29 Jan
Erfahrungsbericht von Maximilian P.

University of Technology Sydney


Stadt: Sydney
Land: Australien
Kontinent: Ozeanien
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 07/2019 bis 11/2019
Heimathochschule: St. Gallen U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vor dem Austausch

Der Anmeldeprozesse an der University of Technology Sydney kann über mehrere Arten unternommenen werden. Dabei empfiehlt es sich die Dienste einer Partnerorganisation wie beispielsweise „College Contact“ in Anspruch zu nehmen. College Contact stellt die wichtigsten Informationen und eine Anleitung für die Bewerbung zur Verfügung und wickelt die Bewerbung direkt ab. Dabei ist es lediglich erforderlich, einige Unterlagen (siehe Anleitung von College Contact) an College Contact zu senden. Die Partnerorganisation leitet nach gründlicher Überprüfung die Dokumente an die UTS weiter. Zu den wichtigsten Dokumenten zählen ein Sprachnachweis für ausreichende Englischkenntnisse (zum Beispiel TOEFL 80 Punkte, IELTS 6,5, oder einen anderen Nachweis, der C1 Kenntnisse nachweisen kann), ein Studenten-Visum („Student Visa 500“) und die Auslandsversicherung „Oversea Student Health Cover“, welche für gut 200€ beim Anbieter Medibank erworben werden kann.

Der Bewerbungsprozess ist nicht kompliziert, benötigt aber wenige Wochen um komplett abgeschlossen zu sein. Das Visum sollte innerhalb weniger Tage genehmigt werden und auch die Auslandsversicherung wird sofort ausgestellt. Das Visum kostet ca. 400 CHF. Den englischen Sprachnachweise sollte man so früh wie möglich absolvieren, um nicht später in Zeitprobleme zu kommen. Außerdem sollte man sich über alternative Sprachnachweise informieren, um eventuell Kosten zu sparen. Aus persönlicher Erfahrung empfehle ich, die Flüge so früh wie möglich zu buchen, um eine möglichst kostengünstige Anreise sicherzustellen. Kurz zu erwähnen sind Stipendien, welche von der UTS für gute Leistungen an der Home-University vergeben werden. Für dieses Leistungsstipendium muss man sich jedoch nicht speziell bewerben.

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Informationen bezüglich der UTS

Die Universität Technology of Syndey oder kurz UTS befindet sich im Zentrum der größten Stadt Australiens, Sydney. Die Central Station von Sydney befindet sich nur wenige Gehminuten von der Universität entfernt. Die UTS besitzt verschiedenste Fakultäten, welche sich über mehrere Gebäude verteilen. Dabei fokussiert sich die UTS grundsätzlich auf technologienahe Studiengänge. Mittlerweile studieren an der UTS rund 40.000 Studenten und Studentinnen. Ein weiteres wichtiges Merkmal der UTS ist das Betreuungsprogramm für internationale Studenten. Dabei bietet die UTS verschiedenste Hilfemöglichkeiten für internationale Studenten an. Zudem werden verschiedenste wirtschaftliche Kurse angeboten, welche von der Universität St. Gallen angerechnet werden und die UTS dadurch zu einem interessanten Austauschziel machen.

Die Bibliothek ist gut erreichbar und bietet genügend Platz. Sie wird jedoch ab nächstem Jahr in einem neuen Gebäude sein. In der ersten Woche gibt es die sogenannten „orientation days“. Einige Angebote sind jedoch interessant und hilfreich. Man muss sich jedoch online für diese Angebote der „orientation days“ anmelden. Dabei sollte man nicht vergessen, dass einige Veranstaltungen verpflichtend sind.

Obwohl die UTS eine sehr große Universität ist, findet man sich schnell zurecht.


Akademisches

Diverse Kurse der UTS lassen sich an verschiedenen Hochschulen anrechnen. Klärt davor jedoch ab, welche Kurse angerechnet werden. Zusätzlich ist auf die Gewichtung der Credits hinzuweisen. Dabei zählen alle Kurse 6 australische Credits, was 7,5 ECTS entspricht. Man sollte daher darauf achten, welche Kurse man wählt. Meine Home-University ist die Universität St. Gallen (HSG).

