Saint Marys University
Als ich für mich entschieden hatte, dass ich ein Auslandssemester einlegen will, stieß ich relativ schnell auf die Seite von College-Contact. Eine der wenigen Organisationen die kostenlos vermittelt. Die auf der Seite befindlichen Informationen halfen mir schnell einen Überblick über die Uni-Landschaft und die unterschiedlichen Möglichkeiten des studieren zu verschaffen. Auch der Telefonische Kontakt und damit der Support waren super. Ob zum Bafög oder der Anmeldung bei der Uni, wurden alle Fragen kompetent und zügig beantwortet sowohl am Telefon oder per Mail.
Für die Saint Mary’s hatte ich mich entschieden, da sie die größte Kursübereinstimmung bat und auch die Beschreibungen der Studenten die die SMU schon besucht hatten mich neugierig machten.
Nach der formalen postalischen Anmeldung, findet die Kurswahl kurz vor Anfang des Semesters statt. Ich musste bei meinen Kursen (Macro Organizational Behavior, International Economics und International Management) musste ich mich bei einigen wirklich beeilen. Aber auch wenn man nicht gleich einen Platz bekommt, ist es jedoch möglich später nachzurutschen, da es so gut wie immer Verschiebungen gibt bzw. man ggf. auch zusätzlich in den Kurs kommen kann.
Ansonsten hieß es Flug buchen und GO!
Als Tipp kann ich nur empfehlen nur den Hinflug zu buchen, da nicht genau absehbar ist wann die Klausurtermine sind und man unter umständen viel früher alles durch hat als gedacht. Daher sollte man auch erst im Verlauf des Semesters mögliche Reisen planen und/oder den Rückflug buchen. Ich flog mit Continental Airlines und war sehr zufrieden. Guter Service, Fernsehen ohne Ende, Gutes Essen und Getränke was man will und so viel man will (Alkohol kostet).
Zu den Unterkünften kann ich nur sagen, dass die SMU student housing Angebote sehr überteuert sind. Ich war wie so viele im YMCA stationiert. Stationiert deshalb weil es schon sehr rustikal mit wenig Komfort eingerichtet ist. Auch die Bäder sind mehr schlecht als recht saubergehalten (Badelatschenpflicht). Für einige wird auch nervig sein das so viele Deutsche dort wohnen. Allerdings gibt es auch positive Seiten. So ist es sehr günstig, man kann kostenlos Sport treiben so viel man will (Hauseigenes Fitnesscenter mit sehr guter Ausstattung). Nach dem ich die etwas oberflächliche Art der Kanadier kennen lernte, war ich doch recht froh über Deutsche, mit denen man auch später Kontakt halten kann. Das wichtigste ist allerdings die zentrale Lage die einfach unschlagbar ist. Aber auch das Taxi ist in Kanada verhältnismäßig günstiger als in Deutschland.
Die Universität ist sehr gut ausgestattet, PC’s an jeder Ecke (mit Inet) und eine super ausgestattete Biblo mit vielen Arbeitsplätzen machen es echt zum Vergnügen in der Uni zu arbeiten. Man bemerkt sehr schnell die Unterschiede zu deutschen Unis, denn an der Saint Mary’s ist die Biblo bis in die Nacht sehr belebt.
