12 Mär
Erfahrungsbericht von Daniel G.

California State University Fullerton


Stadt: Fullerton
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 07/2012 bis 12/2012

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

1.0 Vorbereitung

1.1 Hochschulwahl

Mit der Vorbereitung sollte grob ein Jahr vorher begonnen werden, da der Organisationsaufwand für einen derartigen Aufenthalt nicht unterschätzt werden sollte und somit auch genug Puffer für eventuelle Verzögerungen in diversen Abläufen vorhanden ist.
Zuerst steht die Frage im Vordergrund welches Land und welche Hochschule einem am meisten Anspricht, da diese Frage sehr weiträumig ist, denn theoretisch steht einen die ganze Welt mit fast jeder Hochschule zur Verfügung, beansprucht die Auswahl des geeigneten Landes und der geeigneten Hochschule schon mehrere Wochen. Sollte eure Hochschule keine Partnerhochschulen haben, die für euch in Frage kommen oder die Partnerhochschule für euch nicht zur Verfügung stehen (da es manchmal Studiengangabhängig ist), könnt ihr den Weg an eine ausländische Hochschule als sogenannter „Free-Mover“ bestreiten. Praktisch bedeutet dieses, dass ihr euch selbst eine Hochschule sucht und euch an dieser um einen Studienplatz bewerbt. Da diese Bewerbungsprozesse oft sehr komplex und unüberschaubar sind, gerade weil alles in englischer Sprache erledigt werden muss, gibt es einige Organisationen die einen bei der Auswahl des Landes, der Hochschule und der dazugehörigen Bewerbung unterstützt. Diese Organisationen sind völlig unverbindlich und kostenlos, sie finanzieren sich über Vermittlungsgebühren, die sie von den ausländischen Hochschulen für jeden Student bekommen. Bei meiner Auswahl der Hochschule wurde ich von College Contact unterstützt, dies bot sich an, da der Sitz von College Contact in Münster ist und es somit möglich war auch eine Beratung vor Ort zu bekommen. Gerade als „Free-Mover“ ist es ungemein hilfreich einen derartigen Ansprechpartner zu haben, der einen bei Problemen oder Fragen immer mit Rat und Tat zur Verfügung steht.
Nachdem eure Bewerbung erfolgreich gewesen ist, werdet ihr auch von College Contact noch einmal mit wichtigen Unterlagen und Informationen versorgt, die ihr benötigt, um euch ein Studentenvisum ausstellen zu lassen. Des Weiteren kann euch College Contact auch in Wohnungsangelegenheiten beraten.
Meine auserwählte Hochschule war in diesem Fall die California State University mit Standort in Fullerton, USA. Näheres zur Universität lest ihr unter dem Punkt „The California State University Fullerton und das Gebiet Fullerton“.

1.2 Fächer und Learning Agreement

Nachdem ihr euch für eine Ausländische Universität entschieden habt, solltet ihr eure Heimathochschule in Kenntnis setzen und mit ihr abklären, ob eine Fächeranrechnung gewährleistet werden kann. Dafür solltet ihr im Vorfeld vergleichbare „Courses“ aus dem Vorlesungsverzeichnis der Gasthochschule heraussuchen (findet man auf der Homepage der Gasthochschule). Am besten sucht ihr euch zu jedem zu belegendem Fach noch zwei oder drei Alternativen, denn gerade an amerikanischen Hochschulen ist es nicht gewährleistet, dass ihr in die Kurse reinkommt. Es muss zum Semesterstart sogenanntes „Class-Crashing“ betrieben werden, das heißt ihr müsst in den ersten zwei Wochen möglichst viele verschiedene „Classes“ besuchen und die Dozenten dazu bringen, euch durch ihre Unterschrift auf ein Formular in den Kurs offiziell einzutragen. Dies kann mitunter sehr Zeitaufwendig und Nervenaufreibend sein, denn ihr seid oft nicht die einzigen „International Students“, die um die Gunst der Dozenten und somit um die Unterschrift buhlen. Die amerikanischen Studenten hingegen haben dieses Problem nicht, diese registrieren sich meist über das hochschulinterne Kurssystem. Auch wenn die ersten beiden Wochen dadurch sehr stressig sind, lohnt es sich dennoch diese Zeit zu investieren, denn es geht schließlich um die Kurse die ihr das nächste halbe Jahr belegen wollt und somit habt ihr es selbst in der Hand, welchen Kurs mit welchen Dozenten ihr bekommt. Daher ist es wie oben erwähnt schon sinnvoll im Vorfeld bestimmte Kurse mit Alternativen herauszusuchen und diese sofern diese von der Hochschule angerechnet werden sollen, in einem Learning Agreement festzuhalten, somit habt ihr später die Sicherheit, dass die ausgesuchten Kurse auch an der deutschen Hochschule nach Rückkehr angerechnet werden können. Sollte es zu dem Fall kommen, dass ihr die Fächer, die ihr im Learning Agreement festgehalten habt, während der Zeit des „Class-Crashing“ nicht bekommt, ist es meist auch im Nachhinein möglich Fächer abzuändern.