Ich habe 24 australische Credits (4 Fächer) absolviert:

Fundamentals of Business Finance 25300 (sehr zu empfehlen)

Dieser Kurs hat sich als sehr interessant und empfehlenswert herausgestellt. Er wird als Finance (6 ECTS) und Wahlbereich (1,5 ECTS) an der HSG angerechnet. Die Vorlesungen sind durchaus interessant und vor allem die Tutorials lohnen sich. Die Note setzt sich aus drei Quizzes, einer Gruppenarbeit und dem Final-Exam zusammen. Durch die regelmäßigen Assignments wird man regelrecht gezwungen den Stoff zu lernen. Die Assignments sind sehr gerecht, wodurch eine sehr gute Note möglich ist.

Intermediate Macroeconomics 23568 (neutral)

Mit Sicherheit einer der anspruchsvolleren Kurse der UTS. Dieser Kurs wird als Macro (4 ECTS) und Wahlbereich (3,5 ECTS) an der HSG angerechnet. Die Vorlesungen waren aufgrund der Sprache teilweise unverständlich. Der Übungsleiter Peter Wang ist sehr zu empfehlen und die Tutorials sollten auf jeden Fall regelmäßig besucht werden. Die Note setzt sich aus vier Quizzes und einem Final-Exam zusammen. Die Quizzes sollte man nicht unterschätzen. Dafür ist die Prüfung am Ende des Semesters angemessen und gerecht. Eine gute Note ist mit relativ viel Aufwand zu erreichen.

Mathematics for Economics 23565 (sehr zu empfehlen)

Dieser Kurs zeichnet sich vor allem durch eine faire Notengebung aus. Dieser Kurs wird als Wahlbereich an der HSG angerechnet. Die Note setzt sich aus fünf Quizzes, wobei nur vier davon zählen, und einem Final-Exam zusammen. Die Quizzes sind mit wenig Aufwand gut lösbar. Die Vorlesungen sind nicht wirklich wichtig und interessant. Die Prüfung am Ende des Semesters sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Jedoch sind mit relativ wenig Aufwand gute Noten möglich.

Transnational Management 21519 (nicht zu empfehlen)

Der mit Abstand schlechteste Kurs der UTS. Dieser Kurs wird als Fokusbereich an der HSG angerechnet. Obwohl die Thematik sehr interessant war, wurden die Vorlesungen langweilig gehalten. Zudem fehlt der Zusammenhang zwischen Übung und Vorlesung. Die Übungsleiterin war nicht in der Lage, die Thematik interessant zu gestalten. Zusätzlich fehlte es an Motivation. Die Note setzt sich aus einer Gruppenarbeit, einem Essay und einem Final-Exam zusammen. Die Gruppenarbeit machte teilweise Spaß. Das Ziel dieses Assignments war jedoch unklar. Der Essay ist mit sehr viel Aufwand verbunden und die Fragestellungen sind nicht gut definiert. Die Prüfung war jedoch sehr angemessen und gut lösbar. Eine gute Note ist mit viel Aufwand möglich.

Fazit Kurse

Alles in Allem lässt sich der Arbeitsaufwand kaum mit dem der HSG vergleichen. Der Arbeitsaufwand unter dem Semester an der UTS ist deutlich höher. Die stressige Lernphase am Ende des Semesters wird dadurch jedoch teilweise umgangen. Die meisten Kurse tragen mit Sicherheit zu einer gesamtheitlichen Ausbildung der Studierenden bei. Jedoch variiert der Arbeitsaufwand zwischen den Kursen deutlich.


Wohnen

Nach langer Recherche habe ich mich dafür entschieden, im Yura Mudang zu wohnen. Das Yura Mudang ist eines von mehreren „on-Campus“- Wohnungen. Es liegt direkt neben der UTS und die Central Station ist nur wenige Minuten entfernt. Neben der sehr guten Lage ist vor allem das Knüpfen von sozialen Kontakten ein großer Vorteil. Ich habe mich entschieden in einem 6-share zu wohnen. Dies kann ich jedem empfehlen. Jede 6-share Wohnung verfügt über einen großen Wohnbereich, zwei Duschen, zwei WCs und eine große Küche. Das Zimmer an sich ist klein, reicht jedoch völlig aus. Zu empfehlen ist ein Besuch bei K-Mart (in der Broadway Mall), um Bettwäsche und andere nützliche Wohngegenstände zu besorgen. Glücklicherweise durfte ich mit vier Australiern und Australierinnen zusammenleben, welche mir den australischen Dialekt und die Lebensweise besser vermitteln konnten. Leider hatte nicht jeder Glück mit den Mitbewohnern. Man kann sich die Mitbewohner nicht aussuchen.

