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"Cultural Curiosity"-Stipendien 2025
Zwischen Campusleben & Großstadttrubel

News

04
Nov.
2025
Svenja Blumenrath

© Anita R., Celine S.

Hallo zusammen,

wir sind Anita und Celine und studieren seit zwei Monaten im Rahmen eines Non-Degree-Programms an der William Paterson University in New Jersey. Obwohl unser Campus in einem ruhigen, grünen Umfeld liegt, spielt sich unser Alltagsleben meist in New York City ab, der Stadt, die wirklich niemals schläft. Diese Kombination aus Campusruhe und Großstadttrubel prägt unsere Erfahrung hier auf eine ganz besondere Weise und macht unser Auslandssemester abwechslungsreicher, als wir es uns je vorgestellt hätten.

Schon in den ersten Tagen fiel uns auf, wie unterschiedlich die Kommunikation in den USA funktioniert. Amerikanische Freundlichkeit ist herzlich, direkt und sehr offen, aber oft auch oberflächlicher, als wir es aus Deutschland kennen. Das klassische „How are you?“ ist hier keine echte Frage, sondern eine Begrüßung. Anfangs erzählten wir fröhlich, wie unser Tag war, während unser Gegenüber längst weiterging. Heute schmunzeln wir über solche Momente, es gehört einfach zum Ankommen dazu.

Diese Art der Alltagskommunikation hat uns gezeigt, wie wichtig Small Talk in der amerikanischen Kultur ist. Er ist nicht bloß eine Höflichkeitsfloskel, sondern ein Türöffner. Wer freundlich plaudert, signalisiert Offenheit. Wir haben gelernt, dass man durch diese scheinbar oberflächlichen Gespräche schnell Kontakte knüpft, ob im Supermarkt, in der Uni oder im Aufzug.

An der William Paterson University haben wir außerdem festgestellt, dass der Unterricht hier viel interaktiver und praxisorientierter ist. Professorinnen und Professoren werden beim Vornamen genannt, Diskussionen sind ausdrücklich erwünscht und Eigeninitiative wird sehr geschätzt. Statt auswendig zu lernen, geht es darum, kritisch zu denken und eigene Ideen einzubringen. Diese Lernkultur hat uns anfangs etwas verunsichert, weil sie so anders ist als das, was wir gewohnt sind. In Deutschland sind Seminare oft strukturierter und formaler, hier ist alles spontaner, persönlicher und manchmal sogar improvisiert. Doch genau das macht es spannend. Wir fühlen uns ermutigt, uns mehr einzubringen und eigene Perspektiven zu teilen.

© Anita R., Celine S.

Unser Alltag pendelt buchstäblich zwischen zwei Welten. Der Campus in New Jersey wirkt fast wie ein Rückzugsort. Hier erleben wir das klassische amerikanische Collegeleben mit Studentenclubs, Footballspielen und spontanen Barbecues. Sobald wir jedoch in den Bus nach New York steigen, ändert sich alles. Die Geräuschkulisse, die Menschenmengen, die Energie, alles ist intensiver. Während der Campus strukturiert und überschaubar ist, bietet New York unendliche Möglichkeiten: Museen, Parks, Rooftop-Bars, Theater, internationale Restaurants und Menschen aus aller Welt. Diese Gegensätze haben uns gelehrt, flexibel zu sein. Wir genießen das Beste aus beiden Welten, konzentriertes Lernen und aufregendes Entdecken.

Nach zwei Monaten haben wir einige amerikanische Eigenheiten ganz selbstverständlich übernommen. Wir trinken ständig Kaffee „to go“ und haben uns an die riesigen Portionen in Restaurants gewöhnt. Besonders beeindruckt hat uns aber die positive Grundhaltung, mit der viele Menschen hier durchs Leben gehen. Amerikanerinnen und Amerikaner sprechen oft offen über ihre Ziele und Träume, etwas, das wir anfangs ungewohnt fanden. Inzwischen merken wir, dass diese Offenheit inspirierend ist. Man darf hier stolz auf seine Erfolge sein, ohne dass es arrogant wirkt. Diese Einstellung nehmen wir definitiv mit zurück nach Hause.

Trotz all der spannenden Eindrücke gibt es natürlich Dinge, die wir vermissen: dunkles Brot, öffentliche Verkehrsmittel, die pünktlich sind, und manchmal einfach die Vertrautheit der eigenen Sprache. Doch gleichzeitig haben wir gelernt, viele Dinge anders wertzuschätzen, etwa, wie sehr ein kurzes Lächeln oder ein „Have a nice day!“ den Alltag aufhellen kann. Unsere interkulturelle Reise hat uns gezeigt, dass Heimweh und Entdeckergeist oft Hand in Hand gehen. An einem Tag sehnt man sich nach deutscher Gemütlichkeit, am nächsten freut man sich über den Sonnenuntergang über Manhattan.

© Anita R., Celine S.

Ein besonders prägender Aha-Moment war für uns die Erfahrung, dass Vielfalt hier wirklich gelebt wird. Auf dem Campus treffen Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern und Kulturen aufeinander. Unterschiede werden nicht als Barrieren, sondern als Bereicherung gesehen. In Gruppendiskussionen ist es selbstverständlich, dass jeder eine andere Perspektive einbringt und genau das wird geschätzt. Ein weiterer Aha-Moment war zu verstehen, dass Selbstbewusstsein und Eigeninitiative hier entscheidend sind. Während in Deutschland oft Zurückhaltung als sympathisch gilt, wird hier geschätzt, wenn man selbstbewusst seine Meinung vertritt. Wir haben gelernt, dass man sich ruhig trauen darf, sichtbar zu sein, sei es in Präsentationen, Diskussionen oder im Alltag.

In nur zwei Monaten haben wir nicht nur eine neue Uni und ein neues Land kennengelernt, sondern auch viel über uns selbst gelernt. Wir haben erlebt, wie unterschiedlich Kulturen funktionieren und wie bereichernd es ist, diese Unterschiede nicht als Hindernis, sondern als Chance zu sehen. Unsere Zeit in den USA hat uns gezeigt, dass interkulturelles Lernen nicht nur in Vorlesungen stattfindet, sondern in jedem Gespräch, jeder Beobachtung und jedem kleinen Missverständnis. Wir freuen uns auf die kommenden Monate und all die weiteren Aha-Momente, die uns erwarten, zwischen Vorlesungen in New Jersey und Spaziergängen durch die Straßen von New York.

Viele Grüße aus den USA,
Anita & Celine

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