15 Jan
Erfahrungsbericht von Alexander S.

University of California, Los Angeles


Stadt: Los Angeles
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Medizintechnik
Studientyp: Summer Sessions
Zeitraum: 08/2012 bis 09/2012

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vorneweg möchte ich anmerken, dass ich eigentlich schon immer vorhatte ein Auslandssemester zu absolvieren. Allerdings wollte ich mein Studium nicht unnötig verlängern. Von daher war die Möglichkeit der Summer Sessions zumindest einmal die Erfahrung eines, wenn auch recht kurzen, Ausslandsstudiums zu machen für mich optimal. Meine Wahl fiel dann auch recht schnell auf die UCLA, da die Westküste der USA mich besonders interessierte und die UCLA außerdem einen guten Ruf hat. Ich hatte auch Unis wie Harvard in Erwägung gezogen, allerdings war die UCLA die einzige Uni, die im Einklang mit meinem Semesterplan im Zuge der Session C erst im August begann. (Ich habe immer bis Ende Juli Prüfungszeit)

Insgesamt kann ich hinterher sagen: Eine gute Wahl! Allerdings muss man hier ganz klar zwischen Fun und Studium differenzieren.

Bevor es losging kamen schon einmal große Kosten auf einen zu. Studiengebühren, Flugticket und Unterkunft summierten sich allein schon auf einige tausend Euro. Melanie, meine Betreuerin von college-contact, der großen Dank gebührt für die gebotene Hilfe und Vermittlung, teilte mir mit dass man mit ca. 5000-7000€ rechnen müsse insgesamt, je nach Lebensstil. Leider bezifferte ich meine Ausgaben hinterher eher auf um die 10.000€. Dafür war ich aber auch noch in San Francisco, Santa Barbara, San Diego und Las Vegas, wo ich natürlich auch nicht untätig im Zimmer rumlag. Daher waren die Kosten wohl auch abzusehen, da diese Städte nunmal recht teuer sind.
Aber es lohnt sich auch mal nach Vegas zu fahren!Ich hatte dort das bisher beste Partywochenende meines Lebens. Auch Santa Barbara ist sehr zu empfehlen. Also wenn man schon in LA ist sollte man die Nähe zu diesen Städten oder auch Hawaii unbedingt nutzen. Inlandsflüge sind zudem meist spottbillig.

Zum Studium an sich ist zu sagen, dass gar keine Kurse angeboten wurden, die meinem Studien-Fach entsprechen. Nur Health Science also z.B. Zellbiologie und Mikrobiologie gingen in meine Fachrichtung. Ich wollte keinen dieser „English as a second language“ Kurse, da das Niveau doch recht niedrig ist, für meine Begriffe.
Ich wählte also zwei Biologie Kurse und musste leider feststellen, dass diese aufeinander aufbauten. Das konnte mir vorher auch keiner sagen. Sowieso hält sich das Informationsangebot bei den Kursen in Grenzen. Aber man kann ganz unproplematisch und ohne zusätzliche Kosten die Kurse wechseln. Was ich dann auch tat und Management 180 bei Prof. Ulmen wählte. Der Kurs gefiel mir auch ganz gut, brachte mir aber fachlich recht wenig, außer den Softskills natürlich, die jeder Student sowieso braucht. Desweiteren hätten mich die beiden Bio-Kurse fast meine gesamte Freizeit gekostet, wenn ich sie ernsthaft verfolgt hätte, da man diverse Exams schreibt. Pro Kurs wären es bei mir 3 große Klausuren und 4 kleine Tests über Artikel gewesen. Also relativ viel Stoff in einer relativ kurzen Zeit. Wenn man gute Noten haben möchte muss man dann auch entsprechend seine Freizeit opfern. Ist aber auch logisch, da die Kurse den selben Stoffumfang haben in den Summer Sessions wie im normalen Semester, nur in 6 Wochen komprimiert.

