24 Jun
Erfahrungsbericht von Dominik A.

San Diego State University

Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Maschinenbau
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2014 bis 05/2014

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Die Wahl einer englischsprachigen Universität für ein Auslandssemester als Maschinenbauer ging ich von verschiedenen Gesichtspunkten her an. Zum einen war es mir wichtig, in einem warmen Land möglichst am Meer mit viel Sonnenschein zu studieren. Zum anderen legte ich meinen Fokus auf das Angebot der Studienfächer, die möglichst kongruent mit dem deutschen Niveau sein sollten. In meinem Masterstudium ist es unter anderem Pflicht, ein Fach mit dem Schwerpunkt Business zu wählen. In diesem Bereich ist die San Diego State University sehr gut aufgestellt und bietet mit hohem Niveau zahlreiche Kurse für Auslandsstudenten an. Bezüglich des Fachbereichs Maschinenbau wird hier jedoch nicht viel geboten. Meine Auswahl an Fächern beschränkte sich daher auf Kurse mit Anlehnung an den Maschinenbau, die widererwartend sehr viel interessante und aufregende Wissensinhalte boten. Weiterhin ist die San Diego State University (SDSU) in der Nähe von beliebten Reisezielen gelegen, sodass auch neben Studium und Hausaufgaben jederzeit Abwechslung geboten ist.

Meine Vorbereitungen für ein Auslandssemester im Frühjahr 2014 in San Diego begannen gut ein Jahr vorher. Zunächst musste ich mir ein Englisch-Zertifikat ausstellen lassen, welches für ein Studium im englischsprachigen Ausland verlangt wurde. Ich hatte mich hierbei rein vom Kostenaspekt her auf das DAAD-Zertifikat fokussiert. Weiterhin standen Erledigungen wie Reisepass erneuern, Kursauswahl und Abklärung mit Professoren von der Heimatuniversität, Flugbuchung (lediglich Hinflug, da am Ende des Semesters noch Optionen zum Reisen offen gehalten werden sollten), Auslandskrankenversicherung abschließen, usw. auf der Tagesordnung.

Der Visumstermin in Frankfurt war sehr entspannt. Die Aufregung wegen möglichen Gesprächen oder Darlegungen irgendwelcher Gegebenheiten legte sich gleich nach dem Betreten des Gebäudes. Hier lohnt es sich sehr, einen Termin am frühen Morgen eines Wochentages zu bekommen, somit waren Warteschlangen quasi aufgehoben und die einzelnen Personen an den verschiedenen Stationen warteten eher auf einen.

Weitere anstehende Aufgaben vor dem Antritt des Auslandssemesters werden von College Contact mit ausreichender Vorlaufzeit angekündigt. Ohne diese Unterstützung wäre die Planung und Vorbereitung wesentlich mühsamer und ggf. auch nicht machbar gewesen. Aufgrund meiner Fächerwahl musste oftmals vorzeitig der Kontakt zu der Uni hergestellt werden, um hier nochmals explizit nachzufragen. Ohne jegliche Hilfe wäre mein Problemfall nicht so schnell gelöst worden. Deshalb möchte ich mich an dieser Stelle nochmals ausdrücklich für diese umfassende Hilfe bedanken!! Mit ausführlicher und kompetenter Beratung wird die Planung eines Auslandssemesters mit College Contact um ein Wesentliches vereinfacht und angenehmer gestaltet!

Gegen Ende des Jahres 2013 ging es dann auch endlich nach den umfangreichen Anstrengungen bzgl. Planung und Organisation für mein Spring-Semester 2014 in San Diego los in Richtung Amerika. Zuvor machte ich noch einen Zwischenstopp in New York, um am Times Square dem neuen Jahr entgegen zu fiebern. Gut eine Woche vor Semesterstart landete ich abends in San Diego und war erstmal begeistert von der Atmosphäre, dem Wetter, den Menschen!! Es deutete bereits am ersten Tag alles hin auf ein tolles halbes Jahr in San Diego. Ich hatte zuvor einen Kontakt zu einem Vermieter von Studentenwohnungen rund um den Campus geknüpft gehabt, der mich am Flughafen abholte und nach einem ausgiebigen Essen zu meiner Wohnung fuhr. Bereits am ersten (ganzen) Tag brachte mich mein Vermieter zu einer Autovermiet-Station (Dirty Cheap Car Rental), bei der ich nach reichlicher Überlegung einen Mietwagen für das ganze Semester buchte. Diese Firma ist verglichen mit den gängigsten Autovermietern vor Ort für einen solch langen Zeitraum zu empfehlen. Mit großzügigen Entgegenkommen und teilweise klasse Autos konnte ich ein tolles Angebot erlangen. Vorteilhaft ist es, neben dem Handeln 25(+) Jahre zu sein, um neben dem größeren Vertrauen einen günstigeren Preis zu bekommen.

Nach ein paar Tagen mit Sightseeing und der Eingewöhnung ging es dann auch schon mit einem Vorprogramm an der Uni los. Am ersten Tag fanden lediglich die Registrierung und ein paar Informationsveranstaltungen statt. Am nächsten Tag wurde eine Präsentation über WebPortal und Blackboard geboten, welche Portale für Studenten darstellen, die Unterlagen und Noten für die jeweiligen Studienfächer bereithalten und darüber hinaus den Datenaustausch in Projektgruppen ermöglichen. Weiterhin gibt es zahlreiche Veranstaltungen wie Campus Tour oder City Bus Tour, die sehr zu empfehlen sind. Nicht nur wichtige Informationen werden hier vermittelt, sondern man lernt zahlreiche neue Leute kennen, die einem spätestens im Hörsaal wieder begegnen.

