19 Feb
Erfahrungsbericht von Carolin B.

California State University Fullerton


Stadt: Fullerton
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Psychologie
Zeitraum: 08/2013 bis 12/2013

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Wahl der Uni/Planung:

Zu allererst muss ich sagen, dass meine Gründe ein Auslandssemester in den USA zu verbringen etwas ungewöhnlicher als normal waren, denn bevor ich an die CSUF ging, hatte ich noch keine Studienerfahrung in Deutschland nachzuweisen. Ich hatte gerade mein Abitur gemacht und es stand für mich fest, dass ich nicht sofort nach Beendigung der Schulzeit mit dem Studieren in Deutschland anfangen wollte, zumal ich mir über meinen Studienwunsch überhaupt noch gar nicht sicher war. Ich wollte also gerne für ein halbes Jahr ins Ausland und da mich die USA reizten, Work & Travel dort jedoch nicht möglich ist, kam die Idee auf, an eine amerikanische Uni zu gehen. Als ich im Internet nach den Möglichkeiten und Bewerbungsbedingungen suchte, stieß ich auf College Contact und fand eigentlich alles, was ich wissen wollte.
Bei der Wahl der Uni war mir relativ schnell klar, dass sie (auf Grund des genialen Wetters) im Süden Kaliforniens sein sollte und so klickte ich mich durch die aufgelisteten Unis in SoCal. Einige fielen aufgrund des Preises raus, denn bekanntermaßen ist Studieren in den USA nicht gerade billig. Die CSUF lag preislich im unteren Mittelfeld und war auch bei den Bewertungen sehr gut dabei. Ich hatte ungefähr 3 Favoriten und die CSUF hatte im Vergleich zu anderen Unis den Vorteil, dass sie den DAAD Test anerkennt, der deutlich einfacher abzulegen und günstiger ist als der TOEFL-Test. Zudem musste man diesen Sprachtest nicht zeitgleich mit seiner Bewerbung einreichen, was mein Glück war, denn ich war mit Mitte März ganz schön spät dran. Da ich jedoch alle nötigen Unterlagen und Informationen von College Contact sehr schnell bekommen habe und sie mir auch versichern konnten, dass ich auch ohne deutsches Transkript wahrscheinlich angenommen werde, ging die Bewerbung an sich relativ schnell über die Bühne. Zwar gab es schon einige Formulare bezüglich des Visums etc. auszufüllen, aber mit Hilfe der Checkliste, die ich bekam, und ein bisschen Ruhe ging auch das. Also: keine Panik, wenn es am Anfang etwas viel zu sein scheint und ihr euch fragt, ob ihr alles habt: es ist halb so schlimm!! ;-)

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Orientationday/ Kurswahl:

