22 Jan
Erfahrungsbericht von Helen W.

University of Wisconsin-Madison


Stadt: Madison
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Wirtschaft
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2023 bis 12/2023
Heimathochschule: Frankfurt am Main U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Madison, Wisconsin. Nicht der erste Ort, der einem einfällt, wenn man an die USA denkt. Genauer gesagt haben die meisten wahrscheinlich noch nie von diesem Ort gehört. Für mich ist das rückblickend total komisch, weil ich doch jetzt so viele tolle Erinnerungen mit dieser kleinen Stadt im Mittleren Westen verbinde. Also, ihr die Madison auch noch nicht kennt, lest weiter, ich hoffe ich kann euch begeistern für das Home of the Badgers! 

Vorbereitung

Mein Entscheidungsprozess für eine Uni in den USA hat im Januar 2023 begonnen und ich habe mir alle Unis angesehen, die College Contact anbietet. Ich wollte gerne an eine typische amerikanische Uni mit tollem College Spirit, Football Mannschaft und allem, was man aus den Filmen kennt. Gleichzeitig waren mir aber auch ein hohes akademisches Niveau und eine schöne Stadt wichtig. Alles habe ich an der University of Wisconsin, Madison, kurz UW Madison, gefunden. Die Erfahrungsberichte und Instagram Take-over meiner Vorgänger waren alle durch und durch positiv. Ich wurde dann schnell von College Contact an die Betreuerin des Visiting International Student Programs (VISP) weitergeleitet, um ein paar Detailfragen zu klären. Im Kontakt mit ihr wurde mein schon positives Bauchgefühl dann weiter bestätigt. Mit viel Mühe wurden alle meine Fragen schnell und sehr freundlich beantwortet. Es war ein toller erster Eindruck, sodass ich wenig später dann meine offizielle Bewerbung eingereicht habe und auch schon bald die Zusage hatte. Im Frühjahr habe ich mich dann um Visum, Flüge, Unterkunft, und alles weitere gekümmert und Ende August ging es los Richtung Mittlerer Westen.

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Freizeit

Madison als Stadt lebt von und durch die große Universität. 20% der Einwohner sind Studierende, und so sind überall immer viele junge Leute unterwegs. Die Hauptstadt des Bundesstaats Wisconsin ist bekannt für ihr Kapitol, dass sehr dem Kapitol in Washington D.C. ähnelt. Außerdem ist die Lage zwischen zwei Seen einzigartig. Auf einer kleinen Landzunge, die die beiden Seen trennt, thront das Kapitol und darum erstreckt sich Madison zu beiden Seiten. Das Wasser lädt natürlich zu allerhand Freizeitaktivitäten ein. Bis in den Oktober hinein haben wir quasi jeden Abend an der See Terrasse auf dem Campus verbracht, wo man Live-Musik, die berühmten Cheese Curds (nicht umsonst ist Wisconsin America’s Dairy Land), Brats und auch das ein oder andere Bier (natürlich immer Ü21) genießen kann. Ich bin direkt zu Semesterbeginn auch in den Segelclub eingetreten und konnte so Madison auch vom Wasser aus bestaunen. 

Aber auch abseits vom Segeln ist das Freizeitangebot in Madison und an der Uni wirklich riesig. Zu Semesterbeginn waren wir auf der Student Fair, wo sich alle Uni Clubs vorgestellt haben. Hier gibt es nichts, was es nicht gibt. Von klassischen und auch exotischen Sportarten, Outdoor Clubs, Gaming Clubs, Brettspiel Clubs, über Bands, Chöre, A-Cappella Gruppen und gemeinnützigen Clubs bis hin zum Taylor Swift Club und zum Cheese Club gibt es wirklich für jeden etwas. Das ist meiner Meinung nach auch der beste Weg, um amerikanische Studis kennenzulernen. 

Auch das Nachtleben ist in so einer Studentenstadt natürlich nicht zu vernachlässigen. Es gibt viele private Parties, oft auch in den Häusern der Fraternities und Sororities. Aber es gibt auch viele College Bars, die vor allem donnerstags prall gefüllt sind. Also falls ihr die Wahl habt, wählt vielleicht keinen Kurs freitags morgens, wenn ihr gerne ausgeht. Die Favoriten meiner Freunde und mir waren der Kollege Klub, das Monday’s und der Red Rock Saloon.

Noch ein paar Worte zum School Spirit an der UW Madison: So wie ihr es aus den Filmen kennt, ist es auch in der Realität. Alle Studenten identifizieren sich sehr mit ihrer Uni und tragen stolz ihre Wisconsin Sweater. Die Auswahl an Merchandise, der im University Book Store erhältlich ist, ist riesig. Es gibt viele Events, wie Hockey oder Volleyball Matches oder auch das Homecoming Wochenende, wo man nur rot-weiß sieht.

