1 Feb
Erfahrungsbericht von Ephraim S.

San José State University


Stadt: San José
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Physik
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2010 bis 12/2010

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Nun ist es auch schon wieder vorbei, das Auslandssemester in San Jose im schönen Kalifornien. Die knapp sechs Monate sind sehr schnell rumgegangen, was damit zusammenhängt, dass es eine super Zeit war!

Konkret angefangen mich um das Semester zu kümmern bin ich Anfang Januar des Jahres, was eher etwas knapp ist, aber immer noch gut ausgereicht hat, um alles erledigen zu können. Gerade hier kam mir die Hilfe von College-Contact zu Gute, die stets weiterhelfen konnten, z.B. welche Unterlagen noch auszufüllen sind. So verlief die Bewerbung für die Uni ohne Probleme.

Nachdem das Visum erst relativ knapp vor Abflug in meinem Besitz war, konnte es endlich losgehen.
Das einzige was ich zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste, war, wo ich das Semester über wohnen würde. Für die erste Woche hatte ich mir eine Unterkunft bei www.Couchsurfing.org gesucht.
Diese Plattform mag zunächst etwas abenteuerlich erscheinen, sie bietet aber die Möglichkeit sofort nette Kontakte zu Einheimischen herzustellen. So ist meine Gastgeberin über meinen Aufenthalt hinaus eine gute Freundin geblieben.
Während der ersten Woche habe ich dann auf www.craigslist.org nach einer dauerhaften Unterkunft gesucht. Nach weniger als einer Woche bin ich dort auch fündig geworden, wobei zu sagen ist, dass eine Unterkunft für $500 als preiswert angesehen werden kann. Die Mietpreise sind teilweise schon deutlich höher als in Deutschland.
Die Wohnung war dafür sehr zentral, so dass ich in die Innenstadt und zur Uni laufen konnte. Da meine Mitbewohner mir aber ein Rad anbieten konnten, habe ich fast alle Strecken mit dem Rad zurückgelegt. Die Bus- und Bahnverbindungen sind daneben aber auch sehr gut für amerikanische Verhältnisse.

Die Universität ist relativ groß und erstreckt sich über mehrere Blocks. Der Campus bietet einige sehr schöne Grünflächen mit Palmen, die man immer gerne sieht ;-) Für mich war es nicht schwierig, in meine Wunschkurse zu kommen, was in anderen Fächern aber sicherlich anders aussehen kann. Als Graduate Student hatte ich meine meisten Kurse am späten Nachmittag. Insgesamt musste ich drei Kurse wählen, um auf die 9 Units zu kommen, dazu habe ich noch einen SAL Kurs gewählt.
Wenn man mal längere Pausen zwischen den Vorlesungen hat, kann man schön am Pool entspannen, der sich auf dem Campusgelände befindet ;-)
Verglichen mit meinem Masterprogram in Deutschland, mussten mehr Prüfungsleistungen während des Semesters erbracht werden, wie wöchentliche Hausaufgaben und Midterms, die dann in die Endnote mit einfließen.
Die Übungsblätter haben wir dann meistens in einer Gruppe von Mitstudenten erledigt. Dadurch entwickelten sich auch gute Freundschaften, so dass wir nach der Uni öfters noch ein Bier trinken gegangen sind.

By the way, Freundschaften haben sich während der Zeit sehr viele entwickelt. Nach San Jose bin ich zusammen mit einem Freund aus Deutschland gegangen, wobei wir zusammen studiert, aber getrennt gewohnt haben. So konnten wir sehr gut zusammen oder getrennt neue Freunde kennenlernen und diese dann zu einem großen Freundeskreis zusammenführen. Neben Einheimischen gehörten dem auch Leute vieler anderer Nationen an (Italien, Schweiz, Türkei, Chile, Deutschland, Mexico…).

San Jose als Stadt ist trotz der großen Einwohnerzahl relativ übersichtlich. Abends weggehen kann man z.B. in Bars und Kneipen an der 1st und 2nd Street, San Fernando und Sanata Clara aber ebenso am San Petro Square.

Will man San Jose verlassen, ist man in ca. 45 min mit dem Auto in San Francisco, einer wirklich sehr schönen und lebendigen Stadt. Der nächste Strand ist in Santa Cruz gelegen, der gut 30 Minuten entfernten Surferhochburg. Diese Ziele sind auch mit Bus und Bahn zu erreichen, man braucht dann allerdings etwas länger. Es bietet sich also an, ein Auto zu haben oder andere Leute, die ein Auto besitzen, zu kennen. Denn neben San Francisco und Santa Cruz bieten Reiseziele wie Lake Tahoe, der Yosemite Nationalpark, Napa Valley oder Big Sur atemberaubende Landschaften, die nicht zu weit entfernt sind. Ein Wochenende in Las Vegas ist auch nur zu empfehlen :-)

Deutlich entspannter lässt es sich in den USA leben, wenn man mindestens 21 Jahre alt ist, da man sonst in fast keine Bar oder ähnliches reinkommt.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass es eine sehr erfahrungsreiche, intensive, wunderschöne Zeit gewesen ist, so dass ich jedem nur empfehlen kann, den Schritt ins Ausland zu wagen. Finanziell ist es sicherlich nicht am günstigsten in Kalifornien zu studieren, wenn man aber Auslandsbafög bekommt, fallen auf jeden Fall aber die hohen Studiengebühren weg.
Was von der Zeit hängen geblieben ist, sind aber nicht die etwas teureren Lebendmittel oder das teurere Bier, sondern eine Zeit im warmen San Jose, mit guten Freunden, beeindruckender Landschaft und viel Spaß!