7 Apr
Erfahrungsbericht von Christine S.

Universitat Autònoma de Barcelona

Stadt: Barcelona
Land: Spanien
Kontinent: Europa
Studienrichtung: Wirtschaft
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2013 bis 12/2013

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Universitat Autónoma de Barcelona

Die staatliche Universitat Autónoma de Barcelona (kurz: UAB) ist eine spanische Universität unweit von Barcelona. Der Hauptcampus liegt in Bellaterra, ca. 30 km von der katalonischen Hauptstadt entfernt. Sie bietet insgesamt 77 Studiengänge für zurzeit gut 51.000 eingeschriebene Studenten an.
Der Bellaterra Campus ist jedoch nur interessant für die einheimischen Studenten, da die ausländischen Studenten ihre Kurse entweder am St. Pau Campus oder in Eixample haben, somit muss man sich auch im Voraus darüber im Klaren sein, nur mit weiteren Ausländern zusammen zu studieren und nicht die Vorzüge des Studiums mit Einheimischen genießen zu können.
Ich sah darin aber doch auch den Vorteil, viele verschiedene Kulturen auf einmal kennen lernen zu können und vor allem auch mein Englisch zu verbessern, da man zum Großteil mit English Native Speakern zusammen studiert.

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Dieser Campus liegt im gleichnamigen Ort Eixample, mitten im Herzen von Barcelona. Umso erfreulicher ist es für uns Studenten, dass ein Großteil der Lehrveranstaltungen hier stattfindet. Das Gebäude an sich ist kein Campus im klassischen Sinne, sondern erinnert an einen normalen Wohnkomplex und ist daher recht unauffällig, jedoch modern ausgestattet und die zentrale Lage macht es möglich, selbst kurze Mittagspausen für kleine Shoppingtouren oder Tapas nutzen zu können. 2-3 Gehminuten entfernt liegt nämlich bereits die große und bekannte Passeig de Gracia, an der sich exklusive Shops aneinderreihen und Tapas-Bars ohne Ende zu finden sind. Eine weitere Attraktion ist das berühmte Gaudi-Haus, welches sich ebenfalls direkt an der Passeig de Gracia befindet.


St. Pau Campus

Wer das Gebäude am St. Pau Campus einmal sieht, wird sofort verstehen, warum es so schön ist, dort studieren zu können. Es ist ein wunderschönes altes Gebäude, an dessen Campus sowohl die Einführungsveranstaltungen, als auch die Sprachkurse für Spanisch auf Anfängerniveau stattfanden. Weiterhin befindet sich hier eine große Bibliothek mit Internetanschluss, die man bestens zum Lernen nutzen kann.
Es kann vorkommen, an einem Tag beide Campi besuchen zu müssen, was auf Grund der guten Metro-Anbindung absolut kein Problem darstellt. Die beiden Campi befinden sich lediglich gute 20 Minuten voneinander entfernt und auch die Kurse werden so in den Stundenplan eingebunden, dass Studenten keine Probleme mit dem pünktlichen Erreichen der Kurse haben.
Besonders hervorzuheben ist bei diesem Campus, dass sich eine der absoluten Sehenswürdigkeiten Barcelonas, die Sagrada Familia, in unmittelbarer Nähe befindet.


Pre-Established Study Abroad Programmes

Die UAB bietet speziell für ausländische Studenten ein eigens entwickeltes, bereits erprobtes Programm an, das so genannte „Pre-Established Study Abroad Programme“.
An diesem Programm nehmen nur ausländische Studenten teil, sodass man keine spanischen Kommilitonen in seinen Kursen hat. Auffällig ist hierbei, dass die meisten der Studenten aus den Staaten kommen, gefolgt von deutschen Studenten. Gering vertreten sind Studenten der russischen, brasilianischen, chinesischen und koreanischen Nationalität.
In diesem Programm kann man zwischen Fachkursen in den Bereichen Politik, Ökonomie, Business und optional einen Sprachkurs wählen (insgesamt werden 9 verschiedenen Niveau-stufen angeboten). Dabei hat man die Möglichkeit, sich für mindestens zwei oder maximal fünf Kurse zu entscheiden.
Das akademische Jahr, beziehungsweise das Semester, unterscheidet sich zeitlich zu denen am regulären Belaterra Campus, da sie an den internationalen Kontext angepasst worden sind. Insgesamt hat ein Semester 15 Wochen und ein Kurs umfasst hierin 45 Stunden. Alle Fachkurse werden in Englisch unterrichtet und nicht, wie sonst üblich, in Catalán oder Spanisch.

