2 Sep
Erfahrungsbericht von Claudia L.

Boston University

Hochschule: Boston University
Stadt: Boston
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Anglistik / Amerikanistik, Sprachwissenschaft
Studientyp: Summer Sessions
Zeitraum: 05/2009 bis 08/2009

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Da ich neben Biologie auch Englisch auf Lehramt studiere, wollte ich schon immer einmal eine Zeit lang im Ausland verbringen, um vor allem meine Sprachkenntnisse zu verbessern. Aufgrund der Tatsache, dass an meiner Heimatuniversität außerdem für Englischstudenten ein Auslandsaufenthalt von mindestens 6 Wochen obligatorisch ist und ich auch noch 3 Kurse zum Abschluss meines Bachelors benötigte, habe ich mich im Herbst letzten Jahres 2008 dazu entschieden, meine fehlenden Kurse, meinen obligatorischen Auslandsaufenthalt und meinen Wunsch für eine Zeit ins Ausland zu gehen zu kombinieren. Aufgrund dessen habe ich nach Universitäten Ausschau gehalten, deren Sommersemester ungefähr mit unserem Sommersemester übereinstimmen.

Mit Hilfe des super Uniangebots von College-Contact habe ich mich dann durch die verschiedenen Unis geklickt und geschaut, welche von diesen, Kurse aus dem Bereich American Literature/Culture und Linguistics anbieten. Da ich sowieso gerne an die Ostküste wollte und eine Freundin außerdem meinte, dass Boston wirklich schön ist, habe ich mich dann schnell für Boston entschieden. Die Anmeldung an der BU läuft dann mit den Bewerbungsformularen von College-Contact wirklich schnell. Ich habe im Januar auch schon schnell meine Impfungen auffrischen und ergänzen lassen, sodass ich mich in Boston selber darum nicht mehr kümmern musste. Da ich beide Summer Sessions an der Boston University verbracht habe und an vier Kurse teilgenommen habe, brauchte ich ein F-1 Student Visa. Um dieses zu bekommen, muss man mit seinem I-20 zum amerikanischen Konsulat nach Frankfurt, Berlin oder München. Dies ist aber auch überhaupt kein Problem, wenn man einfach immer alle Erklärungen von College-Contact genau beachtet. Sie erklären einem genau wie alles läuft. :-)

Im Mai ging es dann endlich los nach Boston. Da ich mich ein wenig einleben wollte und ich aufgrund der Tatsache, dass ich in einer Gastfamilie gelebt habe auch nicht an das kurzfristige Einziehen des Housing gebunden war, bin ich schon eine Woche vor Unibeginn nach Boston geflogen. Dadurch konnte ich ganz in Ruhe im International Students and Scholars Office vorbeischauen, schon mal meine Kursräume suchen und meine Bücher kaufen. Die Bücher kann man zum Beispiel im uni-nahen Barnes&Noble gebraucht kaufen, obwohl mir gerade im zweiten Summer Term aufgefallen ist, dass sich ein Vergleich mit Amazon immer noch lohnt. All diese Wege vor Unistart benötigen allerdings nicht wirklich viel Zeit, sodass man das auch problemlos an einem einzigen Tag schaffen kann. Besonders weil die meisten Summer Session Studenten noch nicht da waren, lief aber alles bei mir vielleicht ein bisschen schneller als an dem Tag an dem alle Studenten in ihre Studentenzimmer einzogen. Wenn man mal nicht weiß wo man hin muss, ist das auch kein Problem, die Leute an der Uni sind alle sehr freundlich und hilfsbereit.