1.3 Finanzierung und Kosten

Ein wichtiger Punkt der im vornherein ausreichend gewürdigt werden sollte, ist die Frage der Finanzierung und der Bewusstmachung, welche Kosten mit einem Auslandsaufenthalt verbunden sind. Dies ist sehr Länderabhängig und auch Regionen spezifisch. Hier werde ich nun genauer auf die Kosten eingehen, die mit den USA verbunden sind und im speziellen mit Kalifornien. Die USA generell ist neben Australien wohl eines der teuersten Ziele für das Auslandssemster. Kalifornien gesondert betrachtet, gehört innerhalb der USA auch wiederum zu den kostenintensivsten Regionen. Denn hier kommt zu den hohen Studiengebühren und sonstigen Kosten die zu tragen sind, auch noch relativ hohe Lebenshaltungs- und Mietkosten. Mit welchen Kosten in der Region Los Angeles zu rechnen sind, werde ich nachfolgend aufschlüsseln.
Die Studiengebühren betrugen inklusive Krankenversicherung ca. $ 5.400,00. Für einen Flug, solltet ihr in der Hochsaison, dies ist der Fall wenn ihr zum Wintersemester startet, mit mind. $ 1.400,00 veranschlagt werden. Die Mietpreise starten je nach Art der Unterkunft ab $ 600. Was für die Lebenshaltung zu veranschlagen ist, kommt sehr auf den jeweiligen Lebensstil an, aber ihr müsst auf jeden Fall wesentlich mehr als in Deutschland veranschlagen, da ihr in den USA automatisch mehr Ausgaben haben werdet. Auch sollte bei den Kosten die Überlegung angestellt werden, ob es nicht sinnvoll ist sich ein Auto zu kaufen bzw. zu mieten. Für die Region Fullerton, ist es auf jeden Fall angebracht sich ein Auto zu besorgen, denn ihr werdet in den USA schnell erkennen, dass sich vieles um das Auto dreht und ihr ohne verloren seid. Autos für ein Semester können bei diversen Vermietungen ab einen Preis von ca. $ 2500 Dollar gemietet werden. Die günstigere Variante, die aber auch mit mehr Stress verbunden ist, ist der Kauf eines Autos. Hier könnt hier für rund $ 2000 Dollar ein gutes fahrbares Auto finden, dass ihr oft für einen geringen Wertverlust wieder verkaufen könnt. Hinzu kommen hierzu noch die Kosten für die Versicherung, die aber sich auch im Rahmen halten, monatlich ca. $50 – 100. Bevor ihr ein Auto kaufen könnt, müsst ihr jedoch den kalifornischen Führerschein machen, der ist ohnehin praktisch, da er gleichzeitig auch als Ausweis fungieren kann und für einen Preis von unglaublichen $ 36 ein echtes Schnäppchen ist! Zwar müsst ihr hierfür wie in Deutschland eine theoretische und eine praktische Prüfung machen, doch solltet ihr schon einen deutschen Führerschein besitzen und euch ein bisschen an die amerikanischen Verhältnisse gewöhnt haben, sollte beides keine allzu große Hürde darstellen, da jede Prüfung auch dreimal Wiederholt werden darf. Ein kleiner Tipp ist auch, dass ihr bei der Theorieprüfung auch den Fragebogen auf Deutsch bekommen könnt. Alle Angelegenheiten rund um das Auto wird über den „DMV“ – http://dmv.ca.gov/ abgewickelt. Hier könnt ihr euch auch Online für Termine registrieren, was sehr hilfreich ist, denn ohne Termin steht man locker mal drei Stunden in einer scheinbar endlosen Schlange, wo wir wieder beim Thema wären die USA und ihre Autos.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten den „California Dream“ zu finanzieren, der wohl gängigste ist über das Auslands BAföG. Solltet ihr bereits in Deutschland Förderung erhalten, so seid ihr auch sehr wahrscheinlich im Ausland förderungsfähig. Hilfreiche Informationen zum Auslands BAföG findet ihr unter folgenden Seiten:
http://www.bafoeg.bmbf.de/de/384.php
http://www.bafoeg-rechner.de/FAQ/ausland.php