Da man schließlich seine Sommersemesterferien opfert, möchte man ja auch Spaß und Freizeit haben. Vor allem wenn man in Los Angeles ist, einer Stadt die unbeschreiblich vielfältig und rastlos ist.
Ich wählte also lieber Freizeit und genoss die Zeit in Los Angeles und den anderen Städten. Tagsüber kann man an den Stränden wunderbar beachen,sonnen,chillen oder an den Piers entlang schlendern. Per Bus ist Santa Monica z.B. auch gut zu erreichen und die Fahrt kostet im Gegensatz zu den teuren Taxen nur 1$! Meine Favorit war Santa Monica Beach, da er super zu erreichen ist und auch schöner als Malibu und Venice beispielsweise. Oder das Recreation Center mit dem Pool und Beachvolleyball-Feld direkt am Campus ist auch zu empfehlen. Desweiteren ist das Gym sehr gut und ich fand auch ein paar Kumpels zum Fußball spielen. Man sollte auch mal zu den Filmstudios fahren und als Student der UCLA natürlich zu einem Football Spiel der Bruins gehen.Die Tickets erhält man als Student ermäßigt. Die letzten Tage hatte ich mir noch ein Auto gemietet,was sich auch sehr lohnt da in LA quasi jeder Auto fährt und die öffentlichen Verkehrsmittel eher als Notlösung gedacht sind. Allerdings kommt man meist auch nur schleppend voran im endlos dichten Verkehr von LA.
Dann ist LA natürlich auch eine unglaubliche Party-Stadt. Dafür eignen sich die unzähligen house Partys, in den umliegenden Appartments oder auch die riesige Bar- und Clubszene. Die meisten und besten Clubs befinden sich in Hollywood, aber als männlicher Gast muss man dort oft tief in die Tasche greifen oder kommt ohne weibliche Begleiterinnen gar nicht erst rein. Ich kann den Hollywood Club Crawl und den Bruin Party Bus empfehlen,deren Angebote echt top sind und ich diese auch mehrfach nutzte. Infos dazu findet man natürlich alle im Internet. Der kostenlose Limousinen-Service der Bar „Busby’s“ in Santa Monica ist auch sehr zu empfehlen. In LA geht in Sachen Party eigentlich immer etwas, man muss sich nur zusammentun.

Die Unterkunft war allerdings ein Graus! Dabei wählte ich sogar die teureren Saxon Suites mit Wohnzimmer. Quietschende und wackelnde Hochbetten, versiffte Teppiche, stinkende Möbel, kaputte Ventilatoren, keine Klimaanlage, dunkle Zimmer, schlechte Belüftung, Ungeziefer, verschimmelte Duschen usw. Ich höre lieber auf, aber die Unterkunft ging gar nicht! Vor allem nicht für über 2000$ für nur 6 Wochen. Also ganz ehrlich: sucht euch lieber ein Appartment, wenn möglich. Die sind günstiger und meistens schöner. Man kann dann auch einladen wen man will und wird nicht kontrolliert. Allerdings ist man dann abseits des Campus und hat dementsprechend weniger Kontakt zu den Kommillitonen,was ich als einzigen Nachteil ansehen würde. (und natürlich den etwas längeren Fußweg)

Man sollte am besten offen und keinesfalls menschenscheu sein. Also auch auf Leute zugehen. Dann lernt man auch viele interessante und nette Personen aus aller Welt kennen. Natürlich findet man schneller Kontakt mit Deutschen, aber das ist auch nicht schlecht, da zumindest unsere Gruppe immer locker, lustig und amüsant war und wir uns auch immer mixten mit Leuten anderer Nationalitäten. Ich war sehr froh so viele nette interessante neue Freunde gewonnen zu haben, war wirklich schön. Einige von uns unternahmen dann auch Ausflüge nach Vegas zum Beispiel. Mit Freunden macht es dann auch gleich doppelt so viel Spaß.