Wie bereits erwähnt habe ich 4 Kurse („Reading the American Rebel“, „Introduction to Language and Linguistics“, „The American Family“, „Linguistic Approaches to Literature“), 2 pro Summer Session, an der BU belegt, was natürlich super teuer ist, aber sich auf jeden Fall gelohnt hat. Die Kursnummern geben jeweils an für welchen Jahrgang die Kurse geeignet sind. Ich muss jedoch sagen, dass auch etwas höhere Kurse machbar sind. Ich habe auch zwei Kurse aus dem hohen 500er (für advanced undergraduate bzw. graduate students) Bereich gemacht habe und bin gut klar gekommen. Also wenn man hier schon im letzten Bachelorsemester ist, kann man ruhig auch hohe Kurse aus dem Bereich wählen. Der Literaturkurs, den ich an der BU besucht habe, war mit vielen Hausarbeiten und viel Leserei verbunden, aber gerade das hat mir persönlich echt was gebracht. Ich bin in Bezug auf Hausarbeiten viel schneller geworden, weil einfach keine Zeit da war, da immer schon die nächste wieder vor der Tür stand :-). Insgesamt würde ich sagen, dass zwei Kurse pro Summer Session schon in Ordnung sind, mehr würde ich jedoch auf jeden Fall nicht empfehlen, man hat schon einiges zu tun und man will ja auch nicht nur lernen ;-). Vom Schweregrad würde ich sagen, kann man in Boston auf jeden Fall mit ein bisschen Arbeit auf gute Noten kommen. Positiv fand ich vor allem, dass die Kurse alle super klein sind, in zwei Kursen waren wir nur 10 Studenten in den anderen beiden 17 und 18. Neben meinen ganz normalen Kursen, hab ich noch in beiden Summer Sessions einen Tenniskurs belegt, das Sportangebot an der BU ist wirklich phantastisch und es ist sicherlich für Jeden was dabei und eine super Gelegenheit Leute außerhalb der Unikurse kennenzulernen… Und wenn es einem mal nicht so gut geht – ich bin eine Erkältung über mehrere Wochen einfach nicht los geworden – kann man zum Student Health Service gehen, der auch mit in den Studiengebühren enthalten ist.

Das Einzige, was vielleicht nicht so ganz optimal gelaufen ist in Bezug auf die Uni, ist, dass ich am Ende des ersten Summer Terms erfahren habe, dass sich nicht genügend Leute für einen meiner Kurse im zweiten Summer Term gemeldet haben. Deswegen wurde dieser Kurs dann gecancelt. Ich hatte jedoch die Möglichkeit mich für einen anderen Kurs zu entscheiden, was ich auch gemacht habe, oder hätte anderenfalls das Geld für den abgesagten Kurs wiederbekommen.

Zum Housing und zur Verpflegung kann ich, da ich in einer Gastfamilie gelebt habe, nicht wirklich viel sagen. Das einzige Studentenzimmer, das ich gesehen habe, war aber wirklich ordentlich und sauber. Persönlich würde ich jedoch immer wieder in einer Gastfamilie leben. Ich habe mich mit meinen Gasteltern und meinen beiden Gastgeschwistern, die nur weniger Jahre jünger waren, wirklich super verstanden und gerade das alltägliche Erzählen hat mir glaub ich echt geholfen. Der Nachteil in einer Gastfamilie zu wohnen ist natürlich, dass man nicht aus dem Bett sozusagen in die Uni fällt. Ich musste jeden Tag mit der T – wie die Bostoner Subway genannt wird – ungefähr 45 Minuten zur Uni pendeln (eine Monatskarte vom MBTA kostet übrigens $59), was mir persönlich jedoch nichts ausgemacht hat.

Neben der Uni kann man in Boston jedoch auch einiges machen. Erst einmal ist Boston eine wirklich super schöne Stadt in der man, wenn man will, sich vieles kulturell angucken kann, Kirchen, Museen usw. Da ich jedoch nicht so die tägliche Museumsgängerin bin, habe ich nur wenige der zahlreichen Museen besucht . Außerdem kann man in Boston wirklich gut shoppen, es gibt mehrere Strände innerhalb der Stadt, wobei ich die etwas weiter entfernt liegenden empfehlen würde, und auch Ausflüge an die Niagarafälle, nach New York und Washington sind möglich. Ein Ticket mit Peter Pan (Busgesellschaft, die mehrmals täglich ab Boston South Station fährt) kostet zum Beispiel $36 hin und zurück.
Zusammenfassend würde ich immer wieder nach Boston gehen, es ist ein toller Ort für einen Auslandsaufenthalt. Es lohnt sich sehr und ist eine tolle Erfahrung. Der einzige Nachteil ist, dass es sehr, sehr teuer ist. Trotzdem, für mich persönlich hat sich jeder Cent gelohnt. Viel Spaß und ‘ne tolle Zeit an alle, die sich für Boston entscheiden. :-)