10 Sep
Erfahrungsbericht von Angela G.

University of California, Berkeley


Stadt: Berkeley
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Psychologie, Soziologie
Studientyp: Summer Sessions
Zeitraum: 05/2013 bis 08/2013

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Bewerbungsprozess

Die Bewerbung über College Contact war wirklich super. Toller Service! Meine Ansprechpartnerin konnte mir alle Fragen schnell und sehr kompetent beantworten. Wenn man nicht als full-time-student nach Berkeley geht und nur das Touristenvisum braucht, ist wirklich alles supereinfach. Ich jedoch musste ein Visum beantragen und dafür auch zur Botschaft in München, das war insgesamt aber auch kein Problem, kostet aber leider ca. 300€ insgesamt.

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Berkeley an sich hat noch viel vom Hippie- und Protest-Spirit in der Luft, ist manchmal auch ein bisschen zu crazy (v.a. in der Telegraph Avenue), aber man gewöhnt sich dran. Da es sich um eine so renommierte Uni handelt, war ich sehr gespannt auf die Kurse und wurde nicht enttäuscht, ganz im Gegenteil. Ich habe Kurse aus relativ unterschiedlichen Fachrichtungen belegt, die aber alle irgendwie Bezug zu meinem Studium in der Heimat haben.

1. Introduction to Cognitive Science
2. Political Sociology
3. Shakespeare
4. Psychology of Personality

Um nicht zu weit auszuholen, würde ich sagen, wer genauere Infos zu den einzelnen Kursen möchte, meldet sich einfach bei mir. Insgesamt kann ich sehr empfehlen, die Dozenten vorher zu googeln (z.B. www.ratemyprofessor.com), um sicher zu gehen, dass sie gut bewertet wurden. Auch wenn es eine tolle Uni ist, habe ich auch durch andere Studenten von Dozenten gehört, die sich wenig Mühe geben und da man ja sehr viel Zeit (und Geld) für die Kurse aufwendet und davon ja auch was mitnehmen sollte, ist es echt schade, wenn man von einem Kurs enttäuscht ist. Also, es lohnt sich, vorher ein bisschen mehr Zeit in die Kurswahl zu investieren, um dann auch das Bestmögliche aus dem Aufenthalt zu machen. Der Arbeitsaufwand ist hoch – also auf keinen Fall mehr als zwei Kurse pro Session belegen. Die Art, mit der die Dozenten in Berkeley unterrichten, hat mir sehr gefallen und unterschied sich deutlich von den Professoren in meiner Heimatuni. Die meisten Profs in Berkeley sind sehr offen und suchen direkt den Kontakt und Dialog mit den Studenten, was eine sehr gute Arbeitsatmosphäre schafft. Die meisten haben es auch einfach drauf, hochkomplexe Inhalte sehr einfach darzustellen, was mich oft fasziniert hat. Also, selbst wenn man es mal nicht schafft, alles vorzubereiten, einfach hingehen und versuchen, so viel wie möglich mitzunehmen.


Unterkunft

Ich war nach vielen Empfehlungen der älteren Erfahrungsberichte im International House und kann es auch weiterempfehlen. Leider kostet es recht viel, aber für einen kurzen Aufenthalt über den Sommer überwiegen meiner Meinung nach die Vorteile: zum einen findet man schnell und unkompliziert den Kontakt zu anderen Studenten, bzw. nicht nur Studenten, sondern auch Praktikanten aus dem Berkeley Lab, Leute, die nur zur Forschung da sind, etc., was das Ganze ja auch interessant macht. Ich war sehr froh darüber, da die Leute in der Uni generell eher nicht so auf Suche nach Freunden sind sondern eher jeder sein eigenes Ding macht und man die Kommilitonen nicht unbedingt kennenlernt. Abgesehen vom sozialen Aspekt ist es auch sonst nicht ganz einfach, eine günstige Unterkunft zu finden, die nah an der Uni ist. Andere residence halls sind aber sicherlich eine gute Alternative. Ich war froh darüber, im I-House zu sein, auch wenn das Essen nicht so schmeckt wie es für den Preis schmecken sollte ;-) aber so schlecht, wie manche behaupten, ist es auch nicht.


