4 Mär
Erfahrungsbericht von Christian P.

California State University Long Beach

Stadt: Long Beach
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Geschichte, Medien, Journalismus
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2009 bis 12/2009

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ihr überlegt, ob ihr ein Auslandssemester machen sollt, oder nicht? Die Antwort darauf muss einfach ja lauten! Ihr werdet nach eurem Studium kaum die Möglichkeit haben, so viel über euch selbst, ein fremdes Land und seine Bewohner zu lernen wie in dieser Zeit. Kalifornien und Long Beach sind meiner Meinung nach perfekte Orte, um diese Erfahrungen zu sammeln. Aber kommen wir mal zum Wesentlichen:

Vorbereitungen:

Ja, das schreckt ab. Visum, Flug, ggf. Stipendium, Unterkunft etc. Ihr müsst auf jeden Fall 6 Monate im Voraus mit der Organisation anfangen, um unnötigen Stress zu vermeiden. Das amerikanische Konsulat hat einige seltsame Eigenheiten, zum Beispiel solltet bei Ihr bei Fragen zum Visum unter keinen Umständen anrufen, weil das pro Minute 4 Euro kostet. Und lasst bloß alle elektronischen Geräte zu Hause oder im Auto – sonst müsst ihr die nämlich wegschmeißen... Aber ansonsten hat man bei dem Interview eigentlich nichts zu befürchten, wenn man nicht gerade ein volles Strafregister oder zu wenige Unterlagen dabei hat.

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Ich wollte zuerst in die Dorms, aber die haben anscheinend die Preise erhöht und rund 5000 Dollar pro Semester sind es einfach nicht wert. Außerdem gibt es Zimmerkontrollen und ein Alkoholverbot – Probleme, die man beim selbstständigen Wohnen nicht hat. Der beste Tipp ist der CSULB roomate finder (findet ihr über die Homepage, einfach im Suchfeld eintippen. Dort könnte ihr ein Profil erstellen und dann Leute mit ähnlichen Interessen suchen. Und glaubt mir: Ihr werdet angeschrieben – und mit ein bisschen Glück ist auf jeden Fall das richtige dabei. Apartmentkomplexe gibt es auch wie Sand am Meer, dummerweise kann man die meist nicht von Deutschland aus buchen. Wir haben zu viert 1400 Dollar im Monat gezahlt und in den Patio Gardens Apartments gewohnt. Wenn ihr da auch hinzieht, grüßt Tammy und Dea (die Verwalterinnen). Ihr werdet sie lieben, weil sie einfach alles für einen tun! Craigslist ist in jedem Fall auch ein guter Tipp, wenn ihr WGs sucht – ich habe viele Leute kennen gelernt, die darüber gute Wohnungen und Mitbewohner gefunden haben.


Studium:

Vorab einmal ein Wort zur California Budget Crisis: Im Fall 2009 und um Spring 2010 müssen die Professoren gezwungenermaßen Tage frei machen, weil das Geld fehlt, um sie zu bezahlen. Der Campus schließt auch vollständig an drei Tagen pro Semester. Soweit ich weiß, soll sich das bald aber bessern.
Zum Niveau: Deutlich höher als erwartet, deutlich mehr Arbeit als erwartet – aber auch deutlich bessere Dozenten und Kurse, als erwartet. Ich habe Geschichts-, Journalismus- und Filmkurse besucht – und pro Kurs rund 20 bis 25 Seiten Essay schreiben dürfen, plus Präsentationen, plus Klausuren. Dennoch (oder gerade deswegen) habe ich sehr, sehr viel gelernt und es waren sicher mit die besten Kurse, die ich bisher an einer Universität besucht habe. Das lag aber auch daran, dass ich Kurse auf 300-er Niveau genommen habe. Das heißt Junior, also 3. Jahr College. 100-er sind weniger anspruchsvoll – aber auch weniger spannend. Ansonsten hat das American Language Institute immer ein offenes Ohr und auch die Dozenten sind in der Regel immer ansprechbar und sehr, sehr nett und kooperativ.


Freizeit:

Ich habe noch nie so viel Party und Spaß gehabt wie in Long Beach – zumindest nicht 4 Monate am Stück. Dazu bedarf es ein wenig Glück – etwa nette amerikanische Nachbarinnen, die einen überallhin mitnehmen und jeden Abend mit einem verbringen wollen; oder coole internationale Studenten, die man in jedem Kurs antreffen kann. Aber weil Amerikaner einen in der Regel schon hochinteressant finden, wenn man nur mit deutschem Akzent englisch spricht, sollte das Kennenlernen neuer Leute eigentlich kaum ein Problem darstellen.
L.A. ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln recht problemlos zu erreichen (bis Hollywood ist man trotzdem ne Stunde unterwegs...) und birgt für jeden Geschmack etwas – vom Museum über den (immer sehr teuren) Nightclub bis zur Halloweenparade. San Francisco ist 6 Stunden entfernt, aber auf jeden Fall einen Besuch wert. Las Vegas ist ein Muss, ich war gleich zweimal da. Wer Lust hat, kann auch nach San Diego und Tijuana (Mexico) fahren.
Das sind so die größeren Sachen, ansonsten gibt es auch Clubs und Bars in Long Beach, die allerdings ohne Auto schlecht zu erreichen sind (Taxi sollte aber immer machbar sein, so groß sind die Entfernungen dann auch nicht...) Ein Auto (oder jemanden zu kennen, der ein Auto hat) ist in jedem Falle sehr, sehr zu empfehlen. Besonders den Pacific Coast Highway an der Küste entlang zu fahren und sich Huntington, Newport und Laguna Beach anzuschauen, lohnt auf alle Fälle.
Wer keine Lust auf Clubs hat – Verbindungs- und Hauspartys gibt es auch genügend. Man muss eben nur Leute kennen, die einen mitnehmen oder einladen – aber wie gesagt: Ein deutscher Akzent wirkt meistens Wunder...


Finanzen:

Das Problem an all den vielen Möglichkeiten ist und bleibt das Geld. Ein Auslandssemester ist teuer; zumal ihr ja mit Sicherheit auch alles an Aktivitäten und Unternehmungen mitnehmen wollt, was irgendwie geht (so ging es mir zumindest). Da ihr nicht wirklich arbeiten dürft (außer auf dem Campus), solltet ihr euch vorab überlegen, wie ihr genug Geld zusammenbekommt, um nicht nach der Hälfte der Zeit auf dem Trockenen zu sitzen. Wer ein Konto bei der Deutschen Bank hat, zahlt übrigens keine Gebühren beim Abheben bei der Bank of America – und das ist die größte Bank in den Staaten.


Fazit:

Hinfahren. Genießen. Ihr werdet es nicht bereuen und sicher nie vergessen.