12 Jan
Erfahrungsbericht von Bettina O.

California State University Long Beach

Stadt: Long Beach
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Politikwissenschaft, Anglistik / Amerikanistik
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2010 bis 12/2010

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Long Beach. Dazu kann man einfach nur sagen: Phänomenal. Meine Freundin und ich haben uns zu Beginn unseres Studiums in Deutschland schnell entschieden, unseren Auslandsaufenthalt in der Nähe von Los Angeles zu absolvieren. Doch die Frage war nur, WO GENAU? Als wir durch Zufall auf die Seite von College Contact gestoßen sind, war uns klar, dass es Long Beach sein wird. Schon allein die Tatsache, dass Hollywood nur ca. 30 Minuten (je nach Uhrzeit) entfernt ist, Long Beach direkt am Strand und vor allem in der Nähe von wunderschönen Stränden wie Laguna Beach oder Huntington Beach liegt, erleichterte uns die Entscheidung Long Beach zu wählen. Jedoch sollte ich erwähnen, dass Long Beach und auch die Region um Los Angeles ein sehr schlecht ausgebautes Bus- und Bahnnetz hat. Sprich, ohne Auto ist man in Long Beach fast aufgeschmissen. Meine Freundin und ich haben uns ein Auto geteilt, was eine super Idee war, denn so konnten wir ohne Probleme wann immer wir wollten an schöne Strände und in Städte fahren.

Eigentlich kann jeder, der ein wenig Englisch sprechen kann, an die Cali State Long Beach gehen. Am Anfang muss man den TOEFL Test „bestehen“ und braucht 61 Punkte, die eigentlich nicht schwer zu erreichen sind. Meine Freundin und ich sind im August 2010 nach Long Beach geflogen, doch haben schon fast 1 Jahr, im Oktober 2009, den TOEFL Test gemacht. Das war eine gute Idee und das möchte ich wirklich jedem ans Herz legen, um unnötigen Stress zu vermeiden. Als wir die Ergebnisse unserer Tests bekommen hatten, vervollständigten wir unsere Bewerbung , sendeten sie an College Contact und bekamen ca. 3 Wochen später unsere Bestätigung, an der California State University zu studieren zu dürfen. Somit hatten wir im November schon alles unter Dach und Fach und mussten bis Mai keinen Finger mehr krümmen. Auch das würde ich euch ans Herz legen. Es lebt sich einfach viel besser, wenn man schon früh genug weiß, wo man im kommenden Jahr studieren wird und sich somit keinen Stress machen muss. Letztendlich haben wir im Juni unser Visum erhalten und machten uns auf die Wohnungssuche. Wir hatten ein Apartment bei Beverly Plaza und somit direkt eine Unterkunft, als wir in Long Beach angekommen sind. Dieser Apartmentkomplex ist wirklich zu empfehlen, da auch sehr viele junge Leute und vor allem Studenten der CSULB dort wohnen und wir mit dem Fahrrad in 10 Minuten an der Uni waren.

Zur Uni selber ist zu sagen, dass der Campus einfach nur wunderschön und sehr groß ist. Man kann das überhaupt nicht mit Deutschland vergleichen und wenn ihr euch davon ein Bild machen wollt, solltet ihr einfach nur den Fernseher einschalten und einen Film anschauen, der an einer amerikanischen Uni spielt. Manchmal habe ich mich selber wie in einem Film gefühlt, als ich über den Campus gelaufen bin und die typischen Stereotypen, wie Skateboarder, gesehen habe. Der einzige Nachteil meiner Meinung ist, dass es keine richtige Mensa gibt, sondern ein Fastfood Restaurant nach dem anderen. Um es auf den Punkt zu bringen: Sich gesund an der Uni zu ernähren ist fast unmöglich. Bevor ich in Long Beach war konnte ich mir auch kaum vorstellen, dass es so schlimm mit dem Fastfood aussieht, doch es ist noch viel schlimmer: an jeder Ecke gibt es Carl’s Junior, I-N-Out Burger, Taco Bell und viele viele mehr.

