18 Mär
Erfahrungsbericht von Dorothee B.

San José State University

Stadt: San José
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL, Anglistik / Amerikanistik
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2009 bis 12/2009

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich habe das Fall Semester 2009 an der San José State University verbracht und würde mich jederzeit wieder für diese Uni entscheiden. In meinem Studiengang ist ein Semester im Ausland obligatorisch, aber auch wenn das nicht der Fall gewesen wäre, hätte ich bestimmt eines gemacht. Als das Auslandssemester erst einmal losgegangen war, war es eine superschöne Zeit, aber vorher mussten natürlich auch einige Vorbereitungen getroffen werden, die teilweise sehr zeitaufwändig waren, daher sollten schon einige Monate dafür eingeplant werden. Vor allem der Besuch auf der Botschaft und überhaupt die ganze Beantragung des Visums kann stressig werden. Mit den Hinweisen und Papieren, die man von der Uni und von College Contact bekommt, kann aber eigentlich kaum etwas schief gehen.
Um die Unterkunft habe ich mich auch schon vorher gekümmert, da es mir wichtig war, direkt nach der Ankunft mit dem „Einleben“ loszulegen und nicht noch den Stress der Wohnungssuche vor mir haben wollte. Auf das Thema Unterkunft gehe ich später noch genauer ein.

Uni und SAL

Nach der Ankunft in den USA muss man sich im SAL Office einchecken – ein einfacher und kurzer Prozess, bei dem man schon erste Informationen zu Kursen und der Orientierungswoche bekommt. Die Orientierungswoche, die von SAL angeboten wurde, war sehr informativ und wirklich hilfreich, außerdem hat man dadurch schon gut erste Kontakte knüpfen können. Das SAL Personal ist immer sehr freundlich und hilfsbereit gewesen und hat sich auch bei schwierigen Themen sehr bemüht.
Die Kurswahl in der ersten Woche war etwas anstrengend, da man sich als SAL Student nicht im Vorfeld online registrieren kann und einfach in alle Kurse gehen muss, die in Frage kommen, um vom Professor die Bestätigung zu bekommen, dass man den Kurs belegen darf. Dies war nicht ganz einfach, teilweise wurde ich zur Chair Person des Fachbereichs geschickt um dort die Erlaubnis einzuholen, das hat dann aber auch immer gewirkt. Grundsätzlich ist es nicht leicht, in die Kurse zu kommen, gerade bei der momentanen Finanzlage der California State Universities, aber die Professoren sind sehr verständnisvoll und bemüht.
Der Unialltag war anders als der, den ich von meiner Heimatuni in Gießen gewöhnt bin. In Gießen hatte ich viele Kurse, die jeweils nur einmal pro Woche stattfanden und nur eine Klausur pro Kurs am Ende des Semesters. In San José hatte ich vier Kurse – einen Englisch- und drei BWL-Kurse, die jeweils zweimal pro Woche stattfanden. Während des Semesters gab es mehrere Midterms, Hausaufgaben und Präsentationen und am Ende eine Final Exam Phase. Mir persönlich hat dieses System viel mehr zugesagt. Zusätzlich gab es noch einige Workshops, die vom SAL Office organisiert wurden, und von denen man mindestens zwei belegen musste. Diese Workshops waren aber sehr interessant und nützlich, zum Beispiel ging es um das richtige Recherchieren, gute Präsentationen oder Bekämpfung von Prüfungsangst.
Der Campus ist wirklich sehr schön, mit Palmen, Grünflächen, einem Pool und dem Eventcenter, in dem beispielsweise Konzerte stattfinden. Außerdem gibt es das Fitnesscenter mit einem sehr breiten Sportangebot, das Health Center mit angeschlossener Apotheke, sowie den Spartan Bookstore, in dem man nicht nur Bücher für die Uni kaufen kann, sondern auch elektronische Geräte, Schreibwaren, Klamotten, Süßigkeiten, Toilettenartikel...