Für Auslandssemster USA ist das Studentenwerk Hamburg zuständig:
http://www.studierendenwerk-hamburg.de/studierendenwerk/de/finanzen/ihr_weg_zur_studienfinanzierung/bafoeg_fuer_usa/Bafoeg_fuer_usa.php

Eine weitere Möglichkeit sind Stipendien, einer der größten Organisationen für Stipendien ist der „DAAD“ der auch mich auf meinem Weg in die USA unterstützt hat. Informationen über Stipendien des DAAD könnt ihr über folgende Seiten finden:
http://www.daad.de/de/index.html

Auch um die Finanzierung solltet ihr euch rechtzeitig kümmern und ca. ein Jahr vorher mit dem Einreichen der Unterlagen beginnen.

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2.1 Wohnen

Wie schon unter dem Punkt Kosten erwähnt, ist das Wohnen in Kalifornien relativ teuer, welche Formen des Wohnens ihr wählen könnt, werde ich euch nachfolgend vorstellen.
Ich habe mich für das sogenannte „Homestay“ entschieden. Dies ist ein Programm, das von der Universität vermittelt wird und ähnelt sehr einer Gastfamilie. Die Gastfamilien sind meist sehr Universitätsnah. Je nach dem, was ihr im Vorfeld für Wünsche äußert und was die Kapazitäten zulassen, ist es abhängig in welche Gastfamilie ihr kommt. Es gibt von Familien mit Kindern und oder Tieren bis allein stehende Rentnerinnen alles. Mir persönlich war es egal, wie meine Gastfamilie zusammen gestellt ist und ich landete bei Judy einer pensionierten Krankenschwester. Je nach Gastfamilie, kann es auch sein, dass noch andere Internationale Studenten untergebracht sind. In meinem Fall war noch ein koreanischer Student mit im Haus. Somit waren wir zu dritt. Das Zusammenleben war sehr angenehm, und ich persönlich würde mich auch jeder Zeit wieder für das „Homestay“-Programm entscheiden. Es ist einfach die beste Art und Weise sich dem Land und den Leuten zu öffnen und auch etwas über die amerikanische Lebensweise zu erfahren. Des Weiteren wird in den Häusern nur Englisch gesprochen, was euch wiederrum sehr helfen wird, euch in die Sprache einzuleben. Es ist eine sehr positive Erfahrung, wie herzlich und offen man von den Familien aufgenommen wird und es erleichtert einen das Einleben in den USA sehr. Ihr werdet auch ab und an etwas mit eurer „Homestay“-Familie unternehmen, was euch auch wieder dem Land und den Leuten näher bringen wird. So gibt es Familien, die mit ihren Studenten ab und an essen gehen oder diverse Veranstaltungen besuchen. Auch wird es traditionelle Feiern geben wie zu meiner Zeit das Thanksgiving oder Halloween.
Die Kosten für diese Art der Unterbringung sind Abhängig davon, welchen Speiseplan ihr dazu „bucht“. Ihr eine Übersicht der Preise vom Wintersemester 2012/13. Ich persönlich hatte das „Homestay“-Programm ohne Verpflegung für $ 650, da ich gerne nicht an Essenszeiten gebunden sein wollte, dies muss aber jeder für sich selbst entscheiden. Wählt ihr Verpflegung dazu, seid ihr meist näher an der Familie und integrierter. Aber letztendlich ist es sehr abhängig von eurem eigenen Lebensstil.
Hier ein Auszug aus den Kosten für ein „Homestay“ im Wintersemester 2012/13:

