7 Feb
Erfahrungsbericht von Carolin S.

Universitat Autònoma de Barcelona

Stadt: Barcelona
Land: Spanien
Kontinent: Europa
Studienrichtung: Internationale BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2012 bis 12/2012

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Erfahrungsbericht// Study Abroad @ UAB Barcelona

Eine der tollsten und aufregendsten Zeiten meines Lebens erlebte ich in Barcelona, wo ich mein Auslandssemester von August bis Dezember 2012 verbrachte.

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Als die Planung für mein Auslandssemester losging, wurde ich maßgeblich vom Schwärmen einiger Freunde und Bekannter beeinflusst. Barcelona, als „tollste Stadt überhaupt“, wie diese erzählten, konnte mit seinen Eigenschaften leicht gegen das im Winter kalte und dunkle Kopenhagen ankommen, wofür ich mich eigentlich schon entschieden hatte. Einem milden Winter in dieser tollen Stadt am Meer konnte ich also nicht wiedersprechen. So informierte ich mich über College Contact über die zur Bewerbung notwendigen Unterlagen. Diese hatte ich schnell zusammen, da neben einigen Formularen, meiner englischen Notenbescheinigung aus Deutschland und einer Passkopie lediglich ein englischer Lebenslauf erforderlich war. Kurz nach dem Einreichen der vollständigen Unterlagen bekam ich auch schon einen Pre- Acceptance Letter, auf welchen nach Bezahlung der Anzahlungssumme von 500€ auch zeitnah die endgültige Bestätigung erfolgte. An dieser Stelle möchte ich noch auf die tolle Unterstützung von College Contact hinweisen, welche bei noch so kleinen Fragen stets hilfsbereit zur Verfügung standen. Der Bewerbungsprozess war demnach also sehr unproblematisch, wenn man nicht allzu spät dran ist, ist es normalerweise keine Schwierigkeit, in das Programm aufgenommen zu werden. Auch hinsichtlich meiner Wunsch- Kurswahl traten keinerlei Schwierigkeiten auf und alles wurde mir so bestätigt, wie ich es gewählt hatte. Ich wählte 4 Kurse, bei welchen ich bereits im Vorfeld abgeklärt hatte, ob sie mir in Deutschland auch angerechnet werden würden. Diese waren International Economics (nicht zu empfehlen), Cross Cultural Management (zu empfehlen) sowie International Economics und International Finance, welche beide bei Myriam Hikimura stattfanden. Diese sind wirklich sehr zu empfehlen, da Myriam eine super Dozentin ist, nicht nur in fachlicher sondern auch in persönlicher Hinsicht. Wenn du also vorhast, einen dieser Kurse zu belegen, dann bemühe dich darum, in den Kurs von Myriam zu kommen. Kurz bevor die Reise losgehen sollte, kümmerte ich mich noch von Deutschland aus um eine Unterkunft. Da ich keine Lust hatte, aus der Ferne auf Gut Glück eine Wohnung bzw. WG zu mieten, beschloss ich, die Suche in meinen ersten Tagen in Barcelona zu verlagern. Zwei Tage vor meinem Flug Ende August begann ich, in Online Portalen zu suchen und vereinbarte dort einige Besichtigungstermine. Für die erste Woche habe ich mir ein Hotel gebucht, sodass ich auch keinerlei Druck hatte. Für die Wohnungssuche ist es auf jeden Fall von Vorteil, wenn man schon Spanischkenntnisse vorweisen kann. Mir war wichtig, nicht nur mit Internationalen oder gar Deutschen zusammen zu wohnen sondern in einer Spanischsprachigen WG zu leben. Da das Programm ja komplett auf Englisch ist, wollte ich wenigstens diese Gelegenheit nutzen, um ins Spanische Leben einzutauchen. Macht euch aber keine allzu großen Sorgen um die Wohnungssuche, in Barcelona ist das alles sehr kurzfristig und WG Zimmer werden meist erst wenige Tage vor Mietbeginn eingestellt. Was wichtig ist: INTERIOR bedeutet nicht etwa, dass das Zimmer möbliert ist oder dar ein besonders schönes Interieur hat – sondern, dass es kein Fenster hat bzw eines zum geschlossenen Innenhof. Das gibt es wirklich oft in Barcelona. Wenn ihr also Wert legt auf ein helles Zimmer mit einem Fenster nach draußen, dann sucht nach Exterior ;) Als Stadtteil würde ich v.a.Eixample derecha und izquierda, Gracia aber auch El Born empfehlen. Vermeiden würde ich El Raval oder Barceloneta, auch wenn deren Strandnähe gerade im Sommer besticht.


