25 Feb
Erfahrungsbericht von Bianca B.

California State University Chico

Stadt: Chico
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Wirtschaftsinformatik
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2012 bis 12/2012

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Das 5. Semester Winter 2012/2013 meines Bachelorstudiums (Wirtschaftsinformatik) habe ich an der CSU Chico absolviert. Die Zeit dort hat mir sehr gefallen und mir persönlich viel gebracht. Chico ist ein gemütlicher Ort mit abwechslungsreichen Freizeitgestaltungsmöglichkeiten und ein guter Ort um viele aufgeschlossene, gastfreundliche Freunde kennen zu lernen. Gute drei Autostunden nördlich von San Francisco gelegen ergeben sich wunderbare Ausflugsziele in alle Richtungen, von Großstädten über Nationalparks bis zu wundervollen Stränden.
Mit seinen 86.000 Einwohnern ist Chico eine kleine Studentenstadt in Nordkalifornien, sodass mit Fahrrad (oder Skateboard) so ziemlich alles erreichen kann. Der Sommer war herrlich warm aber sehr trocken, wodurch einem die 40°C gar nicht so schlimm vorkamen. Ab November wurde es dann doch kälter und regnerisch.

1. Vorbereitung & Bewerbung

College Contact war eine große Hilfe beim Bewerbungsprozess und hat sich um den Kontakt mit der Uni gekümmert und alle einzureichenden Dokumente für uns Studenten gecheckt, sodass es für uns nur hieß, diese zu besorgen. Dazu gehört natürlich ein Visum. Ich empfehle am Morgen so früh wie möglich zum Konsulat zu gehen, da dann die Schlange noch nicht so lang ist und man schnell durch ist. Als Sprachnachweis kann man einen TOEFL Test einreichen, ein DAAD Zertifikat reicht aber auch vollkommen.

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Wer Zeit hat, kann natürlich vor dem Semester schon etwas herumreisen, es lohnt sich jedoch 1-2 Wochen vor Semesterbeginn sich vor Ort nach einer Unterkunft umzusehen. Es gibt verschiedene Wohnkomplexe für Studenten (wie Timber Creek oder Pamona West). Viele kann man jedoch nur jährlich mieten, weshalb ich mich auf http://chico.craigslist.org/ nach Unterkünften umgesehen habe. Letztendlich habe ich in einer WG mit zwei berufstätigen Amerikanern zusammengelebt. Da meine Roomies eine Band hatten und die Bandproben bei uns in der Garage stattfanden, habe ich eine Menge Leute kennen gelernt und Freunde fürs Leben gefunden. Mit meinen Mitbewohnern habe ich mich super gut verstanden, so haben wir viel zusammen unternommen, von Bandauftritten bis Campingausflügen, gemeinsamen Koch- und Filmeabenden.


3. Uni & Kurswahl

Der Campus der CSU Chico ist wunderschön mit großen Grünanlagen zum in der Sonne liegen/sitzen und lernen. Auch die Bibliothek bietet auf vier Ebenen wunderbare Möglichkeiten zum Lernen oder für Lerngruppen mit PCs und WLAN.

In den normalen Studiengebühren sind 3 Kurse und ein Sprachkurs enthalten. Da ich für meine Heimatuni eine höhere Anzahl an Credits belegen musste, habe ich mich für die Variante mit 4 Unikursen à 3 Credits und einem weniger zeitintensiven Sprachkurs („Elective Class“) entschieden, für einen Aufpreis von $280 pro Credit.
Die College Contact Studenten werden vor Ort vom ALCI betreut, welches auch die Sprachkurse anbietet. Diese kann man nach der Hälfte des Semesters abwählen (empfehlenswert, da die Sprachkurse uns eher unterfordert haben).

Die Kurse an der CSU können wir leider nicht wie die anderen Studenten online vor Semesterbeginn wählen, sondern erst vor Ort in den ersten 1-2 Wochen. Dazu spricht man vor oder nach der entsprechenden Vorlesung mit dem Dozenten. Wenn die Kurse nicht überfüllt sind und man die Anforderungen des Kurses erfüllt, ist es eigentlich kein Problem in einen Kurs zu kommen.
Wir haben alle unsere Wunschkurse bekommen, in meinem Fall: Purchasing & Supply Chain Management, Introduction to Managerial Accounting, Software Engineering und International Management. Man muss dazu sagen, dass in den meisten Kursen intensive Gruppen- oder Projektarbeiten gefordert werden, die relativ zeitaufwändig aber nicht allzu anspruchsvoll sind.
Die Dozenten sind sehr offen und bieten Sprechstunden für individuelle Fragen an.