Rent per Month One-time fee Private bedroom (bed, desk, chair, closet, lamp) Internet fee per Month Meals
$ 850 $ 50 Yes $ 10 3 meals: breakfast, lunch, dinner
$ 800 $ 50 Yes $ 10 2 meals: breakfast, dinner
$ 700 $ 50 Yes $ 10 1 meal: breakfast
$ 650 $ 50 Yes $ 10 No meals

Neben den „Homestay“, gibt es noch weitere Arten einen Platz zum Wohnen zu bekommen. Die Universität bietet auch oft „On-Campus-Living“ an, das heißt ihr werdet in Studentenwohnheimen untergebracht, und teilt euch Apartments mit anderen Studenten.
Der Vorteil der Unterbringungsmöglichkeiten durch die Universität ist, dass ihr schon im Vorfeld eurer Reise meist euch den Platz sichern könnt, wenn ihr euch rechtzeitig dafür Beworben habt und euch somit mit der Ankunft keine Sorgen mehr machen müsst, ein Zimmer zu finden. Preislich ist es wohl leicht teurer, als wenn man sich vor Ort selbst eine Wohnung sucht, doch muss man sehen, dass für diesen Preis die Leistung auf jeden Fall stimmt, da die Unterbringung auch immer sehr Campus nah gelegen ist, was ich jeden empfehlen würde und man des weiterem einen Ansprechpartner von Seiten der Universität hat.
Sollte ihr euch selbst vor Ort nach einem Zimmer oder einem Apartment umsehen, so ist es wichtig zu wissen, dass die Zimmersuche während den Stoßzeiten vor dem Semester sich sehr schwer gestaltet, da sehr viel Studenten nach Wohnungen suchen. Für die meisten Studenten die selbst auf der Suche waren, kamen oft nur Apartmentanlagen in Frage, wie zum Beispiel das „Homestead-Apartment“. Dies sind Apartmentanlagen, die meist von Internationalen Studenten belegt werden, derartige Apartmentanlagen sind meist auch Universitätsnah, dafür haben sie auch wieder ihren entsprechenden Preis. Endgültige Preise oder Preisspannen kann ich hier leider nicht nennen, da es sehr abhängig ist, mit wie viel Personen ihr ein Apartment mietet und ob ihr es möbliert oder unmöbliert bucht. Ihr müsst euch aber Bewusst sein, dass gerade das „Homestead-Apartment“ zu meiner Zeit als „little Germany“ verschrien war, da sich sehr viele Deutsche eingebucht haben. Auch hier ist es lediglich wieder eine Geschmacks- und Lebensstilfrage.
Eine Seite auf der ihr alles Mögliche, unter anderem aber auch Wohnungen finden könnt, ist „Craigslist“, diese Seite sollte aber mit Vorsicht genossen werden.
Eine weitere zusammenfassende Übersicht über aktuelle Wohnungsmöglichkeiten und Preisspannen könnt ihr über College Contact anfordern

