1 Sep
Erfahrungsbericht von C. V.

University of California, Berkeley


Stadt: Berkeley
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Literaturwissenschaften, Sprachwissenschaft
Studientyp: Summer Sessions
Zeitraum: 07/2014 bis 08/2014

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Nach langer Recherche, an welcher Uni ich eine Summer Session besuchen möchte, habe ich mich letztendlich für die UC Berkeley entschieden. Die Bewerbung ging dank der kompetenten und freundlichen Beratung von College Contact schnell und einfach über die Bühne. Auch wenn es auch für Kurzentschlossene noch Möglichkeiten gibt, sich zu bewerben, würde ich doch empfehlen, sich recht frühzeitig in die Kurse einzuschreiben, denn so hat man noch die freie Wahl. Außerdem ist Vorfreude die schönste Freude! Nicht lange überlegen, die UC Berkeley ist eine super Uni!

Ich hatte mich für Session D beworben, die sechs Wochen ging. In diesem Zeitraum werden die meisten Kurse angeboten, jedoch variiert das Angebot auch von Studienfach zu Studienfach. Zwei Kurse à 3-4 Units beschäftigen einen ausreichend. Manche Kurse bestehen auch aus Teilen, einer Lecture und einer Discussion. Selbst Muttersprachler sind gefordert und bewerten die Kurse als intensiv. Deshalb sollte man genau überlegen, welche Ziele man mit dem Auslandsaufenthalt anstrebt. Ich hatte mich für einen Shakespeare Kurs angemeldet sowie für Academic Writing aus dem speziellen Programm für Nicht-Muttersprachler (SELS College Writing).

Flug und Shuttle

Nach 11 Stunden Flug bin ich in San Francisco gelandet. Im Voraus sollte man sich einen Shuttle nach Berkeley gebucht haben, denn die Uni bietet keinen solchen an. Die Fahrt dauert ungefähr 1 Stunde und ist für relativ kleines Geld zu haben (36 Dollar), im Vergleich zu einem Taxi. Für mich hatte der Supershuttle das beste Angebot; einfach mal im Internet nach Angeboten Ausschau halten. Man wird direkt zur gewünschten Adresse gefahren und bekommt Hilfe mit dem Gepäck.

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Wer in einem der UC Berkeley Wohnheime am Campus wohnen möchte, sollte sich gleich nach Eingang der Annahmebestätigung darum kümmern. Auch die Alternative I-House ist sehr gefragt und daher rasch ausgebucht; es wird davon abgeraten, sich auf die Warteliste setzen zu lassen, da es sehr unwahrscheinlich ist, hierüber noch einen Platz zu bekommen. Ich habe mich dann für ein privates Apartment entschieden, vier Blöcke südlich des Campus, welches ich über craigslist.com gefunden hatte. Da viele Studenten über Sommer verreist sind, ist das Angebot groß; genauso groß ist allerdings die Nachfrage. Da ich erst zu Beginn der Session nach Berkeley gekommen bin, hatte ich die Wohnung nur auf Bildern gesehen. Ratsamer wäre vielleicht, wenn möglich, vorher zu einem open house Termin zu kommen und dann zu entscheiden. Generell lässt sich sagen, dass die Nordseite des Campus die ruhigere und sicherere Seite ist, während man auf der Südseite am Puls des Lebens ist. Von Wohnungen an der Telegraph Ave würde ich abraten, denn hier sind sehr viele homeless people, die den Charm des Viertels etwas trüben. Nach zwei Wochen bin ich in ein Student Housing umgezogen, das Kluegel House, das sehr zu empfehlen ist. Hier hat man gleich Anschluss an Gleichgesinnte, sowohl Amerikaner als auch internationale Studenten. Die Vermieterin sorgt sich wirklich sehr um das Wohlbefinden der Hausbewohner! Solltest du dich doch für die Shattuck Ave oder Seitenstraßen entscheiden, gibt es für alle Nachtschwärmer den BearWalks Service, der von der Uni angeboten wird und der einem einen kostenlosen Begleitservice nach Hause anbietet.


Erste Schritte vor Ort

Am ersten Tag muss man als International zum Dokumentencheck erscheinen. Dies ist Voraussetzung dafür, dass man den Studentenausweis ausgestellt bekommen kann. Die beste Zeit, um dorthin zu gehen, ist gleich morgens bei Öffnung, denn so lassen sich lange Warteschlangen umgehen. Die Cal Card ist sehr vielseitig: Man kann mit ihr bezahlen, kostenlos auf den Campanile und sogar mit der F Linie kostenlos nach San Francisco fahren (Fahrtzeit ungefähr 1 Stunde). Das International Office bietet auch einen Orientation Day an, an dem man wertvolle Tipps zum Aufenthalt bekommt.


Campus

Alle Gebäude auf dem Campus sind in walking distance und relativ schnell von einem Kurs zum anderen zu erreichen. Außerdem ticken die Uhren in Berkeley anders. Nach der Berkeley Time beginnen die Kurse nicht wie im Stundenplan angegeben, sondern 10 Minuten später. Früher aufgehört wird dagegen nicht. So ist es auch möglich, zwei Kurse direkt hintereinander zu belegen.

Der Campus bietet einem auch mehrere Bibliotheken. In der Doe Library, im Reading Room, lässt sich sehr angenehm lernen. Ob Bücher, Zeitschriften oder auch DVDs, hier findet man eine sehr große Auswahl an Literatur zu verschiedenen Fach- und Themengebieten. Aufpassen muss man in den Bibliotheken nur, dass man keine Wertsachen „unattended“ lässt. Mehrere Schilder weisen darauf hin, dass Diebstahl leider auch auf dem Campus vorkommt.

