California State University Long Beach
Nachdem ich mich letztes Jahr dafür entschieden hatte ein Auslandssemester zu machen, saß ich genauso wie ihr jetzt, vor diesen Erfahrungsberichten und versuchte, mich für eine der vielen Universitäten zu entscheiden. Kalifornien stand für mich nach einer Urlaubsreise im Jahr zuvor als Ziel schon längst fest. Das tolle Wetter, die netten Leute und die Landschaft, die von Strand, Wüste bis zu schneebedeckten Bergen alles zu bieten hat, hatte mich schon lange überzeugt. Heute kann ich nur sagen, dass ich sehr glücklich bin, mich für die Cal State Long Beach entschieden habe und bin durch und durch ein „Dirtbag“ geworden ;-) (So heißen unsere Sportteams und somit alle Studenten der CSULB).
Bewerbung
Die Bewerbung war über College Contact unglaublich einfach und ich kann mich nur bedanken, dass die Mitarbeiter dort immer offen für jede (noch so dumme ;-)) Frage sind. Durch ihre Hilfe war die Bewerbung überhaupt kein Problem. Wenn ihr erst mal alle Unterlagen beisammen habt, dann steht euch dem Studium an der Cal State auch nichts mehr im Weg. Wichtig ist sich rechtzeitig um eine geeignete Auslandskrankenkasse zu kümmern, da die CSULB da genaue Vorgaben hat. Sollte die von euch abgeschlossene Krankenversicherung denen nicht hundertprozentig entsprechen müsst ihr zusätzlich noch die Versicherung der Uni bezahlen. Ich hab mich für die Hanse Merkur entschieden, da die genau die Anforderungen der CSULB erfüllt. Denen hab ich komplett die Anforderungen der CSULB geschickt und hatte eine unterschriebene englischsprachige Bescheinigung nach ein paar Tagen in der Post.
Schon Fernweh bekommen?
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In Amerika läuft praktisch nichts ohne Kreditkarte. Jeder kleine Kaffee an jedem Imbiss wird da bargeldlos bezahlt. Bei der Auswahl der Kreditkarte solltet ihr darauf achten, dass ihr nicht Auslandsgebühren für jeden Einsatz zahlen müsst. Ich hab mir dafür vom ADAC die Starterkarte (12Euro/Jahr) geholt und mit der normalen Girokonto-EC-Karte der Deutschen Bank kann man in ganz Amerika an jedem „Bank of America“-Automaten ohne Gebühren Bargeld abheben.
Ein Auslandssemester ist natürlich nicht ganz billig, aber die Cal State Long Beach liegt bei den Studiengebühren in Amerika eher im „billigen“ Bereich. Auch die Kosten die man für´s Wohnen einrechnen muss, sollte man nicht unterschätzen. Ich habe $530 pro Monat für einen shared-room gezahlt. Man kann sicherlich auch günstiger etwas finden, aber ich habe in einem Apartmentkomplex gewohnt, der auch ne ganze Menge zu bieten hatte.
Wohnungssuche
Ich habe bereits vorher über Studivz und facebook meine Roommates gefunden und dann mit vier anderen Studenten in einem Apartmentkomplex in Seal Beach (Oakwood) gewohnt (zehn Minuten mit Bus zum Campus). Dort ist es nicht ganz billig, aber es wohnen dort so viele andere Studenten, dass man sehr schnell viele nette Leute kennenlernt und man ist in fünf Minuten am schönen Seal Beach. Andere Möglichkeiten der Wohnungssuche sind www.craigslist.com und der Roommate-Finder der CSULB (über Homepage zu finden). Wenn man erst vor Ort suchen möchte, dann kann man auch über´s schwarze Brett der Uni Zimmer finden.
Studium / Universität
Für die Internationals an der CSULB ist das ALI (American Language Institut) zuständig, die einen in der Einführungswoche begrüßen und auch während des gesamten Semesters bei allen Fragen und Problemen helfen. Die Einführungswoche ist eine super Möglichkeit andere Internationals zu treffen, eventuelle Roommates zu finden und die ersten Parties zu planen.
Die erste Woche des Semesters ist das sogenannte Kurse crashen angesagt, was bedeutet, dass man in alle Kurse, die man besuchen möchte reingeht und den Professor fragen muss, ob man an seinem Kurs teilnehmen darf. Das kommt daher, dass die amerikanischen Studenten bereits Wochen vor Beginn des Semesters ihre Kurse wählen dürfen und sich online dafür einschreiben. Daher sind zu Beginn des Semesters in vielen begehrten Kursen keine Plätze mehr frei und man wird freundlich abgewiesen.
Aus diesem Grund bietet die CSULB seit dem letzten Semester einige Studiengänge auch gar nicht mehr für Internationals an (z.B. Business Administration, psychology, etc.).
Bei dieser Regelung gibt es natürlich immer mal Lücken und einige von uns konnten mit ein bisschen Charme gegenüber den Dozenten trotzdem Kurse besuchen, die „eigentlich“ schon voll waren, aber wenn ihr bei der Wahl eurer Kurse nicht flexibel seid und bestimmte Kurse dringend braucht, dann muss ich euch leider von der CSULB abraten.