2.2 The California State University Fullerton und das Gebiet Fullerton (O.C.)

Dieser Punkt beschäftigt sich mit der California State University Fullerton kurz CSUF und der Region im Allgemeinem. Die Universität ist, wie der Name schon sagt, in einem Vorort der Metropolenregion Los Angeles namens Fullerton gelegen. Von Fullerton aus sind es ca. 30 – 45 Minuten bis Los Angeles Downtown. Somit ist man nur einen Pulsschlag (für amerikanische Verhältnisse) von einer der wohl bekanntesten und berühmtesten Städte Amerikas entfernt. Die Stadt Los Angeles mit Hollywood ist sehr sehenswert, auch Venice Beach oder Santa Monica ist ein Ausflug wert. Die ganze Region Los An geles hat so vieles zu bieten und zu sehen, dass man sich wohl nicht nur einmal während seines Auslandsaufenthaltes Richtung Los Angeles auf machen wird. Fullerton selbst liegt im Serien bekanntem Orange County und ist auch nicht weit von den berühmten Stränden wie Huntingtonbeach oder Newportbeach entfernt. Was gerade für heiße Tage im Sommer ein gelungenes Ziel für eine frische Abkühlung im Meer darstellt. Fullerton selbst ist ein kleiner Ort, der sehr durch die Universität geprägt wird, hier spielt sich zum Großteil auch das Leben der Studenten ab. Ein weiterer Knotenpunkt ist Fullerton Downtown mit seinen kleinen Läden und Geschäften. Hier können ein paar gemütliche Stunden verbracht werden. Wer ehr ausgiebig Shoppen gehen möchte, sollte den Weg in die „Brea-Mall“ nicht scheuen und wird dort auf seine Kosten kommen. Auch gibt es ein nahes gelegenes Outlet, dass sehr zum Empfehlen ist, das „The Block – Orange“. Für weitere Freizeitaktivitäten im Raum Fullerton bietet sich das das Disneyland in Anaheim an, es hat zwar seinen Preis, aber man sollte es gesehen haben, schon allein weil jeder in der Region lebende Amerikaner euch stolz fragen wird, ob ihr es euch schon angesehen habt. Es wird euch in der Region nicht langweilig werden, denn es wird immer etwas zu sehen geben oder zu Unternehmen sein, auch wenn man manchmal ein bisschen fahrt in Kauf nehmen muss, was aber für die Region normal ist.
Wie oben beschrieben ist ein zentraler Knotenpunkt für Studenten der CSUF der Campus und die nähere Umgebung, da auch die meisten eurer Kommilitonen in diesem Gebiet leben werden. Auf dem Campus ist eigentlich immer Betrieb, denn die ersten Kurse starten um 08:00 Uhr und die letzten Kurse enden um kurz vor 22:00 Uhr. Somit kann sein, wenn ihr Pech habt, dass ihr den ganzen Tag an der Uni verbringen werdet. Was aber meist nur in Ausnahmefällen der Fall ist. Deshalb ist es auch wichtig, wie oben beschrieben sich in den ersten zwei Wochen intensiv dem „Class-Crashing“ zu widmen.

Die Cal State Fullerton besitzt ein ausgezeichnetes Business Department und gehört nach eigenen Angaben zu einem der Besten in der Region. Dies zeichnet sich auch durch ein sehr neues und modernes Gebäude aus. Der Campus der CSUF ist ziemlich groß, denn alle Fakultäten sind auf dem Gebiet zusammengelegt, inklusive Sportstätten und Stadien. Dadurch kann es schon Zeitintensiv sein, von einem Gebäude in das andere zu laufen. Die CSUF besitzt auch ein sogenanntes „Recration Center“, was nichts anderes ist als ein großes Fitnessstudio, in dem auch verschiedene Kurse angeboten werden. Es kostet für Internationale Studenten um die $ 120, die sich auf jeden Fall lohnen, da ihr hier auch viele Kommilitonen wieder antreffen werdet. Außerdem bietet das „Recration Center“ einen eigenen Pool.
Auf dem Campus gibt es auch eine große Bibliothek, die eine Menge Platz zum Lernen bietet, das einzige Manko, Fachbücher, die ihr für eure Vorlesung brauchen könntet, werden generell nicht geführt und können somit auch nicht ausgeliehen werden, d.h. ihr müsst sie euch anderweitig besorgen, indem ihr sie kauft oder über andere Wege ausleiht. Viele Studenten leihen oder kaufen sich die Bücher im „Bookshop“ der auch auf dem Campus angesiedelt ist oder eine weitere Möglichkeit ist es über verschiedene Onlineanbieter abzuwickeln. Die Kosten für die Bücher dürft ihr auch nicht unterschätzen, einige Lehrbücher kosten mehre hunderte Dollar.
Für weitere Aktivitäten ist es Wert sich über die verschiedenen „Clubs“ zu informieren, die es auf dem Campus gibt. Hier gruppieren sich Studenten mit gleichen Interessen für diverse Aktivitäten, so gibt es zum Beispiel einen Club für Internationale Studenten, Bierclubs, Adventure Clubs, Kunstclubs, Freundschaftsclubs sogenannte „Fraternity“ und noch vieles mehr. In der ersten oder zweiten Woche nachdem die Kurse an der Universität begonnen haben, stellen sich alle Clubs auf dem Campus vor, hier lohnt es sich einmal bei den Ständen vorbeizuschauen und herauszufinden ob auch der richtige Club für euch dabei ist.

