23 Jan
Erfahrungsbericht von Christian K.

California State University Fullerton

Stadt: Fullerton
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL, VWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2014 bis 12/2014

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich heiße Chris und habe an  der California State University Fullerton im Rahmen des Semester Abroad Programs mein 5. Studiensemester als Auslandssemester verbracht. Grundsätzlich kann ich jedem, der es sich leisten kann, empfehlen, ein Semester in Kalifornien zu verbringen. Das Land ist in Sachen Natur, Wetter und Freundlichkeit der Menschen unschlagbar. 

Es lohnt sich dennoch, sich im Voraus sehr gut zu informieren, welche Uni einem am besten gefällt – nicht alle sind gleich gut gelegen, bieten denselben Spaßfaktor oder dieselbe Studienqualität. Mein Erfahrungsbericht soll daher eine ganz klare Empfehlungsrichtlinie bieten! 

Die Cal State Fullerton bietet beispielsweise sehr gute Studienqualität im Bereich Business und Economics, da sie ein sehr breites Kursangebot in diesen Feldern anbietet und somit gute Chancen auf ein Learning Agreement mit 20 Credits (4 Kursen) in Deutschland bringt. Des Weiteren sind die Räumlichkeiten des Mihaylo Business Colleges auf dem neuesten Stand und sehr gepflegt. Das Fitnessstudio und die Bibliothek auf dem Campus lassen ebenfalls kaum Wünsche offen. Für Studienbedingungen und Inhalte gibt es daher 5 Sterne.

Man muss aber ganz klar auch das Manko der CSUF nennen: sie bietet kein typisches Campus-Leben, wie man es von amerikanischen Unis kennt. Der Großteil der Studenten pendelt aus dem umliegenden Orange County mit dem Auto, wodurch der Campus abends oder am Wochenende wie ausgestorben wirkt. Die berühmten Fraternity Partys (Studentenverbindungen) gibt es hier ebenfalls kaum bzw. als Austauschstudent gelangt man nur durch Glück an diese Leute. Wer Amis kennenlernen möchte, dem empfehle ich entweder die Dorms (Wohnheime auf dem Campus) als Unterkunft zu nehmen und sonst sehr offen während der Vorlesungen und Pausen zu sein. Die Amis sind sehr offen und auch meist interessiert an Bekanntschaften mit Deutschen/Europäern.  Wer das waschechte amerikanische Studentenleben kennenlernen möchte, dem empfehle ich die University of California Santa Barbara oder auch die San Diego State University. Diese Unis bieten das nonplusultra an Party und Lifestyle. Bei mir lag die Priorität auf voller Anrechnung meiner Kurse, weshalb letztlich die Wahl auf Fullerton fiel. Zudem erwähnenswert: die Studiengebühren sind verhältnismäßig günstig!

In Sachen Unterkunft gilt es auch, die eigenen Präferenzen einzubeziehen. Ich selbst habe im University Village (UV) gelebt, was nicht schlecht war, aber auch Nachteile hatte: rund 80% der Bewohner sind Deutsche, was sich negativ auf die kulturelle Erfahrung auswirkt. Schließlich macht man auch sprachlich weniger Fortschritte. Des Weiteren ist das UV etwas in die Jahre gekommen und kann den Preis von rund $1000 Miete absolut nicht rechtfertigen. Zudem berechnet das Management für jeden Monat den vollen Mietbetrag, weshalb ich letztlich 5 Monatsraten für 4 Monate Wohnen bezahlt habe. Effektiver Mietpreis: $1250 im Monat! Das ist Wucher und geht mit Sicherheit günstiger. FÜR das UV spricht die Essensverpflegung: 2x/Tag Buffet an 5 Tagen in der Woche. Mein Rat: wer kann, sollte ein paar Tage früher anreisen und sich zusammen mit anderen Austauschstudenten ein Apartment suchen. So kann man für $400-$600 unterkommen. Es ist anfangs aufwändiger, aber so lässt sich doch einiges sparen. Wer ungern kocht, kann sich außerdem günstig und abwechslungsreich bei den unzähligen Fastfood-Ketten im Umkreis ernähren (Einkaufen im Supermarkt ist teuer!)

Thema Mobilität: Ein Auto ist unverzichtbar. Öffentliche Verkehrsmittel existieren, fahren aber zu selten und unregelmäßig. Orange County bietet mit der Nähe zu LA, San Diego und dem Pazifik so viel zu sehen, dass ein fahrbarer Untersatz Pflicht ist. Es lohnt sich auch hier, sich mit den engsten Freunden zusammenzutun und ein Gefährt für den gesamte Zeitraum zu kaufen/mieten.

KAUFEN: ist deutlich günstiger, vorausgesetzt, dass man sein Auto zu einem anständigen Preis wieder verkaufen kann. Bei älteren Autos ist zudem das Risiko von Reparaturen und Schäden zu berücksichtigen. Ich habe mich daher für MIETEN entschieden. Bei SIXT haben ich und ein Kollege für 120 Tage ein Auto für ca. $350 pro Nase pro Monat gemietet. Das Auto war Baujahr 2014, brandneu, sehr komfortabel und spritsparend. Ein großer Bonus ist der Service: als in unser Auto eingebrochen wurde (Scheibe eingeschlagen) haben wir es einfach zurückgegeben und ein neues, besseres bekommen, ohne zusätzliche Kosten. Bei längeren Fahrten (z.B. San Francisco, 7h) ist ein neues Auto zudem sehr angenehm.

Soviel zum Organisatorischen. Du siehst, es gibt einiges an Entscheidungen zu treffen. Aber keine Bange, es kling alles schwieriger, als es ist. Ich habe sicher nicht alles richtig gemacht und dennoch eine wundervolle Zeit in Kalifornien gehabt. Das Leben hier läd zum Genießen und Verweilen ein. Egal wie du dich entscheidest – genieße jeden Tag deines Aufenthaltes in vollen Zügen, sei nicht scheu, nicht geizig und gönne dir reichlich. So wird dein Semester zweifelsohne das beste deines Lebens!

Viel Spaß und Erfolg,

Chris