21 Mär
Erfahrungsbericht von Franziska G.

San Diego State University


Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2023 bis 12/2023
Heimathochschule: München HS

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vorbereitungen und Unterkunft

Die Entscheidung, ein Auslandssemester an der SDSU zu absolvieren, war für mich eine lang geplante und durchdachte Wahl. Bereits ein Jahr im Voraus begann ich mit den Vorbereitungen, wobei ich betonen möchte, wie wichtig es ist, genug Zeit einzuplanen, insbesondere für das Visum, das sich als etwas zeitaufwendig erweisen kann. Der Bewerbungsprozess läuft über College Contact ab und hat bei mir einwandfrei funktioniert. Bei Fragen kann man dort jederzeit anrufen, wodurch ich mich stets gut betreut gefühlt habe.

Ich empfehle jedem, frühzeitig nach Unterkünften zu suchen, da der Wohnraum in San Diego begrenzt und teuer ist. Persönlich fand ich über Facebook eine WG in der College Area, die sich als die perfekte Lösung herausstellte. Wir haben alle bereits Ende April/Mai für die WG ab August zugesagt, also ca. 3 Monate vor Einzug. Die WG bestand insgesamt aus 9 Leuten mit drei Einzelzimmern und 3 Doppelzimmern und befand sich in der College Area.

In San Diego sind große Wohngemeinschaften und geteilte Zimmer üblich, was sich bei mir aber letztendlich als kosteneffizient und sozial bereichernd erwies. Die meisten Studenten leben entweder in der College Area oder am Pacific Beach/Mission Beach. Beides hat seine Vor- und Nachteile, aber ich muss sagen, dass ich mich beim nächsten Mal wieder für die College Area entscheiden würde, einfach weil dort die ganzen Hauspartys sind und man die Uni in der Regel fußläufig erreichen kann, was vieles erleichtert.

Der Nachteil ist nur, dass man einen weiteren Weg zum Strand und damit auch zu den Clubs am PB hat. Deshalb haben der Großteil meiner Freunde und ich auch über den gesamten Zeitraum ein Auto gemietet. Auch wenn das ein zusätzlicher Kostenfaktor war, hat es mein Leben enorm erleichtert und gerade in San Diego macht ein Auto wirklich Sinn. Hierfür kann ich die Autovermietung „Dirt Cheap Car Rental“ wärmstens empfehlen.

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Ankunft und Orientierung

Die SDSU bietet vor Vorlesungsbeginn eine Orientierungswoche speziell für internationale Studierende an. Diese Woche ist dafür da, den Campus und die Mitstudierenden schonmal kennenzulernen. Ich rate jedem, wenn es möglich ist daran teilzunehmen, da diese Woche einen guten Start in das Semester ermöglicht.

Wenn möglich, ist es auch ratsam, etwas früher anzureisen, um die Gegend zu erkunden und Reisen zu unternehmen, insbesondere vor dem Herbstsemester, wenn das Wetter noch angenehm ist. Viele unterschätzen, wieviel Zeit das Studium dann doch in Anspruch nimmt und dass unter dem Semester wenig Zeit ist, längere Trips zu machen. Ich war zum Beispiel vor Semesterbeginn schon in Las Vegas und zweimal in LA und hab dadurch schon viel gesehen. Über Thanksgiving kann man auch gut reisen, aber da ist in der Regel dann auch alles etwas teurer, weil jeder zu dieser Zeit wegfährt.


Studium und Campusleben

Der Campus der SDSU ist beeindruckend groß und kein Vergleich zu deutschen Universitäten. Es gibt ein großes Fitnessstudio, Sportplätze, ein Schwimmbad, mehrere Bibliotheken, eine Bowlingbahn, gute Foodspots und vieles mehr. Ich habe außerhalb meinen Vorlesungen deshalb sehr viel Zeit am Campus verbracht, auch weil meine Freunde immer dort waren. Leider haben wir die Möglichkeit mit der Bowlingbahn viel zu spät entdeckt, deswegen würde ich das auf jeden Fall beim nächsten Mal öfter nutzen, vor allem weil es kostenlos ist für SDSU Studenten.

Vor der Kurswahl hatte ich etwas Respekt, weil das bei den Einführungsveranstaltungen oft so klang als würde man häufig nicht in die gewünschten Kurse reinkommen. Wenn man aber pünktlich auf die Website geht, bekommt man in der Regel alle Kurse, die man will, zumindest war das meine Erfahrung. Ich hab natürlich vorher mit einer Heimathochschule abgesprochen, welche Kurse infrage kommen würden, um mir diese anrechnen lassen zu können und hab mich dann letztendlich für diese Kurse entschieden:

  • Strategic Management (MGT 405): Dieser Kurs war für mich persönlich der schwerste, weil der Professor zwar echt nett war, aber viel erwartet hat und die Prüfung irgendwie unerwartet schwer war. Was aber echt gut war, war, dass die letzte Prüfung optional war und ich mir die dann sparen und meine Note behalten konnte.

