California State University Fullerton
Vorbereitung und Entscheidung
Angefangen mit der Recherche habe ich ca. 1 Jahr im Vorhinein. Mir war klar, dass ich neben den üblichen Zielen (andere Kultur, ..) mein Englisch verbessern und einen anderen Lifestyle haben will während meines Auslandssemesters. Es sollte sommerliches Klima sein und ein englischsprachiges Land. Es blieben übrig: Australien und die Westküste der USA. Sehr schnell stieß ich dann auf College Contact, die mir, vor allem in Person von Anja, bei der weiteren Planung mit Rat und Tat zur Seite standen. Da man als Freemover schon sowieso mehr zu organisieren hat als z.B. ein Erasmus-Student, eine echt super Hilfe! Ich verglich also die Angebote, die CC hatte und Fullerton war das, was mir am Besten erschien, um meine weiteren Wünsche bestmöglich zu erfüllen: preiswert, super Lage zum Reisen, große Auswahl an Businesskursen (inkl. Finance), Renommee der Business-Fakultät, nicht zu viele Deutsche. Wie immer im Leben: „Alles geht nicht!“ Abstriche muss man, wenn man sich für Fullerton entscheidet ganz klar, beim Punkt „nicht zu viele Deutsche“ machen. Wie auch in San Diego sind Deutsche (zusammen mit Koreanern) der Großteil der Internationals, aber auch das lässt sich, wenn man denn möchte, entsprechend managen (dazu später mehr) ;)
Schon Fernweh bekommen?
Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!
Auch wenn die Recherche und Entscheidung in die Vorbereitungsphase gefallen ist, ist das Wohnen, denke ich, einen extra Punkt wert. Aus den anderen Erfahrungsberichten war zu erkennen, dass alle Deutschen fast ausnahmslos ins UV ziehen. Ich habe dort ca. 2 Wochen bei einer Freundin gewohnt und erlaube mir deswegen auch dazu ein paar Worte. Von den Businesskursen relativ weit entfernt, da am anderen Ende des Campus, kann man da ganz gut leben. Pool, 2 Mahlzeiten inklusive, Zimmer auch ausreichend. Mein Problem: Zusammenwohnen mit Amis unwahrscheinlich und ich würde sagen die Mehrzahl der Bewohner Deutsch, was super ist, um Reisen zu organisieren (Kontakt an dieser Stelle wichtig!), aber kontraproduktiv ist, wenn man mit dem Ziel mit Amis zusammenzuleben, die kennenzulernen und mehr Englisch zu sprechen nach Kalifornien geht.
Meine Entscheidung fiel dann auf’s University House (UH) http://www.uhfullerton.com. Und diese Entscheidung war goldrichtig! Kurzer Fußweg zum Campus, wo meine Businesskurse stattgefunden haben, Supermärkte, Fast Food-Läden und Restaurants um die Ecke. Tolle Anlage mit Pool, BBQ-Ecke, Fitnessstudio, etc. (s. Website). Ein wesentlich besseres Apartment als im UV und amerikanische Mitbewohner mit einer sehr, sehr hohen Wahrscheinlichkeit. Nun zu den Kompromissen, die man auch hier eingehen muss: Je nach Apartment dafür natürlich auch höhere Kosten als im UV und kein Essen mit drin. Und ein 12-Monatsvertrag, so dass man jemanden finden muss, der den Vertrag dann übernimmt, wenn man auszieht, was ich hinbekommen habe. Ist ein Risiko, über das man sich klar sein sollte, aber ich bin es bewusst eingegangen und habe diese Entscheidung dort zu wohnen nicht bereut! Du kannst auch gut mitbestimmen, mit wem und wie du wohnen möchtest. Eher ruhig, eher Party-WG, alles machbar und mit den UH-Verantwortlichen abklärbar. Denn je nachdem, wo das Apartment in diesem großen Apartmentkomplex liegt, ist es halt leise oder etwas lauter. Das UH ist noch sehr neu und im ersten Jahr war wohl alles etwas chaotisch (s. ein, zwei Google-Bewertungen). Das kann ich aber nicht mehr bestätigen, da auch eine hauseigene Security für Ordnung sorgt (was für das UV übrigens ebenfalls gilt).
Ok, also alles in allem nochmal: Ich war super zufrieden mit der Entscheidung im UH zu wohnen und kann es nur empfehlen.
Solltet ihr Fragen haben, dürft ihr euch gerne an mich wenden. Ich werde College Contact für diesen Zweck meine Kontaktdaten geben.
Uni und Kurse
Vorweg: Ich kann nur für Business sprechen. Die Auswahl an Kursen im Fall 2014 war ziemlich groß und ich konnte die für mich passenden Kurse schon vorab auf eine Wunschliste schreiben, von der ich, wie ich kurz vor Uni-Anfang von der dafür zuständigen Dame erfahren habe, 3 von 4 Kursen schon bekommen hatte ohne crashen zu müssen. Den einen Kurs zu crashen war dann mit voriger Mail an die Professorin überhaupt kein Problem mehr bei mir. Allgemein sind die Kurse eher in Schulklassengröße gehalten. Es gibt viele Hausaufgaben, Klausuren, Quizzes über das gesamte Semester verteilt, was kontinuierliches Lernen fördert und fordert und dann dazu führt, dass du eigentlich schon vor der letzten Klausur, die dann so 25-30 % in den meisten Fächern zählte, den Großteil deiner Punkte schon längst zusammenhast. Wie gesagt, es bedeutet stetig was tun zu müssen, aber man überarbeitet sich dabei sicher nicht. Der gesamte Workload war unterm Strich um Einiges geringer an der CSUF als in Münster.