Dazu kommt, dass man viel rumrennen und kurzfristig umplanen muss, daher bei manchen Kursen erst später einsteigt und dadurch eventuell schon etwas verpasst. Zugang zu den Online-Unterlagen zu den Seminaren bekommt man nämlich auch erst, wenn man Zusagen von Dozenten für alle vier Kursen hat, die man besuchen will.
Bei meinen Kursen, die ich aus der sociology und communication studies wählte, war es allerdings nicht ganz so schwer, in geeignete Kurse zu kommen und es gibt auch genügend Auswahl, um sich einfach etwas anderes interessantes zu suchen. Also lasst euch davon jetzt nicht zu sehr abschrecken.
Inhaltlich waren meine Kurse sehr gut und über meine Professoren an der CSULB kann ich nur schwärmen. Einer meiner Profs drückte es so aus: „Guys, ich werde dafür bezahlt, dass ihr hier zum Schluss rausgeht und verstanden habt, was ich euch erzähle. Also quält mich bitte so lange mit euren Fragen und kommt so oft in meine Sprechstunde, bis auch der letzte in diesem Raum alles verstanden hat.“. Hach, also davon kann ich an meiner Heimatuni leider nur träumen. Die Unterstützung der Professoren ist wirklich super und der Stil mit denen sie die Seminare führen war bei mir sowohl in großen Vorlesungen, als auch in kleinen Seminaren immer interessant und lehrreich.
Über den Campus muss ich wohl nichts sagen. Die Fotos auf der College-Contact-Homepage lügen nicht. Es ist ein großer Campus, mit modernen gut ausgestatteten Räumen, großen Rasenflächen, wo man seine Pausen verbringen kann, eine riesige Bibliothek mit vielen Computerplätzen, an denen man in der Lernphase für die Finals sogar bis 2Uhr nachts lernen kann (Kaffee gibt es in der Bibliothek bei einem der zwei Starbucks des Campus. Also ist zwei Uhr nacht durchaus machbar ;-) ).
Die Anforderungen in den Seminaren sollte man nicht unterschätzen. An meiner deutschen Universität war ich es gewöhnt, dass während des Semesters der Arbeitsaufwand relativ gering ist und dann am Ende die Klausuren und Hausarbeiten enormen Aufwand machen.
In Amerika ist es hingegen so, dass man während des Semester teilweise drei Klausuren schreibt, Präsentationen vorbereiten und halten muss, Paper geschrieben werden müssen, etc. Zwar fand ich den Anspruch an diese Arbeiten nicht vergleichbar mit Deutschland, aber man hat schon anständig zu tun.
Sport
Was ich unbedingt empfehlen muss, sind die Sportevents an der Cal State. An Spieltagen der Dirtbags, so heißen die Teams der CSULB , ist die gesamte Uni mit den T-Shirts des Teams gekleidet. Bei den Spielen selbst herrscht eine Wahnsinnsstimmung, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte.
Man kann natürlich auch selber Sport an der Uni machen. Sportkurse gibt es haufenweise im Angebot, von Surfen bis Frisbeespielen. Surfen ist in Kalifornien natürlich Pflicht. Wenn ihr es lernen wollt, dann ist Chris, einer der Koordinatoren des ALI, der beste Ansprechpartner.
Freizeit
Kalifornien bietet einfach alles. An einem Tag kannst du bei 25Grad am Strand liegen und am nächsten nach eineinhalb Stunden Fahrt in den Bergen Skifahren. Long Beach liegt eine Autostunde von Los Angeles entfernt. Mit der Metro kommt man direkt nach LA, aber so richtig wohl fühlt man sich in den öffentlichen Verkehrsmitteln (besonders abends) nicht. In Long Beach selbst fahren die Busse auch am Wochenende auf den meisten Linien nur bis zwölf Uhr. Amerika ist eben ein Autofahrerland. Auto mieten ist in Amerika relativ billig, aber für ein halbes Jahr lohnt sich auch der Autokauf. Dann stehen einem alle Wege offen.
In der Umgebung würde ich die Universal Studios in LA nicht auslassen, aber auch den Six Flags Magic Mountain-Achterbahnpark kann ich nur empfehlen. In der Umgebung sind Las Vegas, Grand Canyon, San Diego, Palm Springs, Disneyland, Santa Barbara, Malibu etc. alle einen Tages-/Wochenendausflug wert. Auch San Francisco darf man sich auf keinen Fall entgehen lassen. Ich würde jedem raten an das Semester noch ein paar Wochen zum Reisen ranzuhängen. Ich habe noch einen dreiwöchigen Roadtrip gemacht auf dem ich auch den berühmten Highway No. 1 von San Francisco bis Long Beach runtergefahren bin. Absolut traumhaft.
Fazit
Ich kann jedem nur zu einem Auslandssemester raten. Man lernt nicht nur eine andere Kultur, eine andere Sprache und viele nette Leute aus der ganzen Welt kennen, sondern lernt auch viel über sich selbst. Ich habe keine Sekunde lang die Entscheidung bereut und würde jederzeit wieder ein Semester an der Cal State Long Beach machen. Also: Let´s GO BEACH!!!