12 Okt
Erfahrungsbericht von Daniela J.

University of California, Berkeley

Stadt: Berkeley
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Anglistik / Amerikanistik
Studientyp: Summer Sessions
Zeitraum: 07/2008 bis 08/2008

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich habe dieses Jahr an der Summer Session E in Berkeley teilgenommen. Ich wollte schon immer eine amerikanische Universität besuchen. Leider hat das während meines Studiums aus diversen Gründen leider nicht geklappt. Deswegen hat es mich umso mehr gefreut als ich beim Stöbern im Internet entdeckt habe dass einige amerikanische Universitäten – u.a. Berkeley – Summer Sessions mit nur drei Wochen Dauer anbieten. Auch wenn ich mittlerweile schon im Arbeitsleben stecke und meinen Abschluß schon einige Jahre hinter mir habe bzw. der Sommerkurs nicht mehr auf mein Studium anrechenbar ist, wollte ich mir diese Chance nicht entgehen lassen. Durch die Arbeit konnte ich nur am dreiwöchigen Sommerkurs teilnehmen – mehr Urlaub gab’s am Stück eben nicht.

Da ich mit den formalen Bestimmungen bei der Anmeldung für Berkeley nicht sonderlich vertraut war, habe ich dann mit College Contact einen wahren Glückstreffer gelandet. Die Mitarbeiter dort haben mir bei jedem Problem geholfen, sowohl in der Vorbereitungsphase als auch im Nachhinein. Besonders hilfreich fand ich die Informationen zur Anmeldung und zur maximalen Unitzahl und den damit verbundenen Visaregelungen. Bei der Session E ist es so geregelt, dass man unter drei belegten Units noch als Tourist gilt und ohne spezielles Visum einreisen darf. So kann man sich jede Menge Stress ersparen. Scheut euch auch nicht die e-Mail-Liste der Teilnehmer (die alle nach Berkeley gehen und von College Contact vermittelt wurden) „auszunutzen“. Die Anderen können euch vielleicht mit kleinen Tipps weiterhelfen oder ihr könnt euch für Ausflüge und Treffen in Berkeley verabreden.

Was den Flughafen betrifft muß ich leider anmerken dass San Francisco extrem unübersichtlich ist. Schaut euch am Besten bei der Ankunft dort gleich mal gut um damit ihr beim Rückflug nicht unnötig herumirren müsst. Gut ist aber dass man im Flughafen direkt eine BART-Station hat. BART ist so eine Art S-Bahn, die den gesamten Baybereich verbindet – und somit auch die beste und billigste Verbindung zwischen Berkeley und San Francisco ist. In Berkeley befindet sich in der Nähe der BART-Station ein Taxistand: für die Ankunft zu empfehlen, dann braucht ihr nicht lange eure Unterkunft suchen – mit Gepäck echt anstrengend… Ein extra Stadtplan für Berkeley ist nicht nötig. Dafür reicht euch der Plan auf der Rückseite der Infobroschüre die von UC Berkeley verschickt wird. (Ist übrigens auch der Plan, den ihr in der University Hall bekommen könnt) Was wirklich hilfreich ist, sind die Campustouren die täglich von der University Hall angeboten werden. Hier bekommt man einen schnellen und guten Überblick über den gesamten Campus und kann sich auch gleich seine Vorlesungsgebäude zeigen lassen. Außerdem erfährt man sehr viele interessante Infos über die Universität und deren Geschichte. Alle anderen Ausflüge, die ihr machen möchtet, könnt ihr über California Tours buchen/organisieren lassen. Die Mitarbeiter dort sind sehr hilfsbereit und organisieren auch kurzfristige spontane Wünsche :-) Darüber hinaus haben sie eine große Auswahl an wirklich schönen Ausflügen: Yosemite, Monterey, Weintour, LA… Einen Ausflug, den ich auch empfehlen kann, ist die San Francisco Chinatown-Tour von WokWiz. Hier zeigt euch ein Guide, der dort aufgewachsen ist, Ecken von Chinatown die ihr bei keiner anderen Touristentour zu sehen bekommt (mit Teeprobe und für $10 mehr mit Mittagessen). Echt klasse!

