16 Feb
Erfahrungsbericht von Anjulie H.

California State University Fullerton


Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Informatik
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2015 bis 12/2015
Heimathochschule: Stuttgart HdM

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Die California State University Fullerton war meine erste Wahl für mein Auslandssemester und hier habe ich dann auch 4 Monate meines Studiums im Bereich „Computer Science“ verbracht. Im Staat Kalifornien liegend, kann man Los Angeles innerhalb von 45-60 Minuten erreichen und am Strand ist man sogar nach nur 30 Minuten. Auch San Diego (2 Std.) und Las Vegas (4 Std.) sind nur eine kurze Fahrt entfernt. Die CSUF hat inzwischen über 38.000 Studenten und davon jährlich ca. 1.800 Internationale.

Wahl der Universität

Für mich war von vorne herein klar, dass ich an der Westküste der USA mein Auslandssemester absolvieren möchte. Dies hat meine Wahlmöglichkeiten verkleinert, aber es gab immer noch genügend Hochschulen zur Auswahl. Letztendlich habe ich mich nach Durchlesen einiger Erfahrungsbericht und Kontakt mit ehemaligen Austauschstudenten für die CSU Fullerton entschieden, da für mich ein guter Standort, ein schöner Campus mit vielen attraktiven Angeboten und natürlich passende Kursangebote wichtig waren.

Schon Fernweh bekommen?

Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!

Weitere Erfahrungsberichte Kostenlose Beratung


Bewerbungsprozess und Vorbereitung

Nach der großen Entscheidung, verlief der Bewerbungsprozess dank der Hilfe von College Contact stressfrei und einfach. Ich hatte mich Ende Februar für ein Studium an der CSUF entschieden und konnte somit erst ab Anfang März mit meiner Bewerbung und den Vorbereitungen beginnen, was jedoch genügend Zeit war um mein Auslandssemester zu planen. Einige Universitäten benötigen den TOEFL-Test als Englischnachweis, was bei der CSUF nicht der Fall ist. Hier reicht auch der DAAD-Test, den ich kostenfrei an meiner Heimathochschule machen konnte. Hat man schon einen anderen Englischtest gemacht (wie z.B. den Oxford-Test), kann dieser manchmal auch einfach in ein DAAD-Formular umgeschrieben werden. Um die Bewerbung bei College Contact einzureichen, benötigt man den Englischnachweis, eine finanzielle Bestätigung, eine Passkopie, ein englisches Transkript mit den bereits belegten Kursen und zwei weitere von College Contact vorgegebene Formulare, sowie natürlich das Bewerbungsformular. College Contact leitet dann die Bewerbung direkt an ihren Ansprechpartner der CSUF weiter. Nach ca. 3 Wochen habe ich dann schon den Bestätigungsbrief der California State University erhalten. Auch bei allem Weiteren wurde man von College Contact betreut, wie zum Beispiel beim Einreichen der gewünschten Wahlfächer und natürlich auch beim Anfordern des Visums. Manche Heimathochschulen fordern kein „Learning Agreement“ mehr, aber ich würde trotzdem empfehlen eines abzuschließen, damit nach dem erfolgreichen Abschluss des Auslandsstudiums die Noten bzw. Punkte problemlos angerechnet werden. Wissenswert ist auch, dass die CSUF verlangt, ihre Campusversicherung in Höhe von $700 abzuschließen.


Die ersten Tage und Betreuung vor Ort

Eine Woche bevor das Semester offiziell beginnt, gibt es an der CSUF eine Orientation Week. Während dieser Tage müssen alle Studenten vor Ort sein, denn in den ersten 2 Tagen findet die Anmeldung statt und es gibt Veranstaltungen wie Campus Tour, Welcome Luncheon oder auch optionale Vorträge z.B. zum Thema „Arbeiten auf dem Campus“. In diesen Veranstaltungen lernt man viele Internationals kennen. Schon während meiner Vorbereitung war ich in einigen FB-Gruppen der CSUF aktiv, sodass ich einige Studenten schon vor der Anreise kannte und mich mit ihnen austauschen konnte.