Eine genaue Auflistung aller angebotenen Fachkurse findet man hier:

http://www.uab.es/servlet/Satellite/international-students/undergrad-postgrad/pre-established-study-abroad-programmes-1096479876015.html


Bewerbungsverfahren

Da ich mich persönlich erst sehr spontan für ein Auslandssemester entschieden habe, kam für mich das normale Bewerbungsverfahren über meine Hochschule nicht mehr in Frage, da dieses spätestens ungefähr ein halbes Jahr vor Abreise stattfinden sollte.
Stattdessen musste ich mich nach Alternativen umschauen. Da es bereits Mai 2013 war, stand für mich zumindest schon mal fest, dass es ein Land in Europa sein wird, da die zeitliche Distanz bis Abreise nicht ausreichen würde, um Erledigungen wie Visum, Sprachtests und Wohnungssuche für Länder wie USA, China oder Australien zu managen.
Somit habe ich mich für Spanien, genauer Barcelona, entschieden.

Auf der Suche im Internet bin ich auf www.college-contact.com gestoßen, deren Seite ich sehr ansprechend fand. College Contact ist eine, mittlerweile sehr bekannte, Vermittlungsagentur, mit über 200 Hochschulen in mehr als 36 Ländern, die die komplette Organisation und den Ablauf des Bewerbungsverfahrens „betreuen“ und als Ansprechpartner in allen Situationen fungieren. Interessant war diese Art der Vermittlung für mich, da sie nicht nur vermitteln, sondern auch aktiv beraten und sehr auf Wünsche und Vorlieben der Bewerber eingehen. College Contact hat für die einzelnen Länder/Kontinente jeweils eigene Ansprechpartner, die die meisten Hochschulen selber vor Ort besucht haben und die Vor- und Nachteile kennen. Ich hatte zu jeder Zeit das Gefühl, ehrlich und kompetent beraten zu werden. Besonders lobend hervorheben möchte ich, dass meine persönliche Ansprechpartnerin für Spanien, Tatjana Maier, wirklich jederzeit sehr schnell zu erreichen war. Telefonisch war der persönliche Kontakt immer herzlich und sehr bemüht und auch jede E-Mail wurde schnell beantwortet.
Schön ist ebenfalls, dass zu den einzelnen Hochschulen jeweils mehrere Erfahrungsberichte von ehemaligen Absolventen zu finden sind, die auch schonungslos negative Aspekte erörtern. Diese Art der Authentizität hat mich sehr überzeugt. Für alle, die sich nun fragen wo der Haken ist, kann ich beruhigen, es gibt keinen. College- Contact ist nämlich völlig kostenfrei. Die ausländischen Hochschulen profitieren von den Kooperationsverträgen und dass sie durch College Contact in Deutschland repräsentiert werden. Außerdem bietet die Seite auch einen kleinen Überblick über verschiedene Finanzierungs- und Stipendienmöglichkeiten.
Besonders für mich, wo ich nicht mehr viel Zeit für die Bewerbung hatte, war es eine enorme Hilfe. Ich kann rückblickend wirklich jedem, der sich kurzfristig für ein Auslandssemester entscheidet und von den regulären Einschreibeterminen profitieren möchte, raten, sich Hilfestellung durch College Contact zu suchen.