2.3 Kurse, Vorlesungen und Prüfungen

Wer sich an eine amerikanische Hochschule begibt, muss sich bewusst sein, dass das „System“ ganz anders aufgebaut ist, als an deutschen Hochschulen. Wo es bei uns die Regel ist, meistens eine semesterabschließende Prüfung zu belegen, ist in den USA stets ein Leistungsdruck vorhanden. Dies kommt dadurch, dass innerhalb eines Semesters meist drei Klausuren in jedem Fach zu bewältigen sind. Darüber hinaus gibt es oft noch zusätzlich „Homework“, „Quizzes“, „Papers“, „Group Work“ und „Participation“ die meist auch in die Gesamtnote einfließen. „Homework“ sind ganz normale Hausaufgaben, die euch aufgegeben werden und je nach Fach entweder auch bewertet werden oder nur zur Selbstkontrolle dienen. „Quizzes“ werde in manchen Fächern angekündigt oder unangekündigt geschrieben und zählen meist in die Gesamtnote, stofflich decken sie meist die letzte oder letzten beiden Stunden ab. „Papers“ sind Eigenleistungen die ihr Zuhause eigenständig erstellen müsst zu einem speziellen Thema oder einer speziellen Aufgabenstellung und es kann auch vorkommen, dass hier mal bis zu 10 Seiten gefordert werden. „Group Work“ sind ganz normale Gruppenarbeiten zu einer jeweiligen Aufgabenstellungen, an dessen Ende meist eine Power Point Präsentation steht, die auch oft vom Team in der Vorlesung vorgestellt wird. „Participation“, ist die Beteiligung im Unterricht, dies fällt gerade als International Student oftmals schwer, sich zu einem komplexeren Thema zu äußern oder den Mut zu fassen, sich vor fast nur Muttersprachlern mit seinem nicht perfekten Englisch zu bestimmten Fragen zu äußern. Dennoch sollte man hier den Mut haben, sich auch zu beteiligen, denn es wird einen keiner übel nehmen, wenn nicht alles perfekt grammatikalisch richtig ist. Nach einer Zeit wird man auch realisieren, das die Asiaten oftmals schlechteres Englisch sprechen, dennoch oftmals keine Scheu besitzen sich zu äußern, denn am Ende wird man doch irgendwie Verstanden und das ist was zählt.
Die Vorlesungen im allgemeinen ähneln oftmals sehr den deutschen Vorlesungen oder es ähnelt Unterrichtsstunden, wie ihr sie aus der Schule kennt, da die Klassen meist oftmals auf nur bis zu 50 Studenten ausgelegt sind.
Wie schon oben erwähnt, habt ihr es oft mit drei Klausuren zu tun, zwei sogenannte „Midterms“ und ein „Final“, die Gewichtung ist sehr von Kurs abhängig, aber oftmals sind sie gleich gewichtet und machen meist bis zu 90% eurer Gesamtnote aus. Die beiden „Midterms“ beziehen sich meist auf den Stoff der vom Semsteranfang bis „Midterm“ gemacht worden ist bzw. im zweiten „Midterm“ vom letzten „Midterm“ bis zum zweiten „Midterm“. Die „Finals“ werden sehr unterschiedlich gehandhabt in manchen Fächern wird das „Final“ den gesamten Semesterstoff abdecken oder nur der Stoff vom „Midterm 2“ bis zum „Final“. Die Regel war aber, dass das „Final“ den gesamten Stoff einschließt. Klausuren an der CSUF sind in der Regel immer „Multiple Choice“ mit bis zu fünf Antwortmöglichkeiten, dies ist schon deswegen der Fall, da die ihr in fast allen Klausuren „Scantrons“ benutzen müsst, auf den ihr eure Antworten ankreuzt, und diese „Scantrons“ werden automatisch durch eine Maschine gegeben und somit eure Punktzahl und Note ermittelt. Was eine sehr Dozenten freundliche Methode ist. Die Handhabung der „Scantrons“ ist am Anfang ungewohnt, dennoch ist sie nicht wirklich kompliziert.

