12 Feb
Erfahrungsbericht von Christian K.

Saint Marys University

Stadt: Halifax
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Wirtschaft
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2008 bis 12/2008

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Hallo,

ich habe von August bis Dezember 2008 ein Auslandssemester an der SMU verbracht und möchte diese tolle Zeit für euch noch mal Revue passieren lassen.

VORBEREITUNG/WOHNEN:

Gewöhnlich bin ich nicht so der Typ, der alles lange im Voraus arrangiert. Diesmal hat es sich aber echt mal bezahlt gemacht. Dank der wunderbaren Unterstützung von College Contact laufen die Bewerbungsmodalitäten relativ reibungslos – quasi problemlos werden alle wichtigen Dokumente ausgetauscht und auf anstehende Termine hingewiesen. Wer Anspruch auf Auslandsbafög bei sich vermutet, sollte sich auch sputen. Das ganze kann sich ganz gern mal ewig und drei Tage hinziehen und einige haben lange Zeit in Kanada noch auf das Geld warten müssen.

Das Thema „Wohnen“ wird im Vorhinein bei Auslandssemestern ja immer heiß diskutiert. Auch hier rate ich zur Devise: Der frühe Vogel fängt den Wurm. Oft hab ich hier in Erfahrungsberichten gelesen: „Kommt einfach her, hier findet man schon was!“ Tatsächlich gestaltete sich die Suche für den ein oder anderen aber komplizierter als gedacht. Am besten is sicherlich sich ein WG mit Einheimischen zu suchen, was a) dem Englischen recht förderlich ist und b) leicht dazu verhilft Kontakt zu Kanadiern aufzubauen, was sich ansonsten schon mal schwieriger gestalten könnte.

Ich persönlich habe im YMCA gewohnt. Und naja, was soll ich sagen, es ist bestimmt nicht jedermanns Sache. Die hygienischen Ansprüche müssen zweifelsohne runtergeschraubt werden. Kein Wunder, entgegen aller Ankündigungen wir das Bad nämlich nicht täglich gereinigt. Und wie es in einer Küche aussieht, die über 30 Leute nutzen, muss ich wohl auch nicht beschreiben. Das Zimmer is auch nicht gerade was für Klaustrophobier. Neben Bett, Schrank und Tisch kann man gerade noch so stehen. Dummerweise fiel am Anfang auch ständig das Internet aus und die „Verantwortlichen“ vor Ort wurden ihren Bezeichnungen auch nicht immer gerecht. Aber, ich will das Y nicht schlechter machen als es ist. Neben Fitnessraum und Swimmingpool gibt es noch einen weiteren großen Vorteil: Wo sonst hat man denn schon mal mehr als 30 Nachbarn? Außerdem liegt es direkt Downtown. Einmal um die Ecke gegangen ist man schon in der Spring Garden Road, dem Anfang von Halifax’ Nachtleben. Zur Uni läuft man n Viertelstündchen oder man nimmt den Bus, wenn man sich die Abfahrtszeiten gemerkt hat – Pläne sucht man hier nämlich vergebens.

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Ich persönlich fand es immer recht angenehm an der Saint Mary’s University zu studieren. Drei Kurse habe ich belegt und wer nicht unbedingt mehr belegen muss, dem rate ich auch dringlich davon ab! Der Aufwand is verglichen mit Deutschland nämlich ungleich höher. Gern wird auch in Gruppen gearbeitet. Und der gemeine kanadische Student an der SMU neigt zeitweise schon dazu mit einer Art „Komm ich heut nich, komm ich morgen“-Mentalität alles kurz vor knapp zu erledigen. Alle Marketing-Interessierten aufgepasst: Wenn es irgendwie geht das Fach „International Marketing“ vermeiden – viel zu viel Aufwand sag ich euch. Ständig irgendwelche Case Studies oder Tests. Dafür spart man allerdings an der Endklausur.

An der Uni wird übrigens wirklich soviel Deutsch gesprochen, wie es hier eigentlich jeder berichtet. Auch ich möchte das noch mal besonders betonen. Mich hat es nie so wirklich gestört, aber wer auf Biegen und Brechen andere Kulturen kennenlernen will, ist vielleicht woanders besser aufgehoben, was aber nicht heißt, dass es in Halifax nicht möglich ist.


HALIFAX UND UMGEBUNG:

Die Stadt an sich hatte für mich immer so etwas wie einen „eigenen Charme“. Sie ist nicht zu groß und nicht zu klein und ich hab mich von Beginn an in Halifax wohl gefühlt. Was man als ersten Unterschied zu vielen deutschen Orten feststellt, ist dass viele Bewohner auch gern mal mit nem Lächeln die Haustür verlassen. Überhaupt ist die Atmosphäre viel freundlicher - auch wenn es mal wieder plötzlich anfängt zu regnen.

So nun aber mal zu dem, was sicherlich die meisten interessiert. Feiern gehen kann man in Hali wunderbar, da lass ich keine Zweifel aufkommen. Nach kurzer Zeit hat man alle Sonderangebote abgespeichert und kann sich donnerstags im Peddlers den Pitcher Bier für geschmeidige 6 Dollar schmecken lassen oder gern auch immer mittwochs und sonntags im Palace für 1 Dollar n Wodka-O schlürfen. Die „größte Bardichte“ Kanadas is schon zu spüren. Allerdings für Bierfans wie mich ist es schon ne kleine Umstellung. Da muss man leider kleiner Qualitätsabstriche machen, die man zudem mit nem höheren Preis akzeptieren muss. Aber das stadteigene „Keith’s“ ist schon in Ordnung.

Reisen sollte auf eurer Agenda freilich auch stehen. Und da man in Halifax alle Sehenswürdigkeiten doch recht schnell abgegrast hat, lohnt sich ein Blick mal über die Stadtgrenze hinaus. Nova Scotia im Allgemeinen ist schon ein schönes Fleckchen Erde. Da ist an aller erster Stelle natürlich Cape Bretone zu erwähnen. Am besten Ende September oder Anfang Oktober einplanen, um den Indian Summer zu erleben. Ihr werdet es nicht bereuen. Peggy’s Cove und Lunenburg sind auch n Tagestrip wert. Es bietet sich natürlich auch an mal die ein oder andere Großstadt in Nordamerika anzusteuern, wenn man eh schon mal da ist. Ich zum Beispiel war auch noch in Montreal – wieder mal empfehlenswert! Auf dem Rückweg vielleicht noch kurz in den USA vorbeischauen. Von Boston kommt man übrigens recht schnell und günstig mit dem Bus nach New York.

Die Zeit in Halifax sich wirklich gelohnt hat und ich hab es zu keiner Sekunde bereut! Also: Machen!