Universitat Autònoma de Barcelona
Planung
Meine endgültige Entscheidung, ein Auslandssemester zu machen, traf ich im Mai 2012 – zu spät um mich noch über das Akademische Auslandsamt meiner Uni für ein Auslandssemester zu bewerben. Eine Freundin, die bereits im vorherigen Semester ein Auslandssemester in den USA machte, empfohl mir deshalb College Contact. Als ich die Partneruniversitäten der Agentur und ihre Programme durchgelesen habe, sprang mir sofort das Study Abroad Programm der Universitat Autonoma de Barcelona ins Auge – da mein Spanisch noch nicht so gut war, dass ich mir zugetraut hätte, komplett auf Spanisch zu studieren, war für mich das Angebot, in Spanien auf Englisch zu studieren und nebenbei einen Spanisch Sprachkurs zu machen, eine super Alternative.
So fing ich ab Juli an, meine Vorbereitungen für das Auslandssemester zu machen. Diese bestanden lediglich darin, das ziemlich einfache Anmeldeformular auszufüllen, ein Transcript von meiner Uni zu holen und mir ein Learning Agreement zu beantragen.
Mit der Unterstützung von College Contact lief die Anmeldung ziemlich problemlos und bei Fragen wurde mir sofort von den Leuten der Agentur geholfen.
Im November bekam ich dann meine Zusage für die Universität in Barcelona und konnte somit mein Auslandssemester im Januar 2012 beginnen.
Schon Fernweh bekommen?
Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!
Wenn man eine Wohnung von daheim aus über das Internet suchen möchte, geht das relativ einfach. Meine Wohnung habe ich über WG-Gesucht.de gefunden. Auf der Seite stehen zig Wohnungsangebote für Barcelona. Die Angebote stammen meistens von Deutschen Studenten, die ihr Auslandssemester oder Praktikum beendet haben und einen Nachmieter für ihr Zimmer suchen. Dementsprechend kann man sich leicht auf Deutsch eine Wohnung suchen, falls man sich dafür auf Spanisch noch nicht fit genug fühlt. Für 300€ hatte ich ein kleines, schönes Zimmer in einer 4-er WG im Stadtteil Eixample. Das Viertel kann ich wirklich nur weiterempfehlen, da ich mich dort immer richtig wohl und sicher gefühlt habe und alles Wichtige (viele Supermärkte, leckere Restaurants, gute Kneipen, etc.) direkt um die Ecke war.
Wie schon erwähnt, habe ich mir die Wohnung über das Internet gesucht und vorher nicht angesehen (außer die Bilder, die im Internet waren). Damit hatte ich letztendlich ziemlich Glück. Allgemein würde ich aber empfehlen, eine Wohnung vor Ort zu suchen, da es in Barcelona doch ziemlich viel Mist gibt und die Wohnungsbilder im Internet teilweise nicht der Wirklichkeit entsprechen.
UAB
Die Universität an sich und vor allem das Study Abroad Programm der UAB kann ich leider nicht wirklich weiterempfehlen. Es fing schon mit dem „Einführungstag“ an. Von meiner Uni bin ich es gewohnt, als „Ersti“ oder auch als Erasmus-Student eine kleine Einführungsrede zu bekommen und dann noch was mit den neuen Kommilitonen zu unternehmen – zum Beispiel in Form einer Stadtralley oder einer Studentenfeier am Abend. An der UAB bestand die Einführung lediglich aus einer ca. 45 Minuten langen Rede und danach gingen die meisten Studenten sofort wieder nach Hause. Meiner Ansicht nach war das ein bisschen Schade, da wir ja alle neu in der Stadt waren und die meisten noch niemanden kannten.
Allgemein glichen die Regeln an der UAB eher die eines Kindergartens.
Wenn ein Lehrer krank war oder aus einem anderen Grund am Unterricht verhindert war, wurde ein Vertretungslehrer geschickt. Man bekam jeden Tag Hausaufgaben, Mitarbeitsnoten, es bestand natürlich Anwesenheitspflicht und Essen + Trinken war verboten. Die Klassen bestanden nur aus 20-30 Studenten, so dass es natürlich sofort auffällt, wenn man am Abend vorher etwas länger Feiern war ;)
Im Programm waren fast nur Amerikaner (ca. 2/3), einige Deutsche und der Rest Koreaner und Brasilianer.
So habe ich bis auf in meinem Spanisch Kurs leider kaum Spanisch sprechen können, da ich dementsprechend entweder Deutsch oder Englisch geredet habe. Einheimische konnte man leider an der Uni keine kennenlernen, da der Hauptcampus außerhalb der Stadt ist. Deswegen würde ich euch empfehlen, zumindest eine WG mit spanisch-sprachigen Mitbewohnern zu suchen und so viel wie möglich mit ihnen zu reden…..oder eben gleich eine andere Uni in Barcelona aussuchen ;)
Als Fächer hatte ich neben meinem Spanisch Kurs noch International Marketing Strategies (das kann ich auf jeden Fall mit gutem Gewissen weiterempfehlen) und E-Commerce & Online Business! Letzteres war meiner Meinung nach reine Geldverschwendung. Generell würde ich alle Fächer, die von Frau Otilia Driga gehalten werden, nicht nehmen!!! Die Lehrerin schien mir und den meisten aus meiner Klasse ziemlich unfähig und unmotiviert. Zweimal ist sie einfach nicht erschienen und ansonsten hat sie entweder Filme gezeigt, die mit dem Fach gar nix oder kaum was zu tun hatten oder sie hat uns unsinnige Referate aufgegeben. Wenn man den Kurs gewählt hat, weil einem der Inhalt interessiert hat, hat man meiner Meinung nach 45 Stunden Zeit und 500 Euro verschwendet… Allerdings kann man bei ihr auch leicht gute Noten bekommen, da sie keine Prüfungen schreiben lässt, sondern nur 2 Referate aufgibt und ansonsten ihre Noten nach Anwesenheit macht.
Leben
Abgesehen von der Uni würde ich jederzeit sofort wieder nach Barcelona gehen. Die Stadt ist einfach nur traumhaft.
Shoppen, feiern, chillen, sightseeing, etc kann man einfach alles super. Es wird einen in Barcelona nie langweilig, da man jeden Tag etwas Neues erlebt und die Leute, die man sieht einfach total unterschiedlich sind. Das Wetter im Januar – April war eigentlich immer sonnig, teilweise sogar schon so warm, dass man sich im Bikini oder zumindest mit kurzen Hosen und T-Shirt an den Strand legen konnte. Der Strand in Barcelona ist einfach super schön und lädt gerne mal zum relaxen ein.
Ab Anfang April wurde die Stadt allerdings ziemlich voll mit Touris, die einen dann überall im Weg herumgelaufen sind. Deswegen würde ich vor allem auch empfehlen, alle Sehenswürdigkeiten schon im Januar/Februar anzuschauen, da ab Ende März/Anfang April einfach zu viele Touristen da sind.
Alles in allem waren die 4 Monate in Barcelona einfach ein unvergessliches Erlebnis auf das ich nicht mehr verzichten möchte. Die Stadt an sich ist auf jeden Fall der Hammer und ich würde sie jedem sofort weiterempfehlen. Allerdings würde ich mir an eurer Stellte eine andere Universität aussuchen.