Gewählt habe ich MKTG 370 Consumer Behavior (Einfach und eigentlich spannend, allerdings war mein Prof. nicht sonderlich motiviert, aber keine Angst: Das war auch das letzte Mal, dass er die Klasse unterrichtet hat.), MGMT 343 Human Resources Management (netter Prof., Stoff war ok, Klausuren easy, allerdings reine Internationals-Klasse, da der Kurs sehr gefragt war, also fast nur Deutsche), ECON 418 Behavioral Economics (Interessanter Stoff, sehr motivierte und faire Professorin, aber auch die Klasse, wo ich am meisten gefordert wurde), FIN 340 Introduction to Investments (Stoff teilweise schon in Corporate Finance behandelt, aber super Wdh. dadurch, einige neue Themen auch dabei, Top-Prof., Investmentspiel, mein Favourite!).
Zur Uni an sich: Toller Campus mit allem, was man so braucht, Klassenräume super ausgestattet und engagierte und hilfsbereite Professoren. Einziges Problem: Commuter College, d.h. größtenteils Amis, die pendeln, wodurch aus meiner Sicht nicht so dieses College Leben vorherrscht, wie man es sich vielleicht ausmalt, wobei dies fast eher zu Freizeit gehört ;)
Freizeit
Joa, Kalifornien halt! Wer da nicht auf seine Kosten kommt, ist selbst Schuld. Ich hatte eine Menge Spaß, sei es auf Reisen (LA, San Diego, Vegas, San Francisco, Yosemite, Laguna Beach, Huntington Beach, Newport Beach, PCH, ..) mit deutschen und amerikanischen Freunden, am Strand in der Sonne faulenzen, Feiern in Downtown Fullerton, LA und San Diego, den 4 großen amerikanischen Sportarten (kurzer Weg zu Clippers, Lakers (Basketball) Angels (Baseball), Ducks (Eishockey), UCLA oder Chargers (Football)) und mit meinen Mitbewohnern an sich. Genauso schön ist es auch einfach nur Thanksgiving z.B. traditionell mit einer amerikanischen Familie zu verbringen und die Gastfreundschaft und Herzlichkeit einer kalifornischen Familie zu erleben. Wer gerne auch in den USA die Fußballschuhe schnürt, dem kann ich nur wärmstens empfehlen eine Mannschaft zu gründen und die deutsche Ehre bei den Intramurals (vom Gym organisiert) zu verteidigen, so wie wir das erfolgreich gemacht haben :)
Ansonsten noch ein, zwei Tipps, die euch sicherlich auch helfen werden:
Um ein Auto kommt ihr nicht Drumherum. Wir haben uns zu zweit einen Jeep bei Chicho gekauft und lassen es auch wieder dort verkaufen von ihm. Chicho ist schon in mehreren Erfahrungsberichten verewigt und das zurecht. Aus meiner Sicht fair und sehr hilfsbereit (Kaufen, Verkaufen und Leihen möglich). Z.B. nimmt er euch auch die Registrierung ab und hilft bei der Versicherung. Quasi alles aus einer Hand, was nicht schlecht ist, wenn man sich nicht auskennt.
Zweitens werdet ihr irgendwann auch zum Friseur müssen. Jungs kann ich nur ambtn empfehlen. Ein Friseurladen, wie ich ihn noch nie gesehen habe. Korrekter Besitzer und gleichzeitig Barber in seinem Laden (Sean, auf jeden Fall Grüße bestellen ;)), Bestbewertungen bei yelp, super Preis/Leistungsverhältnis.
Zuletzt noch was nicht Unwesentliches: die Kosten. Gerechnet habe ich so mit 12 bis 15.000 €, am Ende wurden es mit allem drum und dran (also Studiengebühren, die ich z.B. voll zahlen musste, Versicherungen, Flüge, etc. pp) 16.000 €. Ich würde aber jeden € bzw. dort ja $ wieder so ausgeben und muss betonen, dass darin auch hohe Kosten für Weihnachten in New York und Sylvester in Vegas enthalten sind.
Nun aber wirklich mein Fazit. Ich erinnere mich noch an die Tage, wo ich vorm Laptop saß und die Erfahrungsberichte durchgegangen bin. Viele schrieben dann so was wie „Das war die geilste Zeit meines Lebens“. Und ich dachte nur „Man muss ja nicht gleich wieder übertreiben.“ Jetzt muss ich das aber genauso sagen! Der beschissenste Tag dort war einer der Letzten als ich realisierte: „In ein paar Tagen geht’s zurück, das war’s.“ Also macht es und genießt es!
Sonnige Grüße, Christoph :)