University of California, Berkeley
Zu meinem Aufenthalt an der UC Berkeley für die Summer Session 2013 habe ich mich sehr kurzfristig entschlossen. Da ich zum Zeitpunkt meiner Entscheidung bereits an der San Jose State University das Spring Semester absolviert habe, und in engem Kontakt mit College Contact war, ließ sich aber alles sehr schnell in die Wege leiten. Bei der Anmeldung und weiteren Fragen, die während des Bewerbungsprozesses auftauchten, stand mir das CC-Team immer hilfsbereit und mit guten Ratschlägen zur Seite. So habe ich mich Mitte April beworben, und Ende Juni ging das Programm bereits los.
Berkeley ist eine tolle Stadt im Osten der Bay Area und ist direkt nördlich der Stadt Oakland gelegen. Die Stadt ist natürlich geprägt von den über 30.000 Cal-Studenten, von denen auch viele mit Stolz die Uni-Sweatshirts tragen. Der Campus ist direkt an den Berkeley Hills gelegen, und man hat vom Tower, dem Wahrzeichen der Universität, und vom International House, das direkt am oberen Teil die internationalen Studenten beherbergt, einen super Ausblick auf die Skyline von San Francisco sowie die Bay und Golden Gate Bridge.
Ich selbst habe nicht im International House gewohnt, sondern mich über die Website „craigslist.com“ nach einer WG umgesehen und ein Apartment mit tollen Mitbewohnerinnen einen Steinwurf vom Campus entfernt gefunden. Die meisten Internationals entscheiden sich dafür, im sog. I-House zu bleiben, man kann hier zwischen Einbett- und Mehrbett-Zimmern wählen. Außerdem werden eigentlich täglich verschiedene Aktivitäten wie Yoga, internationale Länderabende oder Tagestouren dort angeboten. Im I-House kann man zudem Meal-Points erwerben, und erhält dafür dann Frühstück, Mittagessen, Abendessen sowie sonntags den Brunch - man kann natürlich auch als Externer dort essen.
Kulturell hat die Stadt Berkeley einiges zu bieten, Konzerte, Vorträge, Freiluftkino, für jeden ist etwas dabei. Und manchmal macht es natürlich auch Spaß, einfach mal durch die Stadt zu laufen und den Charme der Stadt auf sich wirken zu lassen… Es gibt auch viele Bars und Clubs, oder für einen ruhigeren Abend auch das I-House Cafe mit einer kleinen Außenterasse mit Blick auf die Stadt.
Der Campus ist riesig, schön verwinkelt mit kleineren Parks zum Sonnen, es gibt Cafés und Food Courts, für einen Happen zwischendurch, und zahlreiche Bibliotheken in den Gebäuden zum Lernen. Rund um den Campus findet man außerdem Unmengen an Restaurants, z. B. das Asian Ghetto und das Gourmet Ghetto. Zum Einkaufen gibt es mehrere Supermärkte, Drogeriemärkte und kleinere Kioske, die ihre Waren nicht unbedingt viel teurer anbieten als vergleichsweise hier in Deutschland.
Ich habe mich im Voraus schon nach Vorlesungen umgeschaut, die ich in der Summer Session belegen kann, und habe dies auch gleich mit meinen Professoren an der Heimatuni abgeklärt. Beide Kurse waren aus dem VWL-Bereich: „International Trade“ und „Game Theory in Social Sciences“ und fanden montags-donnerstags jeweils 1.5 stündig statt. Die Dozenten waren unheimlich nett und relativ jung, man konnte sie immer entweder in der Sprechstunde oder per Email kontaktieren, falls man Probleme bzw. Fragen hatte. Zugegeben, es war viel Stoff, den man da verarbeiten musste, aber der Arbeitsaufwand während der Session ist angemessen. Die Gesamtnote ergab sich aus jeweils Midterm und Final Test sowie jeweils 4 Hausaufgaben, die ebenfalls mit in die Gesamtnote eingeflossen sind. Alles in allem äußerst fair und mit ein bisschen Mühe kann man die Kurse ziemlich gut abschließen.
Da also fast alle Internationals am Freitag frei hatten, haben wir häufig am Wochenende mehrtägige Ausflüge gemacht. Rund um die Bay Area gibt es echt viel zu sehen: Napa Valley im Norden für Weinproben, südlich der Yosemite Park zum Camping und Wandern (atemberaubende Landschaft!), in Osten der Lake Tahoe, man kann hier ebenfalls Campen, Segeln und Wandern.
Falls man eher Lust auf Surfen oder Strand hat, ist man mit einem gemieteten Auto in ca. 2 Stunden über die mittlerweile neue Bay Bridge nach Santa Cruz gefahren. Hier kann man sehr gut Surfen lernen oder einfach nur am Strand faulenzen. Etwa 1 Stunde weiter südlich direkt an der Küste sind die Städtchen Carmel und Monterey, die Strecke ist wirklich toll!
Des Weiteren gibt es einige Shopping Malls etwas südlicher von Oakland, mit vielen Geschäften, wo man doch das ein oder andere Schnäppchen abstauben kann ;)
Zum Shoppen, Feiern, Essen gehen und Sightseeing eignet sich natürlich San Francisco wunderbar! Man kann mit dem Studentenausweis mit dem Bus direkt vom Campus der UCB kostenlos rüber in die City fahren, es dauert ca. 45 Minuten. Wem das zu lange ist, die BART, eine Art S-Bahn, fährt auch direkt von Downtown Berkeley bis Downtown San Francisco (für ca. $3,70) oder auch zum Flughafen.
Ich habe die 9 Wochen in Berkeley in sehr guter Erinnerung behalten, die Zeit hat sich wirklich gelohnt. Natürlich ist es ziemlich anstrengend, aber wärmstens zu empfehlen! Die Gegend hat so viel zu bieten, und nach einem Spaziergang in die Berkeley Hills oder den Botanischen Garten, oder nach einem Footballspiel gegen den ewigen Rivalen der Stanford University dachte ich mir jedes Mal – ja, die Mühe ist es wert, die Summer Session war eine richtig tolle Erfahrung…