University of California, Berkeley
Da ich im Zuge meines Studiums der Internationalen Betriebswirtschaft dazu angehalten bin Erfahrung an einer ausländischen Universität zu sammeln, war es für mich immer schon klar diese Erfahrung an einer renommierten amerikanischen Universität zu machen. Aus diesem Grund fiel meine Entscheidung auf die University of California, Berkeley.
Gleich zu Beginn möchte ich darauf hinweisen, dass ich diese Entscheidung keinen Moment lang bereut habe. Die anfängliche Organisation des Aufenthaltes ist keineswegs kompliziert – ganz im Gegenteil, durch die Unterstützung von College Contact ist man mit der Beschaffung von nur wenigen Dokumenten und Unterlagen inkl. einem Besuch auf dem amerikanischen Konsulat „ready to go“. Jedoch sollte man auch hier einkalkulieren, dass das Studentenvisum und alle Anträge einiges kosten (in meinem Fall ca. 300 Dollar).
Ich persönlich habe mich für Summer Session D entschieden, diese Session dauerte insgesamt 6 Wochen (von Juli bis Mitte August). Die Kurse für die Sessions findet man einfach auf der Homepage der UC Berkeley und hat dabei auch eine große Auswahl. Grundsätzlich rate ich jedoch sich für die Kurse möglichst früh anzumelden, da sonst die Plätze für sehr beliebte Kursen schnell weg sein können. Ich habe zwei Business-Kurse an der Haas School of Business gewählt – Marketing und Leadership.
Grundsätzlich war ich mit der Wahl meiner Kurse (Marketing bei Prof. Robinson und Leadership bei Prof. Fellows) zufrieden, wobei ich erwähnen möchte, dass sich die angebotenen Business Kurse hinsichtlich des Workloads stark unterscheiden können. Beide meiner Kurse waren ähnlich aufgebaut – es waren zum Einen Gruppenpräsentationen zu erstellen, zum Anderen gab es „written assignments“ und jeweils ein mid-term sowie ein final exam. Zusätzlich gab es für jede Einheit „reading assignments“ zu erledigen, um sich so auf die Kursstunden vorzubereiten.
Die Einheiten waren prinzipiell voll durchgeplant und gefüllt mit jede Menge verschiedener Tasks kombiniert mit Lectures der Professoren. Um euch einen detaillierten Einblick in die Kurse zu ermöglichen, möchte ich im Folgenden näher auf meine gewählten Classes in Berkeley eingehen.
Marketing
Der Kurs bei Prof. Robinson war im Nachhinein betrachtet gut. Positiv zu erwähnen ist die Bearbeitung einer Vielzahl von Case Studies, die vorzubereiten sind und während der Stunde durchdiskutiert werden. Man bekommt als Nicht-Wirtschaftsstudent mit diesem Kurs sicherlich einen sehr guten Einblick und Überblick in die Welt des Marketing. Für mich als BWL-Studentin habe ich Vieles vom durchgenommenen Stoff bereits gekannt, jedoch war der Vortrag von Prof. Robinson sehr anregend gestaltet (und vielmals mit Commercials aus der Praxis unterstützt). Man war ständig gefordert aktiv mitzuarbeiten und sich einzubringen – auch die Präsentation einer Case Study war Bestandteil des Kurses. Als written assignments waren zwei „Briefs“ zu verfassen. Der Workload war also nicht wenig und auch die Art des Vortrags des Professors war nicht jedermanns Sache. Jedoch muss man sagen, dass man aus dem Kurs einiges für sein weiteres professionelles sowie privates Leben mitnehmen konnte.
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Die Leadership Class hat mir besonders gut gefallen, was zum Großteil an Prof. Fellows lag. Der Kurs war so aufgebaut, dass es einen Teil Vorlesung gab, außerdem wurden fast jede Einheit Gastlektoren eingeladen und interaktive Gruppenarbeiten waren immer Bestandteil. Wir mussten eine Gruppenpräsentation halten und einige written assignments abgeben. Der schriftliche Aufwand des Kurses war groß, jedoch hatten wir bei der Wahl der Themen für das Individual Paper sowie für die 2 Case Studies großen Freiraum. Ich würde diesen Kurs jedem weiterempfehlen.
Leben am Campus
Bezüglich des Housing habe ich mich für die Residence Halls entschieden. Ich wurde im Haus Davidson der Unit 2 einquartiert. Bei meiner Ankunft war ich kurzzeitig sehr überrascht wie viele Asiatinnen in meinem Stock anzutreffen waren (meine Mitbewohnerin aus Belgien und ich waren die einzigen europäischen Mädls in unserem Stockwerk). Man muss sich darauf einstellen, dass man als Europäer eher in der Minderzahl ist, wenn man sich für die Residence Halls entscheidet. Außerdem habe ich mich mit meinen 23 Jahren schon als eine der ältesten im Haus gefühlt (der Durchschnitt lag bei ca. 20-21 Jahren).
Jedoch findet man ganz schnell Anschluss und lernt viele Leute kennen – nach nur ein paar Tagen hat man mind. 100 neue Gesichter kennengelernt (was durch diverse Welcoming Veranstaltungen erleichtert wird).
Ich habe mich in Unit 2 im Allgemeinen gut betreut gefühlt, jedoch würde ich mich heute für das Wohnen im I-house bewerben.
Zum Schluss, mein letzter Tipp: Wer sich für die UC Berkeley entscheidet, sollte auf jeden Fall im Vorhinein wissen, dass es in Berkeley in den Monaten Juli und August nicht sunny & hot ist, sondern richtig kühl sein kann. In der San Francisco Bay ist es morgens ziemlich frisch, untertags wird es jedoch wärmer und bei Sonnenschein ist die Stadt und die Umgebung ein Traum. Wer ins Heisse will, dem empfehle ich einen Trip nach Las Vegas!