24 Sep
Erfahrungsbericht von Dennis L.

University of California, Berkeley

Stadt: Berkeley
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL, VWL
Studientyp: Summer Sessions
Zeitraum: 06/2010 bis 08/2010

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich habe im Sommer 2010 an den Summer Sessions der UC Berkeley teilgenommen und dabei einen Kurs der achtwöchigen Session C sowie einen Kurs der sechswöchigen Session D belegt. Im Nachhinein kann ich direkt sagen, dass ich diese Entscheidung zu keinem Zeitpunkt bereut habe! Nach der Ankunft am Flughafen San Francisco ging es zunächst in die Unterkunft für die nächsten 8 Wochen: Die Residence Halls direkt am Campus. Internationalen Studenten steht es außerdem frei, in das International House zu ziehen, wo ausschließlich internationale Studenten leben, oder sich auf eigene Faust eine Wohnung zu suchen. Der Vorteil an den Residence Halls ist es, dass man so genannten Meal Points erhält, mit denen man überall auf dem Campus Essen etc. einkaufen kann.
Nachdem einige Formalia erledigt wurden (Aushändigung des Universitätsausweises etc.) ist man eingeschriebener Student der Uni und kann auf dem Campus auf die gleichen Annehmlichkeiten wie regelmäßige Studenten zurückgreifen.
Dazu gehört unter anderem eine Mitgliedschaft im Uni-eigenen Fitnessclub (Schwimmhallen, Freibad, Fitnessstudio) für die Summe von 10$ für 2 Monate – alles in allem also mehr als fair. Leider sind die Uni-Sportarten während der Summer Sessions in der Sommerpause, sodass die Besichtigung von Spielen und das Erleben der Uni-Konkurrenz (z.B. mit Stanford) leider nicht auf dem Programm standen.
Nachdem wir uns alle dort angemeldet haben ging es erstmal Einkaufen – die für US-Unis obligatorischen Signature-Shirts durften natürlich nicht fehlen.

Nachdem ich mich häuslich eingerichtet hatte, ging also auch bald der erste Kurs los. Dieser war vom Anspruch her absolut machbar. Ich habe einen VWL Kurs gewählt, für den ich eigentlich erst einen anderen US-Kurs hätte erfüllen müssen. Meine deutschen Grundlagenkurse haben jedoch absolut ausgereicht, um dem Stoff folgen zu können. Der Instructor selbst war Doktorand, fachlich jedoch absolut qualifiziert und stand auch außerhalb der Sprechstunden regelmäßig bei Fragen zur Verfügung. Meinen zweiten Kurs habe ich vor Ort umgewählt, was allerdings komplett unproblematisch abgelaufen ist. Statt einem Business-Kurs habe ich vor Ort dann Politik belegt. Da dieser Kurs eine Unit mehr beinhaltet hat, habe ich über das Online-Tool der Uni die ausstehende Summe beglichen und war direkt in dem anderen Kurs eingeschrieben. Überhaupt konnte die meiste Verwaltung an der Uni online erledigt werden, sei es Recherche, Bekanntmachungen oder das Einreichen von Problem Sets, sodass sehr zeiteffizient gearbeitet werden konnte.
Die Prüfungsleistungen unterscheiden sich von Kurs zu Kurs, üblich sind regelmäßige Problem Sets, die allerdings auch in Gruppen bearbeitet werden können. In dem VWL Kurs kamen dazu noch unangekündigte „Pop Quizzes“, bei denen hauptsächlich Definitionen von Fachbegriffen abgefragt wurden. Außerdem bleiben natürlich Klausuren nicht aus, diese finden in der Form von Midterm Exams, Term Papern und Final Exams aus. Je nach Kurs unterscheidet sich der Aufwand für diese Prüfungen natürlich, in meinen Kursen war der Aufwand jedoch absolut überschaubar, sodass genügend Zeit für die Attraktionen der Bay Area geblieben ist.

Von der Uni in Berkeley aus ist San Francisco sehr gut mit Bus und Bahn zu erreichen. Die Nutzung der Bahnlinien ist für eingeschrieben Studenten kostenlos, sodass gelegentlichen Trips nichts im Weg steht. San Francisco selbst erinnert sehr an europäische Städte und gilt auch als europäischste Stadt der USA. Falls weiter entfernte Ziele angesteuert werden sollen gibt es über die Universität Rahmenabkommen mit Mietwagenverleihen, sodass man sofern man 21 Jahre alt ist auch günstig Mietwagen mieten kann. Günstiger als die Abkommen der Universität ist es jedoch, wenn man mit einem internationalen Studentenausweis (ISIC) auf das Jungfahrer PEP-Paket von Alamo zurückgreift. Auf diese Art und Weise haben wir an den Wochenenden einen Großteil der kalifornischen Küste erkundet.
Möchte man sich solche Trips nicht selber organisieren, gibt es auch immer die Möglichkeiten an einem der zahlreichen Events der Residence Halls bzw. des International Houses zurückzugreifen. Dort fanden regelmäßig organisierte Fahrten in Outlets, Freizeitparks oder andere Sehenswürdigkeiten statt.

´ Ein Großteil der Studenten ist nur für den Sommer in Berkeley, sodass man von einer kulturellen Vielfalt profitieren kann und viele neue Kontakte knüpfen kann, die möglicherweise auch über den Studienaufenthalt hinaus Bestand haben. An einer deutschen Uni wird man selten in den Genuss eines solch inspirierenden Umfelds kommen. Zudem ist die Lebensqualität in Kalifornien und speziell Berkeley sehr hoch für amerikanische Verhältnisse, was sich zum Beispiel auch im Wetter niederschlägt (ein nicht zu unterschätzender Faktor). Daher klare Empfehlung für eine Teilnahme an den Summer Sessions oder auch einem regulären Semester!