Bewertung meiner gewählten Kurse

Managerial Skills bei Frau Maydo Arderio

Dies war mein persönlicher Favorit unter den gewählten Kursen, was vor allem auch an der überaus kompetenten Dozentin lag. Durch viele persönliche Erlebnisse und Erfahrungen in ihrer langjährigen beruflichen Karriere hat sie uns an praktischen Beispielen und Erzählungen teilhaben lassen.
Das Feedback des gesamten Kurses war durchweg positiv, sodass ich jedem, der für die nachfolgenden Themengebiete Interesse zeigt, wärmstens empfehlen kann, diesen Kurs zu belegen.
Hauptsächlich wurden zum Beispiel der zwischenmenschliche Kontakt und Verhaltensmuster von Mitarbeitern und Führungsetage thematisiert und wie man besonders erfolgreich führen kann. Das Konfliktmanagement war ein zentrales Thema als auch psychologische Hintergründe, um bestimmte Situationen besser verstehen und dementsprechend agieren zu können.
Besonders hervorzuheben ist, dass sehr viele Rollenspiele in den Unterricht eingebaut wurden. Dadurch wird die vorher erlernte Theorie direkt in die Praxis umgesetzt und Erlerntes kann sofort angewendet werden. Durch diese spezielle Art der Dozentin, ihren Unterricht zu gestalten, bleibt wirklich sehr viel hängen und man kann sich anhand praktischer Beispiele an den erlernten Stoff erinnern.

International Marketing Strategies bei Frau Myriam Hikimura

Mir hat dieser Kurs auch besonders gut auf Grund seiner Praxisnähe gefallen. Für jede einzelne Veranstaltung war eine Case Study geplant, die man sich im Vorfeld kurz erarbeiten sollte und die jeweils von einer bestimmten „Experten-Gruppe“ ausführlich dargestellt worden ist. Im Nachhinein wurden interessante und lehrreiche Fragen mit dem gesamten Kurs erörtert und bearbeitet, sodass hier der Lerneffekt besonders hoch war.
Wie an dem Kursnamen unschwer zu erkennen ist, geht es um Marketingstrategien im internationalen Kontext unter Berücksichtigung verschiedenster kultureller Hintergründe.
Eine tolle Herausforderung war die Gruppenprojektarbeit, in der man ein für den spanischen Markt komplett neues Produkt in Spanien implementieren sollte. An diesem Projekt wurde kontinuierlich das gesamte Semester über gearbeitet und die Ergebnisse waren in allen Gruppen wirklich toll, hier konnte man besonders viel Gelerntes anwenden und verinnerlichen.

International Business bei Frau Pilar Puig

In diesem Kurs werden nochmals eingehend die Grundlagen für internationale Handelsbeziehungen in Hinblick auf politische, wirtschaftliche und vor allem auch kulturelle Gegebenheiten besprochen. Nützlich war hierbei, dass viel Wissen aus den ersten Semestern nochmals aufgefrischt worden ist und man anhand der zahlreichen Case Studies, die wöchentlich bearbeitet wurden, dieses Wissen direkt einfließen lassen konnte.
Das Arbeitspensum war auf Grund der zahlreichen Abgaben sehr hoch, jedoch waren inhaltlich keine besonderen Ansprüche gestellt, die man als deutscher Student nicht bewerkstelligen könnte.
Diesen Kurs kann ich nur eingeschränkt weiterempfehlen, da mir die geistige Herausforderung gefehlt hat und in keinem Verhältnis zum Arbeitsaufwand stand. Im Übrigen haben viele Studenten aus meinem Kurs diese Auffassung geteilt und man war sich im Kollektiv einig, dass dies vor allem durch die Dozentin bedingt war. Sollte es also möglich sein, während der ersten „Switch-Woche“, den Kurs tauschen zu können, um einen anderen Dozenten zu bekommen, würde ich dies empfehlen.

