Swinburne University of Technology - Sarawak
Organisation
Zuerst einmal einen großen Dank an das College Contact-Team (insb. Sabine). Habe mich immer gut beraten gefühlt und konnte mich wirklich darauf verlassen, verlässliche und schnelle Infos zu bekommen (habe von anderen „Free-Movern“ an der Swinburne University of Technology erfahren, dass es da durchaus auch andere Organisationen gibt).
Der Antrag und die ganzen Formalien waren eigentlich recht einfach auszufüllen und es waren auch kaum Nachweise erforderlich. Die Bestätigung der Universität kam sehr spät, sodass ich mit dem Buchen der Flüge etwas nervös wurde. Aber hat am Ende alles prima geklappt und auch die Tatsache, dass kein Visumsantrag vorab gestellt werden muss, entspannt die zeitliche Organisation sehr. Alles in Allem recht einfach und problemlos (bis auf etwas Geduld beim Warten auf die Zusage).
Schon Fernweh bekommen?
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Universität
Zunächst hat sich für mich die Frage gestellt wo es hingehen soll. Wichtig bei der Entscheidung waren für mich 3 Dinge:
- Ein spannendes Land in Bezug auf Kultur und Menschen, welches mir bisher noch unbekannt war und sich auch von Deutschland unterscheidet,
- Eine Universität, die vergleichbar mit einer deutschen Universität ist (für die Anrechenbarkeit),
- die Kosten für das Auslandssemester, damit für die Reisekasse am Ende noch Geld übrig ist
Nachdem ich mir die Kooperationsunis von College Contact angeschaut hatte und einige Länder Nachteile hatten - USA, schwierig mit angebotenen Masterkursen in BWL und teuer, Australien/Neuseeland noch teurer usw. - fiel meine Wahl auf die australische Swinburne University of Technology mit ihrem Campus in Kuching, Sarawak. Die Mischung aus australischer Uni, asiatischer Kultur und geringeren Studiengebühren hat sich als goldrichtig für mich herausgestellt.
An der Swinburne Universität gibt es immer einen Ansprechpartner, dem man alle Fragen stellen konnte und die Uni ist auch nicht so groß, somit konnten die meisten Anliegen direkt geklärt werden. Die Uni war wirklich sehr bemüht, um den Austauschstudenten ihren Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen.
Studieren an der Swinburne University of Technology
Da ich Masterkurse innerhalb des MBA-Programms belegt hatte, fanden die Vorlesungen und Übungen immer abends statt (ca. die Hälfte der Studenten arbeiten) und eine Einführungswoche gab es (im Vgl. zu den Bachelorstudenten) nicht. Ich habe einen „Term“ an der Swinburne verbracht. Pro „Term“ kann man bis zu 2 Vorlesungen besuchen (sind einiges aufwendiger als deutsche Vorlesungen) und mein Semester (Term 1) dauerte vom 9. Februar bis zum 19. April mit 4 Vorlesungen/Übungen pro Woche (immer 19-22 Uhr und Samstag 10-13Uhr).
Ich habe die Vorlesungen Business Financial Strategies und Marketing Strategy Development belegt. Wichtig ist, ihr solltet bei eurer Heimatuniversität eine Vorabprüfung machen lassen, sofern dies geht. Dann könnt ihr die Kurse möglicherweise vor Ort noch ändern, falls keine Anrechnung erfolgen kann. An der Uni Hamburg bspw. konnte ich den Kurs Marketing Strategy Development mit 17 Leistungspunkten anrechnen lassen, Business Financial Strategies hingegen nicht.
Wenn ihr das alles hinter euch gebracht habt, ist das Studieren an der Swinburne sehr angenehm. Ich war bspw. der einzige Student in meinen beiden Kursen, der lediglich ein Auslandssemester absolviert hat. In jedem Kurs waren so 15-20 Studenten, ca. 50% einheimische (Malaien, Chinesen) und 50% ausländische Studenten, die das komplette Studium in Malaysia absolvieren. Insgesamt eine bunte und interessante Mischung.
Generell lässt sich sagen, der Aufwand, v.a. während des Semesters, ist einiges höher, da viele Gruppenarbeiten, Vorträge oder Hausarbeiten anstehen, dafür war die Klausurenphase am Ende recht entspannt (ich hatte lediglich eine Klausur, die 50% der Gesamtnote ausgemacht hat).
Kuching - Wohnen und Leben
Kuching ist eine mittelgroße Stadt (ca. 600.000 Einwohner) die durch den Fluss in zwei Ortsteile getrennt ist. Im südlichen Teil wohnen hauptsächlich chinesischstämmige Einwohner, im nördlichen Teil hauptsächlich Malaien. Die Uni, viele Bars, Kneipen, Restaurants und der Flughafen befinden sich im südlichen Teil. Generell ist es sehr überschaubar in Kuching, ohne aber langweilig zu werden (zumindest für ein Semester).
