27 Feb
Erfahrungsbericht von Janina R.

California State University Fullerton

Stadt: Fullerton
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2013 bis 12/2013

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vorbereitungen:

Ich habe mich relativ spät für ein Auslandssemester entschieden (Ende Dezember 2012), da ich eigentlich ein Auslandspraktikum machen wollte, es aber in der Branche (Raumfahrt), in der ich Kontakte hatte, nicht ging, aus rechtlichen Gründen. Mit Hilfe von College Contact war es aber ein leichtes Vorhaben, auch wenn man trotzdem noch einiges an Organisationsaufwand hat, was ja natürlich ist. Ich kann College Contact nur weiterempfehlen, da sie sich wirklich um alles kümmern, einem Anleitungen schicken, sich bei jeder noch so kleinen Frage sofort zurückmelden und sich sogar ums Wohnen kümmern, was im University Village auch Vergünstigungen gibt.
Durch meine Schwerpunktwahl (Produktion und Logistik) und meine Uni in Deutschland kam fast nur Fullerton in Erwägung, da die Uni im BWL und Management Bereich einfach mit am Meisten Kurse anbietet in den USA und einen guten Ruf hat. Das fand ich auch nicht besonders schlimm, da ich durch vorherigen Reisen und Aufenthalten an der Westküste schon immer eine Liebe für Californien und insbesondere LA hatte.
Vielleicht auch gerade deswegen habe ich, bevor ich nach Fullerton gezogen bin, zwei Wochen in einem tollen Hostel direkt am Strand von Hermosa Beach (LA) verbracht, was wirklich eine der besten Zeiten meines Lebens war.

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Da für mich von meiner Uni aus Deutschland nur sechs Kurse in Frage kamen, war es für mich die ersten zwei Wochen sehr schwer, meine Kurse zu bekommen, die ich auch in Deutschland anrechnen lassen konnte. Bei der Bewerbung gibt man auch eine Kurs-Wunschliste ab, von dem ich aber nur einen bekommen habe. Management Kurse und gerade der eine ISDS-Kurs (den ich für Operations Research anrechnen lassen konnte), sind wahnsinnig schwer zu bekommen, gerade auch als internationaler Student, da die Uni erstmal ihren Leuten den Vortritt lässt. In der ersten Woche war ich jeden Tag in 5-6 Kursen, nur um meistens von den Professoren zu hören, dass kein Platz mehr in den Kursen ist. Als kleinen Tipp würde ich euch sagen, dass ihr immer alle Professoren per E-Mail anschreibt und in die Sprechzeiten geht, möglichst viel Interesse zeigt und nicht den Mut verliert. Es ist leichter gesagt, als getan und auch ich hatte ein paar Momente, in denen ich wirklich fertig mit den Nerven war, aber als ich dann letztendlich doch alle Kurse hatte, habe ich mich umso mehr gefreut. Und soweit ich das durch meine anderen Freunde und Bekannten gehört habe, dass ich einer der wenigen schlimmeren Fälle war.
Ansonsten muss ich sagen, dass die Uni wirklich toll ist. Fast alles ist neu und es gibt so wahnsinnig viele Dinge auf dem riesigen Campus zu entdecken, an was man niemals in Deutschland denken würde. Schon allein die Sportanlagen, das Recreation Center (Fitness), die Bibliothek und weitere Freizeitanlagen (Bowling Center) sind riesig und vom Feinsten.
Das Kursniveau schwankt sehr von Kurs zu Kurs und im Allgemeinen muss ich sagen, dass das Niveau auf deutschen Unis höher ist. Allerdings habe ich für mich doch mehr in diesem Semester gelernt, als in den meisten in Deutschland, da das Lernsystem ein völlig anderes und nachhaltigeres ist. Man hat pro Fach im Semester circa 3 Klausuren, dazu kommen oftmals noch Tests, Hausaufgaben und Präsentationen, sodass man viel kontinuierlicher während des Semesters lernen muss, es aber in der Gesamtheit weniger ist. Dieses mehr schulische System mit auch maximal 40 Studenten in einer Vorlesung und sehr viel Praxiserfahrungen, die die Dozenten einbringen, hat mir persönlich deutlich mehr gebracht und mir auch besser gefallen, als die Art zu lernen in Deutschland.


