23 Jan
Erfahrungsbericht von Hendrik M.

San José State University

Stadt: San José
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2013 bis 12/2013

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Warum San Jose?

Mich hat es schon lange gereizt mal nach Kalifornien zu gehen und dabei wollte ich gerne den Nutzen für meinen Lebenslauf mit dem Spaß und der Sonne Kaliforniens verbinden. San Jose ist als „Hauptstadt des Silicon Valleys“ nicht nur für ITler interessant, sondern auch für BWLer, weil die vielen Startups natürlich auch uns BWLer brauchen. Ich selbst habe wegen der Region auch die Kurse Introduction to Entrepreneurship und Entrepreneurial Finance gewählt. Das Startup-Feeling und die Mentalität gute Geschäftsideen einfach mal auszuprobieren, bekommt ihr an der SJSU vollkommen zu spüren. Für die Freizeit interessant sind natürlich Santa Cruz als nächsten Badeort und San Francisco als Kulturmetropole und Tourismus-Magnet.

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Da ich selbst direkt nach meiner letzten Klausur nach San Jose geflogen bin und dort direkt das Semester angefangen hat, habe ich mich dafür entschieden ganz sicher ins Studentenwohnheim zu gehen. Alternativ haben viele andere auch nach Gastfamilien oder anderen Vermietern gesucht. Meiner Meinung nach war es trotz des hohen Preises von etwa $1000 pro Monat (die Mietpreise kann man leider nicht mit Deutschland vergleichen) eine sehr gute Wahl ins Studentenwohnheim, die „Campus Village“ zu gehen. Wer dort die teure Variante ($1000/Monat) nimmt, wohnt in einer WG aus vier Leuten, die jeweils 10qm große Zimmer haben und Küche, Wohnzimmer und Bad teilen. Ich habe in CV-B gewohnt und konnte wegen meiner Erdgeschosswohnung meine Fachbereich, das Boccardo Business Center innerhalb von zwei Minuten erreichen. Zudem hatte ich etwas Glück und hatte zwei Amis in meiner Bude – einen aus Florida und einen Kalifornier. Meiner Meinung nach ist die Nähe zum Campus und damit zum Campusleben auch der größte Vorteil vom Wohnheim. Zudem lernt man die Leute in seiner WG oft gut kennen und durch diese Verbindung wurde ich auch zum Thanksgiving-Fest eines Mitbewohners eingeladen.


Das Leben auf dem Campus

Für mich war ein richtiger Campus generell etwas völlig neues, da meine Uni auf zwei Städte verteilt ist und dort dann noch jeweils etliche Standorte bestehen. Als erstes ist mir aufgefallen, dass dieser Campus einfach richtig lebt. Wenn man die Campus Village verlässt sind oft Veranstaltungen auf dem Vorplatz oder man findet im Eventkalender der Uni kostenloses Barbecue in einem der Wohnheime oder bei der Tower Hall. Die vielen Feste finden allerdings alle während der Werktage statt – am Wochenende ist es dagegen relativ ruhig auf dem Campus. Dann finden relativ oft Fraternity-Parties statt. Problematisch ist dabei jedoch, wenn man ein Mann ist. Frauen werden dagegen immer herein gelassen. Wenn ihr rein wollt, solltet ihr euch also zumindest mehr Mädels als Jungs mitnehmen und es dann erst versuchen.


Reisen

Mit das Beste an San Jose ist natürlich die Lage in Kalifornien. Ich habe vor dem Auslandssemester zahlreiche Reisen vorgenommen und auch alles geschafft. Relativ schwierig erweist sich jedoch die Umsetzung der Vorstellung „ich reise nur mit Amis“, was man fast vergessen kann. Meine Erfahrung ist, dass die meisten Amerikaner an ihrem Land nicht besonders interessiert sind und ihr Geld lieber für andere Dinge ausgeben. Gut ist es daher wieder, wenn man in der Campus Village wohnt oder Leute aus den Kursen kennt. Ich selbst bin immer nur mit anderen Austauschstudenten gereist (Deutsche, Schweden und Japaner). Wer die ganze Zeit Englisch sprechen möchte, sollte sich am besten ein paar Leute ins Auto setzen, die kein Deutsch sprechen und dann läuft die Sache auch.
Autos kann man sich am Flughafen bei allen Anbietern holen oder in Laufnähe von Avis im Hilton Hotel, was einem etwa 45 Minuten Zeit spart und gleich teuer ist, wenn man von Deutschland aus bucht. Bucht eure Mietwägen immer von einer deutschen Website. Der Vorteil ist das deutsche Recht und eine richtige Versicherung. Wir haben einmal von einer amerikanischen Seite aus für wenig Geld gebucht und hatten mussten dann vor Ort für eine richtig gammlige Versicherung (deutsche Maßstäbe) sehr viel Geld zahlen.
Meine Reiseziele: Napa Valley, Lake Tahoe, Yosemite National Park, Las Vegas, Los Angeles und Highway 1, San Diego, Reno und Sierra Nevada (dort war ich über die Freizeitprogramme der Uni raften – super, wenn man nicht nicht so viele kennt und sehr günstig). In der Region sollte man mal in Palo Alto, San Francisco und Santa Cruz gewesen sein.


Die Kurse

Obwohl die SJSU sich „University“ nennt, ist es doch eher nur eine FH. Die Kurse machen meistens Spaß, aber man wird dauerhaft mit benoteten Hausaufgaben, wöchentlichen Tests und Gruppenarbeiten überprüft. Die Aufgaben sind zwar nicht besonders anspruchsvoll, beanspruchen jedoch relativ viel Zeit. Ich musste zwischen 30-40 Seiten im Buch je Fach und Woche lesen. Meine Professoren waren bis auf eine gut, jedoch nicht so gut wie meine Professoren in Deutschland. Ich denke das lässt sich dadurch erklären, dass es eher Lehrer sind, die Kurse mit 20-40 Teilnehmern unterrichten. Als BWLer hatte ich dieses Semester mit Formeln nichts am Hut – man rechnet selten und Mathe muss man nicht können. Die Noten waren am Ende auch durchweg positiv. In Deutschland bin ich ein nur ganz leicht überdurchschnittlicher Student und habe das Semester in San Jose mit 1,08 abgeschlossen.


Fazit

Es war ein sehr schönes Semester. Ich hatte vor allem auch auf meinen Reisen sehr viel Spaß. Wer jedoch einen hohen geistigen Anspruch erwartet, sollte sich überlegen ob er nicht lieber zum höheren System der UCs gehen möchte (University of California), da diese höher angesehen sind als die State Universities.