  • Fundamentals of Entrepreneurship (MGT 358): Der Kurs war am zeitaufwendigsten, weil es sehr viele Assignments gab, aber auch hier fand ich den Professor super lieb und nahbar, vor allem, weil wir durchschnittlich nur ca. 5-8 Studenten (ausschließlich Internationals) waren. Der Kurs wurde von vielen abgewählt, weil sie vom Aufwand abgeschreckt waren, aber ich muss sagen, dass der Professor immer nett bewertet hat und auch oft Deadlines verschoben hat und dadurch bin ich hier mit einer sehr guten Note rausgegangen.

  • Introduction to Hospitality and Tourism Management (HTM 201): Diesen Kurs fand ich echt interessant, man hat Einblicke in die Hotel- und Tourismusbranche bekommen und auch hier bekommt man mit ein wenig Zeitaufwand leicht eine sehr gute Note. Dieser Kurs war allerdings sehr groß mit bestimmt 80-100 Studenten.

  • Economics and Supply Chain Management in the Events Ecosystem (HTM 327): Der Kurs hatte eine normale Größe und auch hier konnte ich mit nicht viel Aufwand eine sehr gute Note holen. Ab und zu fielen die Vorlesungen auch aus und man sollte selbstständig an den Gruppenarbeiten weiterarbeiten, was ich als sehr angenehm empfunden habe. Die Klausuren waren mehr als machbar, vor allem weil sie open book waren.

  • Surfing (ENS 122): Bei diesem Kurs lernt man Surfen und ich muss sagen, dass ich sehr froh bin, diesen Kurs gewählt zu haben. Nächstes mal würde ich mir wahrscheinlich von Anfang an ein Surfbrett kaufen um damit zu üben, einfach um es richtig zu lernen. Die Surflehrer haben selbst gesagt, dass man eigentlich 2-3 mal pro Woche surfen sollte um schneller Fortschritte zu sehen. Es muss einem bewusst sein, dass es Rochen gibt in San Diego und dass das Wasser (trotz Neoprenanzug) wirklich kalt ist ab November. Ich hab von einem Vorfall mit einem Rochen gehört, aber selbst wenn man gestochen wird, ist es nicht ernsthaft gefährlich und ich hab selbst nur Delfine im Wasser gesehen. Der Sport ist zwar anspruchsvoller als gedacht und wirklich anstrengend, aber wenn man es dann mal schafft aufzustehen, ist es ein unbeschreiblich tolles Gefühl.


Finanzierung

Dadurch, dass die SDSU keine Partneruniversität meiner Hochschule war, musste ich alles selbst finanzieren. Leider ist ein Semester an der SDSU sehr kostenintensiv und man sollte insgesamt mit ca. 15.000-20.000 EUR rechnen, wovon 7.000 USD die Studiengebühren ausmachen. Es kommt natürlich auch auf den Lifestyle an und wie viele Reisen man unternimmt. Ich hab viele Aktivitäten mitgenommen, oft auswärts/ am Campus gegessen, und war neben Las Vegas und LA auch zweimal im Yosemite Nationalpark und für 8 Tage auf Hawaii. Insgesamt hat mich das Semester um die 15.000 EUR gekostet, wovon bisschen mehr als die Hälfte von meinem Stipendium (Max-Weber Programm Bayern) übernommen wurde. Es gibt aber noch viele andere Stipendien, worüber man sich rechtzeitig informieren sollte, weil die Bewerbungsfristen teilweise recht früh sind. Ansonsten gibt es auch die Möglichkeit, Auslands-Bafög zu beantragen.


Fazit

Rückblickend kann ich sagen, dass mein Auslandssemester an der SDSU eine unvergessliche Erfahrung war. Die Zeit in San Diego war zweifellos die beste meines Lebens. Die Kombination aus dem angenehmen Klima, den Stränden, der lebendigen Kultur und der Nähe zu Städten wie Los Angeles oder Las Vegas machte dieses Semester unvergleichlich. Mein Englisch hat sich deutlich verbessert, und ich habe viele tolle Menschen kennengelernt, mit denen ich bis heute noch eng befreundet bin. Auch wenn das Leben in San Diego sehr teuer ist, kann ich die SDSU für ein Auslandssemester nur wärmstens empfehlen und bin dankbar für die Möglichkeit, dieses Abenteuer erlebt zu haben.