dir kein Auto kaufen kannst oder willst, suchst du dir am besten nette Freunde, die eins haben. Falls du 25 bist, ist ein Auto mieten kein Problem und verursacht keine größeren Kosten. Ich selbst habe mir ein Auto gekauft, sogar mit Schaltgetriebe, hab zwar Geld reinstecken müssen, hab aber am Ende für 5 Monate ein Auto gehabt, das immer mir gehört hat, für $700, und habe es ohne Probleme wieder verkaufen können.
Ja, ein Auslandssemester, gerade als Freemover und in die USA ist wirklich keine preiswerte Angelegenheit, aber wenn Amerika auch dein Traum ist und du dir was auf die Seite gespart hast, kannst du eigentlich keine bessere Entscheidung als Kalifornien bzw. Fullerton treffen . All in all ist ein Auslandssemester eine unvergessliche Erfahrung mit neuen Freunden aus der ganzen Welt und Eindrücken, die einem keiner mehr nehmen kann. Freut euch drauf!