Interner Sprachkurs an der UAB

Es steht jedem Studenten frei, diesen Kurs zu belegen. Ich habe mich vorab nicht über Alternativen an hiesigen Sprachschulen erkundigt, habe aber von einigen Kommilitonen gehört, dass diese in der Regel etwas günstiger sind. Wer ein begrenztes Budget hat und da nochmal ein wenig sparen möchte, sollte sich unbedingt vorab informieren und Preise vergleichen. Die Vorteile des internen Sprachkurses liegen sicherlich hauptsächlich darin, dass dieser gut zum Stundenplan passt und man weniger Koordinationsaufwand hat. Sehr gut fand ich, dass man bis zu 2 Wochen nach Beginn des Kurses im Niveau noch tauschen konnte. Vor Beginn des Semesters wird online ein Test ausgefüllt, durch den man in verschiedene Gruppen eingeteilt wird. Trotzdem kann es natürlich passieren, dass diese Einstufung nicht dem wahren Niveau entspricht (so geschehen bei mir) und man deswegen nochmal tauschen muss.
Insgesamt bewerte ich meinen Kurs als ganz gut. Wir waren mit 13 Leuten eine recht überschaubare Gruppe, sodass Rollenspiele / Dialoge effektiv waren. Teilweise fand ich jedoch, dass man den Inhalt etwas hätte anziehen können, um schneller Fortschritte zu erzielen, dies ist jedoch nur mein persönliches Empfinden.


Mein Fazit generell zu den Kursen

Als besonderen Vorteil empfand ich die geringe Gruppengröße von ca. 15-20 Studenten pro Kurs. Vor allem der Dialog zwischen Dozent und Student wurde in jeder einzelnen Stunde sehr betont und hat das kontinuierliche Mitdenken und Mitarbeiten gefördert.
Dies wurde darüber hinaus durch die Midterm-Exams gefördert, welche Ende Oktober stattfanden. Zu diesem Zeitpunkt wurden auch die ersten größeren Gruppenarbeiten abgegeben und man hat bereits währenddessen einiges tief verinnerlicht was dann später während der finalen Examen hilfreich war.
Besonders die Gruppenarbeiten und - projekte haben meine Soft Skills sehr erweitert! Es ist tatsächlich eine Herausforderung, mit 5-6 Leuten aus komplett unterschiedlichen Nationen zusammen zu arbeiten, da zum Beispiel das Thema Pünktlichkeit von jedem anders aufgefasst wird, was einige der deutschen Studenten zum Kopfschütteln gebracht hat.

Eine Umstellung hat für die meisten Studenten die Anwesenheitspflicht dargestellt. Anders als in Deutschland hatten wir in allen Kursen eine Anwesenheitspflicht, die auch tatsächlich zu Beginn jeder Stunde kontrolliert worden ist. Insgesamt kann man sagen, dass die gesamte Atmosphäre unter anderem auch deswegen „schulischer“ war. Rückblickend kann ich jedoch sagen, dass ich es trotzdem sehr schätze, nicht in der Anonymität, wie sie an manchen Hochschule in Deutschland herrscht, untergegangen zu sein, sondern die Vorteile kleiner Gruppen und persönlicher Ansprachen durch die Dozenten kennengelernt zu haben.


Finanzierungsübersicht

Im Folgenden versuche ich einen groben Überblick über die monatlichen Kosten in Barcelona aufzustellen, sodass eventuell zukünftige Studenten oder Interessierte eine ungefähre Vorstellung davon haben, was in finanzieller Sicht auf sie zukommt und womit sie zu rechnen haben.

Studiengebühren

An der UAB im „Pre-established Study Abroad Programme“ kostet jeder einzelne Fachkurs 777 € (6 ECTS). Um eine Anrechnung (an meiner HS) als Schwerpunktfach möglich zu machen, müssen also mindestens 3 Fachkurse (insgesamt 18 ECTS) belegt werden. Darüber hinaus kostet der Spanischkurs ebenfalls 777 €; dieser enthält ganze 12 ECTS.
Übersicht der Studiengebühren:

3 x 777€ pro Fachkurs (insgesamt als SPF) = 2.331 €
Optional: Sprachkurs à 777 € = 3.108 €