Freizeit- & Ausflugsmöglichkeiten

Wenn man Berkeley selbst erkundet hat (gesamter Campus, North Berkeley Hills, Shattuck Ave, …), liegt natürlich San Francisco nahe. Mit der Cal1Card, die man von der Uni bekommt, kann man kostenlos mit dem F-Bus nach SF fahren (fährt direkt vor der Haustür des I-House), was ich auch mehrmals gemacht habe. Ansonsten geht es etwas schneller aber für ein paar Dollar mit dem BART (Zug). Ich empfehle, sich für SF Zeit zu nehmen und liebere mehrere Male hinzufahren, da man tendenziell viel rumläuft und eine Weile braucht, bis man alles erkundet hat… zum weggehen bietet Berkeley nur begrenzte Möglichkeiten (ein paar Bars), daher fahren einige dafür auch nach SF, was allerdings oft teuer wird. In Berkeley macht alles bereits um 2 Uhr zu und soweit ich weiß auch vieles in SF.
Vor den summer sessions habe ich einen Roadtrip von Vancouver aus bis nach Berkeley gemacht und auf dem Weg Seattle, Portland, Redwood Parks und Yosemite National Park gesehen. Sehr zu empfehlen ist auch der Kings Canyon (Scenic Road) und Sequoia National Park, außerdem der Highway 1 direkt südlich von San Francisco am Meer entlang bis runter nach Monterey (whale watching!), Carmel und Big Sur. Im Sommer ist es da allerdings oft neblig und bewölkt.
Auch sehenswert sind wine-tasting tours in Napa und Sonoma Valleys, riesige Weinbaugebiete im Nordosten Berkeleys.


Do’s & Don‘ts

Unbedingt:

  • Kurse sorgfältig auswählen und von den klasse Dozenten profitieren
  • Bei klarer Sicht auf den Campanile in der Mitte des Campus fahren und die Aussicht genießen (für Studenten umsonst)
  • Zum „Big C“ hinter dem International House wandern und den Sonnenuntergang anschauen
  • Alle Viertel San Franciscos erkunden, nicht nur die Touristenviertel (auch Mission, Castro, Haight-Ashbury, Chinatown…) & mit der Fähre nach Sausalito fahren (oder mit dem Fahrrad über die Golden Gate Bridge)
  • Bei Cheeseboard (Shattuck Ave) in Berkeley Pizza essen
  • Donnerstags zu nightlife@California Academy of Sciences im Golden Gate Park gehen
  • Mit dem Fahrrad durch den Golden Gate Park fahren bis zum Ocean Beach
  • Essen – alles ausprobieren, San Francisco und auch Berkeley haben viel zu bieten (auch das Special „dine about town“ in SF)
  • Sportangebot in Berkeley nutzen: nur 10 $ für den ganzen Sommer
  • Daran denken, dass man unter 21 in keine Bar kommt, da sind die Türsteher wirklich streng


Nicht unbedingt:

  • Nachts alleine rumlaufen, besonders nicht in San Francisco und besonders nicht als Mädchen!
  • An einem Feiertagswochenende in einen Nationalpark fahren (alles überfüllt)


Einziger dicker Minuspunkt ist der Kostenfaktor – wenn man kein Stipendium bekommt, wird es wirklich teuer. Insgesamt aber ist Berkeley toll und man kann hier wunderbar einen Sommer verbringen, Leute aus aller Herren Länder kennenlernen und sich in einer der besten Unis der Welt inspirieren lassen. Die Kombination aus der Uni in einer Kleinstadt, der Großstadt nebenan und Kalifornien mit Nationalparks, tollen Landschaften + Küste ist einfach genial.