Wohnen:

Ich habe im University Village gewohnt und es war die perfekte Entscheidung für mich. Ich habe nicht nur tolle Menschen aus aller Welt kennengelernt und viele neue Freunde gefunden, sondern habe mich einfach auch sehr wohl dort gefühlt. Großer Vorteil vom UV ist, dass an jedem Wochentag zwei Essen in dem Mietpreis mit beinhaltet sind. Ich koche zwar sehr gerne selbst, aber für diese Zeit war es einfach super, sich darum nicht kümmern zu müssen, trotzdem ein vielseitiges, gutes Essen zu haben und kostengünstiger ist es Allemal, da die Lebensmittelpreise in Californien sehr teuer sind.
Ich glaube ich habe mich selten so gesund ernährt, denn es gab immer eine Salatbar, frische Früchte und ein warmes Essen mit und ohne Fleisch (als Vegetarierin hatte ich genügend Auswahl).
Die Anlange besteht aus sieben Wohnhäusern und einem Haus, in dem die Mensa, ein Gemeinschaftsraum (mit Tischtennisplatte, Billiardtischen und großem Fernsehr) und einem Raum mit ein paar wenigen Fitnessgeräten, die mir aber ausgereicht haben. Ein kleiner, aber ausreichender Pool ist auch vorhanden, genau wie ein sicherer und kostenloser Parkplatz.
Positiv an dem UV ist auch, dass es nicht so riesig ist wie andere Appartmentanlagen, sodass man relativ schnell viele Leute kennenlernt und auch durch das gemeinsame Essen und vielen Partys schnell Anschluss an eine große Gruppe bekommt. Es sind zwar viele Deutsche da, aber das lässt sich fast nirgendwo umgehen, denn an der CSUF studieren einfach auch viele Deutsche. Trotzdem kann man schnell auch andere Nationalitäten kennenlernen, und so hatten wir letztendlich eine schöne buntgemischte Gruppe, die wie eine Familie war.


Leben:

Los Angeles und Californien ist einfach ein Traum.
Die Menschen sind wunderbar entspannt, freundlich und offen und ich fühle mich dort einfach nur wohl. Sie sind unglaublich hilfsbereit und freuen sich über alles, was einem an Gutem geschieht, ohne jemals neidisch zu sein. Ich wurde immer mit offenen Armen empfangen und auch wenn einige Europäer (gerade Deutsche) meinen, dass die Amerikaner oberflächlicher sind, so ist es doch für den Alltag sehr viel angenehmer, wenn man angelächelt und nach seinem Tag gefragt wird, als oft nur gereiztes Murren zurückzubekommen.
Die ganze Unkompliziertheit spiegelt sich in vielen (auch bürokratischen) Dingen wieder.
Klar habe ich auch durch meinen 5-monatigen Aufenthalt einige Nachteile an einem Leben in den USA erkennen dürfen, die Urlauber nicht so hautnah erleben, jedoch würde ich persönlich ein Leben (vielleicht auch nur für einige Jahre) dort eher vorziehen als ein Leben in Deutschland, eben gerade aus den oben genannten Gründen.
Meinen langgehegten Wunsch surfen zu lernen habe ich in mir in meiner Hostelzeit erfüllt und mir dann auch zu meiner Unizeit in Fullerton ein Surfboard bei www.craigslist.de gekauft und Ende des Semesters darüber auch verkauft. Ich war jede Woche einmal vor der Uni mit einer Freundin beim Surfen, meist in Huntington Beach, der Surferstadt Californiens.