Die Studenten der UC Berkeley fühlen sich sehr mit ihrer Uni verbunden, weshalb man auf dem Campus kaum einen antrifft, der nicht auf irgendeine Art und Weise das Cal Logo oder die Cal Farben blau und gelb trägt. Achtung, Ansteckungsgefahr!


Kurse

Nach der Bekanntgabe der Anforderungen im Shakespeare Kurs musste ich leider feststellen, dass ich diesen Kurs nicht auf einer Grade-Basis nehmen konnte. Der Professor zeigte sich äußerst verständnisvoll und kooperativ und ließ mich als Gasthörer (auditor) an seiner Lecture teilnehmen. Dies gab mir die Möglichkeit, einen anderen Kurs hinzuzufügen: Ich entschloss mich für den SELS Kurs English through Literature, in dem die gesamte Palette der Kompetenzen geschult wurde. Die Umschreibung ging problemlos; beachtet werden muss nur, dass man als Inhaber eines Studentenvisums noch genügen Units hat. Das College Writing Program Office steht einem hierbei beratend zur Seite.

In manchen Kursen, so wie zum Beispiel im Academic Writing Course, wurde am ersten Tag ein Assessment durchgeführt, um die Studenten in die verschiedenen Leistungsniveaus einzuteilen. Dadurch wurde gewährleistet, dass der Kurs gut voranging, was ich als sehr angenehm empfand. Weiterhin war sehr hilfreich, dass man hier Informationen zu Veranstaltungen, die von der Englisch-Abteilung ausschließlich für Programmteilnhemer organisiert wurden, bekommen hat. So war ich beispielsweise mit einer Gruppe Anderer auf einem Baseballspiel der Giants in SF, auf einer Wanderung, Filmvorführung etc. In einem kleinen Ratgeber sind wichtige Hinweise für Internationals zusammengefasst sowie Angebote zu Ausflügen aufgelistet. Inhaltlich ist noch hervorzuheben, dass die Kurse fieldwork beinhalten. Das heißt, man geht unter Anderem zusammen auf Exkursionen, macht Interviews und Filmprojekte, je nach Thema des Kurses.

Die Lehrer sind durchweg sehr motiviert und äußerst kompetent. Ihr Ziel ist es, einen fachlich und persönlich weiterzubringen, was man immer wieder merkt.

Abraten würde ich persönlich von den 1 Unit Kursen sowie denen der Session E, denn hier was das Niveau doch sehr elementar. Außerdem hat man in den letzten Wochen wegen anstehender Klausuren ohnehin genug zu tun, weshalb die 6 Stunden Kurs pro Woche zusätzlich Zeit rauben. Ihr werdet viel Zeit mit Hausaufgaben verbringen, da alle assignments bepunktet werden und diese Punkte dann zur Endnote zählen.


Essensangebot

Die Euclid Ave auf der Nordseite des Campus ist eine kleine Straße, an der sich rechts und links verschiedene Restaurants und Cafés befinden. Ein größeres Essensangebot befindet sich auf der Südseite; dort findet man internationale Küche und sehr viele leckere, einzigartige Restaurants und Take aways. Für Nachtisch sollte man einen Abstecher zum Yogurtland (Frozen Yogurt in sämtlichen Geschmacksrichtungen) und zu Cream (Eis zwischen zwei leckeren Cookies, für nur 2 Dollar!) machen. Auch die Shattuck Avenue (Hauptstraße) ist gesäumt von vielen guten Restaurants, von denen man auf jeden Fall einige probieren sollte. Die vier Dining Halls sind auch für alle offen, die sich nicht für einen Meal Plan entschieden haben. Ein Mal sollte man diese Erfahrung machen, denn alles ist all you can eat, für 13 Dollar ohne Plan.


Sportangebot

Abtrainieren lässt sich das ganze Essen im RSF, eines der Fitnessstudios der Uni, das man für nur 10 Dollar den ganzen Sommer über nutzen kann. Neben Cardio-Geräten bietet die Karte auch Zugang zu den beiden Swimming pools auf dem Campus sowie zu Gruppenkursen wie Abs & Back, Zumba, Pilates etc. Die Kurse machen wirklich sehr viel Spaß! Locks für die Spinde und Handtücher werden sogar gestellt. Sprudelflaschen schleppen bleibt euch auch erspart, da es überall Wasserspender gibt auf dem Campus.


Freizeitangebot

Äußerst lohnenswert ist es, sich die Umgebung sowie die ganze Westküste anzusehen. Die Landschaft ist so divers und einfach wunderschön! Am besten lassen sich die Schätze Kaliforniens auf einem Roadtrip erkunden. Ich habe im Anschluss an meine Studienzeit einige Wochen Urlaub gemacht, was gegenüber Kurztrips meiner Meinung nach den Vorteil hat, dass man nicht unter Zeitdruck ist und sich auf die Uniprojekte konzentrieren kann. Am Wochenende empfehlen sich Ausflüge nach San Francisco, ins Silicon Valley, Stanford und den Lake Tahoe. Berkeley hat allerdings auch viel zu bieten, für alle, die „zu Hause“ bleiben möchten. Egal wie und wo: Die Zeit wird unvergesslich werden!


Fazit

Ich bin sehr froh, mich für die UCB entschieden zu haben, denn ich habe sehr, sehr viel gelernt und mich auch sehr wohl gefühlt in Berkeley. Ich habe deutliche Fortschritte im Englischen gemacht und kann auch sagen, dass Berkeley einen positiven Einfluss auf mein Denkvermögen und meinen Horizont hatte! To put it in a nutshell: ein unvergesslicher Sommer!