Flüge = 140 – 200 €

Mittlerweile gibt es viele günstige Anbieter wie Ryanair oder Vueling, die Flüge zu erschwinglichen Preisen anbieten. Jedoch ist hier Vorsicht geboten, da viele kleinere Dinge Aufpreise verursachen, sodass sich der anfangs günstige Preis schnell relativiert. Besonders mit Gepäck sollte man Abstand von den Billig-Airlines halten. Viele meiner Kommilitonen haben damit sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Des Weiteren sind viele auch während des Aufenthaltes zurück nach Deutschland geflogen (zum Beispiel wegen Klausuren, wichtige Familienereignisse etc.) und gerade da hat sich gezeigt, dass oftmals Flüge der Billig-Anbieter kurzfristig gestrichen worden sind.
Germanwings bietet eine transparente Buchung und Aufstellung der Kosten an; ebenso ist Lufthansa immer ein sicherer Anbieter. Bei letzterem kann man verstärkt auf besondere Angebote achten.
Alles in allem kann man für Hin- und Rückflug bei den etwas besseren Airlines ab 140 € aufwärts rechnen.
Bei den Low-cost-Airlines ungefähr mit 100 € (Flughafentransfer habe ich in diese Angabe mit einbezogen, da diese meist etwas außerhalb liegen), hier ist jedoch nur Handgepäck mit inbegriffen, was auch sehr streng gehandhabt wird.

Zusätzliche Krankenversicherung = 0 €

Da Spanien zur EU gehört, sind in meiner gesetzlichen Krankenkasse keine weiteren Kosten auf mich zugekommen. Ich habe lediglich telefonisch angeben müssen, dass ich mich längere Zeit im Ausland aufhalten werde. Zusätzlich wurde ich darauf hingewiesen, dass ich im Falle eines Krankenhausaufenthaltes / Arztbesuches in der Regel die Kosten vorstrecke und die Belege anschließend bei meiner Krankenkasse einreichen soll, um die Erstattung in Gang zu bringen. Somit ist es wichtig, immer ein kleines finanzielles Polster im Rücken zu haben.

Telefonkosten / Smartphone = ab 8 €

Diese sind in Spanien sehr günstig. Der günstigste Prepaid-Tarif wird momentan von „Tuenti“ angeboten und beginnt ab knapp 8 € pro Monat, inklusive 1 GB.

Wohnkosten = 350 – 450 €

Je nach Stadtteil kann man ein kleines Zimmer ab 320 € bekommen. Diese sind dann aber wirklich sehr klein, ungefähr 9/10 m² (Auf die Wohnungssuche/-situation gehe ich nochmal gesondert ein). Für ein Zimmer mit um die 12- 15 m² sollte man knapp 400 € einplanen. Insgesamt kann man aber sagen, dass die Preise ab 350 € losgehen und bis 450 € im normalen Rahmen liegen.

Metro-Karte = 34 €

Ich war doch überrascht, wie günstig die öffentlichen Verkehrsmittel hier sind. Eine 10er-Karte kostet 9,80 € (zu erwerben an jeder einzelnen Metro-Station). Attraktiver ist für uns Auslandsstudenten natürlich die Monatskarte oder das so genannte „T-Jove“, das für 3 Monate gilt. „T-Jove“ gilt nur in Verbindung mit einem Personalausweis/Reisepass (das Dokument bzw. die Nummer, die beim Kauf des T-Jove angegeben wurde) und kostet für 3 Monate 110 €. Somit also gut 33 € pro Monat, was wirklich günstig im Vergleich zu Deutschland ist.

Lebensmittel = ~ 200 €

Da Deutschland eine Discount-Nation ist und insgesamt als eines der Länder gilt, wo man am günstigsten einkaufen kann, ist es nicht verwunderlich, dass Spanien etwas teurer ist. Natürlich ist so etwas immer nur sehr subjektiv zu beurteilen, jedoch ist es schon so, dass generell die Lebensmittel teurer sind.
Ich denke, dass man mit 200 € bei durchschnittlichen Essgewohnheiten für Lebensmittel realistisch plant.


