22 Mai
Erfahrungsbericht von Dennis S.

California State University Chico

Stadt: Chico
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2012 bis 01/2013

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Hey Leute,
ich habe im Wintersemester 2012/2013 ein Auslandssemster in Chico, Kalifornien, gemacht. Es war einer super Zeit, die ich wahrscheinlich nie vergessen werde. Bevor ich mich für die Chico State University entschied, habe ich sehr viele Erfahrungsberichte gelesen. Ich hoffe, dass ich euch mit meinem Bericht ein bisschen weiter helfen kann.

ALLGEMEIN

Im Januar 2012 hatte ich plötzlich, nachdem ich eine Auslandssemster-Präsentation meiner Hochschule sehen durfte, richtig Bock für ein Semester ins Ausland zu gehen. Schon damals war für mich klar, dass es Richtung USA gehen sollte. Durch meine Recherchen kam ich hier auf die College-Contact Webseite. Mir war es wichtig in eine Gegend zu gehen, wo ich viel von der amerikanischen Kultur mitbekomme, wo man trotzdem verhältnismäßig günstig leben kann und ich nicht unbedingt einer von 300 weiteren deutschen Austauschstudenten bin. Chico ist eine kleinere Stadt im Norden Kalifornien mit ca. 80.000 Einwohnern, wovon jedoch ca. 16.000 Studenten sind! Die Stadt und der Campus sind sehr schön und haben viele Grünanlagen. Darüber hinaus ist Chico eine sehr fahrradfreundliche Stadt. Das in der Semestergebühr enthaltene Busticket und ein Fahrrad reichen vollkommen aus, um alle Wege, egal ob zum Campus oder zur abendlichen Party, zu bewältigen.

Schon Fernweh bekommen?

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In der Vorbereitung musste ich verschiedene Hürden nehmen, die mir sehr viele Nerven gekostet haben. Die Mitarbeiter von CollegeContact standen mir aber immer sehr hilfreich zur Seite und haben mir selbst die einfachsten und banalsten Fragen nett beantworten können. Die erforderlichen Bewerbungsunterlagen wurden von CollegeContact gecheckt und dann direkt an meine Wunsch-Uni weitergeleitet. Als Sprachnachweis müsst ihr einen DAAD- oder einen TOEFL-Test mit bestimmten Ergebnissen vorweisen. Ich empfehle euch den DAAD zu absolvieren, da der einfach billiger ist und von fast jeder Hochschule ausgestellt wird. Beim Besuch des Konsulats empfehle ich euch wirklich frühestmöglich einen Termin zu holen. Berechnet auch ein, dass es z.B. bis zu zwei Wochen dauern kann, bis das Konsulat euren Reisepass an euch zurückschickt oder ihr manchmal vier Wochen warten müsst, bis zum ersten freien Termin im Konsulat! Ihr könnt euch sicher vorstellen wie nervenaufreibend es sein wird dein Auslandssemster kurz vor dem Antritt auf der Kippe sehen zu müssen.


ANREISE

Die Anreise selber war easy. Ich habe mir bei verschiedenen Flug-Vergleichsportalen den billigsten Hinflug organisiert. Hier gilt natürlich auch, je früher gebucht, desto billiger der Flug. Rückflüge sind oft billiger, wenn ihr sie in den USA auf amerikanischen Websites bucht. Außerdem wollt ihr ja möglicherweise am Ende des Semesters herumreisen und wisst noch nicht wann ihr zurückfliegen wollt.


UNTERKUNFT-, und MÖBELSUCHE

Ich bin ca. vier Wochen vor Semesterbeginn angereist und habe in Chico die ersten Tage in einem Motel gewohnt. Von dort aus habe ich mir dann über Internetseiten, wie craigslist.com, WG-Zimmer angeschaut. Bei der dritten WG hatte ich dann Glück und ich durfte nach 10 Tagen im Motel mit drei Amerikanern in eine WG ziehen,. Im Nachhinein war diese WG übrigens das Beste, was mit passieren konnte. Möbel habe ich mir bei einem Thrift-Shop und einem Matratzen-Laden organisiert. Aber mal ehrlich: Neue Matratze, ein gebrauchter Stuhl und ein Schreibtisch. Viel mehr braucht man nicht, denn man will doch was erleben in Kalifornien!
Die Kosten des täglichen Lebens sind in Chico übrigens kostengünstig. Ob nun Miete, Lebensmittel oder die Party-Nacht: Das Leben ist vergleichsweise kostengünstig bzw. studentenfreundlich in der Stadt.


BETREUUNG VOR ORT

Vor Ort gibt es das ALCI-Institut (American Language and Culture Institute) welches euch dort super unterstützt. Im Büro sind Mitarbeiter, die sich speziell um die Austauschstudenten aus aller Welt kümmern. Egal welche Frage ihr habt, z.B. zur amerikanischen ID oder zum Ablauf an der Uni, hier wird euch wirklich immer geholfen.