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Ich habe im International House gewohnt und kann das wirklich jedem empfehlen, der möglichst viele Leute kennen lernen möchte. Der Vorteil des International Houses gegenüber der Zimmer im Campus Village ist, dass einem nicht nur das eigene Zimmer (meistens Zweierzimmer), eine Küche und ein Wohnbereich zur Verfügung stehen, sondern ein großes Wohnzimmer, ein Fernsehzimmer, ein Esszimmer, eine voll ausgestattete Küche, ein Computerraum, ein großer Raum im Keller, der für Partys genutzt wird, in dem aber auch Billard, Tischtennis usw. gespielt werden kann. Außerdem gibt es natürlich auch noch eine Waschküche mit Waschmaschinen und Trocknern. Im I-House wird eine Menge unternommen. Es gibt viele Trips und Parties, außerdem Veranstaltungen wie das Pancake Breakfast, das International Quiz oder Formal Dinner, die jedes Semester stattfinden. Außerdem ist jeden Dienstag Coffee Night, zu der auch Studenten eingeladen sind, die nicht im I-House wohnen und gelegentlich werden „Regional Dinners“ veranstaltet, Abende mit landestypischem Essen. Im Fall Semester 2009 gab es 72 Bewohner aus über 35 verschiedenen Ländern und das war eine echt tolle Erfahrung. Die meisten Freunde habe ich auch dort und während der Orientation Week gefunden, da es sich in den Kursen eher schwierig gestaltete, in Kontakt zu kommen. Die Atmosphäre im Haus war stets sehr familiär, und ich glaube, mein Semester wäre nicht so schön gewesen, wenn ich nicht dort gewohnt hätte. Als ich einmal krank wurde, hat mich eine der Angestellten des I-Houses für ein paar Tage bei sich wohnen lassen und mich rührend umsorgt – so durfte ich auch die berühmte Gastfreundschaft der Amerikaner erfahren.
Wenn man im International House wohnt, muss man einen Meal Plan dazu buchen, eine Art „Essens-Flatrate“. Man kann entscheiden, ob man an fünf oder sieben Tagen in der Woche Essen bekommen möchte, bezahlt den entsprechenden Preis und kann dann so viel essen wie man möchte. Frühstück und Abendessen gibt es im I-House zu bestimmten Zeiten, ansonsten kann man aber bis Mitternacht in den Dining Commons auf dem Campus essen.
Wer viel Wert darauf legt, nicht-deutschsprachige Kontakte zu knüpfen und viel über fremde Kulturen zu lernen, ist im International House gut aufgehoben. Dass die Zimmer geteilt werden müssen, ist allerdings nicht jedermanns Sache – ich habe mir mein Zimmer mit einer Amerikanerin geteilt, was auch super geklappt hat, jedoch hat man tatsächlich viel weniger Privatsphäre.


Freizeit und Leben in San José

San José ist keine pulsierende Metropole, aber durchaus eine hübsche, lebhafte Stadt. Einkaufsstraßen, wie man sie aus Deutschland gewohnt ist, gibt es nicht, zum Shoppen muss man in die Malls fahren. Dabei empfehle ich besonders die Valley Fair Mall, die von Downtown auch gut mit dem Bus zu erreichen ist. Wenn man in Downtown San José eines machen kann, dann ist das definitiv essen. Es gibt viele verschiedene Restaurants, wobei ich besonders das „Flames“ empfehle, in dem man wirklich ALLES bekommen kann, von Frühstück über Burger, Pasta und Steaks bis hin zu Cocktails und ganz tollen Torten. Außerdem gibt es einige Bars, wo man abends gute Cocktails trinken gehen kann und den WET Nightclub. Jeden Mittwoch ist Student Night im Kino downtown, wo man sich für einen vergünstigten Preis die neuesten Filme anschauen kann. Sehr schön war auch Christmas in the Park – anders als Weihnachtsmärkte in Deutschland, aber sehr liebevoll gestaltet, mit Karussells, einer Eislaufbahn unter Palmen und künstlichem Schnee. Für Kunstliebhaber ist das Art Museum einen Besuch wert und San Josés Sehenswürdigkeit, das „Winchester Mystery House“ besucht man am besten zu Halloween bei einer Flashlight Tour.
Einen Strand gibt es in San José nicht, aber man ist sehr schnell in Santa Cruz und in Monterey. Weitere Ausflüge, die ich unternommen habe, gingen nach San Diego, L.A., Santa Barbara, Santa Monica, Huntington Beach („Surf City“), Las Vegas und natürlich San Francisco, wo ich schon an meinem zweiten Tag bei einem Baseballspiel der San Francisco Giants gegen die L.A. Dodgers war – ein „echt amerikanisches“ Erlebnis, auch wenn man (so wie ich) nichts von Baseball versteht.

Insgesamt war mein Auslandssemester eine tolle Erfahrung, bei der ich viel Spaß hatte und viel gelernt habe. Wer die Möglichkeit hat, für ein Semester ins Ausland zu gehen, sollte sie unbedingt nutzen!