Freizeitaktivitäten

  • Fitnessstudios: Die günstigsten Fitnessstudios beginnen ab 20 €, hauptsächlich sollte man jedoch mit ca. 50 € rechnen.
  • Ausgehen in Diskotheken: Über diverse Facebook-Seiten werden kostenlose Eintrittsmöglichkeiten angeboten, welche man unbedingt nutzen sollte, da meistens die Eintrittspreise bei ca. 15 € liegen. Getränke sind in den verschiedenen Clubs auch eher etwas teurer als in Deutschland.
  • Ausgehen für Restaurants / Tapas: In der Spanischen Kultur wird viel Wert auf auswärtiges Essen und Trinken gelegt, sodass man oft und gerne ausgeht. Mittags werden in fast jedem Lokal spezielle Mittagsmenüs angeboten, die bei + - 10 € liegen. Somit ist das sicherlich nicht teurer als in Deutschland, da man dort aber besonders bei dem guten Wetter öfter Essen geht, definitiv ein finanzieller Aspekt, der nicht zu verachten ist.

Wohnungssuche

Vorab sollte man sich unbedingt darauf einstellen, dass man in Spanien nicht die deutschen Standards vorfinden wird, was Wohnungsumstände und Hygiene angeht.
Ein weiterer, für uns Deutsche ungewöhnlicher Punkt, ist, dass sehr viele Zimmer in Spanien kein nach außen liegendes Fenster haben, sondern zum Treppenhaus innenliegend sind. Wichtig ist also in den Wohnungsbeschreibungen auf „interior“ (= Fenster innenliegend) bzw. „exterior“ (= Fenster außenliegend) zu achten.
Das Leben der Spanier findet bei dem überwiegend guten Wetter hauptsächlich im Freien statt, weswegen auf die Wohnverhältnisse in der Regel nicht allzu viel Wert gelegt wird.
Gute Internetseiten für die Wohnungssuche sind www.wg-gesucht.de oder aber www.pisocompartido.es – hier werden viele Zimmer für Studenten angeboten.
Wer die Möglichkeit hat, sollte unbedingt bereits vorher nach Barcelona reisen und ein „Besichtigungs-Wochenende“ einlegen, da die Fotos doch sehr oft von der Realität abweichen!
Die UAB bietet ihren Pre-Established Programme Teilnehmern übrigens eine eigene Vermietungsakte mit einer Vielzahl von Zimmer an; dies erleichtert die Raum-Suche natürlich und vor allem die Vermittlung und den Kontakt zum Eigentümer.
Ich habe im Ort Eixample gewohnt, was ich auch sehr empfehlen kann, da es nah zur Uni ist und auch zentral liegt (15 Minuten zu Fuß bis Passeig de Gracia). Generell kann ich jedoch den Tipp geben, darauf zu achten, dass sich in unmittelbarer Nähe eine Metro-Station befindet. Das Metro-Netz in Barcelona ist super ausgebaut und man hat kein Problem, jeden Stadtteil schnell und unkompliziert zu erreichen.


Mein Fazit zu Barcelona

Jedem, der noch Zweifel hat, ein Auslandssemester zu belegen, kann ich mich nur den Stimmen aller Zurückgekehrten anschließen und ermutigen, diesen Schritt zu wagen!
Obwohl ich „nur“ in Europa geblieben bin, so habe ich doch eine völlig neue Kultur intensiv kennen gelernt; wie es niemals durch einen 2-Wochen-Urlaub möglich gewesen wäre.
Ich bin aus diesem Auslandssemester sehr viel selbstbewusster und gelassener zurückgekommen, denn ich habe gelernt, mit vielen neuen und unvorhergesehenen Situationen umgehen zu können.
Ich persönlich bin anderen Nationen gegenüber noch aufgeschlossener geworden und habe vieles auf zwischenmenschlicher Ebene mitnehmen können.