BELEGTE UNIKURSE

Es gibt die Möglichkeit im Rahmen des Open-University Programms bis zu zehn amerikanische Units an der Universität zu belegen. Weiter Unis können aber für einen kleinen Aufpreis auch belegt werden. Ich persönlich hatte leider zu viel Respekt vor dem englischsprachigen Studium und hab nur drei Kurse belegt (sprich 9 Units). Vier Kurse sind aber problemlos machbar, auch ohne die Freizeit darunter leiden zu lassen. In den ersten Wochen ist es schwierig in den Rhythmus zu kommen, aber später verläuft alles routiniert und machbar ab. Dazu kommt, dass das System dort viel verschulter ist, als bei uns in Deutschland. Jede Woche müssen Aufgaben erledigt werden, es gibt viele Tests, man muss verschiedene Paper abgeben oder Hausaufgaben erledigen. Hat alles den Nachteil, dass man unter der Woche wirklich eine Menge Arbeit hat, welche jedoch meist nicht besonders anspruchsvoll ist. Notentechnisch möchte ich auch gerne an das amerikanische Multiple-Choice-System erinnern. In jedem Test gibt es also immer bis zu fünf vorgegeben Antwortmöglichkeiten. Zusammenfassend bin ich nur mit sehr guten Noten zurück nach Deutschland gekommen.
Es gibt aber zwei Sachen die ein bisschen stressig sind. Zum einen müsst ihr am Anfang per „Class Crashing“ in die Kurse der Profs kommen. Es ist also nicht garantiert, dass ihr euren Platz im Wunschkurs bekommt. Ich hatte zum Glück keine hochspeziellen Kurse auf meinem Plan und kam problemlos in meine Wunschveranstaltungen. Die zweite nervige Sache ist, dass ihr „mehr oder weniger“ verpflichtet seid bei den Englisch-Sprachkursen des ALCI mitzumachen. Das Niveau ist bei diesen Kursen äußerst gering und bringt den meisten Deutschen nicht sehr viel. Um eure Visumsvorschriften zu erfüllen müsst ihr aber in den ersten Monaten mindestens 90% der Zeit anwesend sein.


Freizeit- und Ausflugsmöglichkeiten

  • FREIZEIT in CHICO


In Chico leben 16.000 Studenten die natürlich auch beschäftigt werden wollen. Wer gerne ausgeht wird in Chico auf jeden Fall auf seine Kosten kommen. Es gibt verschiedenste Bars bzw. Clubs in der Stadt, die je nach Wochentag verschiedene Aktionen haben und dementsprechend besucht sind. Darüber hinaus gibt es die Hausparty-Szene mit großen Partys überall in der Stadt. Theoretisch könnte man an sechs Tage die Woche ausgehen. Besonders cool fand ich persönlich den Madison Bear Garden und die Partys im Las Selles.
Aber natürlich gibt es noch weitere Möglichkeiten in Chico. Für einen Preis von ca. 120€ könnt ihr dem hochmodernen, hochschuleignen Fitnessstudio beitreten, welches nur von Studenten genutzt werden kann. Das Geld zahlt sich definitiv aus, denn es gibt hier neben Indoor- Fußball- & Basketballcourts auch einen Swimming Pool, Kletterwand, Indoor-Laufstrecke und Tischtennis-Area. Besonders hat es mir als Fußballspieler Spaß gemacht, viermal die Woche beim Indoor-Fußball gegen die Amerikaner zu spielen.
Außerdem solltet ihr unbedingt einmal „Floaten“ gehen. Dafür kauft ihr euch eine Art Schwimmreifen und lasst euch bei ein paar gekühlten Getränken mit euren Freunden den Sacramento-River herunter treiben. Ich sag euch: Das ist Lebensfreude pur!

  • AUSFLÜGE/ REISEN


Chico liegt zentral in Nordkalifornien. San Francisco, der Strand der Westküste, Sacramento, der Lake Tahoe und das Gebirge sind innerhalb von ca. zwei Stunden zu erreichen. Es gibt reichliche Möglichkeiten für Wochenendtrips und Ausflüge. Ich persönlich kann euch auch empfehlen nach Las Vegas zu fliegen und dort ein paar Tage zu verbringen. Los Angeles und San Diego sind auch mit dem Mietwagen für einen Wochenendtrip geeignet. Ein Freund von mir ist z.B. auch noch nach Hawaii geflogen, denn die Flugstrecke ist nicht weit und die Tickets nicht teuer. Ein anderer Freund ist wiederum zum Skii-Fahren in die Berge gefahren. Außerdem gibt es einen Adventure-Club, bei dem jeder einmalige Ausflüge buchen kann. Beispielweise einen Rafting-Trip oder eine Kajak-Tour auf dem Lake Tahoe. Es gibt sehr viele Möglichkeiten seine Wochenenden zu gestalten.
Zum Ende des Semesters kann ich nur empfehlen nochmal das Visum „zu nutzen“ und ein bisschen herumzureisen. Kanada und die Ost-Küste, mit Traumstädten wie New York und Washington, liegen quasi direkt auf dem Heimweg und sollten meiner Meinung nach „mitgenommen werden“, wenn man schon mal in Amerika ist.
 

  • MEINE TIPPS


Am Labor Day zum Floaten mit seinen Freunden fahren. Dort lassen sich Tausende von Menschen den Fluss herunter Treiben. Alles endet mit einer anschließenden Feier auf einer kleinen Insel, ein Megaevent!
Bei der Wohnungssuche möglichst mit anderen Amerikanern zusammenziehen. Ist natürlich einfacher z.B. mit anderen Austauschstudenten aus Deutschland zusammenzuziehen, aber ich finde es besser, wenn man sich bemüht mit Amerikanern zusammenzuwohnen. Es ist besser für die eigenen Sprachkenntnisse und man lernt die amerikanische Kultur besser kennen.
Außerdem empfehle ich euch am besten euer Bike bei Walmart zu kaufen. Nicht bei Target, ich hab schlechte Erfahrungen gemacht und viel Geld investieren müssen.


FAZIT

Ja also das war es auch eigentlich schon von mir. Ich kann euch hier zum Ende einfach nochmal mit voller Überzeugung sagen, dass Chico auf jeden Fall eine ganz besondere Stadt ist, die ihr so schnell nicht vergessen werdet. Es gibt so viel zu erleben, natürlich in gesamt Kalifornien sowieso! Ich persönlich plane schon, falls sich die Möglichkeiten nach meinem Studium ergeben, meine Freunde dort nochmal zu besuchen. Ich wünsche euch auf jeden Fall viel Spaß!