California State University Long Beach
Ich hatte mich über College Contact an der California State University in Long Beach, CA, beworben und hatte das große Glück, 4 Monate lang dann tatsächlich auch dort zu studieren.
Zuerst einmal muss ich mich bei College Contact bedanken. Ich habe mich mit einer Freundin um das Auslandssemester beworben und wir wurden super von College Contact betreut. Man hat uns jeden Schritt erklärt, uns ausführlich gesagt, was wann und wie einzureichen war und egal, welche Fragen wir hatten, wir haben immer eine schnelle und freundliche Antwort bekommen. Das hat das Organisieren des Auslandssemesters unheimlich erleichtert.
Nun aber zu der Uni in Long Beach. Schon im Vorfeld haben wir Unterlagen bekommen, die uns den Start erleichterten. So haben wir beispielsweise problemlos vom Flughafen in L.A. zu unserer Gastfamilie in Long Beach gefunden, weil CSULB uns in diesen Unterlagen unter anderem erklärt hat, wie wir wo die Shuttle Services am Flughafen nutzen können. Das war super.
Als wir dann bei unserer Gastfamilie angekommen sind, hat es mir erst einmal einen kleinen Schlag versetzt. Wir haben nämlich im Vorfeld über unsere Gastfamilie Informationen von CSULB enthalten, in denen uns beispielsweise gesagt wurde, dass sie 2 Katzen haben. Nur dass sich die 2 Katzen mittlerweile zu 3 Hunden entwickelt haben. Im weiteren Gespräch mit unserer Gastmutter hatte sich herausgestellt, dass sehr viele Informationen, die wir über sie erhalten haben, schon überholt waren und nicht mehr stimmten. Für uns war es okay, aber für jemanden anderen, der vielleicht Angst vor Hunden hat, wäre das sicher ein großes Problem geworden.
An unserem ersten Unitag haben wir sehr viele Informationen für das Semester erhalten, haben sofort unsere Student ID Card bekommen und generell wurden wir im Prinzip sehr gut auf das Semester vorbereitet. Ich persönlich hatte das Gefühl, dass trotz des großen Campus‘ alles super organisiert war und wirklich jeder konnte einem helfen, egal, welches Problem man hatte. Und wenn einem dann doch nicht direkt geholfen werden konnte, so wurde sich wenigstens bemüht, soweit es möglich war, und man wurde an jemanden verwiesen, der einem helfen kann. Es war sehr angenehm an der CSULB zu studieren, da ich mich gut aufgehoben und willkommen gefühlt habe und der Campus auch einfach super ist. Es gibt so eine riesige Auswahl an Essen, egal ob Chinesisch oder Mexikanisch, ob gesund oder Fast Food, man konnte einfach ALLES bekommen. Es gab bestimmt 3 Starbucks, einer davon in der Bibliothek. Die Bibliothek war der Wahnsinn. Sie umfasst 6 Stockwerke (Keller mit inbegriffen) und man findet alles dort, was man braucht. Wenn ich für meine Final Papers Bücher zum Recherchieren gesucht habe, konnte ich mich an 2 Personen wenden, die direkt dafür da waren, den Studenten mit ihrer Recherche zu helfen und gemeinsam Bücher zu finden. Die Bibliothek war jeden Tag in der Woche offen, in der Final Exam Phase sogar 24h am Tag, 7 Tage die Woche. Ich konnte sogar von Zuhause aus abends mit jemandem auf der Internetseite der Bibliothek reden, weil ich eine Frage hatte, wo ein bestimmtes Buch steht. Dieser Chatraum war auch 24h Stunden am Tag von jemandem besetzt, der sich dann per Internet um alle möglichen Fragen kümmerte.