Alle, wirklich alle Einwohner Kuchings (die ich kennen gelernt hatte), waren sehr nett, freundlich und offen zu mir und auch immer sehr interessiert, wie es einem in Kuching gefällt usw. (da man zwangsläufig sofort als Ausländer erkannt wird). Und das Tolle und v.a. Entspannte für mich war, dass ich nie das Gefühl hatte, mehr zu bezahlen als die Einheimischen oder dass Einheimische an mir Geld verdienen wollten. Dies hat sicherlich damit zu tun, dass es in Kuching sehr wenig Touristen gibt (im Gegensatz zu Thailand o.ä.). Das Leben generell ist sehr entspannt, die malaysische Art im Allgemeinen (worauf man sich als Deutscher wirklich einlassen sollte!) und insbesondere die vielen verschiedenen Restaurants / Food Courts (Chinesisch, Malaysisch, indigenen Volksgruppen) laden fast zu jeder Tages- und Nachtzeit zum gemeinsamen Essen ein. Essen an sich ist auch sehr günstig und gefühlt kocht keiner zuhause, sondern alle gehen immer außer Haus gemeinsam Essen. Die ein oder andere Speise ist vielleicht gewöhnungsbedürftig, aber alles in Allem gibt es viele tolle Sachen und es ist für jeden was dabei. Insbesondere frische Fischgerichte und natürlich das Sarawak Laksa und Cangkok manis/mani cai sind sehr zu empfehlen (ihr werdet sicher noch herausfinden was das ist ).
In Kuching und Malaysia insgesamt kommt man sehr gut mit Englisch aus. So gut wie alle Einwohner sprechen Englisch, da aufgrund der vielen verschiedenen im Alltag gesprochenen Sprachen Englisch in der Regel sowieso die gemeinsame Sprache ist.
Zum Thema Wohnen gibt es im Wesentlichen 3 Optionen. Wohnen auf dem Campus, was allerdings mit einigen Einschränkungen einhergeht, dafür aber sicher die günstigste Option ist. Wohnen in den Riverine-Apartments. Dort gibt es den Luxus eines Pools und schöner Wohnungen (sind die Kosten dafür auch vergleichsweise hoch) oder die 3. Option: Wohnen in einem der 3 Häuser von Jospeh Chuo (diese Option habe ich gewählt, er ist bei Interesse über Facebook unter gleichem Namen zu kontaktieren). Der Vorteil ist die recht zentrale Lage der 3 Häuser inmitten einer Wohnsiedlung und die Flexibilität bei der Mietdauer. Der Vermieter ist wirklich sehr nett, zeigt einem auch gerne ein paar Restaurant oder man kann sich mit Fragen an ihn wenden, wenn man möchte. Die Zimmer kann man recht flexibel mieten und man ist nicht abhängig von den anderen Bewohnern im gleichen Haus (was die Miete betrifft) und jeder, der möchte, kann zusätzlich einen Roller mieten, was in Kuching auf alle Fälle sehr zu empfehlen ist und auch wirklich viel Spaß macht
Bei der Miete kann man so ca. mit 30 Ringgit pro Tag (ca. € 7-8) rechnen (für Roller + Zimmer). Jedes Haus verfügt über eine Küche und mindestens 1 Bad und 3-5 Zimmer, die alle absolut ok sind (wenn man keinen Luxus erwartet).
Reisen in Malaysia und Asien
Reisen in Malaysia ist recht günstig und einfach. Rund um Kuching gibt es einige Nationalparks und interessante Ziele, die teils in kurzer Zeit mit dem Roller oder einem Bus erreichbar sind und sich für Tagesausflüge eignen. Insbesondere das Orang Utan Recreation Center, der Bako Nationalpark, Damai Beach, die heißen Quellen und einige Wasserfälle sind sehr zu empfehlen.
Mit Air Asia kann innerhalb Borneos sehr spontan und kostengünstig geflogen werden und auch das Festland Malaysias und die Nachbarländer wie Indonesien, Singapur oder die Philippinen sind eine Reise wert. Ich selbst war auf dem Festland, in einigen Orten auf Borneo (Kota Kinabalu, Sabah generell mit Tauchen usw.), in Indonesien (sehr zu empfehlen ist die 3tägige Tour auf den Mt. Rinjani, Lombok) und in Singapur während oder im Anschluss an mein Auslandssemester.
Fazit
Es war wirklich eine tolle und erlebnisreiche Zeit in Borneo, die ich nicht missen möchte. Ich habe die Entscheidung für die Swinburne University of Technology in Kuching nicht bereut und auf alle Fälle viel Neues gesehen und verschiedene Kulturen kennen gelernt und viele Erfahrungen sammeln dürfen. Ich denke dies wäre in „westlichen“ Ländern wie den USA oder Australien wohl nicht möglich gewesen. Ich kann also jedem diesen Schritt nur empfehlen, es lohnt sich!