Ich hatte mir vom Orientationday erhofft bzw erwartet, dass ich meine Kursliste bekomme und somit weiß, welche meiner Wunschkurse, die ich mit meiner Bewerbung an die Uni geschickt hatte, zu welcher Zeit stattfinden. Dem war allerdings bei weitem nicht so. Während des Einführungstags am Freitag vor der ersten Uniwoche, wurde man mit organisatorischen Informationen überhäuft, Infos bezüglich der Kurse blieben jedoch aus. Ich wusste zwar nun, was ich zu tun hatte, wenn ich ins Ausland verreisen wollte und kannte meine Strafen für den Fall, dass ich es wagen würde zu spicken oder abzuschreiben; wann ich am nächsten Montag aber in den Kursen sitzen sollte, wusste ich immer noch nicht. Dies lag daran, dass die internationalen Studenten an der CSUF ihre Kurse fast alle crashen müssen, das heißt, man geht einfach zur ersten Vorlesung des Kurses und fragt den Professor, ob man noch dazu kann oder nicht. Wenn die Kurse bereits mit nationalen voll sind, ist die Antwort erst einmal nein, allerdings wechseln viele Amerikaner in der ersten Woche hin und her, weshalb es gut sein kann, dass man doch noch in seinen Wunschkurs reinrutscht. Allerdings ist dieses ganze Kurscrashing wirklich nervenaufreibend, da man überhaupt keine Sicherheit hat, ob man nun in den gewünschten Kurs kommt oder nicht und man daher sein Glück natürlich bei möglichst vielen Professoren gleichzeitig probieren will, was aber aus zeitlichen Gründen natürlich nicht möglich ist. Mein Wunschstundenplan zum Beispiel sah 4 Kurse dienstags und 2 Kurse donnerstags vor. Da ich allerdings nicht wusste, ob ich in diese rein konnte, stand ich vor der Frage, ob ich am Montag vorsichtshalber einer der Dienstagskurse bei einem anderen Professor crashen sollte, für den Fall, dass der am Dienstag schon voll sein sollte. Da ich ein eher kontrollsüchtiger Mensch bin, war die erste Woche daher total stressig. Es stellte sich aber heraus, dass es im Bereich Child Development und Psychologie keine sonderlichen Probleme für mich gab, in meine Kurse zu kommen, da noch genügend Plätze frei waren. Dennoch: dafür, dass wir internationalen Studenten eine deutlich höhere Studiengebühr zahlen als die Amerikaner, finde ich es eigentlich eine Frechheit, dass wir darum bangen müssen in unsere Kurse zu kommen, aber naja, daran können wir wohl nichts ändern!!


Unterricht:

Der Unterricht ist deutlich schulischer als in Deutschland: in meinen Kursen waren maximal 30 Leute und die Professoren haben sich wirklich persönlich um einen gekümmert und sich für einen interessiert, was ich total super fand. Dadurch entstand in all meinen Kursen eine echt gute Stimmung und die Amerikaner waren so offen, dass man schnell viele nette Leute kennen gelernt hat. Das Niveau ist (zumindest in meinen 100-200 Kursen) nicht zu hoch und die Tests sind relativ leicht, dafür kamen auf mich jedoch viele zusätzliche Aufgaben hinzu. Hausaufgaben waren die Regel und dazu kamen in fast allen Fächern mindestens 4 große Essays, die teils stärker gewichtet wurden als die Tests. Gerade jedoch durch diese eigenständigen Aufgaben, hat man noch mal einen viel besseren Einblick bekommen.
Alle meine Kurse erforderten bestimmte Bücher, die leider schweineteuer (meist um die 100$) sind, wenn man sie sich neu kauft oder in der Bibliothek leiht. Ich empfehle daher, sich die Bücher bei Amazon für das Semester auszuleihen, dabei spart man viel Geld und es hat bei mir ohne Probleme geklappt!


Campus:

Der Campus ist einfach wunderschön!!!! Ich habe noch nie in Deutschland eine annäherungsweise so schöne Uni gesehen! Überall stehen Palmen und obwohl der Campus mir am Anfang sehr groß vorkam, findet man sich gut zurecht. Es gibt einen botanischen Garten, in dem man sich wunderbar entspannen oder herumlaufen kann und für Studenten gibt es ein großes Sportcenter- allerdings ist dies für internationale Studenten kostenpflichtig (wenn ich mich richtig erinnere 120 $).
Einziger Nachteil wie überall in Kalifornien: Das Parken!! Ein Semesterparkticket kostet 250$, allerdings ist es zu den Stoßzeiten echt eine Qual einen Parkplatz zu finden, da es maßlos überfüllt ist. Ich hatte das Glück, dass meine Kurse erst Mittags begannen, weshalb ich meist relativ schnell fündig wurde, doch als ich ein paar mal morgens gegen halb neun da sein musste, waren alle Parking Lots voll und ich habe über eine halbe Stunde gebraucht bis ich einen Parkplatz gefunden habe - und das war wohl noch schnell wie mir nachher von Ammis berichtet wurde! Also wer mit dem Auto zum Campus muss, sollte seinen Stundenplan auf jeden Fall ein bisschen danach richten!