Ein weiterer Vorteil des Yura Mudang oder anderen „on-Campus“-Wohnungen sind die „Social Events“. Das Housing organisiert verschiedenste Events und Aktivitäten, welche gerade am Anfang sehr zu empfehlen sind. Dazu zählen der „Coastal Walk“ oder Sport-Aktivitäten wie zum Beispiel Fußball oder Badminton. Zusätzlich bekommt man einen gratis Zugang zum Fitness-Center, welches nur 3 Minuten vom Yura Mudang entfernt ist.

Auch das Roof-Top des Yura Mudang bietet diverse Vorteile. Nahezu jeden Donnerstag finden Partys auf dem Roof-Top statt. Auch BBQ und andere Social-Events auf dem Roof-Top sind einen Besuch wert. Das UTS-Housing ermöglich eine reibungslose Integration und erleichtert den Zugang zu neuen Leuten enorm.

Nachteile

Natürlich gibt es aber auch Nachteile wie beispielsweise den Preis. Das Yura Mudang 6-share kostet ca. 315 AUD in der Woche, was ca. 195 € entspricht. Aufgrund der Lage ist dieser Preis angemessen, jedoch muss man die Wohnung für 6 Monate mieten. Aus diesem Grund ist das Housing sehr teuer und es gibt durchaus viel günstigere „off-campus“-Wohnungen.

Fazit Unterkunft

Alles in Allem empfehle ich das Yura Mudang sehr. Mir wurde der Einstieg in die neue Universität sehr erleichtert. Zudem fand ich sehr schnell neue internationale Freunde. Durch diverse Aktivitäten fühlt man sich sofort willkommen. Auch die Sportaktivitäten waren für mich persönlich ein Highlight.


Geld

Gleich zu Beginn sollte einem klar sein, dass Australien ein teures Land ist. Wie viel Geld man jedoch benötigt, variiert deutlich von Person zu Person.

Gerade am Anfang fallen mehrere nicht erwartete Kosten an. Ein Handy-Vertrag kostet für 6 Monate ca. 100-150 AUD. Neben der teuren Wohnung können auch Essen und Freizeitaktivitäten sehr teuer werden. Gerade der nahe gelegene Woolworth ist teuer. Daher empfiehlt es sich größere Einkäufe bei Aldi vorzunehmen. Die Lebensmittelpreise sind vergleichbar mit jenen aus der Schweiz. Für einen Wocheneinkauf muss man mit ca. 100-150 AUD rechnen. Ein Abendessen bei einem der nahegelegenen asiatischen Restaurants kostet ca. 10 AUD. Die Krankenkasse kostet, im Vergleich zur Schweiz, wenig. Man bezahlt ca. 300 AUD für das gesamte Semester. Für die öffentlichen Verkehrsmittel benötigt man eine „OPAL-Card“. Diese lässt sich sehr einfach mit einer App bedienen und aufladen. Gewisse Kreditkarten sind zusätzlich möglich, um für die öffentlichen Verkehrsmittel zu zahlen (mit meiner N26 war dies möglich). Ein Weg mit den öffentlichen Verkehrsmitteln kostet ca. 4-5 AUD.

Bankkonto

Vor meiner Australien-Reise habe ich mich zudem entschieden, eine N26-Karte zu bestellen. Diese kann ich sehr empfehlen, da sie einfach zu bedienen ist und die Wechselkurse sehr gut sind. Zudem benötigt man kein zusätzliches australisches Bankkonto. Das Erstellen eines N26-Kontos ist sehr einfach und die Karte wird innerhalb von wenigen Tagen zugesendet. In Australien ist es üblich alles mit Kreditkarte zu bezahlen. Bargeldabhebungen sind mit relativ hohen Gebühren verbunden, weshalb diese nur in Notfällen zu empfehlen sind.

Kosten für Freizeitaktivitäten

Nicht zu unterschätzen sind die Kosten von Freizeitaktivitäten. Das Ausleihen von Surfboard und Wetsuit kostet ca. 30 Dollar für 2 Stunden. Jedoch sind auch viele Aktivitäten gratis und es gibt diverse Studentenrabatte oder Winterspecials.
Zu empfehlen sind zudem Apps wie „Spendee“. Mit dieser App lassen sich alle Ausgaben erfassen. Dadurch verliert man den Überblick über seine Finanzen nicht.