Das Class Crashing ist durchaus einfach gehalten. In vielen Kursen, die größtenteils nur Amerikaner besuchen, sind die Professoren sehr positiv gestimmt, einen Studenten aus dem Ausland im Kurs aufzunehmen. Für die Anmeldung zu einem Kurs werden die Unterschrift des Professors und ein Add-Code auf einem Formblatt benötigt, welches beim Studentenbüro abgegeben werden muss. Die gewählten Kurse sind dann in Blackboard oder auch WebPortal nachzusehen. Als Masterstudent hatte ich drei Masterkurse gewählt gehabt mit jeweils 3 Credits (insg. 9 Credits, Maximum sind 9 Credits) und darüber hinaus an einem Surfkurs teilgenommen. Dies macht besonders viel Spaß und ist für all die empfehlenswert, die vom Wassersport fasziniert sind und noch ein paar Euros übrig haben. Zusatzkurse werden nämlich extra berechnet und werden bei Bedarf nicht auf dem Zeugnis aufgelistet. Für die gewählten Studienfächer sind oftmals Lehrbücher notwendig, aus welchen Hausaufgaben aufgetragen werden oder auch Informationen für die Vorbereitung auf Tests oder Klausuren zu finden sind. Hierbei ist es empfehlenswert, bei einem günstigeren Buchhandel wie KB-BookStore anstatt dem BookStore auf dem Campus, die benötigten Bücher auszuleihen. Oftmals muss man hierfür auch das Internet/Craiglist zu Rate ziehen oder aber auch ein unbenutztes Exemplar kaufen. Diese sind dann sehr teuer. Für das nötige Kleingeld ist übrigens ein „Deutsche Bank“ Konto empfehlenswert. Bei der Deutschen Bank kann als Student ein kostenloses Girokonto eröffnet werden. Hiermit ist es möglich, vor Ort an Automaten der weit verbreiteten Bank of America Bargeld kostenlos abzuheben. Auch Banken in den umliegenden Ländern wie Mexiko oder Kanada kooperieren mit der Deutschen Bank, sodass einem so sehr geholfen ist und man ggf. Bearbeitungsgebühren bei Kartenzahlung mit Kreditkarten umgehen kann.

Das Studieren an sich macht im Ausland sehr viel Spaß. Man erkennt den doch merklichen Unterschied bezüglich des deutschen Lehrstandards. In den USA sind in vielerlei Hinsichten Abstriche gemacht, die das Lernen und Studieren wesentlich vereinfachen. Große Erwartungen sollte man deshalb an das Auslandssemester nicht haben. Jedoch werden oftmals Einzel- oder Gruppenprojekte im Kurs selbst angeboten, die umfassend sind und viel an interessanten Aspekten bereithalten. Grundsätzlich ist immer mit viel Arbeitsaufwand in einem Kurs zu rechnen, dafür sind dann der Anspruch und das Niveau von Klausuren gering gehalten.

Wer neben dem Unileben viel erleben möchte, kann durchaus probieren, Kurse so zu legen, dass ein langes Wochenende gegeben ist. Sowohl Städtereisen nach Las Vegas, Los Angeles oder aber auch Mexiko sind dann sehr entspannt anzugehen. Darüber hinaus können auch Shopping-Aktivitäten in Fashion Valley, Mission Valley und Las Americas oder aber auch ein Besuch im Safari-Park, Zoo San Diego oder Sea World San Diego unternommen werden. Ansonsten ist mit einem vielfältigen Sportpogramm an der Uni (kostenlose Fitnesszentren, Schwimmbad, Basketball-, Tennis-, Fußballhallen, …) und zahlreichen Studentenparties immer etwas geboten, was das Auslandssemester in San Diego zu einem unvergesslichem Lebensereignis macht. Reisen nach San Francisco, Sequoia – oder Yosemite National Park, Grand Canyon, Sacramento, … kann man dann während der freien Woche nach den Midterms, dem Spring Break, angehen.

Zu essen bietet San Diego mehr als nur zahlreiche Anlaufstellen. Besonders erwähnenswert sind hier Cheesecake Factory, Old Spaghetti Factory, Taco Wagon und In-n-out Burgers. Sonstige kulinarische Besonderheiten sind Taco Tuesday, zahlreiche Bars in La Jolla sowie die Hookah-Bar nähe Prospect St.

Grundsätzlich ist die San Diego State University für ein Studium im Ausland sehr zu empfehlen. Neben dem täglich tollen Wetter, dem imposanten und teilweise idyllischen Universitätsgelände und der einzigartigen Umgebung mit zahlreichen Möglichkeiten kann die San Diego State University punkten. Zwar muss man hierfür tief in die Tasche greifen, um jegliche Ausgaben begleichen zu können, allerdings wird einem für das Geld einiges geboten und das Auslandssemester zu einem unvergesslichem Erlebnis. Das Studium sollte man allerdings nicht so ernst sehen, wie man es vielleicht aus Deutschland gewohnt ist. Hier ist vielmehr auf das drum herum Augenmerk zu legen, was definitiv ein oder aber auch zwei Urlaubssemester in Deutschland und die jeweiligen Unkosten wert ist.