Wohnen:

Da ich in Long Beach bei einer Bekannten meiner Eltern gewohnt habe, kann ich euch leider keine Anlage in Fullerton empfehlen, ich war aufgrund von Partys zwar in fast allen einmal drin, kann allerdings nichts zum Preisleistungsverhältnis sagen. Was ich mitgekriegt habe war, dass in den Homesteads ziemlich viele Deutsche leben, also wenn ihr euer Englisch verbessern wollt, solltet ihr euch evtl. eine andere Anlage suchen. Ich persönlich fand das University Housing am schönsten, weil es am modernsten war und dort am Wochenende immer viel los war.


Umgebung:

Zu allererst: In Kalifornien (und wahrscheinlich in ganz Amerika) braucht man ein Auto!!! Ich hatte das Glück, dass ich durch Bekannte vor Ort mein eigenes Auto hatte, aber ich habe auch viele Deutsche getroffen, die sich eins gekauft haben und es hinterher auch gut wieder losbekommen haben. Also: egal wie, besorgt euch ein Auto, denn mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommt man überhaupt nicht weit und zu Fuß schon gar nicht. Mit einem Auto gibt es jedoch tausend Sachen zu erleben, sodass einem bestimmt nicht langweilig wird. Ich persönlich fand die Strände beeindruckend, es lohnt sich wirklich 2 Tage einmal von Norden nach Süden oder andersherum alle abzufahren (Malibu, Huntington Beach, Laguna Beach, Newport Beach, etc). Las Vegas (sehr günstig), San Francisco, San Diego und natürlich Hollywood und Downtown LA sind meiner Meinung nach ein Muss und lohnen sich auf jeden Fall! Auch die Freizeitparks Disneyland, Knox Berry Farm, Universal Studios und Six Flags sind nicht weit und einen Ausflug wert! Bevor ihr ins Disneyland fahrt, würde ich mich jedoch bei euren amerikanischen Mitstudenten erkundigen, ob nicht evtl. dort jemand arbeitet, denn ich habe sehr viele Studenten kennengelernt, die dort arbeiteten und einen kostenlos reinholen können, sodass man sich 100 $ spart. Ihr solltet auf jeden Fall die Thanksgivingwoche, während der man frei hat, für größere Trips wie nach SF nutzen, doch auch sonst ist die Uni eigentlich nicht so einengend, dass man nicht auch hier und dort Zeit hat, was zu erleben. Ich würde euch sowieso raten, das zu machen, worauf ihr Lust habt, denn ihr seid nur einmal dort! Ich habe eigentlich alles, was ich machen wollte, gemacht und habe es keine Sekunde bereut, denn in den 5 Monaten sammelt man so viele Erfahrungen, die einem keiner mehr nehmen kann.


Kosten:

Kalifornien ist leider ein sehr teures Pflaster, nicht nur was die Miete und Unterhaltskosten angeht, sondern auch im Supermarkt habe ich immer wieder gestaunt. Es ist besonders teuer, sich gesund zu ernähren, denn man zahlt oft mal eben 3 $ für einen Brokkoli, was schon ziemlich auf den Geldbeutel schlägt.... Im Vergleich dazu sind Burger bei In-n-out (nur zu empfehlen) total günstig, was natürlich zum ungesunden Essen verleitet - kein Wunder also, dass die Ammis so dick sind,, ;-) In meinem Fall hat mich das gesamte Semester so um die 12000 € gekostet, falls ihr eine grobe Vorstellung haben wollt.


Fazit:

Ich kann wirklich nur jedem empfehlen nach Fullerton zu kommen, denn man sammelt wirklich Erfahrungen fürs Leben und lernt so viele nette Leute kennen!! In der Umgebung gibt es so viel zu sehen und das Wetter ist das ganze Jahr über einfach genial. Es ist zwar insgesamt leider eine sehr teure Angelegenheit, aber wenn ihr die Mittel aufbringen könnt, empfehle ich euch wirklich, ein Auslandssemester zu wagen- und die Uni dabei nicht allzu ernst zu nehmen, denn CA hat viel mehr zu bieten! Viel Spaß euch!!