Während des Sommerkurses habe ich in einem Haus der Coop gewohnt. Coop ist eine Vereinigung von Studenten, die verschiedene Studentenwohnheime betreut. Als Summer Session E-Student durfte man nämlich nicht in der Residence Hall oder im International House wohnen. Coop ist eine günstige Wohnalternative, das liegt auch daran dass jeder Bewohner drei Stunden wöchentlich Aufgaben für das Haus erledigen muss (z.B. putzen, abspülen, etc.). Erwartet bei diesen Unterkünften aber nicht zuviel Luxus. Ich muss gestehen ich war beim ersten Betreten doch ziemlich geschockt. Aber für kurze Zeit ist es erträglich – und bei Session E hat man sehr gute Chancen auf ein Einzelzimmer. Denkt auf jeden Fall an dicke, warme Decken! Sein Bettzeug muss man nämlich selbst mitbringen… Und in Berkeley kann es ziemlich kalt sein. Dies ist zwar überraschend weil man bei Kalifornien ja an Strand, Meer und Sonne denkt, aber für San Francisco und Umgebung gilt diese Regel nicht. Da lebt man mit dem berühmt berüchtigten Nebel und der sorgt dafür dass es nicht über gefühlte 10°C hinausgeht. Also am Besten viele lange Sachen mitnehmen und nie ohne Pulli aus dem Haus gehen – ihr werdet ihn brauchen. Woll- und Fleecedecken gibt es übrigens bei Walgreen’s – für die, die wie ich das Wetter und die Kälte unterschätzt haben :-)

Doch nun zu den Kursen selbst: anfangs hatte ich zwei Kurse gewählt. Während der ersten Vorlesungswoche habe ich mich dann allerdings entschieden einen Kurs abzuwählen um mehr Ausflüge machen zu können. Hier muss man aufpassen innerhalb bestimmter Fristen zu bleiben (dann gibt’s sogar den ganzen Kursbetrag ohne Abzüge zurück). Hilfe bei diesen Fristen bekommt ihr von College Contact und den Mitarbeitern des Summer Sessions-Teams vor Ort. Jeder, der auch was von der Gegend sehen will sollte nur ein höchstens zwei Kurse nehmen – der Arbeitsaufwand für die amerikanischen Kurse ist nämlich viel höher als für deutsche Kurse.

Ich habe in Berkeley den Kurs „Politics of Advertising: Race, Gender and Ethnicity“ bei Prof. Moran belegt. Dieser Kurs ist normalerweise für 15 Wochen Vorlesungszeit konzipiert, wurde aber zum ersten Mal als Sommerkurs auf drei Wochen komprimiert. Der Reader, den wir parallel zum Kurs erarbeiten sollten war mit ca. 250 Seiten ein ordentliches Pensum (im Grunde hatten wir nur zwei Wochen Zeit dafür; in der dritten Woche war ja schon Prüfung). Die Prüfung bestand aus zwei Teilen: der erste Teil war eine Begriffserklärung, im zweiten Teil mussten wir einen Aufsatz schreiben. Zusammen mit einer Hausarbeit ergab sich daraus die Gesamtnote. Das „BlueBook“ das ihr für die Prüfung braucht gibt’s u.a. in der Bibliothek beim Free Speechment Café.

Und versucht am Besten euch ein amerikanisches Handy zu organisieren. Leider ließ sich mein deutsches Handy trotz Reisestecker nicht aufladen (einem Freund von mir ging’s ebenso).

Zu guter Letzt möchte ich noch zwei Grüße loswerden. Antony, danke für’s vom Lernen ablenken :-) und Andi, ein riesengroßes Danke an dich, dafür dass du tapfer stundenlang mit mir durch San Francisco gerannt bist auf der Suche nach dem Zoo. Go Giants! :-) :-)