Sich gesund zu ernähren ist wirklich schwer, doch wer es will und nicht zu geizig mit dem Geld bei Essen ist, kann sich gesund ernähren. Viele können jedoch dem Fastfoodwahn nicht wiederstehen und dann braucht man sich nicht wundern, wenn man in den vier Monaten 5 Kilo oder mehr zugenommen hat. Ich will niemandem Angst machen, denn wie schon gesagt, es gibt auch genügend Möglichkeiten sich gesund zu ernähren, WENN man nicht zu geizig mit dem Geld bei Essen umgeht
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Noch ein paar Worte zur Kurswahl: Es war eigentlich ziemlich leicht in die Kurse reinzukommen. Ich habe lediglich 4 Kurse ausgesucht, die ich gerne besuchen wollte. Bei jeweils der ersten Vorlesung bin ich vor der Stunde zu dem Professor gegangen und habe mir die Unterschrift geholt. Durch die Unterschrift war man Teil des Kurses und durfte somit teilnehmen. Falls ihr euch überlegt die Noten aus den USA in Deutschland anrechnen zu lassen, dann macht es auch. Wer an der CSULB fleißig ist und sich an alle Rahmenbedingungen hält, wird schnell mit guten Noten belohnt. Fleißig sein lohnt sich in dem Fall sehr. Das System ist jedoch anders als in Deutschland. Man bekommt Hausaufgaben und muss viele Essays schreiben. In manchen Kursen gibt es sogar eine Anwesenheitsliste. Aber wie schon gesagt, wer fleißig ist, wird belohnt.

Außerhalb der Uni bin ich viel gereist. Wenn man schon mal da ist, dann sollte man sich die Gegend auch anschauen. Wo jeder hinfahren muss, ist Las Vegas. Ich will nicht zu viel verraten, aber es lohnt sich sehr und Las Vegas ist ein Erlebnis für sich. San Francisco ist auch sehr sehenswert und mit dem Auto nur 6 Stunden von Long Beach entfernt. Da die Inlandsflüge so billig sind, sollte man sich auch überlegen, für ein paar Tage nach Hawaii und New York zu fliegen. Hört sich teuer an, aber kann durch die Inlandsflüge sehr billig sein. Freunde von mir sind nach Hawaii geflogen und ich bin nach New York.

Los Angeles selber hat viel zu bieten. Es gibt die Universal Studios, Six Flags, Disneyland und viele andere Attraktionen. An der CSULB kann man Tickets für die jeweiligen Parks kaufen und stellt euch vor, sie sind da sogar billiger. Was ich mir nicht entgehen lassen konnte, waren Filmpremieren. In Hollywood sind fast jede Woche Filmpremieren, die umsonst ist. Das heißt, man geht dort hin und wartet ein bisschen, bis die Schauspieler an den roten Teppich kommen. Dort kommen viele sehr berühmte Schauspieler und meine Freunde und ich hatten zum Beispiel das Vergnügen Bruce Willis zu sehen. Wer Filme und Schauspieler liebt, ist hier wirklich sehr gut aufgehoben und wenn man Glück hat, kann man sogar ein Foto mit dem Schauspieler machen. Was ebenso toll ist, sind die Late Night Shows. In Los Angeles gibt es Shows wie die Late Night Show von Jay Leno oder Craig Ferguson. Das tolle an den Shows ist, dass man die Tickets umsonst bekommt und man im Publikum sitzen darf. Es gibt keinen Haken an der Geschichte. Meine Mitbewohner sind sogar zu Two and a Half Men gegangen und saßen bei der Aufzeichnung der Serie im Studio. Das ganze wie gesagt kostenlos. Des Weiteren gibt es die Show von Jimmy Kimmel, der direkt auf dem Hollywood Boulevard ist und auch hier kommen jeden Tag Schauspieler und Sänger und die Tickets sind auch hier umsonst. Dieses Angebot haben wir Studenten oft genutzt und es war einfach nur toll, so viele Schauspieler zu sehen und eine Late Night Show im Publikum mitzuerleben.
Das Nachtleben in Hollywood hat es ebenso in sich. Wir waren des Öfteren in Clubs, die auf der Walk of Fame waren und die Clubs kann man mit denen in Deutschland überhaupt nicht vergleichen. Die DJs sind viel besser und natürlich läuft hier die Musik, die erst Monate später in Deutschland eintrifft.

Die Strände rund um Long Beach sind auch erwähnenswert. Ich denke mal, dass viele von euch Huntington, Laguna oder Malibu Beach kennen. Die Strände sind sehr nah an Long Beach und einfach nur wunderschön. Wenn man Glück hat, kann man sogar mal Delphine an der Küste vorbeischwimmen sehen. Da der Winter in Long Beach sowieso erst später eintritt und bei Weitem nicht so kalt, wie in Deutschland ist, war es sogar möglich im November im Meer baden zu gehen.

Kurz und knackig: Long Beach war ein atemberaubendes Erlebnis, dass sich für jedermann lohnt. Nutzt die Chance und macht die Erfahrung eures Lebens.