Nachdem man durch die Anmeldung seine Zugangsdaten zum Online Portal hat, kann man sehen, in welche Kurse man eingetragen wurde. Nur sehr wenige Leute haben alle 4 zu belegenden Kurse direkt bekommen, da zuerst die nationalen Studenten berücksichtigt werden. Ich hatte nur 2 von 4 Kursen direkt erhalten und musste nun „Class Crashing“ machen, also die Kurse besuchen und die Professoren bitten, mich in den Kurs aufzunehmen. Für mich war es sehr enttäuschend und anstrengend, obwohl ich am Ende 4 gute Kurse bekommen habe. Ich persönlich fand das „Class Crashing“ sehr schwierig, da einige Professoren leider keine internationalen Studenten in ihren Kursen wollten oder z.B. aus Brandschutzgründen nicht mehr Studenten aufnehmen konnten. Auch nachdem man die Unterschrift und das Einverständnis der Professoren hatte, musste man noch einen Stempel des Departments abholen, welcher auch nicht immer so leicht gegeben wurde. Die Betreuung vor Ort war für mich sehr enttäuschend, da uns oftmals verschiedene Auskünfte erteilt wurden und man nicht wusste, was wirklich stimmt. Das International Office vor Ort war leider auch keine große Hilfe. Andere Internationals hatten jedoch mehr Glück als ich und mussten nicht ins „Class Crashing“.


Universität

Der Campus der Universität ist sehr groß und schön. Im Herzen des Campus liegt die Pollack Bibliothek mit 4 Stockwerken mit Computern, Druckern, Lernbereichen und abgetrennten Räumen für Gruppentreffen oder ähnliches. Im Titan Bookstore findet man den Schulbücherverleih, Schreibwaren, Elektronische Geräte, sowie auch einen kleinen Supermarkt und Uni-Merchandise.

Hier kann man auch bei Problemen Computer zur Reparatur hinbringen und einschicken lassen. Mein Computer hatte am Anfang des Semesters einen Defekt und sie haben ihn für mich problemlos zur Reparatur eingeschickt und schnellstmöglich wieder zurück gebracht. Neben dem Buchladen liegt auch die Mensa mit vielen Essensmöglichkeiten wie z.B. PandaExpress, Baja Fresh, Pizza oder auch Smoothies. Es gibt auch mehrere Starbucks, die über den Campus verteilt sind.

Der Fullerton Campus hat vielfältige, kostenlose Angebote wie wöchentliche Filmtage im eigenen Kino, Konzerte oder auch Giveaways. Bei dem großen und vielfältigen Angebot an Clubs findet jeder etwas, wie zum Beispiel den German American Club, der u.a. Ausflüge zu Themenparks, Beach Bonfires und Hikes anbietet.

Der Uni-Sport ist hier wie überall in der USA ein wichtiger Bestandteil der Uni. Der Campus hat sein eigenes Fußball-, Basketball- und Baseball-Stadion. Hier kann man an Wochenenden die CSUF Titans mit ihrem Elefanten-Maskottchen „Tuffy the Titan“ anfeuern.

Auf dem Campus findet man auch das Student Health Center, in dem man jederzeit kostenlos Ärzte besuchen oder Medikamente bekommen kann. Ein weiteres Angebot der CSUF ist das Student Recreation Center, was gegen eine zusätzliche Gebühr benutzt werden kann - ein Fitnessstudio mit Kletterwand, einer Laufbahn, Basketballplätzen und einem Außenpool.


Studium und Kurse

Die Kursangebote an der CSUF sind sehr vielfältig und interessant. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten beim „Class Crashing“, habe ich 4 Kurse - alle im Bereich Computer Science - bekommen, die mich sehr interessiert haben und gut zu meinem Studium passen. Vor allem waren es Kurse, die an meiner Heimathochschule nicht angeboten werden. Ich hatte leider 3 Mal in der Woche abends von 18/19 Uhr bis um 22 Uhr Vorlesung, was wohl bei Kursen in diesem Fachgebiet normal ist. Meine Professoren waren sehr hilfsbereit und aufgeschlossen gegenüber internationalen Studenten und standen einem immer gerne bei Fragen zur Verfügung. Die Kurse waren mit viel Aufwand verbunden, so verbrachte ich viele Stunden und manchmal sogar auch Wochenenden, um an Projekten, Hausaufgaben und anderen Assignments zu arbeiten oder auf Tests und Exams zu lernen, denn in manchen Fächern gibt es bis zu 4 Exams. Man hat immer viel zu tun, aber wenn man sich bemüht und sich die Zeit nimmt, kann man sehr gute Noten erreichen.


Wohnungssuche

Die Wohnungssuche war bei mir etwas zeitaufwändiger. Ich hatte mich über die Universität für das On-Campus Dormitory und auch für das University Village beworben, für die ich beide kurz darauf eine Absage bekam, da die Kontingente für Semesterstudenten ausgeschöpft waren. Ich hatte danach auch nach WGs in Facebook-Gruppen oder online gesucht, was jedoch alles vergeblich war. Da ich jedoch kein eigenes, unmöbliertes Appartement mieten und Untermieter suchen wollte, habe ich mich direkt ans University Village gewendet. Diese hatten noch Zimmer frei, jedoch keine Semesterverträge mehr, sondern nur für das ganze akademische Jahr. Ich habe glücklicherweise jemanden gefunden, der mein Zimmer für das zweite Semester übernimmt und so haben wir das Zimmer zusammen gemietet. Ansonsten ist es sehr schwierig einen Nachmieter zu finden und nicht immer erfolgreich, wie ich es bei einigen Freunden gesehen habe. Das UV hat möblierte WGs, doch Bettwäsche, Handtücher und Geschirr muss man selbst kaufen.

