Saint Marys University
Zunächst bin ich, nachdem ich die Unterlagen und damit die Bestätigung meines Aufenthalts von der Uni in Halifax bekomme habe, in mehrere Gruppen im Studi-VZ zu Halifax und der SMU eingetreten. Dort wurde heiß diskutiert über die teure Wohnsituation und Möglichkeiten der Unterkunft. Ich bin dann auch das erste Mal auf das YMCA aufmerksam geworden. Die Bleibe ist zwar wirklich nicht mehr als eine „Bleibe“, hat sich im Endeffekt aber wirklich als das Beste, was mir passieren konnte, herausgestellt. Nicht nur, dass es billig ist, nein, die Leute dort sind auch eine ganz besondere Erfahrung. Nirgends sonst treffen so viele unterschiedliche Kulturen aufeinander mit nur einem Ziel: ein tolles Semester in Halifax zu verleben. Ich kann jedem wirklich nur empfehlen dort zu wohnen. Es ist nicht nur billig, sondern hat auch die beste Lage überhaupt – zwischen der Uni und Downtown! Allerdings sollte man nicht mit der Erwartung nach Halifax gehen, dort eine Großstadt vorzufinden. Es leben dort zwar knapp 300.000 Einwohner, aber im Grunde ist es doch eine Kleinstadt. Das Partyleben ist dort aber trotzdem in Hülle und Fülle vorhanden. Meine anfängliche Enttäuschung hat sich im übrigen auch bald gelegt... Wenn man den ersten Tag in Halifax ist und die Einkaufsstrasse mit seinen wenigen und im Grunde nicht wirklich guten Geschäften sieht, schraubt man seine Erwartungen ganz schnell herunter. Also, interessierte Studentinnen: Halifax ist kein Shoppingparadies. Was ich an der Stadt aber sehr geschätzt habe, sind die vielen kleinen, netten Cafés. In Deutschland sind die Städte von Café-Ketten überlaufen, in Halifax sind es kleine, gemütliche, individuell gestaltete Cafés, die Ihre hausgemachten Leckereien anbieten – to die for!!! Und auch für Abends, gibt es viele nette Kneipen. In den meisten wird Live-Musik anboten, ohne das man viel Eintritt zahlen muss. In manchen Clubs spielen sogar Live-Bands. Also abgesehen vom Einkaufen, ist Halifax ein Stadt mit sehr hoher Lebensqualität! Gerade für junge Leute wird ungemein viel angeboten!
Die Lebenshaltungskosten in Kanada, also Essen und Wohnen, sind im übrigen um einiges höher als bei uns (auch wenn man sparsam lebt), und das selbst bei gutem Wechselkurs. Wenn man sich also für ein Auslandssemester entscheidet, sollte man auf jeden Fall genug Geld für diese Zeit zur Verfügung haben. Denn: die Zeit muss man dort auskosten und sollte nicht jeden Dollar 2x umdrehen, zumindest sollte man sich in vielen Dinge nicht einschränken müssen.
Die Uni ist sehr nett, die Vorlesungen mehr wie Schule. In der Regel sind die Professoren sehr nett und hilfsbereit. Die meisten Fächer sind zwar zeitaufwändig, aber doch recht einfach. Die Scheine sind im Grunde sehr leicht verdient. Ansonsten wird an der Uni auch einiges Angeboten um die englische Sprache zu verbessern, wie z.B. das Writing Centre, bei dem Assignments und dergleichen (was man in fast jedem Fach machen muss) besprechen kann. Hier wird man auf Satzstellungen, bessere Wortwahl usw aufmerksam gemacht. Mit hat es in der Hinsicht sehr viel geholfen! Ansonsten ist das Campusleben zu genießen. Die meisten Studenten halten sich wirklich den ganzen Tag in der Uni auf, surfen dort im Internet, gehen Kaffee trinken (dort gibt es etwas ähnliches wie Starbucks) oder sitzen einfach in der Chill-out Lounge und quatschen. Die Kanadier sind eh allgemein viel relaxter als die Europäer. Hier wird nie wirklich Stress gemacht. Das ist mir auch auf den Reisen durch Nova Scotia aufgefallen. Zudem sind die Menschen überall einfach unglaublich nett und liebevoll.
Reisen kann man in der Provinz im übrigen auch sehr gut. Ich kann nur jedem raten sich mehrmals ein Auto zu mieten und verschiedene Touren zu machen. Nova Scotia hat sehr viel zu bieten, wenn man ein Naturfreund ist. Besonders im Herbst, wenn der Indian Summer da ist, ist das Reisen besonders beeindruckend.
Was ich auch sehr empfehlen kann ist sein Auslandssemester in New York zu starten und auch dort zu beenden. Zum einen sind die Flüge dorthin viel billiger (z.B. Air India) und zum anderen ist New York auch immer eine Reise wert. Viele andere ausländische Studenten machen das auch so und man trifft sich dann noch mal am Ende dort, bevor es wieder in Richtung Heimat geht. Im Herbst Semester ist das natürlich besonders toll, da man die pre-christmas Zeit in NYC erlebt.
Mein Semester war wirklich klasse!!! Ich hab so viele tolle Leute kennen gelernt und wieder Freundschaften für´s Leben gefunden. Diejenigen, die man im Ausland trifft, sind meist eh viel aufgeschlossener und die Freundschaften viel tiefgehender. Viele Deutsche habe ich seit meinen 1 ½ Monaten meiner Rückkehr schon wieder getroffen. Und auch in den nächsten Monaten sind viel weitere Treffen geplant!
Auch wenn das kein billiger Spaß ist – es ist jeden Cent wert!!!
Solltest Du Dich für Halifax entscheiden/entschieden haben, dann hoffe ich, dass Du eine mindestens genauso tolle Zeit dort verlebst wie ich und wünsche jede Menge Spaß!