Saint Marys University
Ich freue mich sehr diesen Erfahrungsbericht zu schreiben, denn bevor ich nach Halifax ging – haben mir die Erfahrungsberichte der ehemaligen SMU-Studenten sehr weitergeholfen und vielleicht kann ich dem einen oder anderen auch ein paar Tips geben.
Ich studierte ein Semester an der SMU, vom September bis Dezember 2009. Eins möchte ich vorwegnehmen – es war eine sehr geile Zeit, die ich nicht missen möchte!
VOR DER ABREISE:
An dieser Stelle – vielen Dank an College Contact, denn das ganze Anmeldeprozedere lief reibungslos und kinderleicht ab! Die Kollegen von CC schicken alle nötigen Unterlagen und Infos zu. Ich habe die Anmeldeformulare ausgefüllt und nach 3 Wochen hatte ich den Zulassungsbescheid von der Uni erhalten. Wer Auslandsbafög beantragt – dem empfehle ich, den Bafög-Antrag spätestens 4-5 Monate vor der Abreise beim Studentenwerk Thüringen zu stellen (College Contact vermittelt die nötigen Bafög Formulare). Dann heisst es noch eine Auslandsreisekrankenversicherung zu beantragen (Tipp: ADAC hat gutes Preis/Lesitungsverhältnis). Falls ihr keine Versicherung in Deutschland beantragt – dürft ihr 900 CAD vor Ort bezahlen. Den Hinflug habe ich über Condor gebucht – die fliegen von Mai bis Mitte Oktober Non-stop von Frankfurt nach Halifax, die Ticketpreise sind relativ günstig, der Service ist ganz okay! An dieser Stelle empfehle ich den Rückflug vor Ort zu buchen, denn die Termine für die Final Exams werden erst am Semesterbeginn bekannt gegeben. Wer für ein Semester an die SMU geht – braucht kein Visum!
Schon Fernweh bekommen?
Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!
Halifax ist keine Großstadt und die Entfernungen sind dementsprechend überschaubar. Die Innenstadt ist eher klein und wer auf Shoppingtour gehen möchte, der sollte entweder in den Halifax Shopping Center oder nach in die Mic Mac Mall nach Dartmouth fahren. Apropos fahren: die Verkehrsverbindung ist sehr gut, es fahren unzählig viele Buslinien. Das Busticket ist in den Studiengebühren inklusive, sodass man sehr mobil ist. Halifax selbst kann man an einem Tag besichtigen, die touristischen Highlights sind die Waterfront, Pier 21, Citadel, Maritime Museum, Spring Garden Road. In der Nähe der Uni gibt es einen wunderschönen Park, den Point Pleasant Park – mit vielen Eichhörnchen. Was die Stadt aber (für mich) so einzigartig macht, sind die Leute! Macht mal ein Experiment: stellt euch auf einer beliebigen Strasse in Downtown mit dem Stadtplan hin und tut so als ob ihr nach einer Strasse sucht – spätestens nach 2 Minuten habt ihr einen Kanadier/in an eurer Seite, der/die euch den Stadtplan erklärt, die nötige Strasse zeigt und einen Smalltalk von 10 Minuten hält! Die Menschen sind mehr als freundlich und sind sehr zuvorkommend. Egal ob im Supermarkt, an der Tankstelle, in der Uni – die Menschen sind sehr zuvorkommend und überfreundlich!
WOHNEN:
Es stellt sich für jeden Studenten die Frage: on- oder offcampus? Ich habe mich für die erste Alternative entschieden und habe in einer Senior Suite in der Loyola Residence gewohnt, was ich auf keinem Fall bereue! Das Wohnen on-campus hat mehrere Vorteile: von der Dusche bis zum Klassenraum braucht man max. 5 Minuten und das coole dabei ist – man braucht nicht einmal rauszugehen, denn die Campusgebäude sind miteinander unterirdisch verbunden. In der Residence trifft man natürlich sehr viele Kanadier und andere International Students, mit denen man abhängen kann. In meiner Seniorsuite habe ich mit 2 Kanadiern und einem arabischen Kollegen gewohnt. Wir hatten eine gemeinsame Küche und zwei Waschräume, mit Bad/WC. Jeder hatte sein einzelnes Zimmer. Wenn man in der Senior Suite wohnt, muss man den Meal Plan nicht nehmen – ich habe eine Dinner Card gehabt, die man mit Dollars aufladen kann, wie eine Art Prepaid Karte und mit der man dann überall auf dem Campus essen kann. Das Essen in der Kantine wurde hier in den Erfahrungsberichten als nicht so gut beschrieben – ich für meinen Teil kann sagen, dass mir die Kantine sehr gut gefallen hat. Man zahlt nur einmal pro Mahlzeit und kann so viel essen wie man möchte (all you can eat)!Pizza, Pasta, Asian, Salate, Suppen, Süßes, Getränke,... die Auswahl ist sehr groß und jeder findet nach seinem Geschmack etwas! Etwas günstiger ist es sich eine Wohnung off-campus zu suchen, allerdings ist die Suche nach einem Apartment oder WG nicht immer einfach und man sollte etwas Zeit einplanen. Wer früher anreist, dem empfehle ich das Hostel auf der Barrington Street, nähe dem Westin Hotel.