Das Gelände im UV ist sehr schön mit einem Pool, Fitnessraum und einer Mensa. Das Essen in der Mensa war gut, obwohl es für Vegetarier nicht sehr viel abwechslungsreiches Essen gibt. Aber es werden trotzdem immer Nudeln mit Tomatensoße und Pizza angeboten, falls man nichts anderes findet. Monatlich werden auch einige Veranstaltungen angeboten, wie zum Beispiel Pool Party, Movie Night, Halloween Party oder auch Strandausflüge. Das einzig Negative am University Village ist, dass man nur sehr langsam Auskunft bekommt und wirklich lange auf eine Antwort warten muss. Das University Village hat eine sehr gute Lage und ist nur wenige Gehminuten vom Campus entfernt. Zum Baseball Feld sind es gerade mal 5 Minuten, zur Bibliothek und dem Computer Science Gebäude 12 Minuten und zum südlichen Ende des Campus‘, an dem das Business Gebäude liegt, schafft man es in 20 Minuten. Auch zu Target (Supermarkt) sind es gerade mal 10 Minuten zu Fuß und Bushaltestellen liegen auch direkt um die Ecke herum.


Transportation

Je nach Wohnungslage kann man die Universität gut zu Fuß, mit dem Fahrrad oder auch dem Bus erreichen. Das Auto zu nehmen, würde ich nicht empfehlen, da es extra Parkgebühren kostet (und immer kontrolliert wird) und die Parkplatzsuche schwierig ist. Man kann sich von der CSUF eine kostenlose Busfahrkarte abholen. Mit dem Bus ist man schnell bei der Brea Mall, in Downtown Fullerton oder auch an der Bahnstation. Die Fahrt zum Strand mit dem Bus dauert jedoch mehr als eine Stunde. Wie ich gehört habe, ist das Busfahren bei Nacht nicht zu empfehlen. Mit der Bahn ist man schnell in Downtown LA. Von dort muss man dann schauen, wie man weiterkommt: mit Bussen, Taxi, Metro oder Uber. Die Metro ist in LA jedoch nicht gut ausgebaut und so kommt man ohne Auto nur schwer voran. Deshalb finde ich es hilfreich, ein Auto zu haben. Ich würde mir jedoch kein Auto für die ganze Zeit kaufen oder mieten, da man es unter der Woche wirklich nicht braucht und man auch noch Parkgebühren bezahlen oder kostenfreie Parkplätze suchen muss, je nachdem, wo man wohnt. Für die Wochenenden kann man leicht und schnell ein Auto in Downtown Fullerton mieten.


Freizeit

Die meisten Kurse finden von Montag bis Donnerstag statt, somit hatte man von Freitag bis Sonntag frei. Um Fullerton herum gibt es viel zu entdecken. CSUF liegt direkt neben Anaheim mit Disneyland und auch dem Baseball Stadium der Anaheim Angels. Es gibt sehr viele Strände in der Nähe - ein sehr schöner Strand ist Laguna Beach, aber auch Huntington Beach, Newport Beach zum Whale Watching sind ein Besuch wert.

Die typischen Sehenswürdigkeiten sind auch einfach und schnell mit dem Auto zu erreichen: die schönen Strände in Malibu, der Strand und die Kanäle in Venice Beach, Santa Monica Pier und 3rd Street Promenade, Hollywood mit dem Walk of Fame oder Beverly Hills mit dem Rodeo Drive. Empfehlenswert sind auch der Hike zum Hollywood Sign und der Besuch des Griffith Observatory bei Nacht und die Fahrt entlang des Mullholand Drives.

Es gibt sehr interessante Museen, wie das LACMA oder Broad Museum. Los Angeles hat auch viele schöne unbekannte Orte und natürlich auch eine Menge an Events. Konzerte im Staples Center, Football Games im Rosebowl Stadium, TV Show Tapings und Film-Premieren.

Für weitere Tagesausflüge bieten sich San Diego, Joshua Tree National Park oder auch Palm Springs an.

Mit dem Auto kann man viele Wochenendausflüge von Los Angeles aus unternehmen, wie zum Beispiel San Francisco, Las Vegas und auch Grand Canyon.

Ich hatte eine unvergessliche Zeit in Fullerton und kann es nur jedem weiterempfehlen.