24 Aug
Erfahrungsbericht von Helena H.

University of California, Santa Barbara

Stadt: Santa Barbara
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: VWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 03/2009 bis 08/2009

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich habe mir schon früh überlegt, dass ich ein Auslandssemester in Kalifornien verbringen möchte. Ein Freund gab mir den Tipp, mich an College Contact zu wenden und nach einer persönlichen Beratung stand fest, dass für mich nur die UCSB in Frage kam. Ende August 2008 habe ich meine Bewerbung inklusive des erfolgreichen Toefl-Tests bei College-Contact abgegeben und bekam problemlos einen der begehrten Plätze im University Immersion Program der UCSB für Spring 2009. Der zeitaufwendigste Teil der Vorbereitungen ist definitiv die Bewerbung für das Studenten-Visum bei der US-Botschaft. Das Ausfüllen der Anträge dauert eine Weile und in der Botschaft selbst musste ich fünf Stunden warten, aber das Visum bekommt man dann in der Regel problemlos. Die Flüge sollte man möglichst früh buchen, denn je früher man bucht, desto günstiger sind die Flüge. Man darf maximal 30 Tage vor Beginn der Uni einreisen und muss spätestens 60 Tage nach Ende des Terms ausreisen. Ich bin bis LA geflogen und dann mit einem Mietwagen nach Santa Barbara gefahren. Man kann auch direkt nach Santa Barbara fliegen, muss dann aber etwa 200 Dollar mehr für die Flüge bezahlen.
Um eine Unterkunft hatte ich mich vorab über craigslist.com gekümmert. Ich habe Downtown gewohnt und mir gleich zu Beginn ein Auto gekauft (...man kann aber auch mit dem Bus gut von A nach B kommen, kostenlos für UCSB Studenten). Daher war es überhaupt kein Problem, zur Uni oder nach Isla Vista zu den Partys zu kommen. Man darf sich über das oft erwähnte Isla Vista keine Illusionen machen. Dort wohnen 18.000 Studenten und es ist wirklich toll, dort Partys zu feiern, an den Strand zu gehen und das Studentenleben zu genießen, aber besonders schön ist Isla Vista nicht. Downtown dagegen ist dank vieler Häuser im spanischen Stil, vielen Parks und kleinen Geschäften wunderschön so dass ich die Entscheidung nicht bereut habe, Downtown zu wohnen und dafür öfter mal im Auto zu sitzen...und da Donnerstags abends in den Clubs Downtown „College Night“ ist, hatte meine Wohnlage auch Vorteile ;)
Als Student im University Immersion Programm (UIP) ist man kein regulär eingeschriebener Student, sondern wird über das UCSB Extension Office betreut, das hauptsächlich universitäre Weiterbildungsprogramme für Berufstätige anbietet. Pro Term muss man laut Visum mindestens Veranstaltungen im Wert von 12 Units belegen. Das können drei Veranstaltungen mit vier Units sein, oder auch zwei mit zwei Units, eine mit fünf Units und eine mit drei Units – der Gestaltungsfreiheit sind keine Grenzen gesetzt. Man kann natürlich auch mehr als 12 Units belegen. Bezahlt werden die einzelnen Kurse pro Unit, es wird also teurer, je mehr Units man belegt.
Als UIP-Student hat man grundsätzlich die Wahl zwischen Academic Courses (die Kurse, die reguläre UCSB-Studente belegen; Unterricht wie in Deutschland tagsüber) und Professional Courses (die Weiterbildungskurse, die über die Extension angeboten werden; Unterricht häufig abends und am Wochenende). Ich kann jedem nur zu einer Mischung beider Kursarten raten. Die Professional Courses sind an deutschen Standards gemessen vom Stoff her sehr einfach, aber durch häufige assingments doch arbeitsintensiv. Erst durch die Academic Courses macht man die echte amerikanische Uni-Erfahrung machen, weil man da mit amerikanischen Studenten im selben Alter in den Klassen sitzt und gut Kontakt zu den Amerikanern knüpfen kann. In den Professional Courses sitzen dagegen nur berufstätige Amerikaner und extrem viele UIP-Studenten (teilweise bis zu 30 Deutsche in einem Kurs). Die entsprechenden Vorlesungsverzeichnisse für jeden Term werden frühzeitig veröffentlicht so dass man seine Kurse schon von Deutschland aus wählen sollte. Die Professional Courses sollte man auch schon von Deutschland aus buchen und bezahlen, denn die Plätze werden nach dem „first come, first serve“-Prinzip vergeben. Zu den Academic Courses wird man als UIP-Student nachrangig nach den regulären Studenten zugelassen. Man muss die Kurse in der ersten Vorlesungswoche „crashen“ (einfach hingehen, ohne angemeldet zu seib) und sich vom Professor eine Unterschrift holen, dass man teilnehmen darf. Diese Unterschrift bekommt man in der Regel problemlos. Bezahlt wird dann vor Ort im Extension Office.
Die Lage der Uni direkt am Strand ist einmalig. Der Campus ist riesig und die Sportanlagen sind traumhaft. Ich kann jedem nur empfehlen, dem Recreation Center beizutreten oder an den vielen angebotenen Sportkursen teilzunehmen. Auf dem Campus gibt es regelmäßig Konzerte und auch im angrenzenden Isla Vista findet zu jeder Tageszeit irgendeine Party oder ein Event statt.
Kalifornien und die angrenzenden Staaten sind sehr sehenswert. Ausflüge nach San Diego, San Francisco, Los Angeles und Las Vegas gehören quasi ins Pflichtprogramm. Wer viel Zeit hat, sollte unbedingt zum Grand Canyon und nach Pheonix fahren. Ganz besonders sehenswert sind auch das Death Valley (mit dem tiefsten Punkt Nordamerikas) und der Yosemite Nationalpark. Im Yosemite Nationalpark kann ich die anstrengende Route an den Vernal Falls und den Nevada Falls vorbei besonders empfehlen. In Santa Barbara kann man natürlich am Strand liegen oder im Pazifik surfen. Auch in der Gegend um Santa Barbara herum gibt es einiges zu entdecken. Fährt man etwa eine Stunde in die Berge, erreicht man einen Canyon namens Red Rock, in dem sich ein Fluss staut und in dem man schwimmen kann. Auch Wanderungen durch die Berge sind sehr empfehlenswert. Man braucht für fast alle Ausflüge ein Auto. Wer kein eigenes hat ist auf Mietwagen angewiesen. Ist man unter 25 Jahre alt, muss man in der Regel 25 Dollar „underage fee“ pro Tag extra bezahlen. Allerdings gibt es in Santa Barbara zwei Filialen des Enterprise Car Rental (am Flughafen und in der der Chapala Street), die gegen Vorlage des UCSB-Studentenausweises die 25 Dollar erlassen.
Es fiel mir am Ende sehr schwer, Santa Barbara und Kalifornien zu verlassen. Die Stadt ist wunderschön, die Leute sind freundlich und hilfsbereit und man fühlt sich überall willkommen. Es gibt wohl keine bessere Möglichkeit den „Californian Way of Life“ kennen zu lernen, als ein Auslandssemester an der UCSB zu verbringen.