2.4 Land & Leute

Viele von euch werden bestimmte Erwartungen an das Land und die Leute in den USA haben, vielleicht auch das ein oder andere Vorurteil, wie es oft so ist, Stimmen einige aber einige auch nicht. In erster Linie muss ich sagen, dass die USA und die Leute verglichen zu Deutschland um einiges freundlicher und offener sind und gerade in Kalifornien eine gute und „sonnige“ Grundstimmung bei den meisten Leuten vorherrscht. Das ist eine ganz wichtige Sache, die ihr auch versuchen solltet, von Anfang an anzueignen, ein hohes Maß an Freundlichkeit. Denn ist und wirkt man freundlich, wird einen einiges in den USA um vieles leichter fallen und die Menschen werden euch sehr hilfsbereit und freundlich entgegenkommen. Lieber einmal zu viel „Sorry“, „I appreciate it“ oder „Hello, how are you?“ als zu wenig. Das ist auch das Motto der Amerikaner. Für einige könnte diese Freundlichkeit auch oftmals aufgesetzt oder unehrlich rüber kommen, aber von meinen Erfahrungen würde ich sagen, dass es in den meisten Fällen schon aufrichtig und ehrlich ist.
Im Allgemeinen wird man als deutscher sehr offen und vorurteilslos aufgenommen, dennoch ist mir aufgefallen, dass die typischen deutschen Klischees schon sehr weit verbreitet sind und es oft dazu kommen wird, dass ihr mit „Oktoberfest“ oder „German Beer“ konfrontiert werdet. Aber dies kann den Amerikanern kaum verübelt werden, oftmals wird dies wohl aus Freundlichkeit als Einstieg benutzt, um das Eis ein bisschen zu brechen, was ja wiederrum nicht so schlecht ist, da oftmals das Gespräch über die allgemeine Lebensweise in Kalifornien bzw. in den USA sich vertieft hat und es dann über Klischees hinaus ging.
Das Land und die Region Los Angeles bzw. Orange County ist sehr vielfältig, ihr werdet auf viele Nationen treffen, die oftmals ihn verschieden Stadtteilen jeweils zusammenleben, vorwiegend werdet ihr auf Amerikaner, Asiaten und Südamerikaner treffen. Aber gerade diese Vielfalt, macht wohl diese Offenheit der Bevölkerung aus, auch gegenüber „International Students“, ihr werdet akzeptiert und auch respektiert, denn viele Wissen wie es ist in ein fremdes Land zu kommen. Auch habt ihr eine gute Möglichkeit viele verschieden Städte und damit auch Bevölkerungsstrukturen erleben zu dürfen. Städte die ich bereist habe waren unter anderem San Diego, San Francisco und Las Vegas. Auch gibt es viele kleinere Städte die oft Sehenswertes bieten und die auf der Fahrt in die größeren Städte einen Zwischenstopp verdient haben.
Auch dürft ihr euch auf viel Sonne freuen, gerade in der Los Angeles Umgebung, ist der „Sunshine-State“ besonders mit viel gutem Wetter ausgestattet. Im Sommer habt ihr sehr warme Temperaturen die bis zu 40 Grad reichen können und auch in der Winterzeit wird es Tagsüber kaum kälter als 15 Grad sein. Dennoch kann es nachts relativ schnell abkühlen und es sollte auch Klamottentechnisch das ein oder andere warme Kleidungsstück dabei sein.


3.0 Fazit

Die Entscheidung, ein Auslandssemster zu absolvieren, war wohl mit einer der besten Entscheidungen die ich getroffen habe, auch die California State University Fullerton zu wählen und damit in Kalifornien für fünf Monate zu leben, habe ich nie bereut. Es war mit einer der besten Zeiten in meinem Leben und ich hoffe eines Tages irgendwann wieder in die Region kommen zu können, um auch Personen wieder zu treffen, die man während der Zeit im Ausland kennen und schätzen gelernt hat. Es war eine einmalige Zeit, an die ich sehr gerne zurückdenke und teilweise auch mit Wehmut feststellen muss, dass fünf Monate wie im Flug vergangen sind. Doch was für immer bleibt, sind die Erfahrungen und Erlebnisse die dort gesammelt worden sind und einen persönlich sowie auch beruflich weiter bringen werden.
Ich möchte mich hiermit auch noch einmal bei allen Bedanken, die mir diese Erfahrung ermöglicht haben, insbesondere auch bei College Contact, die einen gerade im Vorfeld bei der Planung sehr Unterstützt haben und für einen reibungslosen Ablauf gesorgt haben.