31 Jan
Erfahrungsbericht von J. M.

California State University Fullerton

Stadt: Fullerton
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Psychologie
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2011 bis 12/2011

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vorbereitung

Schon 1 ½ Jahre vor meinem Aufenthalt begann ich meine Planung. Da meine Uni keine Partnerunis in Kalifornien hat, musste ich eigenständig auf die Suche gehen. Nach langer Internetrecherche und persönlicher Beratung bei College Contact habe ich mich dann für Fullerton entschieden. Einerseits, weil es die günstigste Uni in Kalifornien ist und weil die Lage super ist, um ganz Kalifornien zu bereisen.

Das Visum habe ich sehr früh beantragt, da ich es als Österreicherin in Wien beantragen musste. Dies war aber kein Problem, selbst das Gespräch mit dem Beamten der amerikanischen Botschaft auf Englisch. Solange man nicht sagt, dass man keine Ahnung hat, was man in den USA möchte oder dort für immer bleiben will, lassen die einen da ohne Probleme durch. Nur eine frühe Beantragung ist vor allem für nicht Deutsche wichtig, dass man nicht zitternd auf Post warten muss.
Auch habe ich Auslandsbafög bekommen. Der bekannte Trubel mit dem Papierkram blieb auch mir nicht erspart. Deswegen auch möglichst früh beantragen, damit die vielen Nachträge und Dokumente, die man nicht direkt alle hat, noch rechtszeitig einreichen kann. Ich habe daher mein Auslandsbafög schon ein Jahr im Voraus beantragt, was vielleicht etwas sehr früh war:-) Mit Visum und finanzieller Unterstützung in der Tasche konnte ich mich dann beruhigt an die Kurswahl machen. Ich hatte auch viele Berichte hier gelesen und vom Kurse Crashen gehört. Deswegen hab ich mir erst mal 4 Kurse ausgesucht und noch einige in Reserve gehabt.

Die Wohnungssuche stellte sich bei mir etwas exotisch dar. Es gibt zwar das Angebot der CSUF dort in dem Dorms auf dem Campus zu wohnen oder in einer Apartmentanlage nahe der Uni, das würde ich aber keinem empfehlen. Die Dorms sind 3-mal so teuer wie eine normale WG. Und im Apartment Komplex Homestead gibt es quasi „Little Germany“. Auch wenn es sehr lustig war dort mit Deutschen zu reisen, bin ich sehr froh in einer amerikanischen WG gewohnt zu haben. Diese habe ich über Facebook gefunden. Ich weiß, ein wenig crazy, aber es hat alles super geklappt :-) Dort gibt es eine Gruppe „CSUF Roommate Needed Database“. Also wohnte ich mit 4 waschechten Amis in einem Apartment Komplex unweit vom Homestead und zahlte dort allem in allem $ 350 Miete im Monat anstatt der angedachten $1000. Dafür teilte ich mir auch ein Zimmer, was aber für 4 ½ Monate nicht das Problem war und in Amerika total normal ist.

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Auf meinem Hinflug bin ich 2 Tage in Stockholm und 8 Tage in New York zwischengelandet. Eine Woche vor Semesterbeginn kam ich dann in Fullerton an und wurde von meinem neuen Mitbewohner abgeholt. Die ersten Tage habe ich mir die Uni und die Mall und die Umgebung angeschaut, mich schon mal im Rec Center angemeldet (Fitnessstudio) und Aktivitäten mit meinen neuen Mitbewohnern gemacht.

Als dann die Uni losging, wurden wir 200 Deutschen (400 ausländische Studenten insgesamt) begrüßt und der Ablauf erklärt. Dann sollten unsere Kurse nach 3 Tagen in unserem Studentenportal auf dem Blackboard (ab nächstem Semester Titanium) stehen. In der Psychologie hat das aber nicht so wirklich geklappt. Also sollte ich in der ersten Woche einfach zu jedem Kurs hingehen, den ich wollte und den Dozenten dann fragen, ob ich in dem Kurs bleiben kann. Das war bei mir in keinem Kurs ein Problem. In anderen Studiengängen (v.a. Business) könnte es aber schwere sein, da es dort so viele deutsche gibt. So waren viele meine deutschen Mitstudenten zu viert oder fünft in einem Kurs. Ich war immer die einzige Austauschstudentin, wodurch alle sehr interessiert und freundlich waren.
Dann ging das Semester Mitte August auch schon los. Die Uni ist ganz anders als in Deutschland. Es stimmt, was alle sagen. Man muss mehr tun, dafür ist es aber nicht so schwer. Es ist mehr wie in der Schule. Man hat 2-3 Klausuren im Semester und muss dann für eine Klausur ca. 4 Kapitel lesen, wozu es dann Multiple Choice Fragen gibt.

Die Kurse, die ich gewählt habe sind:

  • Survey of Clinical Psychology PSYCH-342
  • Health Psychology PSYCH-474
  • Advanced Statistics PSYCH- 465
  • Psychological Testing PSYCH-462

Wer Psychologie studiert sollte UNBEDINGT Prof. Catone nehmen. Sie ist super lieb, bringt einem viel bei und gibt gute Noten, wenn man sich anstrengt.
Ich habe 400er Kurse gewählt, also Kurse des vierten Jahres Psychologie (letztes Jahr Bachelor in Amerika). Am Anfang hatte ich ein wenig Angst hatte, ob ich das Niveau schon habe und dann noch auf Englisch, aber dann hat sich recht schnell bestätigt, dass die deutsche Ausbildung viel weiter ist als die amerikanische. Ich habe größtenteils Sachen wiederholt, v.a. aus der Statistik und dann vertieft. Deswegen auch in allen Kursen ein A bekommen. Dafür habe ich bei Prof. Catone viel über verschiedenste Ansätze und Therapien der Psychologie und nicht nur über VT gelernt. Also vielseitiger und praxisnäher als in Deutschland.

Neben der Uni bin ich aber natürlich auch viel gereist. Oder eigentlich war ich nebenbei in der Uni :-)
Ich habe San Fransisco, San Diego, LA, Yosemite, Vegas und den Highway No. 1 gesehen. In unseren „Herbstferien“ waren wir 2 Wochen auf Hawaii, was das Highlight meines Aufenthalts war. Ich würde allen raten, so viel wie möglich zu sehen und schon am Anfang loszulegen und das Land zu bereisen. Ich habe mich richtig geärgert, dass ich im ersten Monat nur eine Reise nach San Fran gemacht habe und nicht schon mehr gemacht habe, wozu mir am Ende dann die Zeit fehlt. Denkt nie: „Ach, ich bin ja grade erst hier, ich hab ja noch Zeit!“ Ihr habt viel zu wenig Zeit!

Zur Kultur ist noch zu sagen, dass die Leute echt nett sind zuerst, aber dann oft auch den Kontakt abbrechen. Also nicht wundern, wenn alle total begeistert, interessiert und freundlich sind und am nächsten Tag nur noch eben „hey“ sagen. Trotzdem ist es mit den Leuten dort sehr angenehm, auch wenn es meist oberflächlich bleibt. Wer an Musik und Theater interessiert ist, wird so na zu LA und auch an der Uni auf seine Kosten kommen. Schaut euch die Schulinternen Aufführungen an. Die sind echt gut!

Es gäbe noch so viel zu erzählen, aber bei speziellen Fragen könnt ihr mich gerne anmailen!
Insgesamt hat sich das Auslandsemester auf jeden Fall gelohnt und ich bereue es nicht in die „Kleinstadt“ Fullerton gegangen zu sein.