7 Jul
Erfahrungsbericht von David K.

Riga Stradins University

Stadt: Riga
Land: Lettland
Kontinent: Europa
Studienrichtung: Medizin
Studientyp: Sonstige Studiengänge
Zeitraum: 01/2011 bis 12/2016

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Im Januar 2011 begann ich endlich mein lang ersehntes Medizinstudium in Riga. Ich wusste in etwa welche Stadt auf mich zukommt, da ich ein paar Monate zuvor für ein paar Tage mal dort gewesen war, um mir die Universität und die Stadt anzuschauen, was wirklich sehr hilfreich war. Schon beim ersten Betreten der Uni waren die Mitarbeiter sehr freundlich und zeigten mir bei einem Rundgang das gesamte Gebäude.

Zur Universität:

Das Hauptgebäude der Universität liegt auf der linken Seite der Daugava etwa 15 Minuten von der Altstadt entfernt und ist mit der Tram oder (Trolley-)Bus sehr gut zu erreichen.
Das Gebäude ist in einigen Teilen modern, in anderen eher veraltet. Dort finden im ersten Semester Vorlesungen und Lab-Classes verschiedenster Fächer, wie z.B. Mol. Biology, Lettisch, Latein, Chemie usw. . Andere Fächer (Erste Hilfe im Krankenhaus, Anatomie im Anatomicum) finden in anderen Teilen der Stadt statt, jedoch merkt man schnell, dass es sich um nicht allzu große Distanzen zwischen den Universitätseinrichtungen handelt und alles gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist.

In dem Hauptgebäude gibt es außerdem verschiedene Kantinen zum Mittagessen, eine Bibliothek und einen Supermarkt gegenüber, sodass man dort gut ein paar Stunden verbringen kann. Ich persönlich hatte insofern aber einen recht guten Stundenplan, als dass ich etwa nur einen Tag in der Woche hatte, an dem ich wirklich von 9 bis 17 Uhr im Hauptgebäude war.

Das Englisch der Professoren / Dozenten variiert sehr stark, jedoch findet man sich schnell rein, sodass man den Stoff verstehen kann. Die wichtigsten Fächer des ersten Semesters sind Anatomie und Mol. Biology, daher lohnt es sich wirklich schon einen mehrsprachigen Anatomieatlas aus Deutschland mitzubringen und vielleicht auch ein paar Bücher zu Bio-bzw. Histologie.

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Die Stadt Riga ist nicht umsonst eine boomende Touristenstadt, da es im Sommer wirklich schön ist und sich das Leben in den zahlreichen Parks und Cafés bzw. Biergärten der Altstadt auflockert.
Teilweise kann es mal morgens und nachmittags vorkommen, dass man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln im Stau steht, das ist dann allerdings das einzige Problem, weil sonst eigentlich alles gut zu Fuß/Fahrrad zu erreichen ist. Es gibt außerdem einige Möglichkeiten um seine Freizeit abwechslungsreich zu gestalten, entweder mit sportlichen Aktivitäten, Besuchen im Museen oder einer Fahrt zum Strand nach Jurmala. Abends locken täglich mehrere Kneipen die Leute in die Altstadt, sodass sich ein Besuch immer lohnt, alleine schon aus dem Grund, um seine Mitstudenten/INNEN zu treffen.

Im Winter hingegen ist das Leben in Riga wirklich eingeschränkter, der Schnee liegt teilweise meterhoch an den Seiten der Parks/Straßen und nachts rutscht man ganz schön durch die Gegend. Anders als wir haben sich die Letten jedoch sehr gut an den Winter, Schnee, Eis und Glätte angepasst und nehmen es gelassen. Zudem kann es in Riga auch sehr kalt werden, bspw. erlebte ich eine Woche im Februar mit Temperaturen bis zu – 25 °C, was weniger angenehm war. Im Endeffekt entschädigt der Sommer und die damit verbundenen langen Tage (Sonne geht nach 23 Uhr unter, manchmal vor 3 Uhr wieder auf) und auch Temperaturen an die 30°C die weniger ereignisreichen Tage des Winters.


Zur Unterkunft:

Die ersten Wochen verbringen sehr viele Studenten im sog. „Green Apple“ Hotel, direkt neben der Oper. Vorteile sind die gute Lage (direkt in der Altstadt), der Preis und die anderen Studenten, die man dort trifft, sodass es leichter fällt die Stadt zu erkunden und sich einzuleben. Mein Ziel war es von Anfang an innerhalb der ersten vier Wochen eine Wohnung in Riga zu finden, was mir mit der Hilfe von zwei Maklern auch schon nach drei Wochen und etlichen Wohnungsbesichtigungen gelang, sodass ich nun seit ca. 6 Monaten mit zwei anderen Deutschen in einer sehr großen Wohnung im Zentrum der Stadt zu einem erschwinglichen Preis lebe. Ein Tipp ist es auf jeden Fall, sich sofort einen Makler zu schnappen (in Lettland zahlt der Vermieter die Provision!!) und auf verschiedenen Internetseiten zu schauen. Wohnungen gibt es en masse, jedoch braucht man natürlich seine Zeit um die richtige zu finden.

Da man in den ersten Wochen des Studiums die meiste Zeit hat ist es am sinnvollsten gleich zu Beginn nach etwas zu suchen, da dies inmitten des Semesters schwierig werden könnte. Außerdem ist zu Beginn eines jeden Semesters die Wahrscheinlichkeit hoch, das ein anderer Student fertig ist / aufhört und somit ein paar Plätze in WGs frei werden.


Fazit:

Nach einer gewissen Eingewöhnungsphase lässt es sich in Riga sehr gut aushalten und auch das Studium hat mir bisher gut gefallen. Die Stadt an sich ist wirklich schön und mit Hilfe der Mitstudenten lassen sich auch die kälteren Tage überstehen!