Wie man sieht, war wirklich alles super durchorganisiert und man wurde von vielen Seiten in seinem Studium unterstützt. Die Studenten, besonders Auslandsstudenten, bezahlen zwar viel Geld für die Studiengebühren, aber dafür bekommen sie auch einen super schön gestalteten Campus, auf dem man Sport machen kann, sich mit Freunden zum Essen treffen kann, einfach entspannt auf der Wiese liegen kann oder auch Shoppen gehen kann. Im Bookstore gab es alles, was man sich nur vorstellen kann. T-Shirts, Hosen, Sweaters, Tassen, Teddies, Hefter, Weihnachtsdeko, Halloweendeko…alles mit dem Aufdruck CSULB oder 49ers. Es war echt wahnsinnig toll in dem Laden. Und man hat alles bekommen, was man brauchte: bestimmte Stifte, Multiple Choice Bögen, Prüfungshefte, Bücher etc.
Aber nicht nur der Campus an sich war top organisiert, sondern auch die Dozenten. Das Beste war, dass man voll motiviert wurde. Meine Dozenten lebten für das, was sie unterrichteten und pflegten ein eher freundschaftliches Verhältnis zu uns Studenten. Der Unterricht war super angenehm und locker, man hatte einfach Spaß und ließ sich voll mitreißen. In jedem Kurs wurde über das Semester verteilt Leistungen eingefordert, seien es Klausuren, Quizes, Referate oder Hausarbeiten, Aufsätze und Essays. Vom Engagement her gesehen, wurde sehr viel gefordert. Die Dozenten wollten sehen, dass man sich mit ihrem Thema beschäftigt und alle Leistungsnachweise erbringt, die gefordert sind. Es war ein Haufen Arbeit, das lässt sich nicht leugnen, aber dadurch habe ich persönlich viel mehr und besser gelernt und ich konnte mich auch viel mehr motivieren, weil der Stoff nicht einfach an mir vorbei geplätschert ist, sondern ich mich intensiv damit beschäftigt habe. Als Deutsche bin ich natürlich die strenge Bewertung unserer deutschen Dozenten gewohnt, von daher war ich positiv überrascht, wie flexibel und locker doch das Notensystem an der CSULB ist.
Außerdem konnte man sich vielen verschiedenen Clubs anschließen. Wir haben zum Beispiel an einem HipHop-Kurs teilgenommen, was sehr viel Spaß gemacht hat. Was allerdings an der Sache nicht so gut war, war, das einige Kurse in einem Gebäude stattfanden, in das wir von dem Programm „Study at the Beach“ erst gar nicht reinkamen und später dann nur gegen Bezahlung reinkamen. Ich war nicht so begeistert, da wir eh schon knapp das Dreifache von dem bezahlten, was Regelstudenten an der CSULB bezahlen. Da habe ich mir schon erhofft, dass wir dann nicht noch extra den Zugang zum Fitness-Studio bezahlen müssen. Aber das war nicht so schlimm, es war auch ohne Fitness- & Wellness-Center eine super Zeit!
Was ich auf jeden Fall gar nicht empfehlen kann, ist es, sich von der CSULB krankenversichern zu lassen. Eine Freundin dort musste dringend zum Arzt wegen starker Schmerzen und wurde vom Campusarzt abgewiesen, weil sie keine Regelstudentin war. Die Freundin, mit der ich das Auslandssemester verbracht habe, musste auch zum Arzt, der nicht auf dem Campus war, und hatte die Krankenversicherung von der CSULB. Diese wurde bei dem Arzt aber nicht akzeptiert. Ich kann also nur jedem empfehlen, eine Krankenversicherung schon hier in Deutschland abzuschließen, um dann auch wirklich ohne weitere Kosten versorgt zu werden.
Alles in allem war Long Beach eine wahnsinnig schöne Erfahrung für mich. Ich habe neue Freunde kennengelernt, ich habe viele bekannte Orte gesehen, die einfach in der Nähe sind, wie z.B. L.A. und alles was dazu gehört (Hollywood, Universal Studios, Beverly Hills, etc.), Santa Monica und San Diego. Wenn ich könnte, würde ich jederzeit wieder dahin zurückgehen, und ich kann es auch echt jedem empfehlen, die Erfahrung zu machen!