Meine Kurse waren bis auf den International Economics Kurs gut-Sehr gut. Empfehlen kann ich den Macro Organizational Behavior Kurs, den es auch in einer Abend Variante gibt mit etwas anderen Lehrplan, welcher wirklich sehr gut ist. Ansonsten fällt schnell auf das viele Professoren Inder sind, was hier und da mal zu Kommunikationsschwierigkeiten führen kann. Alle Professoren waren sehr hilfsbereit und freundlich. Auch eine Prüfungsverschiebung lässt sich mit etwas Glück erreichen (wo geht das bitte in Deutschland :D). Der größte Unterschied ist allerdings, dass man wirklich konstant etwas machen muss. Sprich zu jeder Vorlesung ein Kapitel lesen und Case-Studies und Präsentationen vorbereiten und so weiter. Insgesamt kann man aber sagen das 3 Kurse durchaus bewältigen lassen ohne das man sehr ins trudeln gerät. Auch schafft man es locker mehrmals die Woche wegzugehen oder am Wochenende etwas zu unternehmen. Was mich etwas gestört hat waren die horrenden Bücherpreise und da manche Kurse nur alle zwei Semester angeboten werden, die nicht vorhandene Möglichkeit sie alle wieder zu verkaufen. So kostet ein neues Buch im Durchschnitt 100€. Daher empfiehlt es sich, gebrauchte Bücher von Studenten oder dem Bookstore zu kaufen.
Ps. Man muss nicht unbedingt die Orientierungswoche mitmachen. Ich bin zwei Tage vor Uni Beginn angereist und habe auch alles hinbekommen.
Als kleinen Tipp kann ich nur empfehlen die Studiengebühren möglichst bar zu bezahlen, da die Gebühr für die Kreditkartennutzung bei ein paar Tausend Dollar doch recht hoch ist. Auch den Nachweis einer Auslandskrankenversicherung sollte man mitbringen, dadurch kann man den Opt out Plan nutzen und spart ca.900$.
Das Nachtleben in Halifax. Also, vorneweg mal gleich die Hauptprobleme. Die Provinz Nova Scotia hat die mit höchste Alkoholsteuer in Kanada, Resultat?!
Ein 0.33 Bier kostet bei unseren Wechselkursen 1€ (Im Likörstore Bier etc. gibt es nur da, im Supermarkt gibt es nichts). Hier kann ich das Keiths empfehlen, es ist eines der günstigsten und schmeckt wirklich mit am besten. Zweites Problem. Alle Bars schließen spätesten um 2 Uhr und die Clubs um 3 Uhr. Das heißt, danach kann man höchstens noch in das Casino, welches um 4 zu macht. Vergesst also deutsche Feier-Eskapaden bis Morgens um 9 Uhr oder so.
Wenn man sich aber an die Zeiten gewöhnt hat kann man auch seinen Spaß haben. Empfehlen kann ich am Mittwoch und Donnerstag das Palace. Da ist Studentenpartyabend, dass bedeutet: Kein Eintritt und 4cl Longdrink für 2$, den ganzen Abend. Peddlers am Donnerstag, Pitcher Bier für 6.50 oder so.
Es gibt noch mehrere solcher Angebote in Halifax, welche ihr aber allein erkunden solltet, denn so sieht man auch etwas von der Stadt ;).
Außerdem muss man erwähnen das es auch viele Hauspartys von Studenten und so weiter gibt, also man wird nicht an Einsamkeit sterben.
Zwei Must have‘s:
- Kreditkarte (Hier empfehle ich die DKB: Das Konto kostet nichts und das Abheben auch nicht. Etwas nervig ist das Hin und Her gebuche zwischen Normalem Konto und dem Kreditkartenkonto, aber das ist meistens kein Problem und geht sehr fix.)
- Nova Scotia ID (Erleichtert viele Dinge, da es nunmehr fast unmöglich ist mit Ausländischen Pässen abends wo rein zukommen und man seine ganzen für die Reisen wichtigen Dokumente zuhause lassen kann. Die ID Kostet 15$ und man kann sie in dem entsprechenden Amt machen, welches etwas Hinter dem Halifax-Einkaufszentrum liegt. Wichtig hierbei sind drei Nachweise eurer Daten. Ich hatte einen Ausweis, Reisepass und Führerschein dabei. Ich habe gehört, dass eine Kreditkarte auch funktionieren soll.)
So, ich hoffe ich konnte euch vielleicht etwas helfen und wünsche euch für euer Semester alles Gute und viel Spaß.