Auch waren wir natürlich viel feiern. Ganz besonders empfehlen kann ich die Clubs und Strandbars in Hermosa Beach, Huntington und Newport Beach, wo sich das entspannte Leben wiederspiegelt. Wer gerne in die Rockgeschichte der 70er Jahre eintauchen möchte, dem empfehle ich den Sunset Blvd mit Whiskey a gogo, The Viper Room etc., wo man einfach tolle Lifemusik, Orginale und super coole Menschen trifft.


Land:

Reist soviel wie möglich! Ich war eigentlich überall in Californien und habe die Meisten Nationalparks „in der Nähe“ wie Bryce Canyon, Grand Canyon, Antelope Canyon, Zion NP, Yosemite NP, etc gesehen, welche ich zwar vorher schon kannte, aber die man meiner Meinung nach immer und immer wieder ansehen kann, da einen die Natur und die gewaltige Landschaft einfach umhaut. Natürlich waren wir auch zweimal in Las Vegas, dann noch in San Diego und auch der Highway No. 1 nach San Francisco hoch und die Stadt selbst sind wunderschön.
Wir waren fast jedes Wochenende unterwegs und auch, wenn wir mal ein Wochenende zu Hause waren, haben wir uns in LA oder an den vielen Stränden herumgetümmelt.
LA als Stadt ist immer noch meine Lieblingsstadt. Wenn man sie richtig kennenlernt und sich nicht nur das nicht so glamouröse (wie meist erwartet) Hollywood anschaut, sondern auch die Promenade von Marina del Rey, die Strände, die einzelnen Stadtbezirke (wie Melrose Avenue) kennenlernt und ins Staples Center geht, um dort ein Basketballspiel oder Konzert anzuschauen, zu einem TV-Serien Set geht (z.B. Two and a Half Men oder Big Bang Theory gibt es völlig umsonst, man muss sich nur frühzeitig anmelden) , nicht nur in die Touriclubs abtaucht, kann man der Stadt so Vieles abgewinnen.


Auto:

Ich habe mir ganz zu Anfang mit einer Freundin ein Auto gekauft und würde es wirklich jedem weiterempfehlen, da man so einfach auch mal spontan etwas unternehmen kann, da in LA und in Fullerton die Öffentlichen gleich Null sind (oder man 3 Stunden im Bus sitzt). Wir waren wirklich mit Ausnahme von drei Wochenenden jedes Wochenende auf einem Roadtrip oder unterwegs, unter der Woche surfen oder mal in LA und hatten einfach nicht den Stress, uns jedes Mal um die Automiete oder eine Mitfahrt zu kümmern.
Vielleicht war es auch gerade deswegen so unkompliziert, weil wir den besten Autohändler überhaupt hatten – SAAD´S Autos Sales in Santa Ana. Auf ihn sind wir eher zufällig gekommen, aber wir haben es nie bereut. Wir waren erst bei dem bekannten Chicho, allerdings hatten wir hier das Gefühl, dass er durch seine Monopolstellung bei den deutschen Studenten die Preise etwas zu hoch angesetzt hat. Dann sind wir zu SAAD´s gegangen und haben dort ein günstiges Auto gekauft, welches uns nie Probleme gemacht hat und uns vom Habib wieder nach Ende unserer Zeit abgekauft wurde. Auch die Inspektion und falls Reparaturen angefallen wären, war umsonst. Wenn wir dort waren haben er und seine Familie uns immer mit offenen Armen empfangen und sich interessiert unsere Erlebnisse angehört. Er hat sich auch um die Versicherung und Ummeldung gekümmert. Und handelt immer!!


Fazit:

Es war für mich eine der tollsten Zeit in meinem Leben und ich werde das Lebensgefühl, was ich dort hatte, nie vergessen. Ich habe tolle Menschen kennengelernt und werde die Erfahrungen und hoffentlich auch einen Teil der Positivität und des Selbstbewusstseins der Kalifornier weiter in mir tragen. Trotz der hohen Kosten: Es lohnt sich zu 100% und ich bin dankbar, dass ich diese Erfahrungen sammeln durfte.