17 Mai
Erfahrungsbericht von Christian V.

University of California, Davis


Stadt: Davis
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Luft- und Raumfahrttechnik, VWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2010 bis 04/2011

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Mein Aufenthalt an der UC Davis war sehr schön und außergewöhnlich. Er wird mir ewig in Erinnerung bleiben.

Ich studiere an der RWTH Aachen Wirtschaftsingenieurwesen und habe an der UC Davis als Bridge Program Student die Kurse besucht. Diese lagen in den Bereichen Economics und Mechanical Engineering. Besonders ist mir dabei aufgefallen, dass die Mitarbeiter der Departements sehr freundlich und offen sind. Man kann mit jeglichen Problemen zu ihnen gehen und sie versuchen dir bestmöglich zu helfen. Das gilt genauso für die Mitarbeiter des Extension Centers. Alles läuft unkompliziert und unbürokratisch ab, was ich von meiner Heimatuni nicht sagen kann. Jeder Mitarbeiter ist bereit sich um deine ganz persönlichen Probleme mit Einschreibung, Studiengebühren, Wohnungssuche oder sonstigen Problemen zu helfen.

Die Einführungstage waren jedoch ein wenig nervig. Vor allem als Bridge Program Student, weil ich schon wusste, dass man keine Englischkurse dort belege, musste ich trotzdem den Englischtest durchlaufen. Das war an sich kein Problem und wenn man sich ein wenig mit Englisch auseinander gesetzt hat auch sehr gut abgeschlossen hat. Das einzige Problem war nur, dass zeitgleich die Uni schon angefangen hat und man dementsprechend die ersten Veranstaltungen verpasste. An sich ist auch das keine große Sache, aber wenn man noch nicht 100%ig weiß in welche Kurse man hinein kommt und gewisse organisatorische Dinge geregelt werden, ist das schon nicht so optimal. Ansonsten war die Sprache kein Problem. Vor allem die Economics Kurse sind angenehm und von der Thematik, Umfang und Schwierigkeitsgrad mit den Deutschen gleichzusetzen. Bei den Kursen im Maschinenbau Bereich muss man sagen, dass sie zwar nicht unbedingt, aber teilweise einfacher sind, man aber am Ende doch eine bessere Note als in Deutschland bekommt. Das gilt auch für die Economics Fächer und liegt vor allem daran, dass jedes Departement eine Durchschnittsnote festlegt, die erreicht werden muss und man somit gute bis sehr gute Noten ohne viel Aufwand erreichen kann. Jedoch sind die Hausaufgaben nervig und sorgen für Termindruck. Insbesondere, wenn man die vollen 12 Units an der Uni und nicht im Extension Center absolviert.

Zur Stadt an sich kann ich noch sagen, dass ich mich dort sehr wohl gefühlt habe. Davis ist eine kleine übersichtliche Stadt mit ihrem ganz eigenen Flair. Viele Menschen in Davis sind an Nachhaltigkeit und gesunde Lebensmittel und Ernährung interessiert. Das merkt man besonders an dem einzigartigen Lebensmittel Markt der Davis Food Coop und dem Farmers Market, der zu einem der Besten in den Staaten gehört. Auch an Restaurants hat Davis einiges zu bieten mit guten Taquerias, Sushi und Burger Restaurants. Was das Nachtleben angeht hat mich Davis allerdings sehr enttäuscht. Die Bars, die man dort findet sind zwar ok, aber schließen alle um 2 Uhr. Richtige Clubs gibt es leider erst in San Francisco und Sacramento wieder. Meistens gehen die Studenten auf Hauspartys, wo man dann seinen eigenen Alkohol mitbringt. Man lernt auf solchen Partys viele Leute kennen. Allerdings gilt auch hier das Manko, dass die Partys sehr früh vorbei sind, also meistens so um 2 oder 3 Uhr. Von der Lage ist Davis einfach optimal man hat einen sehr schönen warmen Herbst und im Winter ist man in 2h im Skigebiet in Tahoe. Auch der Winter ist sehr warm und deutlich weniger Regen als hier in Aachen (was allerdings auch generell sehr verregnet ist). Auch die Nahegelegenen Städte San Francisco (1h) und Sacramento (20min.) machen Davis attraktiv. Landschaftlich ist Kalifornien durch viel Grün und Gebirge (Sierra Nevada) geprägt. Auch die Küsten Region kann sich sehen lassen. Vor allem der Highway 1, der von Santa Cruz nach L.A. geht ist sehr empfehlenswert. Im Norden von Kalifornien findet man die Mammutbäume, die einen dem Atem rauben. Roadtrips durch Kalifornien sind also ein Must-Do. Insbesondere wenn man sich mit Camping anfreundet und Spaß an Natur hat, denn durch die zahlreichen Campingplätze hat man sehr viel Freizeitgestaltungsmöglichkeiten.

Generell kann man sagen, dass man mit den Amerikanern sehr leicht ins Gespräch kommt und eigentlich nie Probleme hat Leute kennen zu lernen. Meine besten Erfahrungen habe ich gemacht, wenn ich irgendwo alleine unterwegs war, weil man so von einer Gruppe losgelöst ist und sehr einfach Studenten in Davis kennen lernt. So bin ich zum Beispiel zu Basketballspielen von der Uni, Snoop Dogg Konzert oder Skiwochenenden mit dem dortigen Skiclub immer alleine hingegangen und jedes Mal nette aufgeschlossene Leute kennen gelernt.

Zum Thema wohnen lässt sich noch sagen, dass Davis nicht so ganz günstig ist. Für eine vernünftige Wohnung sollte man 500-600$ einplanen. Ich selber habe auf dem Campus in den sogenannten TriCoops gewohnt. Allerdings ist das nur empfehlenswert, wenn man aufgeschlossen gegenüber neuem ist und einem die Hippie Kultur kein würgen im Hals bereitet. Falls nicht kann ich das als Wohnmöglichkeit nur empfehlen, da man mit 12-14 amerikanischen Studenten in einem Haus wohnt und es nicht nur ums gemeinsame wohnen geht, sondern ums gemeinsame Leben.
Zum Schluss möchte ich noch College-Contact danken, die meinen Aufenthalt erst möglich gemacht haben. Denn ohne deren Hilfe und Wissen hätte ich mein Auslandssemester vermutlich nicht angetreten. Man hat eigentlich immer jemanden am Telefon erreicht und auch E-Mail anfragen wurden stets zügig beantwortet.