4. Freizeit

In Chico gibt es ein breit gefächertes Angebot an Freizeitgestaltungsmöglichkeiten. Zur Uni gehört das WREC, ein super modernes Fitnessstudio, wo man super neue Leute beim Sport kennen lernen kann. Es gibt einen schönen Außenpool und Hot Tub mit guter Stimmung und Musik, eine Kletterwand, Laufstrecke, Krafträumen, Hallenspielen und Tischtennis. Angeboten werden Schwimm- und Kayaktraining sowie ein abwechslungsreiches Kursangebot (Zumba, Yoga, Spinning, Kick-Boxing,...). Es ist eigentlich zu jeder Uhrzeit zwischen 7 und 23 Uhr was los. Die knapp $180 für das ganze Semester lohnen sich absolut.
In Chico ist der Bidwell Park ein absolutes Highlight. Der Park ist riesig durchzogen vom Sacramento River, der am „One Mile“ einen schönen Pool und in Upper Park mehrere natürliche Bademöglichkeiten formt, z. B. Bear Whole und Salmon Whole. Man kann zudem super Joggen und Hiken oder mit dem Bike die Landschaft erkunden. Im Sommer, vor allem am Labor Day, ist es Kult auf dem Sacramento River floaten zu gehen, d.h. man lässt sich in einem großen Gummireifen den Fluss runtertreiben.
Vom ALCI werden auch verschiedene Aktivitäten angeboten, wie Fußball, Dance Class, Strick Club, Lunchmeetings und verschiedene Ausflüge z. B. nach San Fransisco oder zu Events wie dem MBA Basketballspiel in Sacramento, dem SixFlags Freizeitpark etc.

Chico ist ein schöner kleiner Ort, der sich zur Semesterzeit zur Studentenstadt verwandelt, in der immer etwas los ist. Tagsüber kann man sich Downtown (angrenzend zur Uni) in netten Cafes und Restaurants niederlassen oder bummeln gehen. Nachts lebt die Stadt durch Clubs und Bars teilweise mit Livemusik und diversen Studentenpartys. Wenn man will kann man jeden Abend weggehen. Belebt ist Downtown vor allem ab Mittwoch bis Samstag. Happy Hour ist mittwochs im „Crazy Horse“ und donnerstags im „Bear“ mit Cocktails für $2 und Pitcher für $5. Aufgrund der Sperrstunde ab 2am wird man ab halb 2 schon aus den Bars komplimentiert und kann danach auf einer Hausparty den Abend ausklingen lassen.


5. Ausflugsmöglichkeiten

Auch die weitere Umgebung von Chico ist vielseitig und absolut empfehlenswert für Wochenend- oder längere Touren. Man kann sich ganz einfach einen Mietwagen bei Hertz am Flughafen besorgen (Buchen über die deutsche Webpage ist günstiger). San Francisco ist mehrere Besuche wert und nur gute 3 Autostunden entfernt. Lake Tahoe ist ein absolutes Muss, ob im Sommer zum schwimmen, wandern und Zelten oder im Winter zum Skifahren und Snowboarden.
Fürs Hiken kann ich National Parks wie Lassen, Yosemite und Sequoia empfehlen, sowie die Feather Falls in Butte Country und vieles mehr.

In Kalifornien gibt es einfach super viel zu sehen, man findet die verschiedensten Landschaften und Vegetationen. Sehr empfehlenswert ist, sich Zeit zu nehmen für Trips nach Norden über Portland, Seattle und Vancouver und zurück an der Küste, sowie nach Süden über San Fransisco, San Jose, Los Angeles und San Diego mit vielen hübschen Küstenstädten und Stränden. Las Vegas (besonders über Silvester) muss man auch erlebt haben. Weitere Attraktionen in der Umgebung sind Death Valley und der Grand Canyon. Als allgemeiner Tipp gilt, sich nicht von überteuerten Touristenattraktionen übers Ohr legen zu lassen. Die meisten Touren kann man auch sehr gut allein organisieren, ist günstiger und man sieht und erlebt meist viel mehr.


6. Fazit

Chico hat für jeden etwas zu bieten und stellt einen guten Ausgangspunkt für Trips dar. Die Menschen dort sind super freundlich, aufgeschlossen und gastfreundlich und man findet sehr schnell Freunde. Schon allein durch die Kurse und damit verbundene Gruppenarbeiten knüpft man schnell Kontakte. Wenn auch die Uni zeitintensiv sein kann, sind die Lehrer sehr hilfsbereit und motiviert. Das Auslandssemester hat mir persönlich sehr viel gebracht, viele Erfahrungen, neue Freunde von den unterschiedlichsten Orten und Tonnen von Bildern von meinen Reisen. Ich kann Chico jedem empfehlen, der von dem Land und Leuten auch was mitbekommen und viel erleben will. Im Vergleich zu anderen Universitäten in den USA ist Chico preislich fair was sowohl Studiengebühren als Lebensunterhaltkosten angeht, was auch Alkoholpreise betrifft. Das Studentenleben kann man in Chico vollauf auskosten, das reichhaltige Angebot an Outdoor Aktivitäten, Studentenzusammenschlüssen und Downtown Cafés und Bars bietet genügend Abwechslung für jedermann.