In love with Barcelona…

Da ich persönlich der Meinung bin, dass nicht die Uni sondern die Stadt das wichtigste bei einem Auslandssemester ist, schreibe ich zuerst, was Barcelona denn Tolles zu bieten hat. Ganz klar, zunächst einmal ist es eine charmante Millionenmetropole, die am Meer liegt. Das gibt es nicht so oft und ist definitiv eine super Kombination. Man kann einfach tun worauf man Lust hat. Morgens shoppen, nachmittags an den Strand – oder umgekehrt. Das tolle an Barcelona ist das Lebensgefühl und die außerordentlich hohe Lebensqualität. Sobald man ankommt, entschleunigt sich das Leben und der Alltagsstress weicht einer wunderbaren Ausgeglichenheit. Da das Uni- Zeitpensum viel geringer ist als in Deutschland, hat man auch jede Menge Zeit diese tolle Stadt in vollen Zügen zu genießen. Barcelona hat sehr vieles zu bieten: Neben tollem Essen in tollen Restaurants, leckeren Drinks in außergewöhnlichen Bars, lauschigen Plätzen inmitten verwunschener Gassen, kleinen Läden mit Mode und Krimskrams, den keiner sonst hat, findet man jeden Tag einen neuen Lieblingsplatz. Der Feierlaune sind natürlich auch keinerlei Grenzen gesetzt, denn diese Stadt schläft nicht. Man sollte jedoch beachten, dass man Restaurants und Bars meidet, die direkt an Ubahn Stationen liegen bzw. direkt an großen Einkaufsstraßen (ACHTUNG Tourifallen). Traut euch, an diesen vorbei zu gehen und Neues auszuprobieren. Einige meiner Lieblingsrestaurants ist die Pulperia Celtica (urige Tapas in originellem, authentischen Ambiente), das Cup & Cake (Cafe und Frühstück, aber auch tolle Salate), die Bar Lobo, das Kibuka (Sushi) - um nur wenige zu nennen. Am besten ihr hört euch um und geht Empfehlungen nach bzw. findet eure eigenen Lieblingsplätze zum Ausprobieren. Ihr solltet allerdings beachten, dass Ausgehen in Barcelona keinenfalls eine günstige Angelegenheit ist. Auch beim Weggehen kommt es nicht selten vor, dass man für einen GinTonic bis zu 14 Euro bezahlt. Dieser ist dann allerdings größer und besser als in Deutschland ;) Es gibt aber auch kleine Bars, zb in Born oder Raval, wo man Mojitos für 3 Euro bekommt.
Alles in allem könnte ich stundenlang darüber schreiben, wie toll Barcelona als Stadt ist und was man unbedingt machen sollte. Doch selbst nach fast 4 Monaten ist meine Liste jeden Tag länger geworden, weswegen ich auf jeden Fall noch oft an diesen wundervollen Ort zurückkehren werde. Probiert es einfach aus!
Leider bleibt noch eines zu erwähnen: PASST AUF EURE WERTSACHEN AUF! Und das ist kein Scherz, denn ich spreche aus Erfahrung! Besonders iPhones sind sehr beliebt, und oft kann man trotz Achtsamkeit einen Diebstahl kaum verhindern. Am besten man nimmt gerade beim Feiern nicht so viele Wertsachen mit und hat seine Tasche immer im festen Griff. Außerdem sollte man nicht zu viel mit Taxifahrern sprechen, denn diese können auch schnell aufdringlich werden. Und noch ein Tipp: Prüft Scheine nach Echtheit, denn gerade bei Dunkelheit bekommt man schnell eine schlechte Fälschung angedreht. Wenn man nicht richtig aufpasst, wird man nämlich von hinten bis vorne hinters Licht geführt! Und das ist wirklich so…
Zur Sprache muss man wissen, dass Barcelona eine sehr multikulturelle Stadt ist. Spanisch lernen kann man sicherlich, durch ständigen Input von Catalan- bzw englisch- oder deutschsprechenden Stadtbewohnern wird das aber sehr erschwert. Das ist natürlich ein Vorteil für diejenigen, die kein Spanisch können. In Barcelona kommt man sehr gut ohne aus, was sonst im spanischsprachigen Raum eher selten der Fall ist.


Studieren an der UAB

Das Study Abroad Gebäude des Campus Eixample ist wirklich nichts Besonderes und hat mit einem Uni Campus so gut wie nichts gemeinsam. Ein Vorteil ist aber die zentrale Lage und die gute Erreichbarkeit. Das Programm ist komplett auf Englisch, so kann man neben dem Spanisch im Alltag auch noch seine Englischkenntnisse verbessern. Vom Anforderungsprofil her kann man die Kurse auf keinen Fall mit dem deutschen Niveau vergleichen, trotzdem würde ich die Kurse nicht als einfach bezeichnen. Eher als anders. Wissenschaftliches Arbeiten wird nicht verlangt, da die vielen amerikanischen „Katies“ und „Amies“ sowieso noch nie etwas von Fußnoten oder Zitieren gehört haben. Da es nicht nur Finals am Ende gibt sondern auch Midterms sowie zahlreiche Präsentationen und Hausarbeiten während des Semesters, ist der Workload anders verteilt. Das finde ich persönlich aber sehr positiv. Man lernt mehr, und hat nicht einen Monat oder sogar länger, in dem man nichts anderes tut als zu lernen. Durch das viele Präsentieren verbessert man sich in dieser Disziplin auch sehr, so fällt es mir jetzt viel leichter als vorher, da man wirklich eine Routine bekommt. Schwierig wird es manchmal, wenn interkulturelle Teamarbeit verlangt wird. Das sollte man aber als Chance nutzen, seine interkulturelle Kompetenz zu verbessern – obwohl es einfacher und wesentlich stressfreier ist wenn man sich ein deutsches oder belgisches Team aussucht ;)
Schade finde ich, dass die UAB trotz der nicht ganz geringen Studiengebühren keine Einführungswoche organisiert hat und die Ausstattung des Uni Gebäudes auch sehr zu wünschen übrig ließ. Die Noten betrachtend hat sich das Auslandssemester aber gelohnt – es ist definitiv einfacher eine gute Note zu erhalten als an der Heimatuni.


Fazit

Ich kann euch auf jeden Fall nur empfehlen, Barcelona als Stadt für euer Auslandssemester zu wählen. Diese Stadt ist genau das Richtige für Lifestyle- Begeisterte, die sich einen Hauch von Urlaub und viel Gelassenheit in dieser einmaligen Zeit ihres Lebens wünschen!