Fazit Kosten

Zusammengefasst kann man sagen, dass Australien teuer ist. Man sollte auf jeden Fall regelmäßig selber kochen, viele der gratis Aktivitäten ausnutzen und nach Studentenrabatten fragen. Auch Nebenjobs sind durchaus eine attraktive Möglichkeit. Dabei wird man von der UTS beim Finden eines passenden Jobs unterstützt.


Sydney und Australien

Schon nach wenigen Tagen habe ich mich in die Stadt Sydney verliebt. Die Millionenstadt hat einiges zu bieten. Mein persönliches Highlight ist die Nähe zu traumhaften Stränden, welche zum Baden und vor allem zum Surfen einladen. Zu empfehlen sind auf jeden Fall Surf-Stunden oder das Surf-Camp. Gerade im Winter sind die Strände nahezu leer. Auch der Coastal Walk von Bondi nach Coogee ist ein absolutes Muss. Zusätzlich kann man an einem schönen Tag die Fähre nehmen und nach Manly Beach fahren.

Sydney ist eine sehr moderne Stadt. Die Hochhäuser sind beeindruckend und auch der berühmte Circular Quay mit Harbour Bridge und Opera House sind unvergesslich. Auch der botanische Garten ist einen Besuch wert. Die vielen Parks machen Sydney zu einer sehr lebenswerten Stadt. Aber auch die Nähe zu den Blue Mountains oder dem Royal National Park sprechen für Sydney. Beide Nationalparks sollten auf jeden Fall bei einem schönen Tagesausflug besucht werden.

Nachtleben in Sydney

Aber auch das Nachtleben in Sydney hat einiges zu bieten. Neben Clubs wie IVY oder Pontoon gibt es unzählige Bars in Newtown und Surry Hills. Man sollte jedoch nicht vergessen, dass der Alkohol und Zigaretten unglaublich teuer sind in Sydney.

Jahreszeiten

Nicht zu vergessen sind die Jahreszeiten. Im Juli/August ist eine Winterjacke durchaus brauchbar. Gerade in den Abendstunden wird es kalt und die Sonne geht früh unter. Ab September/Oktober wird es immer wärmer. 36 Grad im Oktober sind durchaus möglich.

Ausflüge

Da man relativ wenig Wochenstunden an der Universität hat, lohnen sich immer wieder Tagesausflüge oder auch Wochenend-Trips, um Australien zu erkunden. Melbourne sollte auf jeden Fall unter dem Semester besucht werden. Aber auch ein Roadtrip zu Jervis Bay ist durchaus zu empfehlen. Das Mid-Break lohnt sich zudem zu einem längeren Trip. Bei uns wurde es Fiji. Aber auch nach dem Semester bleibt reichlich Zeit, das ganze Land zu erkunden. Auf jeden Fall zu empfehlen ist die Ostküste mit Fraser Island und Whitesundays.

Australien und Sydney haben unglaublich viel zu bieten. Jeder kommt auf seine Kosten, egal ob kulturbegeistert, naturbegeistert oder sportbegeistert.


Gesamtbewertung des Auslandssemesters

Ich kann jedem die University of Technology und vor allem Sydney als Auslandsaufenthalt sehr empfehlen. Ich konnte mich auf verschiedenste Arten fortbilden und weiterentwickeln. Gerade den Kontakt mit anderen Kulturen fand ich extrem spannend und lehrreich. Zusätzlich hat mir die Universität sehr gefallen. Mithilfe des tollen Betreuungsprogramms der UTS lernt man Leute aus der ganzen Welt sehr leicht kennen. Nicht zu vergessen sind natürlich meine Englisch-Kenntnisse, welche sich mit Sicherheit verbessert haben. Zusätzlich konnte ich mir selber bewiesen, dass ich in der Lage bin, in einer fremden Sprache erfolgreich zu arbeiten.

Die UTS hat mir zudem gezeigt, wie unterschiedlich Universitäten sein können. Während die HSG auf eine Prüfung setzt, gibt es an der UTS verschiedenste Assignments während des Semesters.

Auch das Leben in einer Großstadt hat mich mit Sicherheit geprägt und mir Vor- und Nachteile einer Millionenstadt aufgezeigt. Mit Sicherheit hat mich das Auslandssemester auf persönlicher Ebene stark weiterentwickelt. Ich würde es auf jeden Fall wieder machen und werde es jedem weiterempfehlen.