Aber das größte Event ist natürlich der Football Game Day im Camp Randall, ein Riesenspektakel! Versucht euch auf jeden Fall ein Saison Ticket in der Student Section zu holen, das ist die günstigste Variante, wenn ihr zu allen Spielen gehen wollt, was ich euch empfehlen würde. Aber egal in welcher Section ihr ein Ticket bekommt, und egal wie viel ihr von American Football versteht, es macht großen Spaß die Wisconsin Badgers anzufeuern. Sucht doch für einen ersten Eindruck auf Youtube mal nach „Wisconsin Jump Around“ :-) Das Maskottchen Bucky ist natürlich auch immer dabei! 


Studium

Natürlich geht es aber nicht nur um Freizeit, sondern auch ums Studieren. Hier habt ihr als Teilnehmer vom VISP zwei Möglichkeiten: Im Traditional Track könnt ihr ganz frei alle Kurse an der Uni wählen, vorausgesetzt es gibt verfügbare Plätze. Oder ihr wählt einen Thematic Track im Bereich eures Studienfachs, dann müsst ihr den Hauptteil eurer Kurse in diesem Bereich wählen, habt dafür aber einen gesicherten Platz. Ich studiere im Master in Frankfurt VWL und Finance, und habe in Madison drei Kurse belegt: Economics of Growth, Behavioral Economics und Analysis of Fixed Income Securities. Die Kurse sind generell interaktiver als in Deutschland. Es gibt laufend Abgaben, Hausaufgaben, Präsentationen oder auch Gruppenarbeiten, sodass sich die Note aus vielen Einzelteilen zusammensetzt. Dadurch bleibt man besser an den Kursinhalten dran, aber natürlich ist man auch weniger flexibel. Was mir sehr gut gefallen hat war, dass alle Professoren verpflichtet sind, Office Hours anzubieten. Da kann man dann ohne Voranmeldung hingehen und Fragen schnell und persönlich klären. 

Bei der Kurswahl helfen euch auch die VISP Betreuer und die jeweiligen Departments. Ein großer Vorteil an der UW Madison ist auch, dass man die Kurse schon im späten Frühjahr wählt. Dadurch kann man im Vorfeld schon eine Anerkennung der Kurse an der Heimathochschule sicherstellen. Sonst hat man das Risiko, dass man erst vor Ort Kurse wählt und die dann zuhause nicht anerkannt werden. Ich konnte aber vorher schon mein Learning Agreement festmachen und so sorglos ins Semester starten. 

Ein weiterer wichtiger organisatorischer Punkt ist das Thema Wohnen. Das ist für mich der einzig „negative“ Punkt gewesen, da es im Schnitt einfach sehr teuer ist und Verträge für ein Semester auch nicht ganz leicht zu finden sind. Aber es gibt sie, also lasst euch davon nicht abschrecken. Ich habe im The Regent gewohnt, direkt beim Stadion. Es war teuer, aber dafür von der Ausstattung her gut. Andere Wohnheime, die ich kenne, sind das Lucky’s, The Hub und Statesider. Hier kommt es ganz drauf an, wie viel ihr ausgeben möchtet. Ansonsten gibt es auch die Möglichkeit, in einem offiziellen Student Dorm zu wohnen. Auf Facebook gibt es dann auch noch privat angebotene Unter- oder Zwischenmieten, hier kann man mit etwas Glück deutlich günstiger und besser wohnen. 


Mein Fazit

Ich werde meine 4 Monate in Madison niemals vergessen. Es ist eine unglaublich tolle Stadt mit einer sehr hohen Lebensqualität, netten und offenen Menschen und einer tollen Lage. Durch die Nähe zu Chicago, was auch einen Wochenend-Trip wert ist, ist man aber auch schnell an einem der größten Flughäfen der Welt, um noch weitere Städte zu erkunden. Auch meine Uni-Kurse haben mir sehr gut gefallen. Ich habe viel gelernt und es ist sehr spannend, mal ein anderes Uni-System kennenzulernen. Aber alle meine tollen Erfahrungen wären ohne meine Freunde vor Ort nur halb so schön gewesen. Daher mein Rat: Stürzt euch direkt rein, sucht euch Leute, die zu euch passen und die Lust haben, mit euch das Land und die Kultur kennenzulernen. Vor allem innerhalb der Gruppe der Visiting Students lernt man wirklich schnell alle kennen. Das gilt auch für jeden anderen Auslandsaufenthalt, aber ich hoffe natürlich, dass ihr euch für Madison entscheidet. On Wisconsin! 

Schaut für mehr Infos gerne auch bei meinem Instagram Take-Over auf der Seite von College Contact vorbei oder schreibt mir, wenn ihr weitere Fragen habt!