12 Feb
Erfahrungsbericht von Benjamin L.

California State University Long Beach

Stadt: Long Beach
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Informatik, VWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2008 bis 12/2008

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich habe von August bis Dezember 2008 ein Master Semester an der California State Universität von Long Beach verbracht und es war eine super Erfahrung. Jedoch sollte man wirklich früh damit beginnen (min.6 Monate vor Reise beginn) die Vorbereitungen zu treffen. Dies liegt zum einen daran, dass man ein Studenten Visum beantragen muss. Dafür musste ich zur Botschaft nach Berlin fahren, nachdem ich mir einen Termin geholt habe. Außerdem sollte für den TOEFL-Test ebenfalls genügend Zeit eingeräumt werden, da man sich hierfür ebenfalls zunächst einen Termin holen muss. Die Auswertung und Zusendung des TOEFL Ergebnisses dauert dann noch mal ungefähr zwei bis drei Wochen. Und falls man die von der Uni geforderte Mindestpunktzahl nicht erreicht hat, muss man diesen wiederholen. Hinzu kommt, dass das Auslandsbafög min. 4 Monate vor Reiseantritt beantragt werden sollte.

Weil ich einer der wenigen war, die schon den Master machen und dementsprechend natürlich an der Uni im Ausland auch Master Kurse belegen wollte, damit diese hier auch angerechnet werden, habe ich mit dem Dekan meines Fachbereiches darüber gesprochen, welche Kurse mir hier in Deutschland anerkannt werden würden.
Am besten Ihr sucht Euch statt der 3 Kurse die Ihr als Master Student im normal Fall in Long Beach belegt, mindestens 8 heraus, die von Eurer Uni abgesegnet werden, damit Ihr einen Puffer habt, falls ihr in einige Kurse aufgrund von Überfüllung nicht zugelassen werdet.

Auch wenn es als Semester Student für mich nicht schwer war in die Kurse zu kommen, wenn diese noch freie Plätze aufwiesen, so war das Kursangebot an sich schon sehr klein geworden, weil die Resident Studenten sich schon alle vor den Semester Studenten in die Kurse einschreiben konnten und wir somit nur die Restplätze bekommen haben.

Auch wenn der Orientierungstag meiner Meinung nach etwas unorganisiert war, sind die Betreuer an der Uni sehr bemüht und freundlich gewesen. Die Uni an sich ist sehr schön angelegt und hat einen gepflegten Campus und eine große Auswahl an Restaurants für die Mahlzeiten. Falls man jedoch wie ich mit dem Auto zur Uni fahren muss, so sollte man vor allem in den ersten Wochen des Semesters min. 1 Stunde vor Vorlesungsbeginn an der Uni sein, damit man noch genügend Zeit hat einen Parkplatz zu finden und das, obwohl man eine Semester Parking Permit für ca.110€ gekauft hat um überhaupt auf dem Unigelände parken zu dürfen! Wer außerhalb des Unigeländes Parkt bekommt einen Strafzettel in Höhe von ca.35€ weil dort nur die Anwohner Parken dürfen.

Die Professoren habe ich als sehr freundlich empfunden und es war eine angenehme Lernatmosphäre, weil die Klassenstärke meistens zwischen 15 und 20 Studenten lag. Der Schwierigkeitsgrad war bei den Master Vorlesungen ähnlich wie hier in Deutschland. Es werden das ganze Semester hindurch Hausaufgaben oder Projekte gefordert, welche in die Endnote mit einfließen, sodass man während des ganzen Semesters relativ gleichmäßig ausgelastet ist und nicht wie häufig bei uns üblich nur eine, aber alles Entscheidende Klausur zum Ende des Semesters hat. Dies mag dem einen gefallen, für den anderen eher nachteilig sein. Kontakte zu anderen Studenten bekommt man sehr leicht und es werden auf dem Campus auch viele Veranstaltungen angeboten, welche helfen andere Studenten kennenzulernen.

Ich habe in Los Angeles gelebt und hatte somit jeden Tag insgesamt ca.70 Meilen auf dem Weg zur Uni und wieder zurück zu fahren. Und weil der Großraum Los Angeles ungefähr 14 Millionen Einwohner hat und dabei die Fläche von Schleswig-Holstein, hat man das Gefühl das die Stadt endlos groß ist. Ich empfehle daher ein Navigationsgerät, damit man gut an sein Ziel kommt, auch wenn es oft aufgrund der vielen Rush-Hours sehr lange dauert. Ich habe mir für die Zeit einen Wagen gemietet. Weil die öffentlichen Verkehrsmittel leider nicht mit denen bei uns zu vergleichen sind.

Da ich erst direkt zum Semester Start ankam und unmittelbar nach den Final-Exams zurück geflogen bin und somit 4 Monate in Los Angeles verbrachte, habe ich mich dazu entschlossen einen Wagen zu mieten, anstatt einen alten günstigen zu kaufen, welcher möglicher weise jeder Zeit seinen Geist aufgibt und zudem ich mir auch noch eine extra Versicherung besorgen müsste, welche, wenn sie eine vernünftige Deckung haben soll, mindestens 100€ im Monat gekostet hätte. So hatte ich immer einen sehr guten wagen und Vollkasko Versicherung.

Was die Stadt und die Gegend an sich betrifft, ist Los Angeles wahrscheinlich einer der aufregendsten Orte um sein Auslandssemester zu verbringen. Das Wetter ist toll, die Menschen sind hier für Amerikanische Verhältnisse sehr liberal und man kann eine Menge Spaß haben. Ich empfehle eine Tour nach Las Vegas, zum Grand Canyon, San Francisco und nach San Diego. Außerdem ist es interessant mal z.B. bei der Tonight Show mit Jay Leno im Publikum zu sitzen, denn da sind die echten Stars zu Gast und die Karten kostenlos.

Die Universal Studios, Disneyland, das Griffith Observatory, Laguna-, Venice-, und Santa Monica Beach und viele andere schöne Orte sind ebenfalls einen Besuch wert. In den 4 Monaten kam auf jeden Fall keine Lange weile auf, sondern eher Zeitdruck, weil ich neben dem Studium natürlich möglichst viel erleben wollte.

Abschließend würde ich sagen, dass das Semester eine tolle Erfahrung war und ich es jedem nur dringend empfehlen kann, auch wenn es vor allem im Vorfelde viel zu organisieren und bedenken gibt.