UNI:
Klein, kompakt und gemütlich! So würde ich die SMU beschreiben. Die Gruppen sind sehr klein, vergleichbar mit unseren Schulen. Man hat einen direkten Draht zu den Profs, die übrigens durchweg sehr nett und motiviert sind. Das Niveau der Kurse ist im Durchschnitt niedriger als an den deutschen Unis, dafür ist der Aufwand um einiges größer! Es vergeht keine Woche ohne Assignments, Papers, Presentations...darauf muss man sich auf alle Fälle einstellen! Wenn man aber ein bisschen fleißig ist und zwischen den Partys etwas für die Uni tut – der wird mit A’s und B’s nach Hause fahren. Ich hatte 3 Kurse: Management Information Systems (interessant!), Comparative Economic Systems (sehr gut!), Financial Institutions (nur Finanzmathe und der Prof ließ zu wünschen übrig)!
Für alle Sportfreaks gibt es an der SMU eine Riesenauswahl – von Fußball, über Squasch bis hin zum Hockey! Im SMU Tower befindet sich das Fitnessstudio, mit Sauna (alles kostenlos!). Es gibt eine große Bibliothek, in der man in Ruhe studieren kann, sowie eine 24h-PC-Library, in der nachts mehr Studenten sitzen, als tagsüber! Die Atmosphäre auf dem Campus ist im Allgemeinen sehr entspannt und heimisch, man sieht sich, man kennt sich und man identifiziert sich mit der Universität, was man an den SMU-Schirts und Sweaters der Studis erkennen kann! Im Vergleich zu Deutschland wird hier an jeder Ecke geholfen, egal welche Fragen oder Probleme man hat. Begriffe, wie Stress und Druck kennt man hier nicht!
EIN PAAR TIPPS:
- Handy: die günstigste Möglichkeit ist ein Handy-Bundle von PC (Presidents Choice), das man im Atlantic Superstore bekommt. Es handelt sich um ein Handy, in das eine Simkarte intiegriert ist. Im Vergleich zu anderen Providern zahlt man hier nur die ausgehenden Anrufe. Innerhalb Kanadas telefoniert man für 20c/Min und eine SMS nach Deutschland kostet 25 kanadische Cent! Das Handy kostet einmalig 50$, inkl. Startguthaben (das günstigste Modell)!
- Nova Scotia ID: in jedem Pub oder Club muss man einen Ausweis vorzeigen. Falls man nicht aus Kanada kommt, sollte man zwei Lichtbilderausweise mit sich führen ODER man beantragt eine Nova Scotia ID. Dieser Spass kostet etwa 15$ und man bekommt es in Halifax Shoppings Center – damit ist man ein offizieller Bürger der Provinz Nova Scotia und hat keine Probleme beim Ausgehen!
- Reisen/Mietwagen: ich habe in 4 Monaten über 20.000km mit dem Auto gemacht (Montreal,Ottawa,Quebec,New York,Boston,PEI,Cape Breton, ganz Nova Scotia) und kann euch Alamo als Mietwagenfirma empfehlen. Wer eine ISIC Karte hat, kann über Alamo sehr günstig Autos mieten!
- Reisen: reist soviel ihr könnt, denn es gibt eine Menge zu sehen! Falls Ihr fragen zu speziellen Zielen habt – schreibt mir!
- Bank: Deutsche Bank Kunden ziehen das Geld kostenlos an Scotiabank Automaten, eine VISA oder Mastercard ist ein MUSS!
Es war eine der geilsten Zeiten meines Lebens und kann jedem nur empfehlen soviel wie möglich mitzunehmen, reist viel, feiert viel und genießt the Canadian way of live! Ich habe mich in dieses Land und die Leute verliebt...ich hoffe, ihr werdet es auch tun! Bei Fragen könnt ihr mir gerne mailen (b.goncharov@gmx.de). Falls ihr mehr über meine Abenteuer in Canada erfahren möchtet, besucht mein Blog: www.borisincanada.blogspot.com